Hundeleben gleich viel wert wie ein Menschenleben?

  • Zitat


    ein hund ist kein hobby, er ist ein lebewesen, das denkt und fühlt, es hat ein zentrales nervensystem, genau wie der andere mensch. es spürt, genau wie der mensch, die angst und die panik in einem solchen moment, wenn sein leben in gefahr ist.


    Aber auch nur für Dich.



    Ethik und Moral sind doch auch willkürlich erfunden.

  • Ob man das nun als "Wertigkeit" bezeichnen möchte, ich tue das jedenfalls nicht, aber allein die Tatsache, dass wir Menschen (zumindest einige davon) uns überhaupt Gedanken darum machen, ist ja etwas, was uns von all den anderen Lebewesen doch sehr stark unterscheidet.


    Es gibt Momente im Leben, da muss man eine s. g. Triage durchziehen - eine Art Auswahlverfahren.
    Leute, die im Katastrophenschutz engagiert sind, werden wissen, was ich damit meine - nämlich die Einteilung von Schwerstverletzten in die, die noch eine Chance haben und die, denen unter diesen Katastrophenbedingungen einfach nicht mehr geholfen werden kann.


    Das ist grausam und unmenschlich - für die direkt Betroffenen und für die, die im Katastrophenfall diese Entscheidungen treffen müssen.


    Aber es ist anders nicht machbar.


    Und genau so sehe ich für mich diese "was wäre wenn"-Fragestellungen - wenn ich eine Triage treffen muss in dem Beispiel "Haus brennt, drin sind Säugling, 40-jähriger Mann, 93-jährige Frau und ein Hund" würde ich für mich immer erst den Säugling herausholen, dann den Mann und dann käm ich in die Bredouille, würd aber dennoch erst die Frau retten.


    Und wenn DANN noch die Gelegenheit wäre, den Hund.
    Für keinen von allen würde ich mein eigenes Leben riskieren - also zwar durchaus noch ein Risiko eingehen, aber definitiv keine vollkommen aussichtslose Aktion starten, die mich das Leben kosten würde.


    Ist selbiger Hund aber vor mir auf der Straße - mach ich selbstredend die Vollbremsung.
    ABER - auch da wieder Triage, ich bremse nicht volles Rohr, wenn hinter mir der Schulbus zu dicht aufgefahren ist.


    Wird ein Kind von der Strömung mitgerissen, hops ich genauso ins Wasser, wie für den Hund. Sind beide im Wasser rette ich erst das Kind.


    Das ist für mich eher eine rein instinktive Handlung, als eine, die ich mir bewußt ausgedacht habe.
    Und ich denke, dass dieser Instinkt, erst einmal unsere eigene Art-Kumpanen zu retten, etwas ganz natürliches ist.


    Ich bewerte das nicht aktiv, in dem ich mir bewußt Gedanken darüber mache, sondern das steckt einfach in mir drin.


    LG, Chris

  • ich denke ein wesentlicher unterschied in der bereitschaft des lebens retten zwischen mensch und hund ist die erwartung...


    wenn ich verlätze oder schwer krang bin, unbedingt ärztliche hilfe benötige, ist es für mich selbstverständlich das ich diese hilfe auch in anspruch nehmen kann... auch am we, an feiertagen und mitten in der nacht... wenn ich einfach sterben würde, weil der arzt die behandlung verweigert hat oder meine mitmenschen verweigert haben mich zum arzt zu bringen, würde es nicht nur meine erwartungen "entteuschen" sondern massenweise menschen verunsichern und ängstigen in die selbe situation zu kommen.
    ein tier hat eine solche erwartung nicht, wenn es eingeschläfert wird weiß es nicht das es nicht wieder aufwachen wird, kein hund merkt "nachbar struppi ist eingeschläfert worden, das könnte mir auch passieren"


    irgendwer meinte hier man könne ja allen schwerverbrechern erzählen er müsse ne op machen dann würde er es auch nicht merken das man ihn einschläfert... das würde bei den ersten 20 vielleicht funktionieren und dann wüssten alle was das bedeutet, abgesehen davon ginge das nicht weil es ein urteil geben müsste, würde sowas ohne urteil gemacht würden alle ihr vertrauen in das rechtsystem verlieren... hunde wissen nichts vom rechssystem, außer vielleicht wenn ich das und das mache bekomme ich maule von frauchen/herrchen


    also ich denke einfach das sterben von menschen ist schlimmer als das sterben von einem hund
    wobei ich den tot selber für wenig schlimm erachte


    aber dann ist die frage: lässt sich der wert eines lebens durch die tragödie des tots messen?
    weil darauf laufen die besherigen spekulationen eigentlich alle hinaus und ich meine nein.

