Hundeleben gleich viel wert wie ein Menschenleben?

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    Ich wette mit dir, das tust du genauso. Oder läßt du Zecken, wenn sie sich an deinem Hund festgebissen haben, am Hund dran? Wären alle Lebewesen gleich, dann hätte die Zecke genauso viel Recht auf ein tolles Leben, wie ein Hund. Also bitte, entziehe den Zecken nächstes Mal nicht die Lebensgrundlage und lass sie sich von deinem Hund ernähren. slash


    eine zecke aus dem fell zu ziehen hat genausowenig was mit kategorien zu tun, als medis wegen einer erkältung zu nehmen. da geht es um den schutz eines wesens vor einem anderen.
    nicht datum, die zecke abzuwerten und den hund aufzuwerten.


    man schützt das, was man liebt. das hat aber nix mit einer allgemeingültigen wertformel zu tun.

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    eine zecke aus dem fell zu ziehen hat genausowenig was mit kategorien zu tun, als medis wegen einer erkältung zu nehmen. da geht es um den schutz eines wesens vor einem anderen.
    nicht datum, die zecke abzuwerten und den hund aufzuwerten.


    man schützt das, was man liebt. das hat aber nix mit einer allgemeingültigen wertformel zu tun.


    Aber dann sind dir nicht alle Lebewesen gleich viel Wert. Was macht einen Hund wertvoller als eine Zecke? Warum sollte er mehr Schutz genießen, als eine Zecke, wenn sein Leben gleich viel Wert hat, als der einer Zecke?


    Ich finde, hier wird mit zweierlei Maß gemessen. Wenn alle Wesen denselben Wert haben, dann ist ein Hund auch nicht mehr Wert als eine Zecke.


    Und ich nehme an, dass Ihr alle, die Ihr hier schreibt, alle Wesen hätten denselben Wert, strenge Vegetarier seid. Denn dann darf auch nicht toleriert werden, dass ein Tier geschlachtet und gegessen wird. Oder warum macht Ihr dann einen Unterschied zwischen einem Hund und einer Kuh, einem Schwein, einem Huhn oder einem Fisch? Eßt Ihr auch nur ein einziges Tier, so macht Ihr durchaus Unterschiede in der Wertigkeit der Lebewesen.

  • ich bin veganerin ;)


    ich finde, es ist normal zu sagen, dass einem persönlich ein lebewesen mehr wert ist bzw. mehr bedeutet.


    mein freund bedeutet mir persönlich mehr als ein fremder mann.


    meine hunde bedeuten mir persönlich mehr als ein fremder hund.


    aber zu sagen, dass es allgemein mehr wert hätte finde ich wirklich krass. verstehst du den unterschied, bella?


    allgemein hat die zecke genau den gleichen wert wie mein hund oder meine schwester.


    subjektiv betrachtet steht mir mein hund aber näher.

  • Ich glaube das Hauptproblem, dass eine solche Frage überhaupt gestellt werden kann, ist der Verstand des Menschen.


    Denn bei den Tieren stellt sich die Frage in der Form gar nicht erst, gerade wenn es ans Fressen und Gefressen werden geht. Bei allem, was dies betrifft ist ganz klar geregelt: Artgenosse:Artfremder = 1:0.


    Hierbei geht es immer nur um eines: Das eigene Überleben und das der Artgenossen / Familie.


    Und ehrlich gesagt, mir fällt auch kaum ein anderes Szenario ein, bei dem sich überhaupt die Eingangsfrage stellen würde (o.k. außer bei Mord vielleicht).


    Von daher ist es eigentlich schwierig bis unmöglich die Frage zu diskutieren:


    Würde man die Antwort so beantworten, dass ein Menschenleben mehr wert ist als das eines Tieres wäre das die "naturverbundene Antwort" und ehrlich. Allerdings eben nur unter dem Gesichtspunkt der eigenen Existenz.


    Ohne diesen Aspekt einfach nur überheblich und arrogant.


    Im Umkehrschluss wäre die Antwort es ist gleich viel Wert eher verlogen.


    Die einzige Möglichkeit wäre der, dass das Tier quasi als Artgenosse wie im Rudel betrachtet wird. Das ist allerdings schwierig, wenn man ansonsten das "Vermenschlichen" der Tiere rigoros ablehnt.


    Es gibt einen Spruch und der heißt: "Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters" und ich denke der trifft es ziemlich gut. Würde man die Würmer im Hund fragen: "Wer ist wichtiger, Ihr oder der Wirt", wäre die Antwort ganz einfach und eindeutig.


    Alles ist also kein Problem, solange dieses Auge des Betrachters es sich nicht anmaßt auf andere herabzublicken und zu urteilen.


