Lebenserfahrung versus Wissen
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Könnte länger werden...
Ich muss mir mal Luft machen und erhoffe mir von euch Rat und (hoffentlich) auch Zuspruch.Zur Situation (ich hoffe ich rede nicht zu viel Quer):
Pollux und ich sind ca einmal die Woche nach der Arbeit bei meinen Großeltern, die bestimmt 20 Jahre selbst Hunde hatten.
Mein Hund wird dort nach Strich und faden verwöhnt, was dazuführt dass ich oft einschreiten muss. Wie z.B, wenn mein Opa einen Keks "zufällig" vor die Hundepfoten fallen lässt.Das letzte Mal fing es schon wieder so an, dass Pollux was vom Mittagessen unter sein Futter bekommen sollte. Im Prinzip habe ich nichts dagegen, so lange es bei Kartoffeln oder ungewürztem Gemüse/Fleisch bleibt. Meine Großeltern waren also der Meinung er müsse unbedingt Trofu á la Bolognese fressen. Da ich diese Diskussionen schon kenne hatte ich vorher schon beschlossen sein Mittagessen zu "verklickern".
Es waren keine 3 "Clicks" vergangen da kam dann:
-Soll sich der Hund nicht aufs Essen konzentrieren?
-Nein, der soll seinen Kopf anstrengen, ich muss den ja irgendwie geistig auslasten.
-Ja dann musst du mal ausgiebig mit dem Spazieren gehen!
(Ab da, wurde ich dann langsam wütend, denn ich gehe genug mit Pollux spazieren und selbst wenn nicht könnten sie es nicht wissen.)
- Ich kann fünf Stunden mit dem Spazieren gehen, das lastet ihn nicht aus, der ist ein Laufhund. Der muss auch geistig gefordert werden.
-Der schnüffelt ja beim Spazieren, das lastet den genug aus.
-Nein, das ist wie, wenn du nen Gymnasiasten in die Grundschule steckst.
Jetzt kam das beliebte Totschlag-Argument.
-Wir sind mit unserem Hund immer nur spazieren Gegangen, das schnüffeln hat die Genug ausgelastet. Wir haben das immer so gemacht. Und unseren Hunden ging es immer gut. Du kannst ja auch einen Ball werfen.
Es handelte sich um einen Jagdhundmischling und einen Irischen Wolfshund (beide nicht selbst erzogen worden)
- Das kann sein, aber Pollux braucht das. Inzwischen weiß man viel mehr über Hunde und ich hab mich Informiert, der Hund sucht sich eine andere Beschäftigung wenn er nicht gefordert wird.
Da ich das nicht als Kritik an ihrer Erziehung darstellen wollte, weil ich weiß, dass dann erst recht auf stur gestellt wird, meinte ich:
- Aber damals hatte man ja z.B auch kein Internet.
-Wir hatten aber Bücher!
- Wie gesagt, die sind denk ich mal auch schon überholt und es gibt auch heut zu Tage Bücher in denen einfach Müll steht! Ihr könnt jeden Fragen, der einigermaßen was von Hunden versteht, der wird euch sagen, schnüffeln reicht nicht! Und damit mein ich nicht die Besitzter vom fetten Labrador von neben an. Die machen sich sicherlich auch keine Gedanken, aber ihr habt auch keinen Hund. Da verlangt keiner dass ihr Bücher oder so lest.
Das beste Argument in diesem Gespräch:
-Viele Leute halten bestimmt auch nix von ner Erziehung wo's nur Klick macht!
-Das Klick ersetzt nur das "Fein" und ich erziehe damit nicht, ich laste ihn nur aus. Außerdem könnt ihr nicht sagen, dass der Hund schlechter erzogen ist als die meisten die ihr kennt.
Nun merken sie anscheinend selbst, dass sie unrecht haben.
- XXX klickt mit seinem Hund auch nicht
-XXX lässt seinen Hund auch Nachts draußen schlafen, weil er nass nicht ins Haus soll!
- Aber der hört aufs Wort!
Zu dem Zeitpunkt war ich immer noch ruhig, aber ich musste dann doch mal Kritik an ihrer "Hundererziehung" los werden.
-Oma, du hast mir selbst noch letztens gesagt, wenn der Hund was verbotenes tut soll man den am Nacken packen und schütteln. Da hast du auch eingesehen, dass das Quatsch ist.
-Ja früher hat man das so gesagt.
-Früher hat man auch gesagt, man soll den Hund mit der Schnautze in die Sche*ße tunken, wenn der in die Wohnung macht. Da kam keiner drauf, dass man den mal lobt, wenn der draußen macht. Der Hund weiß doch gar nich was er falsch macht, wenn man ne halbe Stunde später straft.
- Warum hat das meistens funktioniert?!
- Weil der Hund einfach lernt vor seinem Herrchen Angst zu haben und-
Nun wurde wohl bemerkt, dass dieses Gespräch vielleicht dazu führen könnte, dass ich mich wieder für ein paar Jahre nicht mehr dort sehen lasse.
-Vielleicht sollten wir das Thema wechseln!Dann bin ich für 2 Stunden mit dem Hund spazieren gegangen.
Was mich am meisten aufregt ist, dass die beiden einfach KEINE Ahnung haben, aber mir irgendwas erzählen wollen. Die gehen nicht einen Schritt zurück, wenn man mit beiden gemeinsam redet. Nur weil die alt sind, haben die das Recht gepachtet.
Ich möchte nur dazu anmerken; die wissen sehr wohl, dass ihre Erziehung nie das gelbe vom Ei war.
Dem Hund wurden alte Schuhe gegeben, damit er das Alleinsein lernt.
