Erfahrungen mit Kangals?
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Es gibt etliche Kangal-Zuchstätten in D.
Importieren würde ich auf keinen Fall, außer aus dem Auslands-TS. Wobei auch da öfter mal arbeitende HSH "versehentlich" als Streuner eingesammelt und hier vermittelt werden. Alles schon gehabt.Streich das schwer und verdoppele das "anders". Du mußt dich eben auf die Eigenarten des Hundes einlassen. Und die sind SO anders als bei den meisten anderen Hunden, daß du normalerweise deine bisherige Hundeerfahrung komplett vergessen kannst. Besonders, wenn du ihn auf dem "Platz arbeiten" willst. Es hat schon Gründe, wieso es so wenige Hunde dieser Klasse auf Hundeplätzen gibt :)
Nein, nein, ich selbst möchte keinen importieren. Auf gar keinen Fall =). Wie gesagt ich habe einen Züchter in Aussichter, der die Tier aus der Türkei importiert und noch sehr ursprünglich Züchtet. Ja das mit dem "anders" kann man wohl laut sagen.
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Oh, hab da grad was wiedergefunden.
Ganz wichtig ist der letzte Satz, daß man statt des Kaukasen auch die genannten anderen Rassen einsetzen kann, u.a. den Kangal.
ZitatCharakter und Benehmen der Kaukasen von Edina Kapuvary
Sind Sie eine ausgeglichene Persönlichkeit? Haben Sie Ausdauer? Sind Sie konsequent und haben Sie eine Portion Humor? Stehen sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden? Lieben Sie Hunde sehr? Nun, wenn Sie auf alle Fragen mit JA geantwortet haben, können Sie vielleicht ein geeignetes Frauchen oder Herrchen für einen Kaukasen sein.Kaukasen sind wachsame, eigenwillige, eigenständige, sture Hunde mit zarter Seele.
Die Hirten brauchten wachsame und eigenständige Hunde, die ohne Anweisungen Feinde von der Herde fern gehalten haben. Das darf der Hundekäufer, der sich wahrscheinlich Hals über Kopf in den knuddeligen Welpen verliebt, nicht vergessen. Ein Kaukase betrachtet alles, was er nicht kennt, zuerst misstrauisch.Kaukase der Meisterfotograf
Sie, lieber Leser, haben sicher schon mal eine japanische Touristengruppe erlebt.
Die fotografieren und machen Videos wie verrückt. Gegenüber einem Kaukasen sind sie allerdings blutige Anfänger. Ein Kaukase registriert die kleinste Abweichung in seinem Umfeld. Die Fotos von der letzten Fotosession werden in den Gehirnzellen mit den frisch geschossenen verglichen, und ist da der kleinste Unterschied, überprüft es der Kaukase. Deshalb muss man Kaukasen von klein auf, auf alles sozialisieren. Sie müssen viele und gute Erfahrungen mit ihrer Umwelt machen.
Auch wenn Sie nicht an ihren Nachbarn denken, Sie selber werden sich glücklich fühlen, wenn Ihr Hund nicht bei jeden Bewegung anschlägt. Kaukasen können äußerst bellfreudig sein.
Da Sie auch zu dem Umfeld des Kaukasen gehören, seien Sie sicher, dass Ihr Hund ein ganzes Fotoalbum von Ihnen hat. Wenn er lernt, dass Sie konsequent mit ihm umgehen, wird er sich anpassen.
Ungerechtigkeit vertragen Kaukasen schlecht.My house is my castle
Das ist wohl das Motto von einem jeden Hund der Rasse. In seinem eigenen Revier hat niemand etwas zu verlieren. Deshalb ist es sehr wichtig, dem Hund beizubringen, dass immer der Besitzer entscheidet wer ins Haus darf. Man schreibt über den Kaukasen, dass er gegenüber den Kindern der Familie sehr tolerant ist. Jedoch sollte niemand denken, dass ein Kaukase Partner für Kinder ist. Und schon gar nicht, wenn fremde Kinder zu Besuch sind.
