Meine Tierschutz- und Perrera Arbeit

  • Kalle: Du hast PN...


    So, weiter gehts.


    Vorab möchte ich noch etwas ganz wichtiges loswerden:
    Mir gebührt kein Lob!
    Ich mache im Urlaub nur das, was wir alle täglich machen: Ich kümmere mich um Hunde. Damit kann ich nicht aufhören und es ist mir eine Herzensangelegenheit. Susanne (die Helferin) sagte letztens, dass die Arbeit in der Perrera ihrem Leben einen Sinn geben würde. Und das sind sehr wahre Worte.
    Es macht mich einfach glücklich diese Hunde glücklich machen zu können, es gibt für mich kein schöneres Gefühl als Glückspelz Fotos. Deswg mache ich das.


    Und: Es gibt Menschen, die das jahre- jahrzehntelang machen. Diese Menschen sind oft sooo belastet und kämpfen einfach weiter, ein Aufhören kommt nicht in Frage. Ich kratze nur an der Oberfläche.
    Das eigentliche Lob gebührt den Menschen, die diese Arbeit täglich tun, über Jahre. Das sind die wahren Engel und ohne sie wäre meine Welt grau und leer.


    Jetzt aber:


    Am nächsten Perreratag kamen schon die ersten Fortschritte...wer kommt denn da plötzlich ganz nah und wedelt...das Reh...das von hinter der Schubkarre ;)


    Fipsy..unbeschreiblich bezaubernd. Fipsy hat ja Angst vor Männern, ich habe es selbst erlebt. Nicht aber vor unserem Jeannot, meinem besten Freund. Scheinbar merkt sie ganz genau wer es gut mit ihr meint:



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    Und auf den Arm wollte sie dann auch ganz schnell. Besonders bei unserer Rebecca, die sich sofort unsterblich in diese zarte Seele verliebt hatte und der ihr Leid bzw. ihre Geschichte sehr sehr nah ging. Hier auf diesem Bild sieht man wiesehr...wer trauriger schaut, ist schwer erkennbar:



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    Und dann gibt es da noch Tosca, eine deutsche Bracke. Sie wurde abgegeben, weil die Familie sie nicht mehr wollte und versteht einfach die Welt nicht mehr. Absurderweise trägt sie immer noch ihre Namensmarke mit der Telefonnummer ihrer ehemaligen Besitzer. Tosca ist bereits 9 Jahre alt und wurde scheinbar völlig überfüttert.


    Anfangs zeigte sie sich uns gegenüber sehr offen, schmusig und fröhlich. Beim Spazieren blieb sie immer wieder stehen, was wir auf ihr Gewicht zurückführten..bis uns eines Tages auffiel, dass sie das nur auf dem Rückweg in die Perrera machte :tropf:



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    Im Laufe unserer Besuche sahen wir Tosca dann immer wieder so:


    Vorne am Tor gibt es eine Einbuchtung wo Decken gelagert werden...dort verkroch sie sich mit diesem Gesichtsausdruck...und begann ihre Pfoten aufzubeißen. Anfangs nur oberflächlich, dann immer mehr und schlimmer, eindeutig Leckekzeme und Stress. Es zerriß mir das Herz...und ich war mehrmals mit ihr beim Tierarzt, Cortison milderte es nur kurzzeitig und auch der TA sagte, sie müsse raus, das sei Stress, Trauer...



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    Dann war da noch Stina...sie lernten wir noch mit ihrem Welpen Köbes kennen, der aber schon am zweiten Tag ausreisen durfte.
    Stina wurde gefunden und war völlig verzeckt und in einem schlechten Zustand. Das sieht man nicht mehr. Wie ihr auch in meinem Pflegestellentagebuch auf der HaM Seite lesen könnt, kann ich schlichtweg nicht verstehen, was eine solche Hündin in einer Perrera macht. Sie geht jeder Hundeunruhe aus dem Weg, schmust für ihr Leben gern mit geschlossenen Augen, ist sanft, elegant, anhänglich.
    Draussen kommt ein wenig der Setter durch, aber die Anhänglichkeit überwiegt. Ein Traumhund.
    Und wunderschön.



