Sollen wir es wagen diese Hündin aufzunhemen?

  • .... unter euren Bedingungen ist die Wahl der Straßenhündin sicherlich nicht die beste....
    Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe auch eine Straßenhündin aus Spanien, die zuvor vermutlich nicht in einer Familie gelebt hat. Sie ist auch nach drei Jahren noch nicht verschmust, zwar mittlerweile sehr gehorsam, aber immer noch recht selbstständig, hat anfangs alles und jeden gejagt (musste sie sicherlich auch zum Überleben - Mäuse/Kaninchen/Kleinnager), dafür konnte sie von anfang an allein bleiben (war sie ja gewöhnt).
    Hätte ich einen halben Bauernhof und noch andere Dinge am Tag zu erledigen, als mich um den Hund kümmern (bzw. ihn erziehen) zu können, hätte ich mir meine Hündin nicht zumuten wollen. Es war doch eine Menge Arbeit, sie alltagstauglich zu machen...
    Ich würde euch echt abraten - in unseren Tierheimen bzw. Notfall-Organisationen sitzen genügend Hunde, bei denen man schon von Vornherein sagen kann, dass sie z.B. mit anderen Tieren gut klarkommen oder allein bleiben können und da sind ganz sicher auch viele Exemplare zum Verlieben dabei....
    P.S. Test auf Mittelmeerkrankheiten schön und gut - aber 1. nicht zuverlässig und 2. bei einigen Krankheiten (z.B. Leishmaniose) ist eine lange Inkubationszeit möglich - also überhaupt nicht aussagekräftig. Das Risiko hast du bei Südländern eben immer....

  • Ich würde in Eurem Falle unbedingt einen Hund nehmen,
    der auf einer Pflegestelle lebt, wo er auch Kontakt mit anderen Tieren hat.
    Da kann man dann ziemlich sicher beurteilen,
    welche Tiere er akzeptiert und bei welchen man eben noch Arbeit hat.
    Ganz egal, ob der Hund nun aus dem In- oder Ausland kommt.


    Ich habe einen spanischen Tierheim-Mix, der nie und nienichniemals
    mit Katzen oder anderen Viechern auf einem Hof zusammenleben könnte,
    ohne dass man erstmal Monate an Arbeit investieren müsste.


    Und: weisse Schäferhunde gibt's in Spanien sehr wenige.
    Die meisten Mixe, die als 'weisser Schäfer-Mix' in Deutschland
    angeboten werden, sind in Wirklichkeit Podenco-Mixe.


    Bitte genau hinschauen !!


    LG
    Chrissi

  • kaenguruh hat mal wieder viel schneller als ich alles auf den punkt gebracht.


    definitiv: jeder hund - vorallem jeder hund aus dem TS - ist ein ü-ei.


    ob und wie ihr damit leben könnt - das weiss ich leider nicht. :smile:


    überlegt es euch gut - wenn ihr euch für das mädel entscheidet, dann wünsch ich euch von herzen alles gute. :smile:

  • Hallo,
    wir leben ja im Grunde unter ähnlichen Bedingungen wir Ihr.


    Resthof mit allerlei Getier.


    Mittlerweile haben wir den 4. Hund aus dem Auslands-TS. Darunter auch "geborene Jäger" und eben Hunde, von denen nie wirklich viel bekannt war.


    Der letzte, aktuelle Neuzugang bereitet Katzenprobleme auf niedrigem Level.
    Die anderen drei waren in Sachen "anderes Getier" absolut unproblematisch zu handeln, was nicht heißen soll, dass es keine Erziehungsarbeit hätte geben müssen. Aber es war - unter anfänglichen Sicherheitsvorkehrungen für Katzen und Kleintiere - machbar und erfolgreich.


    Wenn Ihr die Möglichkeit habt, das Überraschungsei und die anderen Tiere unter Sicherheitsvorkehrungen, die den anderen Tieren Streß ersparen zusammenzuführen, unter erhöhter Alarmbereitschaft, sozusagen, ist es mit Abstrichen sicher machbar.