Kaukasen sind Einpersonenhunde. Ich schreibe direkt nicht Mann oder Frau. Der Kaukase wählt sich jemand aus der Familie – höchstwahrscheinlich die Person, die sich am meisten und konsequentesten mit dem Hund beschäftigt als Bezugsperson aus. Andere Familienmitglieder werden akzeptiert, sogar geliebt von dem Hund, haben jedoch bedeutend weniger Möglichkeit den Hund zu beeinflussen.
Die Wichtigkeit der ausreichenden Sozialisation kann nicht genug betont werden.
Auf den Spaziergängen kann man so manches Mal erleben, dass ein Hund der Rasse, für Rüden gilt die These noch etwas mehr, fremde Personen oder Tiere nicht mehr dulden will.
Kaukasen sind Nachthunde. So bald die Dämmerung eintritt, wacht der Kaukase intensiver. Auf Spaziergängen mit einem Kaukasen ist es günstig, wenn sich der Hundebesitzer auch hinten am Kopf Augen wachsen lässt. Ab der Dämmerung sind 4 Augen ein Muss. Wegen der Körpergröße und des Gewichtes der Hunde muss der Besitzer auch manche körperliche Fähigkeit haben, um den Hund halten zu können.Stur – sturer – kaukasenstur
Haben Sie das Wort kaukasenstur bisher in keinem Wörterbuch gelesen?
Gehört Ihnen ein Kaukase, werden Sie es ganz schnell lernen. Die Hunde sind stur und eigenwillig. Ein Kaukasenbesitzer, der Freude an seinen Hunden hat, ist gewiss noch sturer und konsequenter als sein Hund. Dass die Hunde sehr gute Futterverwerter und genügsam in Futter sind, erleichtern Leckerchen die Erziehung nicht immer. Wenn der Hund auf stur schaltet, wird er kein Futter akzeptieren. Kaukasen neigen auch kaum zum Apportieren, und wenn überhaupt, dann nur kurz. Nach einem bestimmten Alter wird der Kaukasenbesitzer feststellen müssen, dass er den weggeworfenen Ball selbst holen darf. Halten von Kaukasen fördert Gehirnarbeit des Besitzers.Kein Hund to please you
In manchen Sprachen werden CO als kaukasische Schäferhunde übersetzt. Im Vergleich zu einem DSH ist die Bereitschaft eines Kaukasen, Ihnen ein Gefallen zu tun, so weit entfernt wie die Sterne von der Erde. Haben Sie das Glück, eine einigermaßen gute Hundeschule zu finden, werden Sie von anderen Hundebesitzern oft wegen ihrem Hund beschmunzelt, ausgelacht, wie wohl selten sonst im Leben. DSH, Lassie und Co sitzen schon lange, ihr Kaukase ist erst dabei die hinteren Beine zu knicken. Gewiss marschiert die Hundegruppe schon, wenn ihr Hund sich mühsam erhebt und langsam neben Ihnen lostrottet. Nein sie müssen sich nicht erschrecken, der Hund ist nicht plötzlich krank oder schwerhörig geworden. Er kann alles. Kaukasen sind sehr intelligente Hunde. Aber das ist nicht die Aufgabe, wofür sie gezüchtet wurden. Kadavergehorsam gehört nicht zu dem Wortschatz der Kaukasen. Sie führen die Aufgaben aus, aber gemütlich. Und wollen sie die gleichen Übungen zigmal von dem Hund vorführen lassen, wird Ihnen der Hund bald einen Vogel zeigen, nach dem Motto, ich habe es gezeigt, dass ich es kann, nun soll es genug sein. Also wenn sie eine Hundeschule besuchen, kann ich nur zustimmen, dass der Hund unter Kollegen sein sollte. Nehmen Sie es mit einer Portion Humor, dass Ihr Hund nicht der Klassenerste sein wird.
