Dogscooter mit 50kg-Allrad-Motor

Heute Scootern unter schlechten Voraussetzungen, dachte ich, aber dazu gleich mehr.

Das kleine Herrchen ist krank und just als das große Herrchen das Zugtraining plante wollte Mutter vom kleinen Herrchen mit selbigem zum Arzt. Sollte aber schnell gehen. Ich dachte eine halbe Stunde und fing langsam an mich anzuziehen. Dann langsam das Futter vorbereiten, welches heute aus Seefisch an gemischtem Gemüse mit etwas Quark und Olivenöl bestand. Die Wuffels waren also schonmal sehr unruhig und draußen wurd es langsam dunkel. Dann machen wir die Runde zum Lösen eben noch zuhause dachte ich mir und ging los... 5 Minuten nur, denn dann zeigte mir ein 8kg schwerer Dackel, dass er mit seinen 14 Jahren jetzt keinen Schritt mehr weitergehen würde, es sei denn man würde mit dem Boden die Haare von ihrem Hintern schleifen.
Auf dem Weg nach Hause nix mit Leinenführigkeit, nur blanker Hunger! Im Garten sofort an die Tür und selbige hypnotisiert. Wir haben dann noch etwa 20 Minuten warten müssen, bis das Auto mit dem Roller drin endlich wiederkam. Hund rein, Futter rein und losgebraust zum Training. Inzwischen war es dunkel.
Am Zielpunkt der 800m Strecke vom letzten Mal angekommen alles wie immer, ganz in Ruhe, war ja eh schon dunkel. Leinenführigkeit war dann auch auf dem Weg zum Start dem Hunger gewichen. Man merkte Blue wusste er muss dahinten hin, dann umdrehen und gaaanz schnell wieder zum Fressnapf rennen. Zwischendurch hatte er eine Witterung im Wald und ich merkte mir die Stelle schonmal für den Rückweg gleich, sehen konnt ich ja nicht was da wohl war.
Startpunkt, Lineout in Rekordzeit, Warten... da kann man ja Schwein sein ... "Okay", drei Schritte Trab und Galopp für die nächsten 798m. Das ganze im Dunkeln ohne Licht aber wahrscheinlich bis aufs Wild ganz allein auf weiter Flur. Wow! An der Stelle der Witterung hab ich bei der kleinsten Kopfbewegung ein deutliches "Weiter" gegeben und er wurde nur ganz kurz langsamer, blieb aber wie gesagt im Galopp.
Im Ziel fette Party und lecker Fisch! Das war die längste Strecke die Blue am Stück galoppiert ist, natürlich schön gegen die Bremse, allerdings nur nach Gefühl, weil ich den Tacho im Dunkeln nicht ablesen konnte.

Lernerfahrung für mich daraus: Gute Beleuchtung besorgen, weil man abends echt seine Ruhe hat und Hunger scheint der beste Motivator zu sein, vielleicht dehne ich das Ritual beginnend beim Anziehen und Futter vorbereiten jetzt immer etwas mehr aus.

Vor allem für mich und meine Motivation, war das ein ganz wichtiges Training. Morgen Arbeitspause und Donnerstag dann weiter, werde mir Gedanken machen wie...

Bevor auch auf diesen Fred eine dicke Staubschicht liegt, hier mal schnell unser letztes Training:

@ Nepo: Seefisch ist ja nicht gleich Seelachs (den es ja eigentlich gar nicht gibt, wie wir alle wissen), und wenn Du dann das ganze Zusammengemanscht siehst, dann möchtest Du es auch nicht mehr essen. Ansonsten komm doch gern mal mittwochs oder samstags vorbei, da gibt es in aller Regel frischen grünen Pansen. Gerade für die menschliche Nase ist das ein Gedicht.

Ist schon Wahnsinn, wieviel Gedanken ich mir so zwischendurch mache, wie ich denn weiter mit Blue trainieren will. Seine Motivation, meine Motivation, Geschwindigkeit, Strecke, Konzentrationsfähigkiet, Fortschritt, Auslastung, Überlastung, Unterforderung und Überforderung... da spielt soviel rein.

Entschluss: Ich werde die Strecke zügiger verlängern, Galoppieren durch Konzentration beim Ziehen in der Zielgebung ersetzen und mich mit Intervalltraining beschäftigen. Hierbei kommen bisher dann natürlich nur passive Pausen in Frage, denn was sollte eine aktive sein zur Zeit, Fahren ohne Bremse???