    Was ich in solch einem Fall allerdings machen würde, wäre mit der Orga ganz konkret zu besprechen, was im Fall X = absolute Kleintierunverträglichkeit, passiert. Wenn die Orga für diesen Fall eine kleintier-lose PS zur Verfügung hat, warum nicht?


    Ohne Plan B (den wir auch immer hatten) würde ich es nicht tun.


    LG, Chris

  • Ui, das ist eine schwere Entscheidung.
    Es kann dich alles, wirklich alles erwarten.
    Wir haben zwei aus Spanien und es waren Wundertüten, die uns jeden Tag aufs Neue überraschen - auch heute ;)
    Ina kannte nichts und niemanden, hatte Angst vor Männern und Stöckern, Regenschirmen und und und. Auf andere Hunde ist sie los gegangen und alles andere, was tierisch war, hat sie gejagt. Es hat uns viel, viel Mühe und Arbeit gekostet, Nerven, Tränen und oft auch Zweifel - aber sie war/ist es mit jedem Tag wert.
    Wegen Krankheiten: Ina kam zwar negativ an, wurde hier nach einer möglichen Inkubationszeit auch negativ getestet, aber: sie sollte kastriert sein, war sie aber nicht - sondern läufig und mit Hormonen vollgepumpt. Dann kam eine Scheinschwangerschaft, die trotz Medikamente wegen ihrer ganzen Jahre als Zuchthündin mehr als drei Wochen andauerte. Dann haben wir die Kastration hier machen lassen, als es ihr etwas besser ging.
    Und dann wurde bei Ina eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt, die medikamentös behandelt werden muss. Außerdem ist sie gegen Weizen allergisch, verträgt kein Fett und darauf müssen wir beim Futter achten.


    Sam war ein Fundhund in Spanien, seit April in Deutschland, wir sind die x-te Stelle hier, da er beißt. Er lässt sich jetzt, nach über 1 1/2 Monaten zum Teil immer noch nicht anfassen, jagt alles, was sich bewegt und kann nicht gut alleine bleiben (trotz 2. ruhigen Hund) und würde freiwillig niemanden in die Wohnung lassen. Aber bei mir ist er ein super lieber Hund, der fast alles mit sich machen lässt - aber eben nur bei mir und dennoch liebe ich diesen Hund und werde alles dafür tun, alle Nerven opfern, wenn es sein muss....
    Da bleibt uns nur zu hoffen, dass wir ihn so hinkriegen, so dass er hier bleiben kann, ohne dass er wieder jemanden beißt.


    Bei uns war es ein harter Kampf und es gab hitzige Diskussionen mit meinem Mann (auch bei Ina), bei solchen Hunden wie Ina und Sam kann es echt zu einer Belastungsprobe werden. Darüber solltet ihr euch im Klaren sein.
    Aber es kann auch super, super toll laufen und ihr erwischt einen Traumhund - wenn ihr also Lotto spielen wollt, dann drück ich euch die Daumen.
    Aber in eurer Situation, da würde ich auch zu einem Hund raten, der ggf. hier in Deutschland schon auf einer Pflegestelle ist und die ein bisschen über ihn erzählen kann.


    Und als Tierheimmitarbeiterin kann ich nur sagen: im Tierheim verhalten sich Hunde immer anders. Und nur weil sie da sozial ist, muss das nicht für ihr neues Zuhause gelten (wenn sie es z.B. nicht mehr teilen möchte..)


    Ich drück euch jedenfalls gaaaanz fest die Daumen!


    LG Julia

  • Hallo, ein gewisses Risiko bestht natürlich immer. Meine Eltern haben sich vor 3 Wochen auch einen Hund aus Spanien geholt, bei dem alles völlig OK ist. :D
    Dagegen ne Arbeitskollegin, Hund aus Spanien. Geht gar nicht. Hört nicht, "fällt" Menschen und andere Hunde an usw... Bei Ihm hieß es auch, er sei ganz lieb und brav....