Üben sie Herankommen, alle Hunde hecheln zu Herrchen, Ihr Kaukase geht in eine ganz andere Richtung los. Vergessen Sie nicht, der Hund fotografiert dauernd, er muss was entdeckt haben, was er dringend untersuchen muss. Es kann ja auch sein, dass sich Ihr Kaukase auf das Kommando überhaupt nicht rührt. Warum denn auch, er sieht Sie, stellt fest, Sie sind nicht verloren gegangen . Ein Kaukase ist energiesparend. Ihr Kaukase wird auch nicht den ganzen Tag hinter Ihnen herlaufen, will nicht dauernd beschäftigt werden, er wird Sie nicht dauernd anschubsen, und wenn er gestreichelt werden will, zeigt er seinen Po statt den Kopf.Kaukase der Düsenjäger
Und wundern Sie sich bitte auch nicht, wenn der Kaukase, der in der Hundeschule Lähmungserscheinungen zeigt, im eigenen Garten oder auf Spaziergängen so manche Autos in Beschleunigung übertrifft.
In ihrem eigenen Revier, wenn sie die Umgebung kennen, können die Hunde Stunden lang vor sich hindösen, sie drehen mal eine Runde, um alles zu kontrollieren, dann legen sie sich wieder gemütlich hin.
Um einen Kaukasen glücklich zu machen, muss man ihm Arbeit geben. Lange Spaziergänge, möglichst nicht in der Innenstadt, sondern auf Feldern , in den Wäldern, fördern Kontakt zwischen Hund und Besitzer. Danach, wenn der Hund im eigenen Garten seine kleine Welt bewachen kann, ist er zufrieden. Natürlich mit sehr viel Familienkontakt.
Kaukasen können auf andere Tiere sozialisiert werden. 2 Rüden oder 2 Hündinnen der Rasse vertragen sich im Normalfall eher selten. Bevor man einen zweiten Hund des gleichen Geschlechts ins Haus holt, sollte man sich genau überlegen, ob man im Notfall die beiden Hunde trennen und auch beiden gerecht werden kann. Kaukasen haben eine hohe Schmerzschwelle. Deshalb muss der Besitzer den eigenen Hund sehr genau kennen. Manch andere Rassen würden bei gleicher Krankheit schon fiepen und jaulen, wenn der Kaukase noch still leidet.
Die Körpertemperatur der Kaukasen ist etwas niedriger als von den meisten Hunderassen. Bei 39 Grad haben die meisten Kaukasen schon hohes Fieber, das sollte der Besitzer auch nicht vergessen.
Das Leben mit einem Kaukasen ist trotz des oben Geschriebenen das Schönste was ich mir vorstellen kann. Kaukasen entwickeln sich langsam. Man kann die Hunde mit 3 Jahren erwachsen nennen. So hat der Besitzer viel Zeit, den Hund zu erziehen. Auch im späteren Alter lernen die Hunde viel dazu.
Die tägliche Beschäftigung mit dem Hund ist ein Muss. Auch wenn der Hund schon alles kann, ist es gewiss nicht verkehrt, eine kurze Übung von einigen Minuten täglich durchzuführen. Bei Kaukasen ist es wichtig, statt zu reagieren zu agieren.
Mit viel Liebe und Konsequenz kann man diese imposanten Hunde zum angenehmen Lebensbegleiter erziehen. Kaukasen sind wunderbare Hunde, mit einem von ihnen fühlt man sich der Natur noch näher. Die Eigenschaften, die die Hunde haben, waren wichtig für ihr eigenes Überleben, aber auch für den Hirten. Ein Kaukasenbesitzer wird dann ein zufriedenes Leben mit seinem Hund führen können, wenn er in die Eigenschaften der Hunde verliebt ist, und nicht ins Outlook der Rasse.PS: anstelle des Wortes Kaukasen, kann auch Sarplaninac, Kraski Ovcar. Karakachan, Tornjak, Maremma, Podhalaner, Kangal usw. eingesetzt werden.
Ich hoffe, ich durfte das hier mal so reinkopieren, zumal ein Verweis auf die Autorin im Titel steht. Verlinken war eher schwierig, da diese Beschreibung nicht als Einzigstes auf der Seite stand. da hättet ihr euch wundgesucht.
Und sorry, ist echt lang
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Zitat
Oh, hab da grad was wiedergefunden.
Ganz wichtig ist der letzte Satz, daß man statt des Kaukasen auch die genannten anderen Rassen einsetzen kann, u.a. den Kangal.
