Verweisen von unbestimmten Gegenständen beibringen

  • Ich hätte da Fragen, Kram: wie würdest Du es anfangen, meine auf meinen Geruch zu sensibilisieren? Sie gräbt übrigens nicht, scharrt nur, kann aber passiv anzeigen. Apportieren kann sie noch nicht :ops: - würde ich ihr aber auch gerne beibringen, wenn ich wüsste, wie's geht. Schwer tragen kann es natürlich nicht, mein Fusshüpchen.


    Würdest Du das draussen anfangen bzw. kann ich das drinnen überhaupt üben (drinne riecht ja alles nach mir)? Mit Gläsern, Schlüsselband? Brauch ich da jemand anderen zum Üben?


    @Acid, wenn Dich das Abliegen und Stupsen interessiert? Ich hab das so gelernt, das Verweisen mit der Nase im Platz - obwohl meine am Anfang auch drauf rumgekratzt hat und Platz überhaupt nicht gerne mag - ging durch viel Übung in Einzelschritten und Shapen dann doch - mit Geduld.


    Dazu soll er ruhig sitzen. Kaspert er rum, gehst Du wortlos weg und kommst wieder, wenn er ruhig sitzt. Oder Du stehst da wie eine Salzsäule, ignorierend. Ist er zu hektisch, passiert einfach nixnullniente. Bietet er von sich aus das Richtige an, gibt's Click und Party. Wird er schnell kapieren.


    Zum Nase-Anstupsen: Suchgegenstand in der linken Hand, Clicker und Futter in der rechten Hand und in gleicher Entfernung links und rechts vor Hundis Gesicht. Hund wird automatisch zum Futter gehen - nichts passiert, Hand bleibt geschlossen. Aus Langeweile wird Hundi dann sicher irgendwann zur anderen Hand/zum Suchgegenstand gehen. Berühert er den mit der Nase, beachte, er muss mit der Nase wirklich am Suchgegenstand sein, nicht nur in der Richtung und auch nicht Deine Hand anstupsen - sofort Click und Futterhand geht mit grossem Lob zum Suchgegenstand (nicht umgekehrt!). Je näher Futter und Suchgegenstand sind, desto besser. Am Besten, Du übst das erst trocken - ohne Hund.


    Kann er das zuverlässig, geht also gleich zum Suchgegenstand und nicht erst zum Futter, gehst Du mit den Händen in Bodennähe. Gleiche Übung. Kannst ihm helfen, indem Du leise Platz sagst.


    Nächster Schritt ist Suchgegenstand mit dem Fuss eingeklemmt und Du stehst. Erst, wenn er abliegt und anstupst, Click, und die Futterhand geht mit grossem Lob wieder zum Suchgegenstand und öffnet sich. Diese Übung, bis er nicht mehr scharrt.


    Und dann kannst Du die Distanz vergrössern und den Gegenstand dann auch verstecken. Unter'm Teppich, im selbstgebauten Trümmerfeld (Wäscheständer, Rollen, Kissen, Zeitungen, Pet-Flaschen), im anderen Zimmer. Dann draussen. Aber laaangsam steigern!


    Alles ohne Kommentar/Befehl Deinerseits - funktioniert alles durch Try and Error vom Hund. Gutes Futter ist hilfreich, in kleine Stücke geschnitten, wo er nicht kauen muss. Während der Übung nie alles fressen lassen, sondern nach einem Moment schliesst sich die Hand wieder und wird mit dem Suchgegenstand zusammen in Deine Richtung hin weg gezogen.


    Hoffe, ich hab's verständlich erklärt?

  • @ Kram


    Also ich mache mit meinen beiden aus Spaß an der Freud "Frei-Verloren-Suche", (ich weiß nicht, ob das überhaupt die korrekte Bezeichung ist) also die Suche nach Dingen, die ich "verloren" habe, bspw. Handschuh, Schlüsselbund und eben manchmal auch den Futterbeutel. Diese lass ich mir dann bringen.
    Verliere ich übrigens meine Sachen unerreichbar (hinter nem Zaun oder auf nem Baum) wird verbellt.



