Patellaluxation Grad 4 und weitere Baustellen
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Hallo,
ich bin auf der Suche nach mitleidenden die einen Hund mit einer Patellaluxation Grad 4
erfolgreich oder auch nicht operieren ließen. Unser 6 Monate alter Schäferhund hatte Probleme beim gehen und würde geröngt, beide Oberschenkelknochen sind leicht gebogen, die Kniescheibe sitzt neben dem Gelenk, das Kniegelenk ist in sich schief und die Hüfte ist grenzwertig. Das Ganze sieht an beiden Hinterbeinen gleich aus.
Der Haustierarzt hält sich bedeckt, spricht von evtl. Möglichen Operationen mit Brechen und richten der Knochen und schickt uns zu einem Orthopäden in die Klinik. Er ließ aber auch verlauten das es gut abgewägt werden muß ob eine Op überhaupt Sinn machen würde.
Der Termin in der Klinik ist erst nächsten Dienstag, ich wäre aber froh schon einmal von ähnlichen Fällen zu hören. Wir wüßten alle gern was evtl. auf uns und den Hund zukommen könnte.
Grüße
Katja -
- Vor einem Moment
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Hi
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Hallo Katja,
ich habe das selbst als Tierphysiotherapeutin erst einmal gesehen, dass ein größerer Hund mit doch recht schwerem Vorbefund solch eine OP hinter sich gebracht hat. Das war ein Mix mittlerer Größe, bei dem auch sehr früh noch im Wachstum die beidseitige angeborene PL mit gravierenden Fehlstellung und kaum vorhandener Gleitrinne für die Patella festgestellt wurde.Der Hund ist recht erfolgreich operiert worden, mit einigem Abstand zwischen den beiden OP´s. Die OP-Technik war eine "wilde" Mischung aus korrigierenden Maßnahmen - die Gleitrinnen wurden jeweils vertieft, die Oberschenkelknochen per Knochensäge gekürzt und gerichtet, Muskelfaszien als schützende Hülle präpariert, Sehnen und Bänder angepaßt. Die postoperative Phase hat mehrere Monate Physiotherapie gebraucht - mit Schwimmen und allem Drum und Dran. Als Folge hat der Hund Arthrosen in beiden Knien zurückbehalten und eine Hüfte sah präop auch schon nicht so toll aus. Das als zweite operierte Bein musste noch einmal korrigierend nachoperiert werden, mir ist leider entfallen, warum.
Leider ist die Halterin unbekannt verzogen - als ich den Hund 2 Jahre nach den letzten Behandlungen gesehen habe, lief er "rund" und vor allem unbeschwert.
Wenn die orthopädische Klinik zu solch einer OP (oder einer ähnlichen - die Methoden sind je nach Vorbefund sehr unterschiedlich) rät, ist das natürlich keine billige Sache. Dazu kann ich nur raten - am besten schon im Vorfeld, Kontakt zu einem guten Tierphysiotherapeuten aufzunehmen, da viele PL-Hunde oder überhaupt Hunde nach Knie-OP sehr viel "Überredungskunst" und spezielle Übungen brauchen, um das Bein wieder richtig zu belasten. Ein Hund, der die Übungen (da reicht eine Sitzung beim Kollegen mit Hausaufgaben für Euch in der Vorbereitung), tut sich um Einiges leichter, wenn er das Ganze nach OP mitmachen soll.
Bitte melde Dich, egal was die Klinik rät, nochmal.
LG, mit gedrückten Daumen,
Chris -
Das hört sich übel an, vor allem wenn ich versuche das auf einen Schäferhundmix zu übertragen der schon eine schlechte Hüfte und bestimmt mal knapp 40 Kilo hat.
Wenn er dann noch Arthrose bekommt kann er wieder nicht laufenAber es hört sich ziemlich nach der gleichen Op an die unser Tierarzt erwähnt hat.
Danke für den Bericht!
Eine Tierpysiotherapeutin haben wir schon, ich werde auf jeden Fall mal mit ihr reden ob man im Vorfeld schon was üben kann.Bin für weitere Erfahrungen sehr Dankbar!
Grüße
Katja -
Der Kliniktermin brachte nichts wirklich gutes.
Wie Anjja schon geschrieben hat muß in jedem Fall operiert werden. Die Kniescheibe muß versetzt werden, im Gelenk wird dann ein Knochenkeil rausgefräst, die Bänder versetzt und so weiter.
Laut Klinikarzt müssen wir mit 2000 Euro pro Bein rechnen plus evtl. eine Nachoperation das wäre sehr wahrscheinlich. Dazu kommen natürlich noch die kosten für Nachbehandlung und Physiotherapie.
Er kann aber nicht sagen ob es wirklich wieder richtig gut wird, zumal eine Hüfte schon eine ganz Leichte Arthrose zeigt.Des weiteren muß der Hund für mindestens ein Jahr ruhig gestellt bleiben, darf nicht spielen und nur bedingt laufen (er ist erst 6 Monate alt!).
So wie es jetzt ist kann es jedenfalls nicht bleiben, da es schon anfängt ihm richtig weh zu tun. Es wäre nur eine Frage der Zeit bis sich die Kniescheibe beim spielen mal richtig verkeilt.
Unser weiteres Problem ist, der Hund gehört meiner Mama und die hat einen Bandscheibenvorfall und kann den Hund nicht tragen wenn er operiert wird. Und ich habe ein kleines Kind das wir immer von dem Hund fernhalten müssten weil er vielleicht Schmerzen hat.
Was ich auch gar nicht abschätzen kann ist was so eine lange Zeit mit der Psyche eines so jungen Hundes macht.Es steht jetzt erst einmal im Raum ob wir ihn einschläfern nicht besser einschläfern lassen sollten bevor er sich richtig Quält.