Ich hoffe, ich durfte das hier mal so reinkopieren, zumal ein Verweis auf die Autorin im Titel steht. Verlinken war eher schwierig, da diese Beschreibung nicht als Einzigstes auf der Seite stand. da hättet ihr euch wundgesucht.
Und sorry, ist echt lang
Hallo,
es ist zwar lang, aber es lohnt sich, wirklich alles genau zu lesen. Wenn man hier den Kaukasen 1 : 1 gegen unseren ehemaligen Kangal austauscht, hat man eine perfekte Kopie.
Ich musste eben weinen, er ist keine zwei Jahre tot, der Tölpel, aber ich habe ihn echt wieder gespürt. Das "Po" zeigen, wenn er gestreichelt werden will, die Behäbigkeit, wenn man ihn ruft, in die andere Richtung zu schauen mit einem Blick, der sagt, "Manno, ich bin doch da, was willst du denn mehr, komm doch selbst, wenn du näher sein willst"....
Die Peinlichkeiten in der Hundeschule, wenn man sich immer wieder fragt, was man bloss falsch macht und die lästige Antwort des Trainers: "Ist halt ein Kangal, das weiss man doch vorher...."
Die Tatsache, dass er es nicht schafft, in einer Minute von der Tür zu mir 2 m weiter zu laufen, aber in 1 sec. auf 100 km/h auf das Gartentor zurast ohne zu bremsen, weil er den Postboten schon drei Häuser weiter husten gehört hat - alles minutenlang lautstark dokumentierend...
Nachbarn, die nicht mehr mit einem sprechen, giftige Knochen im Vorgarten, Anzeigen wegen Lärmbelästigung, Pakete, die beim Nachbarn abgegeben werden, obwohl man zuhause ist, sich der Paketdienst aber nicht reintraut... ich könnte noch etliches weiterführen....
Das alles auf 8 Jahre verteilt und man möchte entweder nie wieder einen Hund oder man wusste halt vorher, was man tut
Und in der Tat sucht sich ein Kangal lediglich eine Bezugsperson. Auf die hört er zwar auch nicht, wenn er nicht willaber man merkt die Bindung dennoch.
Und ein ganz sicher: Je häufiger der Hund draußen ist, vor allem allein auf sich gestellt, desto weniger gibt es eine Bindung und desto stärker wird das Territorialverhalten.
Ich weiss, dies alles willst du nicht hören, und vielleicht habe ja auch nur ich diese Erfahrung mit dieser Rasse machen müssen - aber anhören solltest du es dir, denn deine Meinung ist zu vorgefertigt!
Ich habe durch die 8 Jahre Kangal diverse Hundetrainer verschlissen und mir etliches Geld kosten lassen, mir Hilfe zu holen, denn Tierheim wollte ich nicht, wäre aber wohl für mich manchmal ein Segen gewesen... es gab nicht viele Hundetrainer, die mit einem Kangal arbeiten wollten, glaub es mir! Viele haben auch zugegeben, dass es sinnlos ist...
Viele Dinge sind einfach zu rassetypisch und ließen sich eben nicht abstellen. Solltest du Kinder haben oder mal wollen: Darin lag ein erhebliches Problem. Und zwar nicht in den eigenen Kindern, dafür wäre der Kangal über Leichen gegangen. Und das solltest du WÖRTLICH nehmen! Die Kinder sah er ständig bedroht, sei es vom Postboten, vom Nachbarn oder sogar den Besucherkindern, die erst geduldet, beim kleinsten Fehlverhalten aber an die Wand getackert wurden, wenn ich es nicht früh genug zu vermeiden gewusst hätte.
Und ich habe mich dabei selbst in Gefahr begeben. Glaub mir auch das ruhig - ich war nämlich als Partnerin meines Mannes vom Kangal ebenso "geduldet" - wenn er maßregeln wollte, weil er meinte, es müsse sein, dann hätte ich ihn nicht aufgehalten, also musste ich schneller sein und vorhersehender... ins Halsband greifen und ihn wegziehen aus einer Situation... nicht mehr mit meiner eigenen Hand, die wäre ab oder zerfetzt gewesen...
Und naklar, man konnte ihn auch kuscheln und geliebt wurde er auch, sonst hätte ich das alles nicht 8 Jahre lang ertragen. Und hübsch war er allemal... und sicher gefühlt habe mich niemals mehr als mit diesem Tier im Haus...
