Hundeleben gleich viel wert wie ein Menschenleben?

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    aber kein hund schlägt die zeitung auf und ließt "hund im auto verbrand" und denkt "wiso hat dem keiner geholfen, könnte mir das auch passieren?" oder sieht im vernsehen "der hund wurde eingeschläfert obwohl es sein artgenosse war der das kind gebissen hat" und denkt "gibt es denn keine gerechtigkeit, ich regel die dinge künftig lieber selbst und hör auf mich auf das rechtsystem zu verlassen"
    versteht ihr worauf ich hinaus will?


    klar, aber schwer autistische menschen nehmen ebenfalls nicht an ihrer umwelt so aktiv teil wie andere mitmenschen.
    ebenso kleine babies, kleinkinder lesen auch keine zeitung, menschen mit anderen behinderungen können teilweise auch die exogenen faktoren nicht so stark wahrnehmen. nur weil das baby nicht weiß, dass ihm etwas schlimmes geschieht ist es weniger schlimm, ihm etwas schlimmes anzutun?


    jemanden aufgrund einer anderen wahrnehmung auf eine andere daseinsberechtigungsstufe zu stellen finde ich ziemlich selbstgerecht.


    genauso wie die daseinsberechtigung an der beliebtheit dieses menschen fest zu legen.

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    ich bin auch nicht der meinung das alle menschen gleich viel wert sind... was ich allerdings nicht außschließlich mit deren beliebtheit messen würde... sondern vorallem auch mit lebensquallität aber auch mit nutzen für die gesellschaft...
    so ist meiner meinung nach das leben eines arbeitslosen, der in minderwertigkeitskomplexen versingt, sich von der welt zurück zieht und suizidal wird weniger wert als das eines glücklichen hundes der seiner familie freude bereitet, trotzdem hat die gesellschaft eine größere verantwortung des menschen gegenüber.


    Mhm, und dieser Arbeitslose hat sein Leben lang hart gearbeitet, ein Haus gekauft usw... Dann ist leider mit 50 seine Firma pleite gegangen, er musste sein Haus verkaufen, den Großteil seiner Habe, seine Frau (für die er immer alles getan hat) ist mit seinen Kinder durchgebrannt. Und obwohl er sich 5 Jahre lang bei allen möglichen Firmen beworben hat, hat er nichts bekommen. 2 weitere Jahre hat er versucht irgendwo anders einen Job zu finden, für den er nicht qualifiziert ist und der deutlich unter seinem Niveau ist (immerhin hat er studiert und war Manager einer bedeutenden Firma), aber leider wollte ihn auch dort niemand haben. Jeute wird er 60 und steht vor den Trümmern seines Lebens, am Rande einer Gesellschaft, ohne Freunde und die Hobbies die er so geliebt hat, ohne Aussicht auf Besserung (die tolle Rente ist futsch...), wozu also noch leben...


    Mit solchen Pauschalaussagen wäre ich vorsichtig. Was sagt dir, dass du nicht eines Tages solch ein Arbeitsloser mit Minderwertigkeitskomplexen und Suizidgedanken bist?


    Für mich klingt das nach, das Leben dieses Menschen ist weniger wert als ein Fernseher, ein Freizeitpark oder ein Brettspiel, die bereiten einer Familie nämlich auch viel Freude...

  • Mein Hund gehört zu meiner Familie und ist für mich genau so wertvoll wie mein Mann oder meine Tochter also ist sein Leben genau so viel Wert!
    Warum sollte ein Tierleben weniger wert sein als das eines Menschen?
    Wir Menschen sind nichts besonderes nur weil wir zufällig in der Evolution die Leiter hoch gefallen sind!

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    so ist meiner meinung nach das leben eines arbeitslosen, der in minderwertigkeitskomplexen versingt, sich von der welt zurück zieht und suizidal wird weniger wert als das eines glücklichen hundes der seiner familie freude bereitet ...