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    Als ich sie kennenlernte dachte ich sofort an meine Freundin Nadia, zu der dieser Hund so gut passen würde. Aber da sie noch keine Pflegestelle sein will oder Zweithund verwarf ich diesen Gedanken leider wieder.


    Und dann war da noch eine zarte und sanfte Omi...Salome. Eine 10 jährige Ibicenca, die bis vor einem halben Jahr noch eine Gebärmschine sein durfte...
    jetzt hat sie es geschafft. Die Perrera ist der erste Schritt.
    Allerdings blutet mir bei den alten Hunden immer besonders das Herz, denn sie haben es nicht verdient den Rest ihres Lebens dort bleiben zu müssen. Jetzt naht der Winter. Salome war mir also auch sofort ein besonders Anliegen. Und sie wollte immer spazieren. Unermüdlich. Alt aber kein bisschen weise.



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    Und die freche Gretel kam auch schon immer näher..und sah aus der Nähe noch mehr nach Pippi Langstrumpf aus...


    nur mit rausnehmen konnten wir sie leider nicht. Zum Geschirr anziehen war sie noch zu scheu und wir wollten die zarten Bande nicht zerstören.



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    ach ja und dann war da noch der absolut Ängstlichste von allen: Tizian. Er liess sich nur von Susanne anfassen, ging dann immer in seine Hütte und sie folgte ihm. Ein toller Hund.
    Tizi schloss sich einer Katzenkolonie an und wilderte, es war ein Riesenakt ihn einzufangen. Er ist ein absoluter Charmingboy.
    Nach 2-3 mal Perrera zischte er plötzlich an uns vorbei in den Zwinger 1. Da waren wir ganz schön stolz.



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    Es ist beachtlich, dass nach 2-3 Besuchen die Hunde schon soviel Potenzial entwickeln, auftauen, näherkommen. Wie oft wünsche ich mir, jeden einzelnen dieser unterschiedlichen Charaktere mitnehmen zu können und ihnen beim Welt erkunden zuschauen zu dürfen.
    Schon wurde mir klar, dass ich jeden Hund jetzt einzeln wahrnahm, an ihren Schicksalen teilhaben zu können und auch, dass mir ihre aller Zukunft nicht mehr egal war. Sie waren schon in mein Herz gekrochen. Allesamt. Toll.


    Ich blieb meistens mit Susanne in der Perrera oder allein und reinigte Zwinger, verteilte Futter, füllte Wasser auf und knüpfte Bande zu den Angsthasen. Oft lachte ich auch herzhaft wenn die Podis die offenen Zwinger nutzten um wild über die Gänge zu jagen. Wie unbelastet und unbeschwert diese Hunde waren, wären wir Menschen doch auch so.


    Meine Freunde gingen währenddessen im Akkord lange Runden mit den Hunden, wir teilten sie auf, je nachdem was sie brauchten. Hier ein paar Eindrücke:


    Unsere Salome...fröhlich lachend..



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    Fipsy doppelt gesichert traut sich auch:



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    Tosca kann ihr Elend kurz vergessen:



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    Egal wie alt...die hunter Sisters Tosca und Salome on tour:



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    Da sieht man, wie wichtig es für die Hunde ist, dass Urlauber kommen und mit ihnen rausgehen. Es sind leider wenige, aber es ist oft die einzige Abwechslung des Tages. Die langjährigen Perrera Mitarbeiter können das einfach nicht leisten...umso mehr freuen sich die Hunde wenn sich mal Menschen eine halbe Stunde Zeit für einen Ausflug nehmen...


    Bis dahin war also in der Perrera alles super. Die Hunde waren müde wenn wir gingen und Susanne konnte mal ausspannen...aber es kamen natürlich auch stressigere Zeiten, bloße Harmonie ist die Perrera nie. Aber das berichte ich morgen...