Dennoch sage ich: Die schwere Zeit ist um und ich habe viele viele Probleme weniger...
Meine Schäferhündin erscheint mir seither erschreckend einfach gestrickt, ich ertappe mich regelmäßig dabei, wie ich sie anhimmele, weil sie so ist, wie sie ist...meine Hundeliebe ist wieder aufgeflammt und alles ist wieder gut. Meine Kinder haben Besuch, wann sie wollen, ohne dass ich in Daueralarmbereitschaft sein muss. Ich gehe auf den Hundeplatz und es macht sogar Spaß. Und mit unsern Nachbarn klappt es wieder bestens, alle haben tief durchgeatmet und haben keine Angst mehr, ob 2 m Zaun nicht vielleicht doch zu niedrig sein könnten...
Nein, ein Kangal in einem Haus mit Eckgrundstück auf 1200 m² war keine gute Idee... ich habe daraus gelernt. Aber wenigstens habe ich es ausgebadet und der Hund kam nicht ins Heim, wenn auch die Lebensqualität von uns allen dramatisch sank.
LG, Tanja (die gerne positiver berichtet hätte, es aber nicht kann - dennoch aber nicht ausschliessen möchte, dass es auch anders gehen kann) -
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@ Knautschgesicht und tadetiru,
sehr gute beiträge habt ihr da verfasst.
jap, so isses mit den herdis, ich kann das in vielem unterschreiben.
eigentlich ist es einfach auf den punkt zu bringen:
entweder, man ist ein "herdimensch" oder man ist es nicht. wenn man einer ist - oder werden will - sollte man die rosarote brille und romantische erwartungen aller art, die man einem vierbeinigen partner gegenüber vielleicht hat, über board schmeissen.
ein herdi kann einen ganz schnell an die eigenen grenzen bringen.
wenn man es schafft, einen herdi als das zu akzeptieren, was er ist - und da gehört so einiges in stärkerer ausprägung dazu, das man bei anderen hunden so eher selten findet - und wenn man kazeptiert, dass man das dann auch nicht wegtrainieren, wegerziehen kann - dann lebt es sich mit einem herdi toll - dann ist man ein herdi-geeigneter mensch.
leid tun mir einfach nur all die kangals/herdis/mixe (und ja, sie sind bei einer gewisssen klientel in letzter zeit leider sehr in mode gekommen...) die man mittlerweile eben überall im TH findet. wo wohl die ehemaligen hhs auch dachten, dass das alles nicht so schlimm, nicht so ausgeprägt oder bloss furchtbar übertrieben ist.
ein herdi/kangal ist kein monster - aber eben auch kein everybodiesdarling. komischerweise ist es immer das letztere, was viele menschen geradezu anzieht. (das ist wohl genau das "besondere" daran...)
im TS hab ichs schon erlebt, dass menschen, die eigentlich wunderbare hundehalter gewesen wären, sich ausgerechnet dann für einen herdi interessieren, wenn man ihnen sagt, dass genau der herdi das krasse gegenteil von dem ist, was sie sich so von einem hund eigentlich erwarten.
und komischerweise - grade aus dem grund wollten sie dann letztendlich einen haben.......
je mehr man versucht hat, auf die ganz speziellen eigenschaften hinzuweisen (die guten wie die eher problematischen) desto mehr musste es genau so ein hund sein.
keine ahnung woran das liegt.
ich persönlich kann jederzeit zugeben, dass ich mit einem arbeitsmalitier nicht klar käme - oder dass eine wirkliche, passionierte jagdhunderasse absolut nix für mich wäre - eben weil sie sind, wie sie sind. da brech ich mir mix ab und bin deswegen ja nicht gleich per se "schlechter" als die, die mit diesen rassen besonders gut klarkommen......
als ich meinen joey bekommen habe, wusste ich, was ich mir da ins haus hole. bis heute hab ich das nicht bereut - auch wenn ich gewisse dinge völlig anders händeln muss, als mit meinen hütis. und zwar wirklich absolut komplett anders. meine gesamte familie musste sich umstellen. (was im übrigen das schwierigste war!).
