Hund zeigt Problem mit Kleinkindern

  • Hallo,


    ich bin froh hier im Forum gelandet zu sein, denn ich mache mir den ganzen Tag einen Kopf wie ich die Situation wieder in den Griff bekomme.
    Wir holten vor einer Woche eine Labrador-Setter-Hündin zu uns nach hause. Sie hat sich schnell eingelebt und wir haben unseren Rhytmus gefunden. Wir gehen oft mit ihr spazieren und sie hat einen Garten und ihre Decke im Wohnzimmer. Sie hält sich da auf wo wir gerade sind. Bis jetzt war auch alles ganz harmonisch. Sie hört schon ziemlich gut auf ihren Namen, auf Komm, Sitz und Aus.
    Aber als wir sie 4 Tage hatten kam meine Mutter, meine Schwester und noch eine Schwester mit meinen Neffen von 2 J.
    Bei den Erwachsenen zeigte sie keine Probleme, aber meinen Neffen hat sie angeknurrt, gebellt wie eine Wilde und mit den Zähnen gefletscht. Mir ist heiß und kalt geworden und stand wirklich unter Schock, da ich sie so vorher noch nie gesehen habe.
    Es war natürlich auch eine blöde Situation, da mein Neffe von der Haustüre reinkam und ich Flora am Halsband festhielt damit sie nicht durch die Haustüre abhaut.
    Was soll ich jetzt machen, ich kann doch nicht warten bis mein Neffe größer ist und er kann nicht mehr zu Besuch kommen. Bei meinen Kids (14 und 18 J.) und den Kids von meinen Mann (6 und 10 J-) hat es auch keine Probleme gegeben.
    Kann es sein, da sie schon mit einen dreiviertel Jahr ins Tierheim kam und fast ein einviertel Jahre dort war die Umwelteinflüsse zuviel sind.
    Der Tierarzt meint, dass es nicht unbedingt an meinen Neffen gelegen hat, bzw. an seiner Person.
    Mein Problem ist es jetzt auch, dass er von meiner Schwester als bösartiger Hund abgestempelt wird und sie keine Lust hat am Problem mit zu arbeiten. Ich wollte ein T-Shirt mit seinen Geruch in unser Wohnzimmer legen damit sie beim nächsten Mal den Duft schon kennt. Kann das mit was helfen. Oder draussen beim spazieren gehen kennenlernen.
    Bitte schickt mir Antworten, denn ich will sie nicht mehr hergeben.


    Grüße Tina

  • Hallo,


    klar ist deine Schwester etwas geschockt, aber rede noch mal mit ihr darüber. Nach ein paar Tagen sieht die Sache ja anders aus.
    Vielleicht hat euer Hund schlechte Erfahrungen mit Kleinkindern gemacht.
    Eure aufkommende Unruhe und Angst wegen dem Verhalten hat den Hund wahrscheinlich noch bestätigt.


    Hast du denn nicht noch jemanden mit einem Kleinkind wo du mit üben kannst? Bleibt bei der nächsten Begegnung ruhig und reagiert erst wenn euer Hund ruhig ist und mal Luft holt, lobt ihr sie und gebt dann ein Leckerchen.
    In solchen Situationen kann man sehr gut mit dem Clicker arbeiten, der Click kommt wenn sie still ist und dann bekommt sie sofort ein Leckerchen.Ich würde sie sobald du weißt das deine Schwester kommt, erst mal in der Wohnung anleinen und bei dir lassen.
    So merkt sie, sie bekommt die Sicherheit von dir. Deine Schwester würde ich bitten das sie erst mal alleine mit dem Kind kommt.
    Eine Idee wäre es auch, sich mal draussen ausserhalb der Wohnung zu treffen und zu schaun ob sie sich draussen auch so aufführt oder ob das nur in der Wohnung so ist.


    Ich drücke dir die Daumen das deine Schwester einsieht, das sie vielleicht ein bischen helfen muss, damit ihr das in den Griff bekommt.
    Lasst das Kind und den Hund erst mal in sicherem Abstand Kontakt aufnehmen.
    So wird euer Hund merken das Kind tut ihm nichts.
    Jetzt kommt es noch darauf an, ob das Kind anfängt zu schreien oder hat es sich gar nicht für das Gebell von eurem Hund interessiert. Da gibt es ja auch unterschiedliche Kinder.



    Die Idee mit dem T-Shirt ist gut, das würde ich ihr geben, damit sie den Geruch schon mal aufnimmt.