    Wir genossen dann noch:


    unseren Lieblings- und absoluten Traumstrand Es Trenc (der von der Perrera 5 Automin entfernt ist...aber leider strengstens keine Hunde erlaubt)



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    viel und gutes spanisches Essen (immer wieder landeten unzählige Hundesnacks im Wagen ;) und auch die wilden Katzen rund um die Perrera wurden königlich versorgt)



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    Und Sonnenuntergänge...(immer mit einem Gedanken bei den Hunden) wie aus alten Road Movies....



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    Morgen mehr...

  • Zitat

    Bin schon sehr gespannt, die kleine Schwarze Fipsy hat es mir auch besonders angetan, so eine süße Maus :smile:


    Ich auch.. Ihre Augen haben total viel Ausdruckskraft, auf dem einen Bild lächelt sie sogar :herzen1: .. aber auch die Labdackel-Lady ist bezaubernd, auch eigentlich alle so wie du von ihnen schreibst. Hier werden Däumchen für die Hunde gedrückt, falls welche gebraucht werden :)

  • Oh hier les ich auch mit. Finde diese Arbeit wunderbar, hab auch mal angefragt bei einer Orga aber es hat sich damals nicht ergeben, war ihnen noch zu jung. Habe es aber nicht vergessen!


    Sooo spannend. Die Fipsy hats mir auch angetan :smile: Und die Gretel!

  • Egal wie Du es begründest, es gebührt Dir ein fettes WOW und mein größter Respekt. Ich kann Dich gut verstehen, ein großes Glück ist es einen "Notfallhund" fröhlich zu sehen und seine Entwicklung beobachten zu dürfen. Deine Geschichten und Bilder sind anrührend und ich wünsche mir oft, selbst auch mehr tun zu können. Ich freue mich schon wenn es hier weiter geht. :gut:

  • Danke Ihr Lieben...ja, es werden immer Daumen gebraucht. Immer!!! (Derzeit besonders für unseren Carlos...er braucht so DRINGEND eine Familie...also bitte drücken!!!)


    Heute komme ich wahrscheinlich nicht dazu, noch Bilder hochzuladen, bin sehr in die Vermittlung involviert gerade.


    Eben kam Elke an der Perrera an und fand zwei kleine Babykatzen in unserer Welpenklappe :muede: Ganz zutrauliche, wunderschöne Mäuse. Sie werden jetzt an eine Katzentierschützerin weitergegeben, ich höre mich hier beim Katzenschutz um, was wir von hier aus tun können...


    sogar mit Futter und Wasser...soll ich diese Leute hassen oder froh sein dass sie die Katzen nicht ausgetzt oder umgebracht haben? Es hört nie auf...

  • Ich bin so gespannt wie's weitergeht! Auch - oder gerade weil? - ich einige der Hunde schon so lange auf der HaM Seite beobachte.. wenn man wöchentlich auf der Wiese ist, hat man doch das Gefühl, der Orga etwas näher zu stehen (was vermutlich Blödsinn ist). Aber dann so Hunde wie den Zampano auf einmal neben einem rennen zu sehen, da geht einem das Herz auf!!
    Aber seit einer Woche war ich nicht mehr auf der HP, damit ich hier schön die Spannung beibehalte für mich und wirklich das Gefühl von "live dabei" zu haben ;)

  • Ach wie schön, ich versuche heute noch was zu schaffen... ;) Habe gerade mit Interessenten telefoniert , von wem wird nicht verraten und mein OK ist da... ;)


    Doch, man steht der Orga näher auf der HaM Wiese :smile: Wenn du bei Zampano Glücksgefühle hast, stell dir vor wie es ist, wenn die Hunde ,die du aus Staub und Dreck kennst, plötzlich mit glänzendem Fell und völlig veränderten Augen vor dir stehen... :gut:


    So, ich muss weitermachen...zuhause ist es noch mehr Arbeit als auf Mallorca. Zumindest heute.


    Ich versuche heute abend noch was in meinen Bericht hineinzukriegen.

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