    Jetzt mal ganz platt -
    der Arbeitslose sichert doch durch seine Situation den Job des Arbeitsvermittlers in der Agentur, außerdem möglicherweise den eines Psychaters .... ist also doch auch irgendwie wichtig um das System zu erhalten.
    Außerdem ist nicht auszuschließen, das dieser Arbeitslose doch nochmal irgendjemandem Freude bereitet .....


    Und möglicherweise entwickelt dieser Arbeitslose durch seine Minderwertigkeitskomplexe und Depression eine wichtige philosophische These die letztlich unsere Gesellschaft weiterbringt .... :roll:


    .... ich finde Deine Beispiele eigentlich großartig, denn sie zeigen mehr als deutlich das man den Wert eines Lebewesens eben nicht allgemeingültig benennen kann, sondern immer nur individuell ... "xy ist MIR etwas wert"

  • Zitat

    .... ich finde Deine Beispiele eigentlich großartig, denn sie zeigen mehr als deutlich das man den Wert eines Lebewesens eben nicht allgemeingültig benennen kann, sondern immer nur individuell ... "xy ist MIR etwas wert"


    :gut: :gut:

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    ich bin auch nicht der meinung das alle menschen gleich viel wert sind... was ich allerdings nicht außschließlich mit deren beliebtheit messen würde... sondern vorallem auch mit lebensquallität aber auch mit nutzen für die gesellschaft...
    so ist meiner meinung nach das leben eines arbeitslosen, der in minderwertigkeitskomplexen versingt, sich von der welt zurück zieht und suizidal wird weniger wert als das eines glücklichen hundes der seiner familie freude bereitet, trotzdem hat die gesellschaft eine größere verantwortung des menschen gegenüber.


    :shocked: :shocked: :shocked:
    Ein Mensch ist weniger wert als ein anderer?
    Sorry, das hatten wir hier schon mal.
    Mit schrecklichen Folgen.
    Das brauchen wir nicht wieder.

  • Zitat

    ich bin auch nicht der meinung das alle menschen gleich viel wert sind... was ich allerdings nicht außschließlich mit deren beliebtheit messen würde... sondern vorallem auch mit lebensquallität aber auch mit nutzen für die gesellschaft...
    so ist meiner meinung nach das leben eines arbeitslosen, der in minderwertigkeitskomplexen versingt, sich von der welt zurück zieht und suizidal wird weniger wert als das eines glücklichen hundes der seiner familie freude bereitet, trotzdem hat die gesellschaft eine größere verantwortung des menschen gegenüber.


    Das ist nicht nur dieser zitierte Beitrag zu diesem Thema - "Wertigkeit" von Menschen, deren sozialer Hintergrund kein guter ist. Es gab im Vorfeld auch von anderen Usern wertende Beiträge zum Thema Menschen und ihrer Nützlichkeit für die Gesellschaft - Behinderte, chronisch Kranke, Obdachlose.


    Das ist ein Gedankengang, der mich erschüttert, erschreckt und traurig macht.



    Da steckt soviel Selbstgerechtigkeit in diesen paar Sätzen.
    Und mangelnde Lebenserfahrung.
    So wenig Empathie und Mitgefühl für Menschen, die aus irgendeinem Grund in Not geraten sind. Die an der Armutsgrenze leben, die sich mit Krankheiten herumplagen müssen, die das ganz simple vor-sich-hin-Leben zu einem unglaublichen Kraftakt machen. Die es oft meistern, das, was man allgemeinhin als Schicksal bezeichnet und manchmal eben nicht.


    Mir gefällt diese Einstellung nicht - auch wenn es sie so häufig gibt, dass sie sogar in unserem Grundgesetz geregelt werden muss:


    Die Würde des Menschen ist unantastbar.