    Dabei ist der Verstand mehr Fluch als Segen, denn je weniger Verstand, desto einfacher die Frage und desto klarer die Antwort, meistens zusammengefasst im Instinkt, der das Fortbestehen sichert.....

  • Hi,


    hier kam zwischendrin die These auf, ein Mensch sei wertiger weil mehr andere Menschen um ihn trauern würden .....


    ... das würde ja aber auch bedeuten, das sich der Wert jedes einzelnen Menschen ganz genau in Zahlen ausdrücken ließe -
    z.B. Michael Jackson wäre demnach mehr wert gewesen weil noch heute viele um ihn trauern. Gut, okay - eben diesen Wert konnte man ja wohl auch an seinem Konto ablesen. Viele Menschen waren bereit für diesen einen Menschen viel Geld auszugeben ....


    Wenn es sich jetzt nicht grad um einen wirklich Prominenten handelt, seh ich sowas in diesem abstrusen Beispiel mit den brennenden Autos aber nicht .... also unterstelle ich jetzt einfach, das der dort drinnen sitzende Menschen irgendwelchen anderen Menschen etwas bedeutet. Der dort drinnen sitzende Hund aber keinen oder zumindest weniger Menschen etwas bedeutet?


    Für mich ist das ein nicht nachvollziehbarer Maßstab für Wertigkeit eines Lebewesens ...


    Zitat

    ich denke ein wesentlicher unterschied in der bereitschaft des lebens retten zwischen mensch und hund ist die erwartung...


    wenn ich verlätze oder schwer krang bin, unbedingt ärztliche hilfe benötige, ist es für mich selbstverständlich das ich diese hilfe auch in anspruch nehmen kann... auch am we, an feiertagen und mitten in der nacht... wenn ich einfach sterben würde, weil der arzt die behandlung verweigert hat oder meine mitmenschen verweigert haben mich zum arzt zu bringen, würde es nicht nur meine erwartungen "entteuschen" sondern massenweise menschen verunsichern und ängstigen in die selbe situation zu kommen.


    weil DU in Deutschland lebst.
    In sehr vielen Ländern dieser Welt ist das alles andere als selbstverständlich - und zumeist davon abhängig ob Du in einer Großstadt oder auf dem Land bist, und wieviel Geld Du hast.


    Zitat

    ein tier hat eine solche erwartung nicht, wenn es eingeschläfert wird weiß es nicht das es nicht wieder aufwachen wird, kein hund merkt "nachbar struppi ist eingeschläfert worden, das könnte mir auch passieren".


    Falsch!
    Unterhalt Dich mal mit Metzgern auf einem Schlachthof - die Tiere bekommen mit das ihre Artgenossen getötet werden und haben Todesängste.


    Zitat

    ... abgesehen davon ginge das nicht weil es ein urteil geben müsste, würde sowas ohne urteil gemacht würden alle ihr vertrauen in das rechtsystem verlieren...


    Damit kommen wir wieder zum Kern der Disskussion:
    klar, unser Rechtssystem ist im Augenblick in einer bestimmten Art und Weise geregelt - und genau darüber diskutieren wir hier ja, ob das so richtig ist.
    Ob es wirklich richtig ist das ein Hund einfach mal eben eingeschläfert werden darf, bloss weil die Besitzer das so wollen.
    Im Gesetz steht, das dies nicht ohne vernünftigen Grund passieren darf.
    Aber was sind denn die vernünftigen Gründe?
    Und wer entscheidet das, wer darf das entscheiden?
    (klar, der TA - aber ist das richtig so, das er allein entscheidet?)


    Meiner Meinung nach zeigt die tatsächliche Umsetzung des Tierschutzgesetzes in der Praxis, das Tiere in unserer Gesellschaft immer noch nicht mehr Wert sind als Sachen.
    Es wurde meines Wissens noch kein Tierarzt wegen einer Einschläferung angeklagt und musste seine Entscheidung nachvollziehbar begründen.
    Und in der juristischen Praxis werden immer wieder die Gesetze und Verordnungen für Sachen herrangezogen und angewendet, weil es speziell für Tiere keine passenden Gesetze und Verordnungen gibt - und man die für Menschen geltenden Regelungen nicht anwenden will.
    (und kann, unsere Gesellschaft müßte komplett umgekrempelt werden)


    Ich wäre dazu bereit.

  • Zitat

    Hi,


    hier kam zwischendrin die These auf, ein Mensch sei wertiger weil mehr andere Menschen um ihn trauern würden .....