    Also ich persöhnlich würde von so einem hund Abstand nehmen, es sei denn er ist ein Welpe.


    Wie gesagt, man weiß es nie!!!!

  • Ich glaub bei so vielen Warnhinweisen ist es der TS schon vergangen.
    Aber selbst bei hiesigen Hunden aus dem TH kann man ein Ü-Paket bekommen. Auch ein Welpe kann sich zum Ü-Ei entwickeln. Ob nun vom Züchter oder von Privat.
    Ist zwar ein blöder Vergleich aber ich schreib es trotzdem:
    Man und Frau bekommen ein wunderhübsches Baby und umsorgen es und kümmern sich und alles was man so macht ,damit die Kiddis nicht auf die schiefe Bahn kommen. UUUnd??
    Trotzdem gibts auch diese Ü-Eier .Sie werden zum Täter.Selbst auch dann , wenn der Umgang o.K. ist.


    Ich freue mich über jede Person und hoffe ,daß es noch mehr werden, die sich einen Hund aus dem TS , TH, ect.ppp holen.
    Wenn ich mir im klaren bin, daß ich mein Leben mit Hund und eben auch mal nach dem Hund ausrichte, dann bin ich mir auch im Klaren , daß ich da keinen Plüschteddy sitzen hab.
    Sondern daß ich mich auf die Herrausforderung freue.


    Naja ,soll no Kritik sein, aber ich finde diesen Plan B,wenn Hundi dann doch nicht passt...gemein,unfair undverantwortungslos. :/
    Aber hat ja und soll ja jeder seine Meinung haben.
    LG Simone

  • Zitat

    Naja ,soll no Kritik sein, aber ich finde diesen Plan B,wenn Hundi dann doch nicht passt...gemein,unfair undverantwortungslos. :/
    Aber hat ja und soll ja jeder seine Meinung haben.
    LG Simone


    Da fühl ich mich jetzt direkt angesprochen, weils meine Wortwahl ist, Plan B.


    gemein
    unfair
    verantwortungslos


    ?


    Was ist es dann, wenn keine Kritik?
    Noch viel fiesere, schlimmere Worte gibt es wohl kaum
    Und ich bin gerade von Deinen Worten ziemlich angefressen.



    Es geht in meinem Fall immer um einige Lebewesen mehr, als um den einen Hund.


    Ja, ich fänds gemein, unfair, verantwortungslos,


    und zwar z. B. meinen Katzen gegenüber, wenn ich mir einen Hund ins Haus hole, der z. B. ein Katzen-Jäger ist. Der schon mal Katzen getötet hat und dies in jedem unvorsichtigen Moment auch wieder tun würde.


    Man weiß es vorher nicht.


    Aber für den Hund ist es oft die einzige Chance, die er hat:


    Dieser Moment, in dem ich darüber nachdenke, ob ich es riskieren kann, ein Überraschungsei aufzunehmen. Die meisten dieser Hunde haben nicht viel Zeit.


    Wenn es so ist, dass er Katzen jagt, kann der Hund nix dafür.


    Aber die Katze auch nicht.
    Und die ist es i. d. R. die in einem geschlossenen Haus den Kürzeren zieht.


    Plan B heißt bei uns nicht, dass der Hund dann erschossen wird.


    Sondern Plan B heißt, dass wenn es wirklich gravierende Probleme geben sollte - und wenn ICH gravierend schreibe, meine ich wirklich gravierende Probleme, nicht irgendwelchen Popelkram - ein guter, anderer Platz zur Verfügung steht.


    Für mich ist nämlich andersrum alles andere verantwortungslos.


    Übrigens musste ich Plan B noch nie in Anspruch nehmen.


    LG, Chris

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