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Danke für die Blumen, aber ich habe die Beschreibung auf http://www.Herdenschutzhund-Service.de vor einiger Zeit gefunden und fand sie wirklich mehr als treffend. Das Lob gebührt in diesem Fall Edina Kapuvary, der Autorin :)
tadetiru:
Ich kenn das und ich muß gestehen, man muß mit vielen Dingen leben können (ich habe dem Paketmann mit viel positiver Verstärkung beigebracht, daß er am Tor hupen soll). Unsere Türklingel wurde schon seit Jahren nicht benutzt. Ich weiß gar nicht, ob sie noch funtioniert. Ich hab ja das "Alarmsystem". Trotz allem würde mir ohne dieses Verhalten der Hunde etwas fehlen.
Und diesen Satz von dir
ZitatUnd ein ganz sicher: Je häufiger der Hund draußen ist, vor allem allein auf sich gestellt, desto weniger gibt es eine Bindung und desto stärker wird das Territorialverhalten.
finde ich ganz besonders wichtig. Denn das unterschätzen viele HH.LG
KG -
Zitat
ich persönlich kann jederzeit zugeben, dass ich mit einem arbeitsmalitier nicht klar käme - oder dass eine wirkliche, passionierte jagdhunderasse absolut nix für mich wäre - eben weil sie sind, wie sie sind. da brech ich mir mix ab und bin deswegen ja nicht gleich per se "schlechter" als die, die mit diesen rassen besonders gut klarkommen......So gehts mir auch!! Und selbst wenn man weiß, was man sich ins Haus holt, wird man oft überrascht.
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Zitat
Danke für die Blumen, aber ich habe die Beschreibung auf http://www.Herdenschutzhund-Service.de vor einiger Zeit gefunden und fand sie wirklich mehr als treffend. Das Lob gebührt in diesem Fall Edina Kapuvary, der Autorin :)
tadetiru:
Ich kenn das und ich muß gestehen, man muß mit vielen Dingen leben können (ich habe dem Paketmann mit viel positiver Verstärkung beigebracht, daß er am Tor hupen soll). Unsere Türklingel wurde schon seit Jahren nicht benutzt. Ich weiß gar nicht, ob sie noch funtioniert. Ich hab ja das "Alarmsystem". Trotz allem würde mir ohne dieses Verhalten der Hunde etwas fehlen.
Und diesen Satz von dir
finde ich ganz besonders wichtig. Denn das unterschätzen viele HH.LG
KG
Hallo,
genau, das hast du cool gesagt. Wir haben allen Paketdiensten zu allen Festen auch fleissig Geschenke verteilt, um sie bei Laune zu halten. Eine Klingel hatten wir auch nicht (war mir zumindest nicht bewusst, da wir sie eh nicht gehört hätten, da spätestens ab Klinke Gartenzaun die Alarmanlage einsetzte und erst wieder abebbte, nachdem der Paketdienst das Siedlungsgebiet komplett verlassen hatteNaja... warum sind wir auch umgezogen...
Aber du bringst es auf den Punkt... Wo wir vorher gewohnt haben (großes Bauernhaus nebst Scheunen und Firmengelände) fiel unser Hund nicht weiter ins Gewicht, er war genau das, was wir dort wollten und "brauchten" und er hatte seine Aufgabe, auf weiträumigem Gebiet alles zu kontrollieren und zu schützen. Er kannte alle von Hufschmied bis Pferdepfleger, von Paketdiensten bis Nachbarn... dennoch meldete er alles... am Bellen konnte man unterscheiden, meldet er "bekannte Gesichter" oder sind es komplett Fremde...Als wir unser Haus in der Siedlung (wegen Kindergarten und Schulnähe etc.) kauften war mir schon mulmig, mir war bewusst, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte, und so kam es dann auch.
War erst noch alles easy (die neuen Nachbarn fanden ihn ja soooo knuddelig, wow, ist der groß und schön), brachten Knochen etc... trat nach den ersten Wachperioden schon Frust auf... und er erste Ärger schlich sich ein...
