Meine Tierschutz- und Perrera Arbeit

Hallo Ihr Lieben ich möchte mal wieder kurz von Fipsy berichten und bedanke mich bei all den interessierten Nachfragen und Mitfühlenden!

Fips macht sich mal mehr, mal weniger.

Im Haus hat sie nun wirklich begriffen, wo der Hase langläuft.
Nach vielen Disziplinierungen und intensivem Training hat sie sich in unser Rudel gut einfügt. Sie versteht sogar, dass man hier nur Aufmerksamkeit bekommt, wenn man nicht wie verrückt hochspringt, sich in der Luft dreht oder laut spricht , sondern dass man einfach nur sitzen muss, mit grossen Rehaugen gucken und brav warten, bis man an der Reihe ist.
Auch mit unserer Katze kommt sie nun zurecht, wahrt angemessene Distanz und ist hier sehr vorsichtig.

Draussen wird das Autofahren langsam besser, je nachdem welche Situation wir haben, wähle ich ihren Sitzplatz vorne vor dem Beifahrersitz oder dahinter. Dahinter erträgt sie sogar schon irgendwo 5 min im Auto zu warten, ohne zu schlottern und zu hecheln. Auch hier trainieren wir weiter.

Im Wald und in den Feldern hat sich Fips Angst vor Radfahrern, Joggern und Menschen stark gebessert, hier wird von mir intensiv positiv konditioniert.
Wir haben hier einen haargenauen Trainingsplan, der super Wirkung zeigt. Auf diesen Spaziergängen hat man natürlich auch viel Zeit zum trainieren und kann vorausschauend arbeiten.
Im Wald schafft Fips es mit schleifender Schlepp oder frei an Joggern oder Menschen vorbeizulaufen, wobei sie mittlerweile ganz eng hinter mir läuft, was wir trainiert haben. Sie bricht hier nicht mehr aus.

Im Dorf (auf der täglich gleichen Morgenrunde) schafft sie auch vorher unerträgliche Situationen viel besser. Strasse überqueren klappt genau wie an einem Geschäft vorbeigehen mit engem Körperkontakt zu mir. Hier versucht sie manchmal noch auszubrechen, aber das wird deutlich weniger.
Gehen wir eine fremde Strasse, wird sie schnell panisch, weswegen ich nur ganz kleinschrittig fremde Strassen einbaue.
Stark befahrene Strassen sind nach wie vor unmöglich (z.B. beim Berufsverkehr), das ist für sie eine reine Qual.
Meine Vermutung dass sie mal einen Autounfall hatte oder eine ähnlich traumatische Erfahrung machen musste wird dadurch immer mehr bestätigt.
Aber auch hier üben wir. Leckerchen auf ganz weite Distanz (gutes Wohlgefühl erzeugen bei Motorenlärm und Autos in Sichtkontakt), die wir laaaangsam zentimeterweise verringern.
Sonst ist das Mittel meiner Wahl immer absolute Ruhe und Sicherheit vermitteln, keine Angst zulassen oder thematisieren, ruhig einen Schritt zurückgehen, nicht zuviel fordern, eben die Gratwanderung machen ohne den Grat zu überschreiten.

Besuch bei uns ist nach wie vor schwierig, aber auch hier Fortschritte. Frauen sind viel weniger ein Problem, sie haben klare Verhaltensregeln und Fips kommt oft von selbst.
Bei Männerbesuch verzieht Fips sich oft um die Ecke aufs Sofa und darf dort auch ungestört sein. Niemand nähert sich ihr oder beachtet sie, wenn sie das nicht will.

Hier hilft es total, sich zum gemeinsamen Spazieren zu treffen. Geht der Mann neben mir, hat Fips Gelegenheit, ihn von hinten zu beschnuppern, ohne dabei aufzufallen und nähert sich immer mehr.
Kommt derjenige dann mit nach Hause, traut Fips sich auch schon mal hin.

Bemerkenswert ist ihr Wiedererkennungssinn.
Jeder der schon mal hier war, wird gewittert und sofort wiedererkannt und sich gefreut. Einmal hier, Fips Freund!

Das grösste Problem im alltäglichen Training ist Fips Jagdverhalten. Die Angst abzutrainieren wäre viel einfacher, wenn ihre hohe Sichtablenkbarkeit nicht wäre.
Hier üben wir zuverlässig Abruf, sich auf den Wegen aufhalten, kein Stöbern , Orientierung am Rudel usw.

Ich denke einfach hier macht die Zeit die sie bei uns ist, auch eine Menge aus. Es sind jetzt 8 Wochen, da kann ich nicht verlangen, dass alle Umweltreize weniger wert sind als wir. Bis sie sich immer für uns entscheiden wird, vergeht wohl noch einige Zeit, wenn es jemals klappen wird.

Auch werden oft Folgen des Entlaufens sichtbar, es legt sich dann ein Schalter um und man merkt richtig wie weit Fips laufen würde, wenn ich sie nicht zurückrufen würde. Nämlich einfach immer weiter.

Alles in allem muss ich ganz klar sagen, dass Fips nicht so weit wäre ohne meine beiden Mäuse. Sie nehmen sie an, sie helfen ihr, sie geben Sicherheit, sie sind Spiel und Schmusepartner, sie disziplinieren und machen Spass. Fips allein zu halten, kann ich mir für sie nicht vorstellen.

Und Fipsy muss rennen, rennen, rennen. Was steckt da wohl drin? Ich tippe schwer auf etwas windiges. Man bekommt schwer Futter auf die Rippen weil sie soviel verbrennt und sie ist schneller als jeder Hund den ich kenne. (und ich habe Vergleichswerte, wir waren letztens mit 10 Hunden und mehr spazieren)
Sie apportiert gerne, aber nicht ausdauernd. Probiere in NL am Strand noch weitere Beschäftigungsmöglichkeiten aus

Ob ich noch neue Bilder finde? ...mal schauen....

Meine Freundin Anne, Fips, Luni, Maya und Annes Hund Martzy:

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