    Den Abstand kann man dann Stückweise verkleinern, aber am Anfang würde ich den Abstand so halten, das sie das Kind sieht aber nicht herankommt.


    Ich kann dir nur empfehlen noch mal mit deiner Schwester zu reden, wenn der erste Schock vorbei ist. Das wird schon, gemeinsam bekommt ihr das hin.:wink:

  • Ich kenn mich bei dem Problem zwar nicht so aus, aber mein Hund hat öfters was gegen Gäste.


    Ich gehe dann vorher mit denen und meinem Hund, draußen spazieren , uns zu Hause ist es dann auch besser!


    Am Kind lag es sicherlich nicht.


    Ich würde an euerer Stelle, rausgehen, ihr könntet doch auch mal zusammen ( allle zusammen) spazieren gehen.
    Aber Kind+Hund niemals unbeaufsichtigt.


    Ich würde sagen, das dein Hund entweder, schlechte Erfahrungen gemacht hat, oder Angst/Probleme mit KleinKindern hat.


    Dein Hund ist doch etwas größer, stimmts?
    Und 1 Jahr alt?


    Ein erwachsener Hund kann sich in einer neuen Umgebung mehrere Tage oder sogar Wochen lang extrem reserviert verhalten. Sobald er beginnt sich wohl zu fühlen, wird sich sein natürlicher charakter wieder zeigen.


    Hat der Hund etwas Vertrauen in seine neue Umgebung gefasst, kann man anfangen, ihn mit jüngeren Familienmitgliedern( sprich: deinem neffen) bekannt machen. Dabei gelten für erwachsene Tiere und für Welpen unterschiedliche Vorgehensweisen.


    -Leine den Hund bei der ersten (schon geschehen) an. Ein größerer Hund kann ein kleines Kind im ersten Moment für potentielle Beute halten!


    - Wenn der Hund ruhiger wird, langsam loben, also nicht wild machen, oder einfach Leckerchen.


    - Vielleicht auch auf seinen Platz schicken, anleinen/festbinden. Wenn er nicht runterkommt.


    Aber sehr wichtig das du ihn im richtigen Moment( zum richtigen Verhalten) lobst!!


    Wenn sich die Situation gelegt hat.


    (kennenlernen ( anpassen kind --->erwachsener Hund)


    -Ermutige das Kind zu <ungefärhlichen> Spielen mit dem Hund. Hier ist Spielzeug hilfreich. ball zuwerfen. Aber nicht alleine aus dem Maul nehmen, das solltest wenn dann du machen. Hund angeleint lassen.


    - Verbite dem Kind, den Hund beim Schlafen oder Fressen zu stören.


    - Mit allzu heftigen Liebkosungen sollte das Kind warten, bis der Hund sie besser kennt, da manche Hund sich dadurch bedroht fühlen.


    -Das Kind sollte auf ungestüme Spiele verzichten, bis der hund an sie gewöhnt ist und du seinen Charakter ( und eine evtl. Neigung zu aggres. verhalten) besser einschätzen kannst.


    -Verbiete dem Kind den Hund zu ärgern/ Ohren/schwanz ziehen da , dies empfindliche Stellen sind.




    Ich hoffe ich konnte bisschen helfen, bin kein experte in dem bereich.

  • Oh sorry, ist eine Hündin.


    Hab jetzt den ganzen Beitrag mit ihm geschrieben.

  • Hi!


    Grundsätzlich haben Hunde, die die ohne Kontakt zu Kleinkindern augewachsen sind, Probleme im Umgang mit Kleinkindern.


    Kleinkinder sind unberechenbar für Hunde, da diese noch keine Kontrolle über ihren Körper haben und durch Quitschen, Schreien und Rumrennen einen Hund verunsichern oder sich gar als "Beute" präsentieren. Die Reaktion Eures Hundes war also wahrscheinlich völlig normal. Natürlich kann dem noch eins obendrauf gesetzt werden, wenn der Hund bereits Negativkontakte hatte.


    GANZ wichtig: HUND UND KLEINKIND NIE UNBEAUFSICHTIG LASSEN!


    Ich würde erst mal folgende Vorgehensweise versuchen:


    1) Hund an seinen Platz schicken wenn Besuch kommt, egal wer kommt. Da sie schon ganz gut hört, dürfte das mit positiver Bestärkung, also Lob und Leckerchen, sicher schmackhaft zu machen sein.


