Hund kehrt von Jagd zurück - richtige Reaktion?

  • Zitat

    der wolf in der wildnis geht ja auch nicht jeden tag jagen! es sei den er hat zu großen hunger. ein wolf der gerade etwas gejagd und gerissen hat wird nicht 5 stunden später wieder nem hasen bis zum kollaps hinterher jagen wenn der direkt vor seiner nase rumspringt...klar wird er wohl mal kurz hinterher rennen. aber er wird nicht auf biegen und brechen versuchen ihn zu bekommen.


    ein wolf ist kein jagdhund. ein jagdhund hat einen übersteigerten jagdtrieb und jagd im gegensatz zum wolf nicht aus hunger. meine hündin würde sogar jagen, wenn ihr brauch prall gefüllt wär.


    ein übersteigerter jagdtrieb war das primäre zuchtziel bei jagdhunden. dementsprechend jagen sie auch tiere, die überhaupt keine natürliche beute für sie darstellen. (jagdterrier vs. wildschwein, dackel vs. dachs).


    es gibt sicherlich einige hunde, die mit einem entsprechenden reizangeltraining und einer guten auslastung sehr gehorsam auch bei wildsichtung sind.


    genauso wie es hunde gibt, die einfach nur einem wegrennenden wild hinterherflitzen, aber sofort stehenbleiben würden, wenn katzi sich umdreht und faucht. und dann vielleicht rückwärts weggehen, wenn die beute zum angriff übergeht.


    diese hunde lassen herumstehende katzen meistens absolut kalt.


    auch einige jadhundrassen sind für die sehr enge zusammenarbeit zwischen jäger und hund gezüchtet (retriever, vorsteher etc.). ihre aufgabe besteht vorrangig im anzeigen bzw. bringen des wildes.


    selbst bei den vorstehhunden gibt es einige, die dann doch eine sehr starke selbstständigkeit bzw. einen sehr hohen aktionsradius vorweisen (z.b. die ganzen südländischen pointer).


    einige hunde bzw. hunderassen jedoch haben es da deutlich schwerer. sie sind nicht für die direkte zusammenarbeit zwischen jäger und hund gezüchtet worden (laufhunde, windhunde, bauhunde etc.). vielmehr spüren sie die beute selbstständig auf, um sie zu hetzen und zu töten. die zusammenarbeit an der stelle besteht im laufenlassen und danach im abgeben des wildes.


    selbst viele vorstehhunde werden eben nicht nett mit der reizangel gearbeitet, sondern sie bekommen ein teletac drauf, damit sie sicher vorstehen.


    ganz ehrlich, wenn es so einfach wäre mit ein bisschen reizangeltraining wären hier nicht so viele jagdhunde-threads.


    meine hunde sind beide ein paradebeispiel, dass es so nicht funktioniert.


    Zitat

    das stimmt wohl, das man damit den hund nicht wildsicher bekommt. jedoch dämpft es den jagdtrieb ungemein.


    ich kenne selbst einige jagdhunde, die reizangel und co null interessieren. die interessieren sich nur für richtiges wild.

  • Zitat

    das stimmt wohl, das man damit den hund nicht wildsicher bekommt. jedoch dämpft es den jagdtrieb ungemein.


    ich kenne selbst einige jagdhunde, die reizangel und co null interessieren. die interessieren sich nur für richtiges wild.[/quote]


    ja die hunde gibt es auch! es ist nur nunmal leider so das es kein allheilmittel...sonst bräuchte man dieses forum hier nicht. gibt. jeder hund ist nunmal anders und reagiert auf andere sachen.
    meine persönliche erfahrung ist, das die reizangel sehr gut funktioniert...bei anderen ist es nunmal nicht so....! genau gibt es hunde, wo ein abbruchsignal funktioniert wenn sie wild sehen...bei anderen halt nicht...auch wenn es noch so oft trainiert wurde.
    und das es soviele jagdtriebthreads hier gibt zeigt doch nur , das kein tipp so richtig reinhaut und für alle hunde der richtige ist.

  • also ich würde meinem ärger ehrlich gesagt luft machen, je ehrlicher man ist in der hund-mensch-beziehung umso besser klappt es (so ist nun mal meine erfahrung).


    mann ist angespannt, man ist wütend und der hund merkt sowas!

  • Ob Reizangel oder nicht, ist doch eigentlich egal oder? Man muß dem Hund eine Alternative geben. Ob das nun fährten, Dummyarbeit, Reizangel oder was anderes, muß man für den einzelnen Hund entscheiden. Austreiben kann man es ihm eh nicht. Ergo muß man versuchen, es zu kontrollieren über Alternative und Gehorsam (und ggf. Absicherung über Leine in besonderen Gebieten). Und bevor man die RZ falsch einsetzt, nimmt man lieber was anderes *hust*


    Und natürlich sollte der Hund erst gar nicht starten. Aber wir sind alle nur Menschen und haben Tiere. Wir machen Fehler und der Hund hat keine 100% im Gehorsam (bzw. die wenigsten Hunde haben das). Shit happens..