Gestern am späten Nachmittag wurde also die Strecke auf 950 Meter verlängert, wobei damit gleich eine neue Kurve dazukam. Wenn es gerade Strecke ist, werde ich grössere Sprünge im Streckenausbau machen. Zu Fuss am Halsband zum Start und dann vorgespannt. "Herrchen, KATZE auf sechs Uhr!!!!!!!!!!" muss Blue wohl gedacht haben, also nix mit Lineout denn das ist ja zwölf Uhr und Kitekat ohne Dose war eben bei sechs Uhr über den Weg gehuscht. Wäre ich aber in die andere Richtung gestartet, was durchaus möglich gewesen wäre, dann wären wir zu 100% nach etwa 15m in eine Hofeinfahrt gefahren und hätten den kleinen Feind gesucht.
Dauerte also etwas bis es denn losging und so trabten wir los, sicher um die erste Kurve nach etwa 40m und mit konstanten 16 km/h. Diese hab ich die ganze Zeit gehalten, wobei ich die Bremse immer mehr anziehen musste und Blue so richtig zu arbeiten hatte. Zum Vergleich, wenn wir früher losgezuckelt sind, dann waren das 11-12 km/h im Zuckelguckichlinksundrechtstrab. Hier ist also eine deutliche Steigerung in seiner Arbeit zu sehen.
Bei Hundsichtung gab es noch einen Zwischenspurt, bei dem ich dann auch die Bremse etwas löste, allerdings waren das nur etwa 100-150m im Galopp. Der Hund bog rechts in den wald und Blue trabte nach einem "Weiter" vorbei. Homerun dann mit 26 km/h auch gegen recht starkes Bremsen und im letzten Drittel der 250m Homerun zum Auto öffnete ich die Bremse komplett. Eine weitere Geschwindigkeitssteigerung blieb aber aus.

Ich bin dabei jetzt viel entspannter, ohne den eigenen Druck "Galopp", sondern mit dem Ziel der "Konzentration". Halte dabei den Mund, nur am Anfang der jeweiligen Gangart gibt es ein "Easy" oder "Get Up" zur späteren Verknüpfung. Blue wählt die Gangart nun aber vorerst selbst. Würde er unkonzentriert, dann werde ich anhalten und Pause machen, abbrechen oder einen Neustart porbieren, je nach dem.
Heute Pause und da ich dann wieder zwei Tage zum Training habe gibt es morgen Hundeplatz mit anschliessendem Canicross über eine möglichst laaaaange Strecke und Sonntag wieder Rollern, wohl so etwa 1200m.

Zitat

mal eben zum Verständnis... warum bitte schön lässt du ihn im Trab gegen die Bremse laufen?

Ich bin wie beschrieben zu dem Entschluss gekommen nicht mehr in erster Linie aufs Galoppieren erpicht zu sein, sondern darauf, dass Blue konzentriert zieht und wir Geschwindigkeit an zweiter Stelle setzen. Trotzdem wollen wir uns natürlich steigern, weswegen ich ihn auch im Trab bremse um Kraft aufzubauen. Sollte er natürlich in den Galopp gehen, dann wird es auch gleich vieeeeel leichter . Trab= schwer und anstrengend, Galopp = leichter und Hui! Ich habe nicht vom Start weg gebremst, denn ich wollte ihm schon die Chance geben in den Galopp zu gehen.

Die neue Hinterradbremse ist da echt super zu dosieren und ich habe ihn gestern echt ackern lassen. Früher wäre er da stehengeblieben.

Mein Kopf raucht. Versuche die ganze Zeit etwas im Interet zu finden oder mir einen sinnvollen Reim daraufzumachen, ob ich nun im Trab bremsen soll oder nicht.
Wenn ich Blue ohne Bremse die Strecke ziehen lasse und er nicht in den Galopp geht, welchen Effekt hat das dann? Im Trab könnte er sicher viel längere Strecken ziehen denke ich, aber ich will jetzt nicht gleich wieder etliche km nur dahinbummeln. Oder mache ich da einen Denkfehler?

Och Maanu, nun hast Du mich mit meinem neuen Plan wieder ganz Kirre gemacht.

Wer etwas findet oder mir helfen kann, bitte raus damit.