    2) DIESER PLATZ ist für das Kleinkind absolute Sperrzone!!!!!!! Das Kind darf weder auf den Hund zurennen, nach ihm grabschen oder laut durch die Gegend rennen. Das sind die Regeln in Eurem Haus!


    3) Die Sache mit dem T-Shirt vom Kind ist sicher nicht schlecht, würde ich auch mal machen.


    4) Versuche den Hund ans Kind zu gewöhnen. Fahrt zu deiner Schwester (war das die Schwester?) und lass den Hund am schlafenden Kind schnuppern, loben wenn er ruhig ist und wieder gehen. Das macht ihr ein paar mal.


    5) Wenn ihr die Möglichkeit habt mit kleinen Kindern in der Nachbarschaft zu trainieren, dann würde ich da auch versuchen. Allerdings sollten diese Kinder vielleicht auch schon Hunde gewöhnt sein. Hier besteht allerdings die Gefahr dass gerade die versuchen mit deinem Hund Dinge zu tun, die IHR Hund ohne zu murren geschehen läßt.


    6) Vielleicht läßt es sich auch einrichten, dass ihr gemeinsam einen Spaziergang macht, damit Kind sich austoben kann und Hund schon ein wenig ausgepowert ist wenn das Kind zu Euch ins Haus kommt. Dann ist die Situation ein wenig entspannter und keiner steht unter Strom. Natürlich immer darauf achten, dass Dein Hund sich nicht selbständig an das Kind heranmacht ;-)


    7) Kinder haben KEINEN WELPENSCHUTZ, das nur zur Info.


    8) Ansonsten: wie bereits beschrieben den Hund immer loben wenn er korrekt eure Befehle, wie Nein oder bleib auf deinem Platz, ausführt und ihm das schmackhaft machen.


    Aber laßt dem Hund seinen Platz als Rückzugsmöglichkeit! Sonst kann das nicht funktionieren. Euer Hund muss lernen, dass er auf seinem Platz nicht belästigt wird und dass IHR dafür sorgt dass er in Ruhe gelassen wird. Wenn sie dass kapiert hat, dann wird das auch klappen.


    Kurz am Rande bemerkt:
    Euer Hund ist erst seit zwei Wochen bei Euch und KANN noch gar nicht wissen wie der Ablauf bei Euch ist! Ihn dann mit einer solchen Situation zu konfrontieren ist auch nicht unbedingt sinnvoll. Laßt sie doch erst mal richtig "ankommen" in ihrem neuen Zuhause. Wenn dann Eure Bindung stimmt und der Hund merkt dass er sich nicht verteitigen muss weil ihr diesen Part für sie übernehmt, dann hat sie auch weniger Stress und bleibt gelassener. Irgendwann ist dann vielleicht auch ein richtiger Kontakt möglich. Vorausgesetzt dass Kind ist schon in soweit in der Lage zu verstehen dass man Hunde nicht am Schwanz oder Ohren zieht oder ihnen die Finger in Nasen und Ohren drückt!


    Hier gab es mal ein ähnliches Thema, wo Staffy sehr wertvolle Tipps (wen n ich mich recht erinnere) gegeben hat. Probier doch bitte mal die Suchfunktion aus und lese Dich da mal durch.


    Ansonsten hätte ich keine weiteren Tipps parat.


    Ganz liebe Grüße
    Indi
    PS. Nerven behalten, sie hat nur gezeigt dass die kleine Menschen nicht prickelnd findet, sie hat nicht versucht ses zu verspeisen ;-) Also nix mit BÖSER Hund oder so.

  • Hallo,


    vielen Dank für Eure Antworten, wenigstens weiß ich jetzt das es nicht automatisch ein böser Hund ist so wie meine Schwester jetzt meint.
    Ich weiß jetzt auch, dass es total blöd von mir war sie nach vier Tagen so einer Situation auszusetzen. Und das tut mir auch leid.
    Nur meine Schwester versteht es nicht, leider.
    Wir sind auch schon Kleinkindern mit Bobbycar begegnet und ich bin ganz normal mit einen Abstand von 3 Metern mit ihr vorbeigegangen ohne irgendwelche Probleme. Ich habe mit ihr geredet um sie abzulenken und hinterher gelobt.


    Grüße Tina

  • Das hast du richtig gemacht! Das mit dem Bobbycar.


    Aber bitte nicht vergessen, Hunde machen eigentlich nie etwas grundlos.


    Berichte uns dann mal wenn, ihr Fortschritte gemacht habt ;) .

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