    Wenn mein Hund stiften gehen würde, würde ich nach dem zurück kommen anleinen und heim gehen. Thema Ende. Und daheim würd ich mir dann überlegen, wie ich verhindere, dass sowas nochmal vorkommt. Tagelanges ignorieren ist in meinen Augen sinnlos (egal ob es um's Thema jagen oder ein anderes Problem geht).


    Zitat

    also ich würde meinem ärger ehrlich gesagt luft machen, je ehrlicher man ist in der hund-mensch-beziehung umso besser klappt es (so ist nun mal meine erfahrung).


    mann ist angespannt, man ist wütend und der hund merkt sowas!


    Das Problem ist da aber: der Hund hat keinen Fehler gemacht. Der Mensch hat gepennt und somit war es sein Fehler. Wieso sollte man dann also seinen Ärger am Hund auslassen?

  • Ich ärgere mich in solchen Situationen lieber über mich selbst. Und ich denke nicht, dass mein Hund meinen Ärger beim Wiederkommen mit seiner jagdlichen Abwesenheit verknüpfen würde. Im Gegenteil: Ich hatte mal einen ausgebildeten und doch wildernden Jagdhund übernommen, der aufgrund heftiger Strafen nach unerlaubten Jagdausflügen zum Angstbeißer geworden war. Am Ende möchte ich, dass mein Hund auf jeden Fall zu mir zurück kommen will, und das dann eben auch freudig. Da ich aber in solchen Situationen schlecht Party heucheln kann, belasse ich's halt beim halbwegs freundlichen, aber eher kommentarlosen Anleinen.


    Jagdliche Auslastung halte auch ich für wichtig. Nicht umsonst gehe ich mit meinen Hunden zum Mantrailen. Und auch Schleppfährte haben wir schon gemacht. Außerdem setze ich den Futterdummy gerne ein. Aber mit ein paar Minuten Jagdspiel pro Tag à la Reizangel lassen sich passionierte Jagdhunde sicher nicht vom Jagen abhalten. Und schon gar nicht die Rassen, die zur eigentständigen Jagd gezüchtet sind - wie meine Beagles z.B.

  • Zitat

    Das Problem ist da aber: der Hund hat keinen Fehler gemacht. Der Mensch hat gepennt und somit war es sein Fehler. Wieso sollte man dann also seinen Ärger am Hund auslassen?


    ich persönlich würde meinen hund dafür strafen wenn er meint er müsse jagen gehen!


    jagen ist ein no go, egal ob ich penne oder nicht!
    der hund hat das nicht zu jagen ;)

  • Zitat

    ich persönlich würde meinen hund dafür strafen wenn er meint er müsse jagen gehen!


    jagen ist ein no go, egal ob ich penne oder nicht!
    der hund hat das nicht zu jagen ;)


    Leider strafst du in dann für das Wiederkommen...
    Du pennst, also kann er jagen gehen. Er bricht dann kein Kommando, denn zu spät gegeben, bekommt er da gar nicht mehr mit. Aber er kommt wieder und bekommt einen Anpfiff. Da kommt man dann doch lieber gar nicht mehr in greifbare Nähe...


    LG
    das Schnauzermädel

  • Zitat

    Leider strafst du in dann für das Wiederkommen...
    Du pennst, also kann er jagen gehen. Er bricht dann kein Kommando, denn zu spät gegeben, bekommt er da gar nicht mehr mit. Aber er kommt wieder und bekommt einen Anpfiff. Da kommt man dann doch lieber gar nicht mehr in greifbare Nähe...


    LG
    das Schnauzermädel


    komisch!
    mein hund wusste was ich meine und es war nicht so das ich im tiefschlaf war!


    wenn er losrennt wie doof, ich nach rufe und er kommt nicht, natürlich fängt er sich dann einen ordendlichen anpfiff!


    mein hund hat es auf jeden fall kapiert und somit passts für mich!


    er kam seither nicht mehr auf die idee irgendetwas nachzujagen sondern dreht sofort ab und kommt zu mir :gut:

  • also ich hab mich schon nen bissl gefreut als sie dann endlich wieder da war. es gab ein freundlich gesäuseltes " na du doofe zicke, bist auch wieder da?" dann wauzi an die leine und den restlichen spaziergang nicht von mir weg gelassen!


    das bringt mir mehr als wenn ich den hund schimpfe und meinem ärger luft mache - und beim nächsten ausflug (ob nun jagd oder nicht) kommt der hund nicht zu mir weil er angst hat ... nee, dann lieber zähne zusammen und durch. :hust:

  • Naja es ist natürlich einfacher, dem Hund eine mitzugeben o.ä., als den Fehler bei sich zu suchen..


    Und wenn dein Hund deswegen nicht mehr jagen geht, hast du einen sehr weichen Hund der nicht mit richtigen Jägern zu vergleichen ist. Sie gehen einem Trieb nach. Hetzen ist selbstbelohnend und die Verknüpfung jagen ist scheiße, weil ich dann eine mitbekomm, ist einfach nicht vorhanden. Dazu ist die Zeitspanne zw. jagen und Anpfiff viel zu lang!

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