Kastrieren bei Aggression
-
-
Zwischen der hormonellen Entwicklung von Hündinnen und Rüden gibt es einen zentralen Unterschied: Damit das Ungeborene sich zu einem weiblichen Tier entwickelt, bedarf es keiner vorgeburtlichen Bildung von ovariellen Hormonen. Die Ausprägung des Nervensystems hin zu einem weiblichen Wesen erfolgt sozusagen automatisch ohne Einwirkung von Geschlechtshormonen. Erfolgt kein Testosteronschub, entwickelt sich eine Hündin, erfolgt ein Testosteronschub, entwickelt sich ein Rüde. Nicht der Testosteronschub in der Pubertät gibt also den Anstoß für ihr Verhalten: Entscheidend ist der pränatale Hormonschub, der für die "Maskulinisierung" des Gehirns verantwortlich ist.
Quelle:http://www.homoeotherapie.de/t…astration/kastration.html
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Bei keinem dieser Beispielhunde würde ich an eine Kastra denken.
Hund 1 hat zwar ein Rüdenproblem, aber das hat sich erst in höherem Alter entwickelt. Das wird weder an der Ausprägung eines männlichen Hirns liegen, noch am Testosteronspiegel. Es wird eher an den gemachten Erfahrungen liegen und die kann man nicht kastrieren, da muss man trainieren.
Hund 2 zeigt Aggressionen gegen Männer, das hat nun mit Geschlechtshormonen gar nichts zu tun.
Die Hündin zeigt Aggressionen gegen Hündinnen. Bei gesteigerter Aggression bei einer Hündin kann eine Kastra nur etwas bringen, wenn diese Aggressionen nur während der Hitze auftreten. Zeigt eine Hündin die auch im Anöstrus, dann kann eine Kastra nichts ändern, weil sie die Hündin in einen dauerhaften Anöstrus versetzt.
Geschlechtshormone können für gesteigerte Aggressionen verantwortlich sein, meist snd sie es aber nicht.
LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Hallo,
ob die Aggressionen gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen hormonell bedingt ist und eine Kastration etwas bringen würde, kannst du mit der "chem. Kastration" quasi ausprobieren.
Bei Rüden wird ein Chip eingesetzt:
https://www.dogforum.de/viewto…=0&postorder=asc&&start=0
Bei Hündinnen die Läufigkeit mittels Hormonspritzen unterdrückt.
Beides sind Mittel, die man kurzfristig zum Testen einsetzen lassen könnte.
Sehr wahrscheinlich ist es aber, dass sich die Aggression schon im Kopf manifestiert hat und eine Kastration nichts mehr ändern wird.
Bei Aggressionen gegen Menschen wird man mit einer Kastration sehr wahrscheinlich gar nichts erreichen.
Ist das Verhalten durch Unsicherheit bedingt (auch gegenüber Artgenossen), wird das Verhalten sehr wahrscheinlich durch eine Kastra noch verschlimmert.Gruß
LeoAlso ist es tatsächlich so, das man mit einer Kastration lediglich den Sexualtrieb unterdrücken kann?
-
Kastration ersetzt keine Erziehung, Sozialsierung oder Prägung, ebensowenig korrigiert sie die falsche Verpaarung von Elterntieren.
-
Also an eine genetische Anlage zum Männer-Beißen glaub ich jetzt mal nicht, höchstens an eine genetisch veranlagte Unsicherheit, die irgendwann in Angstaggression mündete... aber auch das ist ja schon meine Spekulation.
"Daran wurde gearbeitet" kann ja nun auch viel bedeuten; man kann ja auch jahrelang falsch an etwas arbeiten. ZB kann der eine Hund stark empfänglich sein fürs Schönfüttern unangenehmer Situationen, das muss man dann nur lange genug durchhalten; der andere eher nicht, mal so pauschal gesagt. Eine gewisse "Restunsicherheit" verbleibt bei Kandidaten wie dem o.g. eigentlich immer; da ist man dann als Besitzer gefragt, solche Situationen souverän zu händeln. Ich rätsele hier aber nur rum.
Kastration ist für mich in keiner der beschriebenen Fälle Ultima ratio; das seh ich wie die Abbessinierin, das Kastrationen da die Unsicherheit noch verstärken.
Falls die Besis sich so sehr für das Thema Kastration erwärmt haben, würde ich Leos Vorschlag folgen. Das ließe sich dann wenigstens rückgängig machen. Sind die Bömmel erst mal ab, kann man sie nicht mehr rankleben.
-
-
Zitat
Also ist es tatsächlich so, das man mit einer Kastration lediglich den Sexualtrieb unterdrücken kann?
