Meine Tierschutz- und Perrera Arbeit

Ute, deine Worte tun gut. Ich hoffe!

Ihr Lieben,

ich berichte mal wieder, ich hoffe es interessiert euch! (Vor allem für dich, Manuela, du hast neue Infos verdient denn ohne dich wäre Fips heute nicht hier- und für Susanne, die immer wieder fragt und sich über jedes Bild freut)

Ich bin gerade mit den Hunden für 3 Wochen in NL, während mein Mann seinen Lebenstraum in den USA lebt (Rad- Rafting Reise Colorado River, Grand Canyon, Utah, Arizona usw.). Ich verbringe gerade echte Qualitätszeit mit den Mäusen.

Tja, und hier zeigt sich Fips Fortschritt und auch ihre Probleme.
Wo ich sie sonst schon problemlos freilaufen lassen konnte, ist jetzt kaum noch Freilauf möglich, weil hier überall die jungen Hasen rumrasen. Fips ist sehr triebig und nur schwer auf mich zu fokussieren.

Auch ihre Angst ist oft unberechenbar, wo sie ein Geräusch gestern nicht gestört hat, veranlasst sie dasselbe Geräusch heute zu totaler Panik und Verkriechen im Schlafzimmer.

Gestern ist sie mir in die Dünen abgehauen (mir ist die Schlepp aus der Hand gerissen und hat fast 2 Finger mitgenommen).
Ihr könnt euch nicht vorstellen wie es mir dann geht, nach dem was wir schon durch haben.

Ich renne dann den ganzen Strand hoch, wünschte ich hätte die Muße unten am Wasser stehenzubleiben oder gar wegzurennen um sie zu animieren mir zu folgen, aber das kann ich einfach nicht.

Mir gehen dann tausend Gedanken durch den Kopf von der Zeit aus Berlin, ich renne Richtung Dünen, schreie mir die Seele aus dem Leib, währenddessen rast Maya in die Dünen und nur durch ihr aufmerksames Schauen weiss ich noch, wo UNGEFÄHR sich Fips gerade aufhält.
Jedes Mal, und das verstehe ich nicht so wirklich, denn die Dünen sind VOLL von kleinen Hasen, kommt sie schnell zurück, gestern war es ca. eine Minute.
Ich bin dann aber schon völlig am Ende, die Hunde total aufgeregt, jedes Mal springt sie mir dann auf den Schoß und ich heule. Tja, ganz spurlos ist die Geschichte wohl doch nicht an mir vorbeigegangen

Immerhin, sie kommt FREIWILLIG zurück, obwohl sie weiss wie sie selbst überleben kann. Diesen Schritt (der anfangs ganz krass zu spüren war) haben wir schon geschafft. Sie weiss immerhin wo sie hingehört.

Trotzdem bin ich dann erleichtert, wütend, traurig, enttäuscht, fröhlich, angespannt, ernüchtert...alles gleichzeitig.

Aber ich habe den Ehrgeiz die Triebigkeit in den Griff zu bekommen und die Angst auch.

Ich versuche immer Fips absitzen zu lassen, wenn Angstauslöser auf sie zukommen und clickere mittlerweile das zu-mir-Schutz-suchen und Augenkontakt, was Fips mit Eifer mitmacht. Bin erst ganz am Anfang.
Ich habe mir zum Geburtstag die DVD zum Buch "Antijagdtraining" von Pia Gröning gewünscht und bekommen. Ich kann beides nur echt empfehlen, aber es fruchtet nur wenn man wirklich ALLES von Anfang bis Ende durchexorziert. Vom Clicker angefangen. Eins auslassen gilt nicht.
Ich kenne ganz viele Leute die nach dieser DVD und Intensivtraining echt ihre Hunde ableinen konnten, der Sinn ist die Impulskontrolle bzw. Erregungslevel senken bzw. umlenken. I try my best aber es ist ein langer Weg und ich weiss nicht ob wir jemals den Weg bis zum Ende gehen werden, aber ich werde alles dafür tun.

Bei Fips kommt vieles zusammen: Angstverhalten, Jagdtriebigkeit , Freiheitsdrang (auch durch das Entlaufen) und extreme Lauflust.
Vorgestern hat sie am Strand einen Galgo überholt, da waren Galgofrauchen und ich aber platt und standen mit offenen Mündern da

Der Strand ist eine schöne Möglichkeit sie auch mal freilaufen zu lassen, es lief wirklich schon ganz toll, momentan sind es eben die jungen Hasen, ihr kennt das Problem ja alle. Aber ich bin zuversichtlich dass wir im Herbst wieder weniger triebige Spaziergänge hier machen werden.

Im Angstverhalten hat sie weiterhin Fortschritte gemacht. Grosse Strassen oder durch eine Stadt gehen geht immer noch nicht und wird wohl auch nicht gehen.
Aber einzelne Autos oder gar mehrere Menschen nimmt sie schon gelassener hin. In 9 von 10 Fällen sucht sie Schutz bei mir, was ich natürlich fördere.

Ach, und nach anfänglichem totalem Desinteresse geht Fips nun auch ins Wasser und holt mit grosser Begeisterung Bällchen. Das stärkt auch unsere Bindung sehr und sie hetzt und wirft und tobt mit dem Bällchen und kann sich richtig austoben. Mir war wichtig etwas zu finden, was sie auslastet und uns allen Spass macht. Nicht zuletzt der Enthusiasmus meiner beiden Hunde hat sie da auch angesteckt.

Tja, so ist es.

Ich wüsste nicht an wen ich Fips vermitteln sollte. Alle die Ahnung von Hunden haben raten mir davon ab. :/

Hier noch ein paar Fotos:

Uploaded with ImageShack.us

Uploaded with ImageShack.us

Uploaded with ImageShack.us

Uploaded with ImageShack.us

Uploaded with ImageShack.us

Noch mal zur Erinnerung....der Tag nach dem Entlaufen, der Tag an dem sie eingefangen wurde, das erste Foto nach der Lebendfalle:

Uploaded with ImageShack.us

Und heute:

Uploaded with ImageShack.us

Sallychen: Natürlich denkt man darüber nach. Merkt ja keiner. Denken heisst ja nicht gleich handeln.
Mal im Ernst, SO ist sie nicht vermittlungsfähig.

Donna: Nein, dieses Jahr leider nicht, es geht zeitlich nicht. Mache mir aber auch keine Sorgen um die Hunde, die auf unsere Hundefinca sooo liebevoll von Melli und Carlos betreut werden, genial.
Dafür aber nächstes Jahr gleich 2x

Smaddi:
Das würde hier zu weit führen, dazu schreib ich dir ne PN.
Nur hier kurz zur Antwort, falls es noch wen interessiert: Fips ist ja nicht nur Jäger sondern vor allem Angsthund, da sind gemeinsame Ballspiele bindungsfördernd, sie hetzt und stöbert beim Jagen anders, beim Bällchen spielt sie. Sonst würde ich das nicht machen. Das Wort "hetzt" war wohl in diesem Zusammenhang falsch gewählt
Superpfiff hab ich für Luni, bei Fips hilft das null.
Schreibe dir ne PN