    Für mich in meinem Beruf heißt das, dass ich die demente alte Dame mit der infausten Prognose vielleicht sogar einen Hauch liebevoller betreue, als den Super-Privat-Patienten mit viel Geld im Nacken, der ja soviel wertvoller für die Gesellschaft ist.


    Ich achte und respektiere auch Tiere - und habe ihnen gegenüber durchaus manchmal mehr Mitgefühl, mehr Emotionen, als mir völlig fremden Menschen gegenüber.


    Aber ich verliere deshalb nicht meine Mitmenschen aus dem Blickfeld.


    Ich möchte den Menschen mit genau so viel Herzenswärme begegnen, wie den Tieren. Ich möchte die einzelnen Lebensformen jede für sich wertschätzen und nicht nach menschlichen, doch sehr einseitigen Maßstäben messen.


    Ich möchte Menschen und Tieren in Not mit einem sehr ähnlichen Verantwortungsgefühl und Mitgefühl begegnen können. Ohne, dass eine Bewertung in irgendeiner Art und Weise stattfindet.


    Mich machen die zitierten Sätze so befangen, dass mir im Grunde die rechten Worte fehlen.


    LG, Chris

  • hallo,


    mich beschleicht bei dieser Diskussion ein ungutes Gefühl.


    Immerhin waren wir in D schonmal soweit , Leben als lebenswert oder eben weniger wert zu sehen.


    Die Aussage, dass das Leben eines Arbeitslosen weniger wert ist, ist sicherlich mal eben dahingesagt worden, das kann man doch nicht ernsthaft denken, oder?
    Ja, vielleicht ist der "Wert" weniger für die Gesellschaft, trotzdem ist das Leben des Einzelnen immer gleichviel wert, ob nun Manager oder Arbeitsloser. Ausserdem, vielleicht hat der Arbeitslose ein viel reineres Gewissen als vielleicht der Topmanager, der Blut an seinen Händen hat, weil seine Firma zB Menschen in der 3. Welt ausbeutet....
    Ergo, der "Wert" eines Menschen richtet sich sicher nicht nach dem Bruttoumsatz des Einzelnen.


    Zum Thema, ob das Leben eines Hundes genausoviel wert ist wie ein Menschenleben... Ja, denn das Leben von Tieren ist generell schützenswert, genau wie das von Kindern, Tiere und Kinder brauchen unsere Unterstützung, ihr Leben sollte uns sehr viel wert sein.
    "Kinder sind die Weisheit der Welt" ebenso sehe ich das bei Tieren, sie sind uns, in dem wie sie ihr Leben leben, ein großes Vorbild und das sollte man schätzen und ehren.
    Irgendwie selbstverständlich für mich, deswegen würde ich mir persönlich die Frage nie stellen, ob ein Hundeleben genausoviel wert ist wie ein Menschenleben.


    liebe Grüße

  • @ Chris2406


    Ich finde du hast sehr gute Worte gefunden! :gut:


    Wobei ich finde, dass man den Wert eines Menschen für die Gesellschaft theoretisch durchaus messen kann. Die Frage ist nur woran man ihn denn messen will, wer ist am meisten Wert. Denjenigen der Zeitlebends möglichst viel Steuern gezahlt hat? Die die sich ehrenamtlich kümmern? Forscher? Die liebevolle Mutter, die alles ihren Kindern geopfert hat? Zweiterer wird ja leider meist wenig Respekt gezollt. Noch weniger den Alten, die ihren Anteil an der Gesellschaft schon gezahlt haben.
    Im Endeffekt, würde einer von ihnen fehlen, würde die Gesellschaft hier in D zusammenbrechen, womit der Wert ja wohl klar wäre...
    Die andere Seite, spreche ich lieber nicht an...

  • Zitat

    Ich möchte Menschen und Tieren in Not mit einem sehr ähnlichen Verantwortungsgefühl und Mitgefühl begegnen können. Ohne, dass eine Bewertung in irgendeiner Art und Weise stattfindet.


    da sprichst du mir aus der seele.

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