Übereifer beim Fährten

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe am Wochenende mit Happy das Fährten angefangen, da sie ihre Nase superliebendgern stundenlang einsetzt :) Habe mich etwas belesen, habe nun aber eine Frage...


    Ich habe angefangen mit ein Startdreieck auf einem weichen Feld leicht platttreten, Leckerlis darin verteilen. Dann 20 Schritte jeweils mit Leckerli in die Ferse.


    Da Happy beim ersten Versuch einige Leckerlis übergangen ist, habe ich wie im Buch beschrieben beim nächsten Versuch die Schritte etwas weiter auseinander gemacht, aber auch da hat sie einige überrannt bzw. hat sich im Kreis gedreht und wahllos durcheinandergesucht.


    Happy war auf jeden Fall mit vollster Konzentration und Begeisterung dabei, jedoch halt recht schnell und etwas hektisch vor lauter Eifer. Legt sich das noch mit der Zeit oder kann ich etwas tun, damit sich da nicht erst Fehler einschleichen?


    Das Futter war auf jeden Fall nicht übertoll, habe ganz normales Trofu genommen dazu.


    Liebe Grüße,
    Lily und Happy

  • Sorry, aber sollte er suchen oder fressen? Wenn er suchen sollte und auf der Fährte geblieben ist, ihm die Arbeit also wichtiger war als das Futter, dann bist du doch schon verdammt weit.


    Dass der Hund eine Fährte im Zickzack ausarbeitet, ist nicht ungewöhnlich und auch kein Fehler. Ebenso, dass er im Kreis geht, wenn er die Fährte verloren hat.

  • Naja, sie ist teils auf der Fährte geblieben, teils dann drumrumgekreist. Wenn ich sie gelassen hätte hätte sie wohl jeden Zentimeter des Feldes ergründet...


    An sich schnuppert sie schon wirklich gut, also sie hat am Anfang auch das "Startdreieck" noch tüchtig beschnuppert, anstatt nach dem Futtern damit aufzuhören. Aber es wirkte eben sehr schnell und fahrig..."schnell schnell ans Ende" und dann halt wieder auf der Fährte zurück...stehenbleiben und ruhig die Leine festhalten wie im Buch beschrieben bewirkte nur, dass sie im Leinenradius im Kreis schnüffelte oder sich fest dagegenlehnte, was ja nicht Ziel der Sache sein kann :)

  • Ich mache es immer so, dass ich den Hund bei einer anderen Person (Frau, Kind) lasse und mich verstecke. Das klappt auf Anhieb, ohne Futter und sehr gut.

  • Zitat

    Ich mache es immer so, dass ich den Hund bei einer anderen Person (Frau, Kind) lasse und mich verstecke. Das klappt auf Anhieb, ohne Futter und sehr gut.


    Und was hat das mit Fährtenarbeit zu tun?




    Lilyana


    Welches Fährtenbuch hast Du? Ich persönlich find ja einen übermotivierten Hund immer schöner als einen desinteressierten ;). Aber ist wohl Geschmackssache.
    Was für Futter nimmst Du? Evtl. kann es helfen die Futterqualität zu erhöhen. Das hängt aber vom Hund ab. Manche suchen dann gründlicher/langsamer, um nichts zu überlaufen. Andere sind dadurch noch aufgeregter. Müsstest Du also ausprobieren.
    Ansonsten denke ich, dass Dein Hund mit mehr Wiederholungen und ein bisschen Routine auch gelassener suchen wird. Wenn ich es richtig verstanden habe habt ihr ja grad erst angefangen.
    Ich finde es auch nicht schlimm, wenn der Hund anfangs vor lauter Übereifer von der Fährte abkommt. Der Hund wird schon von allein lernen, dass nur auf der Fährte Futter liegt.
    20 Schritte finde ich für den Anfang übrigens schon recht lang.

  • Ich habe das Buch "Fährtenarbeit" von Werner Bieret für den Anfang gekauft. Wir wollens ja auch nur als Spaß machen, weil Happy ihre Nase so gern einsetzt...


    Hm, so 10 Min. ca. Happy durfte bei diesen ersten 3 Versuchen auch zusehen, wie ich sie gelegt habe.