Schnell merkte auch unser Hund, dass man 1200 m² Eckgrundstück in zehn Minuten komplett überwachen konnte, wenn man nur schnell genug im Kreis ums Haus lief und je Seite laut genug bellte, damit gar keine Gefahr erst kam...
Also Zäune gezogen, höhere und dichtere Hecken (Schallschutz wäre wohl besser gewesen) gepflanzt, engere Grenzen gesetzt - Hund wurde unglücklicher und noch lauter... also "Draußenzeit" eingeschränkt - Hund wurde noch unglücklicher... wir auch... er fing an, sich an die Haustür oder vor das Fenster zu setzen und verbellte von dort aus alles - 24 Std. am Tag, von Vogel bis Flugzeug, Fahrrad, Auto... Fliege ich weiss nicht was...
Dann hagelten die ersten Beschwerden, weil auch die Nachbarn nur begrenzte Nerven hatten...
Außerdem wurde er immer besser darin, sich Ausbruchmöglichkeiten zu suchen, um seinen Aktionsradius zu erhöhen... einmal erfuhr ich - ungelogen - durch das Radio in der Küche, dass unser Hund auf der Bundesstraße läuft - ich wusste es sofort und auch mein Mann rief zeitgleich von der Arbeit an und fragte, ob das unser Hund sei...
Zweimal brachte ihn die Polizei, dreimal holte ich ihn aus dem Tierheim... große Spenden und betretenes Gesicht rettete mich jedesmal... dann kamen die diversen Hundetrainer, 7 Wochen Hundeinternat mit Halterschulung... mehrere 1000 € gingen ins Land - Lachen konnte ich nicht mehr wirklich... Freunde fragten, ob das alles noch normal sei und warum wir ihn nicht endlich ins Tierheim geben würden oder besser noch - erschiessen lassen oder einschläfern... in mancher heimlichen Minute fragte ich mich das auch, aber wir hatten die Verantwortung übernommen und vorher ging es ja auch... und wenn wir abends zusammen vor dem Kamin lagen, war es entschädigend, diesen Augen konnte man nicht widerstehen... und diese Sicherheit/Geborgenheit hatte ja auch etwas, seine Sanftmut zu den Kindern...
Ja, ich könnte Romane schreiben, es liegt mir noch viel auf der Seele, wie man merkt... die schwierigsten Hunde sind wohl auch die, die einen prägen...
Ich kann nur hoffen, dass das hier alles irgendwie zumindest registriert wird. Es gibt soooo viele Kangale in den Tierheimen, die nirgendwo landen, muss da noch ein weiterer Welpe geholt werden....
Man hat auch mit diesem Welpen nicht zwangsläufig eine bessere Bindung als mit einem fertigen Hund... vielleicht mögen die ersten zwei bis 3 Jahre ja recht normal sein, aber genau da liegt ja der Knackpunkt. Dieser Hund verändert sich irgendwann, er bestimmt dann selbst - und die Bindung kann dann zwar positiv sein, muss es aber nicht... da hätte man mit einem "fertigen" Hund aus dem Tierheim weniger ein Überraschungsei... und man würde auch noch etwas gutes tun...
LG, Tanja -
Oh Herrje, da hast du aber echt was mitgemacht.
ZitatAußerdem wurde er immer besser darin, sich Ausbruchmöglichkeiten zu suchen, um seinen Aktionsradius zu erhöhen... einmal erfuhr ich - ungelogen - durch das Radio in der Küche, dass unser Hund auf der Bundesstraße läuft - ich wusste es sofort und auch mein Mann rief zeitgleich von der Arbeit an und fragte, ob das unser Hund sei...
Spätestens da hätte ich einen Herzkasper bekommen.Aber dir ist bewußt, woran es lag und ich finde es total klasse, daß du deine Erfahrungen hier mitteilst!
Ich hoffe, die TS nimmt sich deine Berichte und Erzählungen zu Herzen.
Übrigens hab ich dummerweise beim Suchen der Beschreibung auch auf die "wir suchen ein Zuhause"-Seite des Herdenschutzhund-Service geguckt. Fast alles Kangalesen, und irgendwo war auch ein Welpe dabei
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Tanja, vielen Dank für Deine offenen Worte!!
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