Manchmal sogar nicht mal das!
Auch das sitzt noch im Kopf, Gerüche, mit denen Hunde etwas verbinden (auch erlerntes Verhalten), werden nicht wegkastriert.
In deinem speziellen Fall wird eine Kastration der Hunde sehr, sehr wahrscheinlich keine Besserung bringen.
Es könnte sogar das Gegenteil noch eintreten:
Es wird noch schlimmer, es könnten sogar Aggressionen zu gegengeschlechtliche Hunde eintreten - durch Hormonentzug können Hunde noch unsicherer werden.
Und genetische Aggressionen kann man sowieso nicht wegkastrieren.Fazit: Ich würde die Finger davon lassen.
-
hallo,
zu den einzelenen beispielen kann ich jetzt nicht viel sagen. ich würde mich immer von einem erfahrenen trainer zusammen mit TA beraten lassen ob eine Kastration wirklich die rettende Maßnahme wäre.
Aus eigener Erfahrung kann ich dazu folgendes berichten.
Der Rüde meiner schwester wurde mit 1 jahr und 8 monaten auch teilweise aggresiv anderen rüden gegenüber. nicht allen aber vielen. und man kann sagen alles was kleiner war als er wurde sehr unfair von ihm behandelt und da suchte er streit! erst spielen dann nach ner minute zack hat er sich die gekrallt.... meine schwester hat ihn dann mit 2 1/2 jahren kastrieren lassen! end vom lied war die aggresion gegenüber rüden wurde nicht besser aber auch nicht schlimmer! es hat also NIX geholfen. geholfen hat dann bei ihm, ihm klar zu machen das meine schwester oder ich wenn ich ihn dabei habe so ein verhalten nicht dulden. sobald er eine bürste macht (bei ihm heisst bürste wirklich immer jetzt leg ich los) bei einem rüden kommt er an die leine oder je nach situation pöbeln WIR ihn sofort an und sagem ihm im scharfen ton "hör auf damit sonst ist schluss mit spielen".. das funktioniert super weil er menschen gegenüber ein weichei ist. bei kleinen unkastrieten rüden nehmen wir ihn erfahrungsgemäß direkt an die leine weil zu 98 prozent der fälle hat er ihn nach ein paar minuten trotz vorherigem toben und spielen und "ach ich mag dich ja so sehr mein neuer freund" im maul und das auch ziemlich heftig und bei so kleinen hunden ist es uns dann einfach zu gefährlich und wir lassen ihn erst gar nicht spielen.
-
Im Prinzip ist es ja auch oft so, das sich solches Verhalten auch über die Instinkte entwickeln können...sprich der Wach-, und Schutzinstinkt beeinflußt auch das Agressionspotential...zusammen mit einem falsch erlernten Verhalten (manifestiert) ...dann bringt eine Kastration gar nichts.
Erst recht nicht bei Hündinnen (Ausnahme: Hündin ist NUR während der Läufigkeit und Scheinschwangerschaft agressiv...das kommt aber sehr selten vor) -
Aggression an sich ist etwas völlig natürliches ! Aggressionen gegen gleichgeschlechtliche Hunde, die vermehrt während der Läufigkeit auftritt, kann sich bei einer Kastration verbessern ... ansonsten dürfte dieser Eingriff genauso gut zum Gegenteil, zur Verschlechterung führen.
Zitat1. 5 Jahre alter Schäfermix-Rüde; Problem: Aggression gegen Rüden (hat sich mit ca. 3 Jahren entwickelt)
Wie kann sich bei einem 1,5 Jahre alten Rüden etwas mit 3 Jahren entwickeln ??
Die Frage ist, wie verhält er sich, wann verhält er sich so, was ist der Auslöser. Davon hängt ab, wie sich eine Kastration auswirken könnte (eine Garantie gibts nie)Zitat2. 2 Jahre alter Labbrador-Rüde; Problem: Aggression gegen Männer (war von anfang an so)
Warum zeigt er das Verhalten ? Nachweislich werden kastrierte Rüden bei Nachwuchs in der Familie territorialer ... es gilt also immer erst zu wissen warum der Hund so agiert.Zitat
3. 8 Jahre alte Mix-Hündin; Problem: Aggression gegen Hündinnen und fremde Menschen (gegen andere Hündinnen war von Anfang an so, gegen fremde Menschen hat sich entwickelt)
Immer, ständig, wie, wo und warum !? Was ist der Grund für ihr Verhalten!?Für mich liest sich das nach sehr viel Klärungsbedarf mit einem kompetenten Trainer und einer Menge Möglichkeiten !!
Gruß, staffy
-
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!