    Klar ist ein übermotivierter Hund prinzipiell gut, die Frage ist nur, wie ich die Motivation jetzt in gezielte Bahnen lenke^^


    Rund 20 Schritte deshalb, weil sie ja insgesamt sehr freudig dabei war und am Ende eher ruhiger und gefasster wurde beim Suchen, als am Anfang. Deshalb habe ich den 3. Versuch gleich etwas länger gemacht.

  • Zitat

    Und was hat das mit Fährtenarbeit zu tun?


    Dann suche doch mal jemanden, wenn du nicht weißt wohin er gegangen ist und wo er sich befindet. Die einzige Information, die du hast, ist die Stelle, wo derjenige abgegangen ist. Zudem ist derjeniger auch noch mit dem Wind gegangen.


    Für wie blöd hältst du mich? Dass ich schurstracks geradeaus gehe, 20 m und unter Beobachtung des Hundes, die Hände vor die Augen halte und ihm zurufe, dass ich weg bin und er mich suchen soll?


    Ich kann suchen lassen was und wen ich will, das klappt. Egal ob Schweißspur, Hund oder was auch immer, die Fährte wird ausgearbeitet bis zum Ziel. Und das kann auch gerne mal erst nach 3 km erreicht sein. Das nennt man dann ja wohl Fährtenarbeit, oder?


    Und sorry, aber zum Lesen von sonstwas-Hunde-Büchern fehlt mir die Zeit. Da arbeite ich lieber mit den Hunden.

  • Zuerst mal liegen die Fährten zu kurz. 20 Minuten sollen es schon sein, gerne auch 10 Minuten länger, sonst bildet sich nicht der typische Geruch der Bodenverletzung aus, den Hund kennenlernen soll.


    Und dann geh erstmal einige Schritte zurück. ;)
    Dein Hund möchte schnuppern, aber er hatte noch keine Chance zu lernen, was er eigentlich sucht. ;)
    Kreiseln oder Zickzack ist doof, das sollte er sich gar nicht erst angewöhnen.


    Ich würde erstmal zurück zu getretenen Flächen gehen, auf denen der hungrige Hund Futter findet. Aber die Flächen lange genug liegen lassen und den Hund wegnehmen, bevor er alles aufgenommen hat. Danach Ruhe und Pause.
    Lass den Hund zuerst verknüpfen welcher Geruch eigentlich der ist, der für ihn Futter bedeutet.
    Und dann zurück auf kurze Fährten.
    Da kannst du dann fallweise entscheiden. Wenn Hund dann sicher mit tiefer Nase in den Tritten sucht, dann stört es mich nicht, wenn er Futter liegen lässt.
    Auf den Fährten halte Verbindung zum Hund, ein leichter Gegendruck lässt viele Hunde triebiger suchen, sie "pappen" dann besser an der Fährte an und verlieren sie nicht. Du kennst deinen Hund, du kannst einschätzen, ob ihm das hilft oder ob es hemmt.
    Manch Hund braucht auch mal ein Nein, wenn er "nebenher kaspert", aber da ist größte Vorsicht geboten, das erfordert wirklich Fingerspitzengefühl, sonst sucht Hund gar nicht mehr. Das würde ich nicht im Alleingang versuchen.


    LG
    das Schnauzermädel

  • Der Rüde hat im zarten Alter von 3 Monaten mit 100 m angefangen, die Hündin mit 1 Jahr auf einer 500 m Fährte. Klappte beides auf Anhieb.


    Ein paar Tage nach ihrer ersten Suche musste sie den Rüden suchen, wobei definitiv weder Abgangsstelle noch Weg (es ging durch Unterholz und Krautschicht) bekannt waren, auch mir nicht. Dieses Problem löste sie erfolgreich.


    Wichtig ist auch meiner Sicht in erster Linie, dass es dem Hund wichtig ist an das Ende der Fährte zu gelangen. Was eignet sich da zu Anfang besser als eine geliebte Person oder ein geliebter Hund? Warum sollte ein saturierter Hund, der ruhigen Gewissens darauf vertrauen kann, dass er zu gegebener Zeit schon seinen wohlgefüllten Napf vorfinden wird, warum sollte dieser Hund nach Futter suchen? Ja, ja, ich habe natürlich Unrecht, denn es gibt ja schließlich auch verfressene Hunde. Ok, Futter kann, es muss aber keine Motivationshilfe sein.


    Noch ein kleines Hilfsmittel: Bändchen in Augenhöhe des HF an Bäumen erleichtern die Kontrolle, ob der Hund der Fährte folgt oder einfach nur sein Glück probiert.

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