Dogscooter mit 50kg-Allrad-Motor

Weil ich als Mensch nicht damit klarkam, dass es irgendwie nicht voranging. Denke Blue hat das auch gemerkt und wusste unter dem unbewussten Druck den ich da aufbaute gar nicht mehr was er machen sollte. Also hab ich einfach den Fokus vom Galoppieren aufs konzentrierte Ziehen gesetzt. Ich mache keinen Druck mehr, dass er galoppieren soll und er verlängert den Galoppanteil an unserer Strecke nun stetig und zieht generell viel konzentrierter.
Ich probiere eben immer noch viel hin und her und es bestimmt noch nicht der Weisheit letzter Schluß.

So brachte mich ja jemand auf die Idee, dass ihm bei meinem Training auf Dauer auch die Strecke zu langweilig wird und deswegen mal zwischendurch abgewechselt und auch das klappte entgegen meiner Erwartung gut.

Innerhalb der nächsten 5-6 Trainingseinheiten möchte ich dann bei der Rundstrecke sein und dann wieder den Fokus mehr aufs galoppieren legen.

Kann auch sein ich mach da den größten Quatsch, aber so bleibt bei uns beiden die Motivation oben. Der Mensch ist schwach.

Gilt auch Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung?

Laß mich mal die Runde vollmachen und dann wird wieder am Rest geschraubt. Ist eben schwer immer den ganzen Aufwand für 500m und etwas mehr als eine Minute zu betreiben. Nun sinds ein paar Minuten und es geht voran.

Gestern dachte ich mir ich fahre wieder eine kürzere Strecke, aber dafür konzentriert, also besser, um wieder mal etwas positives mit Blue zu erleben. Der neue Trick: Peter und der Wolf! Wenn ihr also mal jemand im Wald Peter und der Wolf pfeifen hört, dann bin ich es, der den Trail abgeht und damit lautstark das Wild verscheucht. Wir gehen also vor dem Start die Strecke wieder ab und ziehen dann zurück.
Nach 600m im Hansguckindieluft-Trab waren es noch etwa 250m bis zum Ziel und ich war etwa viermal angehalten, weil Blue einfach zu unkonzentriert war. Ich hab die Zugleine entfernt und bin mit ihm zurück zum Start. Ich wollte eine konzentrierte Fahrt mit einer Streckenlänge, die er schon mehrfach so bewältigt hat, vorher sollte es keine Belohnung im Ziel geben.
Zweiter Versuch und diesmal gings besser, aber ... die Saboteure waren zurück und kreuzten etwa 400m vor uns den Trail. So hart hab ich noch nie gebremst und trotzdem zog Blue den Scooter mit 24 km/h. Etwas mehr und die Reifen hätten blockiert und ich habe vernünftige Bremsen. An dem Punkt wo die Rehe über den Weg waren war aber Schluss, sonst wär Blue mit mir in den Wald gefahren. Die letzten 250m dann im Trab, dazu gabs auch ein "Easy" und heute hat er glaub ich ganz schön Muskelkater so wie er sich bewegt.

Nun wird es immer wärmer und ich habe mich wohl innerlich damit abgefunden, dass wir die Runde diese Saison nicht mehr schaffen, aber dafür haben wir eben einen Grundstein für den nächsten Winter gelegt und starten dann etwas vorbelastet und vom Sommer besser konditionell und kraftmäßig vorbereitet neu. Bis dahin werde ich wieder kürzere Strecken machen und eventuell mal wieder canicrossen.

Ich hege doch den Verdacht, dass die Entwicklung der Leinenführigkeit bei Blue sich kontraproduktiv zum Ziehen verhält.
Denn da haben wir Riesenfortschritte gemacht.
Aber wie bekommt man dies Desire to Go zurück?
Wir gehen einfach nicht mehr Gassi mit der Leine!
Es gibt nur noch Blue im Zuggeschirr oder Blue im Freilauf. Also Dogtrekking, Canicross oder Dogscootering.

Ich wohne auf dem Land, mein Hund muss nicht an lockerer Leine mit durch die Fussgängerzone und ich hab auch noch die Hände frei seit heute!
Blue kann eben wohl nicht zwischen Halsband=lockere Leine und Geschirr=Ziehen wie ein Ochse unterscheiden.

War eben mit ihm los und was hat er es genossen vorneweg zu dürfen und nach Herzenslust zu ziehen. Nur die Richtung kommt eben von mir und manchmal dieses doofe "Weiter", aber Freilaufpausen zum Schnüffeln gibts auch.