  • Zitat


    ein hund ist kein hobby, er ist ein lebewesen, das denkt und fühlt, es hat ein zentrales nervensystem, genau wie der andere mensch. es spürt, genau wie der mensch, die angst und die panik in einem solchen moment, wenn sein leben in gefahr ist.


    Zitat

    Aber auch nur für Dich.


    nee, brush. ein lebwesen ist der hund auch so, ganz ohne wertung.
    nicht nur für mich.
    man kann über werte streiten, klar. aber man kann gewiss nicht über fakten diskutieren, die nun einmal so sind.


    und das tiere lebwesen sind, ist nun einmal ein fakt.

  • Zitat


    Aber auch nur für Dich.



    Ethik und Moral sind doch auch willkürlich erfunden.



    Also ... meine Tiere SIND mein Hobby, ich habe sie aus reinem Egoismus angeschafft. Sie stehen in der Reihenfolge immer noch hinter Job und Familie, was NICHT bedeutet, dass ich sie vernachlässige oder nicht liebe ;) Ich würde sehr viel für meine Tiere tun - aber nicht alles.

  • Lucanouk: Du schreibst, ein Hund sei kein Hobby. Mich würde interessieren, warum du dann Hunde hast? :smile:


    Ein Hund ist für mich deswegen ein Hobby, weil es ihn ohne Menschen gar nicht so geben würde. Der Hund wurde nur zu unseren Zwecken gezüchtet.
    Demnach dürfte der sog "wahre Tierfreund" gar keinen Hund halten. Er sollte ablehnen, dass Menschen Lebewesen herstellen, um sie für ihren Nutzen zu formen und zu (miss-)brauchen.
    Dann ist doch jeder, der einen Hund hat, ein Mensch der seine Macht eindeutig demonstriert und sich über bestimmte Lebewesen stellt.

  • tiere sind aber vor allen dingen lebewesen, das unterscheidet sie sehr deutlich von einem hobby, wie z.b. fußball spielen ;)


    und ich finde es schon heftig, dass diese wichtige tatsache, dass sie säugetiere, also lebewesen sind, immer übersehen wird.


    damals hatten die menschen sklaven. die hatten keinerlei rechte, obwohl sie genauso menschen waren wie ihre sklavenhalter.
    hätte zu dieser zeit irgendjemand gesagt, er würde seinen sklaven eher retten, als einen fremden menschen, hätte es sicherlich anfeindungen gegeben.


    weil das zu der zeit eine sehr egoistische tat gewesen wäre bzw. als eine solche angesehen wurde.


    nichtsdestotrotz und fernab ihrer bezeichung waren sklaven menschen, lebewesen.


    das wollte nur keiner sehen.


    und die menschen litten trotzdem. egal, wie man sie bezeichnete, das machte ihr leid nicht leichter (im gegenteil).


    heute haben die menschen haustiere. sie haben ebenfalls keinerlei rechte, obwohl sie lebewesen sind wie wir. mit einem eigenen überlebenswillen mit einem nervensystem und emotionen/hormonen.


    meine tiere sind in erster linie lebewesen und in zweiter linie familienmitglieder bzw. mitglieder meines unmittelbaren sozialen umfeldes.


    und da sie nun einmal lebewesen wie wir menschen sind, kann man ihnen das recht auf leben nicht einfach absprechen.


    Zitat

    Demnach dürfte der sog "wahre Tierfreund" gar keinen Hund halten. Er sollte ablehnen, dass Menschen Lebewesen herstellen, um sie für ihren Nutzen zu formen und zu (miss-)brauchen.


    theoretisch schon...ich würde aus diesem grund z.b. niemals eine zucht unterstützen. egal, um welches tier es sich handelt, ob "nutztier" oder "haustier".


    praktisch gibt es aber jede menge tiere im tierschutz, die darauf angewiesen sind von einem menschen aufgenommen zu werden.
    wende ich mich von ihnen ab, bin ich auch kein tierfreund. mit ihrer haltung unterstütze ich nicht die "weiterproduktion".


    gebe ich ihnen ein zu hause, helfe ich ihnen.

  • Wie Rosanne schrieb - den Hund in der heutigen Form würde es ohne den Menschen nicht geben. Wenn ich Tiere nicht habe weil es mein Hobby ist - warum dann? ;)

  • Also hast du deine Hunde aus dem Tierschutz?


    Der Hund ist nur im Tierheim, weil meine Spezies daran Schuld hat. Ist es insofern nur das schlechte Gewissen, dass ich als Mensch habe weil ich die Hunde so abhängig von uns gemacht habe ?

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