(Das Ergebniss kann sich jeder Denken)
Der Hund hat alles gefressen was in Reichweite kam, Essen, Süßigkeiten+Verpackung, Wachsmalkreide etc.
(Ich hab schon einen Hund Regenbögen kacken sehen.)
Der Hund hat immer an der Leine gezogen und richtig Abrufbar war er auch nie.Wie gehe ich damit um, wenn sie mich erneut kritisieren?
Warum sind alte Menschen oft so starrsinnig und plötzlich völlig unzugänglich für jegliche Logik?
Ich hab schon bammel davor, sie erneut zu Besuchen.
Es ist kein Problem für mich kritisiert zu werden, vorraus gesetzt derjenige ist informiert, auch wenn er einen anderen Standpunkt vertritt.Sry für die länge, falls es doch jemand geschafft hat zu lesen:
Danke und alle Grammatik-, Rechtschreib-Zeichensetzungsfehler wieder vergessen.Aufgebrachte und
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Ich fürchte, da kannst du nur auf Durchzug schalten...
mein Opa ist 90 und weiß ALLES!
Wirklich, es lohnt nicht. Du wirst sie vermutlich nicht bekehren, da kannst du auch gleich versuchen, dich nicht aufzuregen
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Und irgendwie verhindern, dass Pollux nichts Komisches zu futtern bekommt!
Halt aus! So sind se...
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Es sind deine Großeltern...
Die werden sich nicht mehr ändern.
Wie wäre es wenn du sie ein wenig mit einbringst? Interesse am Hund scheinen sie ja zu haben. Vielleicht mal zeigen was der Hund durchs so clickern so lernt und was es bringt :)
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Der Witz ist, die zanken sich ständig und sobald man mit einem allein im Raum ist, wird über den anderen hergezogen. Aber wehe man kritisiert sie oder ihren Sohn, dann sinds Oma und Opa gegen den Rest der Welt...
Edit: @ angel_jyl
Das wissen sie bereits und finden auch, dass er gut erzogen ist.
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Zitat
Der Witz ist, die zanken sich ständig und sobald man mit einem allein im Raum ist, wird über den anderen hergezogen. Aber wehe man kritisiert sie oder ihren Sohn, dann sinds Oma und Opa gegen den Rest der Welt...
Das scheint ab einem gewissen Alter wohl normal zu sein
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Na ja, so verallgemeinern würde ich das nicht. Es gibt solche und solche älteren Leute. Meine Mutter ist 82 Jahre und betreut meine beiden, wenn wir mal im Urlaub sind. Ich such mir einen Gassigeher, weil das kriegt sie nich mehr hin, den Rest macht sie dann.
Paul, der Dalmatiner, ist auf alles mögliche allergisch und da geht nix mit so einfach mal Leckerlis aus dem Kühlschrank oder vom Tisch. Das klappt perfekt. Mutti sieht ein, geht nicht, also lässt sie es. Und das mit aller Konsequenz. Auch mit 82 Jahren......
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Zitat
Edit: @ angel_jylDas wissen sie bereits und finden auch, dass er gut erzogen ist.
Dann lass sie doch mal was machen... so "Omi, hast du mal Lust das und das mit Pollux zu machen?" Dann sie beschäftigt und begeistern sich vielleicht noch viel mehr
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Das sind halt Großeltern
Bei Kindern ist das dann so ähnlich wie mit Hunden und es gibt Wege, damit umzugehen.
1. Akzeptieren, dass jeder seinen Weg für den richtigen Weg hält.
2. Akzeptieren, dass man Großeltern nicht miterziehen kann.
3. Gemeinsam Regeln aufstellen, was geht und was nicht geht.
4. Klare Ansage: ich mach es auf meine Weise, ihr auf Eure - und das kann auch okay sein...Das braucht halt Verständnis auf beiden Seiten.
Es hilft meiner meinung nach, wenn man diejenigen ein bischen machen lässt, auch wenn es in deinen Augen falsch oder altmodisch ist - du erziehst den Hund und sie werden in dem einem Mittag in der Woche deinen Hund nicht total verziehen oder umerziehen können.Das heisst ja nicht, dass man nicht trotzdem erklären und argumentieren kann, warum man den Hund auf "neumodische" Weise erzieht - sie müssen das nicht verstehen, vielleicht wollen sie es aber.
Manche Dinge sind auch einfach "Modeerscheinungen" und nicht um Längen besser oder schlechter als Althergebrachtes - warum sich also aufreiben an solchen Dingen ?
Verschiedene Generationen können auch voneinander lernen, dazu gehört aber als Vorraussetzung Verständnis für die und Akzeptanz bzw. Toleranz der Sichtweise der anderen.
VG
Stefanie -
Im Großen und Ganzen lass ich auch oft Fünfe gerade sein, ich stehe nicht mit erhobenem Zeigefinger da.
Was mich am meistens aufregt ist, dass wenn es jemand anderes wäre der ihnen das sagen würde, wenns dazu ne Sendung im WDR gäbe, dann wären die der gleichen Überzeugung wie ich.
Ich werd einfach nich ernst genommen...das hab ich schon als Kind gehasst.Meine andere Oma ist da auch anders, die hat auch ihre Standpunkte, aber wenn man ihr die Sache ruhig erklärt dann kann sie einfach zu geben, dass sie im unrecht war.
Von Anfang an hab ich viel erklärt, so dass sie auch Einblick haben und wissen warum Pollux was darf und was nicht.
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Zitat
Ich werd einfach nich ernst genommen...das hab ich schon als Kind gehasst..
Joh, irgendwann muss man sich ja mal durchsetzen. Und wenn's über den Umweg Hund ist
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