    Aber man trauert ja auch nicht um alle Menschen. Also nicht richtige Trauer. Oder trauert ihr (mehr als nur oh, traurig) um die ganzen Menschen von denen man in der Zeitung liest? Wahrscheinlich nicht... So, was macht ihr wenn ihr von einem toten Hund in der Zeitung lest? Gut, das Beispiel hinkt aber trotzdem...


    Um mich ein bisschen auf den Beitrag von Lotuselise zu beziehen. Grundsätzlich steht man sich doch selbst am nächsten. Was dann aber gleichzeitig eine Aufwertung für diejenigen ist die zu meinem überleben beitragen. Also meine Familie, Freunde (der Supermarkt um die Ecke und der Arzt sind zu abstrakt, nicht evolutionsbedingt diejenigen von denen mein Überleben abhängt). Und ich denke für viele ist ein Hund auch ein Familienmitglied, mal wichtiger mal unwichtiger, wodurch dann der Hund auch über einem Menschen stehen kann, einem Fremden. Aber niemals generell über anderen Menschen.


    Früher war zB auch ein guter Jagdhund einem Fürsten mehr wert als einer seiner Bediensteten... Und auch heute, sorry, aber wenn mein Freund, mein Hund und ein völlig Fremder um ihr leben schreien, würde ich zuerst meinen Freund retten (ganz klar) und dann würde in mir wohl ein Kampf entbrennen zwischen dem was ich retten will (mein zweites Familienmitglied, der Hund) und dem was mir laut dem Wertekodex, den mir meine Umwelt eingeprägt hat, wichtig sein muss, dasd zweite Menschenleben.
    Und ganz ehrlich ich weiß nicht was ich tun würde. DAs käme wohl zu 100% auf die Situation an...


  • Da bin ich ganz bei Dir.


    Mir persönlich bedeutet mein Hund, mein bester Freund ein wichtiger Teil meiner Familie, auch mehr als ein fremder Mensch. Wenn ich ehrlich bin, sogar mehr als viele nicht-fremde Menschen. Ich denke das ist eine reine Herzensfrage.


    Trotzdem hat das keinen Einfluss auf die generelle Wertigkeit von Lebewesen - hier gibt es nämlich keine Unterschiede, wenn man es logisch betrachtet.


    Dass diese Unterschiede dann aber über subjektive und emotionale Beweggründe trotzdem gemacht werden, ist unvermeidbar. Schön wäre es aber, wenn es mehr Bewusstmachung für die generell gleiche Wertigkeit gäbe, weil dann an vielen Missständen - siehe SUSAMIS BEITRAG - mal gerüttelt werden könnte.


    Susami :gut:

  • für mich ist auch völlig o.k., wenn menschen persönliche und subjektive prioritäten setzen.


    das muss man ja auch, sonst hätte man bei einem kopflausbefall z.b. echte probleme.


    was ich nicht verstehe ist, sich allgemein anzumaßen andere menschen dafür zu verurteilen, dass sie in einer notsituation ihren geliebten hund retten würden.

  • Zitat

    was ich nicht verstehe ist, sich allgemein anzumaßen andere menschen dafür zu verurteilen, dass sie in einer notsituation ihren geliebten hund retten würden.


    Das versuche ich erst gar nicht zu verstehen.


  • ich bin auch nicht der meinung das alle menschen gleich viel wert sind... was ich allerdings nicht außschließlich mit deren beliebtheit messen würde... sondern vorallem auch mit lebensquallität aber auch mit nutzen für die gesellschaft...
    so ist meiner meinung nach das leben eines arbeitslosen, der in minderwertigkeitskomplexen versingt, sich von der welt zurück zieht und suizidal wird weniger wert als das eines glücklichen hundes der seiner familie freude bereitet, trotzdem hat die gesellschaft eine größere verantwortung des menschen gegenüber.


    klar tiere die vor dem schlachthof stehen merken das.
    aber kein hund schlägt die zeitung auf und ließt "hund im auto verbrand" und denkt "wiso hat dem keiner geholfen, könnte mir das auch passieren?" oder sieht im vernsehen "der hund wurde eingeschläfert obwohl es sein artgenosse war der das kind gebissen hat" und denkt "gibt es denn keine gerechtigkeit, ich regel die dinge künftig lieber selbst und hör auf mich auf das rechtsystem zu verlassen"
    versteht ihr worauf ich hinaus will?


    und ich beziehe diese dinge durchaus auf deutschland, in ländern wo jeder um sein überleben kämpft gäbe es solche diskusionen wohl nicht, ich denke es hat gründsätzlich mit dem hohen sicherheitsstandart zutun den wir hier haben, der sich aber nicht auf die tiere ausweiten lässt...

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