Ich weiß gar nicht wie man sich über sowas am besten Gedanken macht. Und man kommt sich so fies vor wenn man das nur in erwägung zieht. Aber ich weiß auch nicht wie unsere Familie diese Operationen durchhalten soll.
Bin für jede Meinung dankbar, vielleicht hat jemand eine andere Sicht der Dinge die ich noch nicht sehe.
Grüße
Katja -
Hallo Katja,
um einen solchen Hund gut durch die postoperative Zeit zu bringen, braucht man im Idealfall eine EG-Wohnung oder zumindest einen Lift. Tragen muss man ihn nicht zwangsläufig - es gibt zahlreiche Hilfsmittel, um einen Hund mit Problemen an der Hinterhand zu unterstützen.Zum einen die Tragegeschirre, die einen Griff haben und speziell in Varianten für vorne und hinten hergestellt werden. Dann gibt es die noch selten genutzte Möglichkeit, übergangsweise einen Hunde-rolli zu benutzen, der speziell angepaßt wird, so dass das "fitte" Hinterbein mitlaufen kann, das operierte aber ruhig bleibt. So kann man das noch unoperierte Bein vom Zusatzgewicht befreien und nach der zweiten OP das noch recht frisch operierte Bein vor Überlastungen schützen. Die Hunde kommen damit bestens zurecht.
Das ist alles in allem - OP, Nachsorge, Zusatz-Hilfsmittel, Zusatz-Futtermittel eine sehr teure Geschichte.
Ich habe ab einem bestimmten Ausmaß absolut Verständnis dafür, dass man das alles weder finanziell noch personell schaffen kann.
Um soetwas optimal hinzubekommen, muss drumrum auch alles stimmen.
Wenn man bei aller Liebe und auch aller Einsatzbereitschaft keine Möglichkeit sieht, das alles hinzubekommen, ist es absolut legitim und auch nicht unfair dem Tier gegenüber, übers Einschläfern nachzudenken.Wenn "nur" die personellen Überlegungen für hinterher das Problem sind - manchmal findet man mit etwas Glück nette Pflegestellen von TS-Vereinen, die die räumlichen Voraussetzungen haben, so dass der Hund übergangsweise dort betreut werden kann. Manchmal sind auch Kollegen in der Physiotherapie zu allem möglichen bereit.
Ich würde im Tierheim vorstellig werden - vorausgesetzt, die OP ist für Euch finanziell tragbar und dort um Rat fragen. Die Frau meines Hundetrainers z. B. ist auch "so eine", die sich sehr für solche Hunde engagiert - hör Dich einfach mal um, wer sich in Eurer Region um behinderte/schwerstverletzte Hunde sorgt - da kann man um Rat und Tipps und auch praktische Hilfe nachfragen.
Ich wünsch Euch, dass Ihr eine Lösung findet.
LG, Chris
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Nach allen Überlegungen und Prognosen steht jetzt fest das unser Max eingeschläfert werden soll
Er hat schon Probleme beim Spielen deshalb stellt sich auch nicht mehr die Frage einfach abzuwarten ohne Op.
Die Prognosen für eine OP sind so schlecht, das einfach keine Hoffnung auf ein schmerzfreies Leben mehr besteht.
Schlimm so etwas entscheiden zu müssen, aber es muß wohl einfach sein.
Grüße Katja
Ps. für andere Betrffene, ich habe bei meiner Suche nach Mitleidenden nicht einen Fall gefunden der ähnlich schwer war und gut abgelaufen ist. Das ist ziemlich deprimierend, aber alle hatten Spätfolgen von soch einer OP.
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Hallo Katja,
das tut mir sehr leid für Euch alle.Aber ich halte es wirklich für eine Entscheidung im Sinne von Max.
Ich bin seit 12 Jahren mal mehr mal weniger nebenberuflich als Tierphysiotherapeutin tätig und habe bis auf diesen beschriebenen Mix mittlerer Größe sonst auch noch keinen größeren Hund gesehen, bei dem diese OP beidseitig (bei einseitig sieht das schon wieder ganz anders aus) durchgeführt wurde.
Ihr habt eine schwere, aber Max gegenüber sehr liebevolle Entscheidung getroffen.
Ich wünsche Euch die Kraft, die nötig ist und Max wünsche ich, dass er in Frieden über die Regenbogenbrücke laufen kann.
LG, Chris
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Das tut mir sehr leid für Max und euch!
Fühl dich mal unbekannterweise gedrückt, es muss schrecklich sein, einen zu jungen Hund zu verlieren.
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Hi Wonda80,
mit Beklemmung im Herzen hab ich Deinen Bericht hier gelesen
Du hast bestimmt die richtige Entscheidung getroffen.
Beklemmung auch deshalb, weil meine Kleine auch PL hat - nicht vergleichbar mit Max, da ohne körperliche Einschränkung. Trotzdem habe ich auch schon nachgedacht, was ich mache, wenn es bei ihr so weit käme, wie bei Max und da half es mir sehr zu lesen, wie Du in seinem Sinne entschieden hast.
Ich würde es genauso machen, wenn sie eines Tages - was ich nicht hoffe - so drunter leiden würde....
und bin der Meinung, gerade, weil die OP-Genesungs-Aussichten soo schlecht sind, würde ich sie ihr nicht zumuten wollen. Aber einfach ist so eine Entscheidung sicher nicht.
Danke Dir für Deinen Bericht und ich sende Dir unbekannterweise eine tröstende Umarmung - kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht.
Lieben Gruss
Falbala
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