    Ich hab dann im Haus versucht für bestimmte Gegenstände das Platz als Anzeige zu etablieren, aber speziell der Pudel hat das Teil so schnell im Schnabel und dann hab ich immer wieder aufgegeben :ops:
    Bräuchte quasi ne neue Anleitung, wie ich das vernünftig aufbaue.
    Oder geht das gar nicht, einmal so und einmal so?
    Das von dir beschriebene Shapen wäre wohl eher nix, das Fallenlassen könnte ich dann mal ausprobieren? Was wäre dein Tipp?


    Danke schon mal


    Arnie

  • Huch, das sind ja richtig viele Fragen.
    Falballa: Du kennst doch schon eine Variante der Konditionierung auf Geruch, die wie bei ZOS.
    Das scharren kann man ausweiten und fördern, etweder über shapen, oder in dem du den Geruchsträger in weichen Untergrund ( Schnee, Sand, Papierschnipsel) eingräbst oder steckst und der hund durch scharren an seine Belohnung kommt.
    Für die Suche nach Eigengeruch bietet sich die klassische Frei-Verlohren-Suche an. Du konditionierst den Hund zunächst mit der Fallen lassen Methode auf 2,3,4 Gegenstände die du zuvor lange in der Hand hattest, danach gehe ich gerne mit dem Suchsystem nach Uwe Friedrich vor, ist aber kein muß, man kann auch einfach fallen lassen und Hund zurrücksuchen lassen. Allerdings erschließt sich sondie räumliche Aufteilung und das systematische Suchen für den Hund oft nicht von selber.
    Später wirste die Suchen immer schwerer machen in dem du die Gegenstände extrem klein machst oder schon Tage vorher ausbringst und bietest dann immer wieder neue Gegenstände an die du berührt hats ( dann natürlich wieder möglichst einfache Suchen), der Hund erlernt damit dein Geruchsbild als Gemeinsamkeit der Geruchsproben
    Eigengeruch ist natürlich einfacher draußen auf zu bauen


    Gläsersuche bietet sich eher für Geruchsprobenvergleich, oder eben die Arbeit mit einem Geruchsträger und angebotenen Fehlgerüchen an, wenn man also will dass der Hund einen speziellen Geruch unter zig falschen erkennen können soll.


    Apport kannst du entweder shapen oder wie ich finde bei fast jedem hund mit dem Futterdummy aufbauen

  • @ arnie:
    Ja die Übung mit dem Platz und Fallenlassen geht. Allerdings würde ich für eine Geruchsform nur eine Anzeigeform wählen, damit wird die Anzeige stabiler. Was spricht denn gegen eine Apport im Haus?
    Wenn du einen neuen Gerruchsstoff aufbauen willst mit Passivverweis, dann bietet die von Falballa angesprochene Gläsersuche eine tolle alternative

  • Ich finde halt die Anzeige im Platz gut :ops:


    Gläsersuche??? Sagt mir erst mal nix. Also ich kenne das von Stasi Berichten, aber Aufbau etc, null Plan


    link??? :hilfe:


    VG
    Arnie

  • Danke! Hochinteressant.


    na, da haben wir ja was tun über den Winter :D


    VG


    Arnie

  • Kram, ganz herzlichen Dank für Deine Antwort.


    Zitat

    Huch, das sind ja richtig viele Fragen.
    Falballa: Du kennst doch schon eine Variante der Konditionierung auf Geruch, die wie bei ZOS.
    Das scharren kann man ausweiten und fördern, etweder über shapen, oder in dem du den Geruchsträger in weichen Untergrund ( Schnee, Sand, Papierschnipsel) eingräbst oder steckst und der hund durch scharren an seine Belohnung kommt.


    Das werde ich die nächsten Tage probieren. Also Leckerli rein in Haufen - hoffe, ich hab das richtig verstanden. Oder ich versuche es, wie ich das Abliegen/Passivverweis aufgebaut habe: mit Futterhand zum Suchgegenstand, der im Haufen versteckt ist, auf den ich sie vorher konditioniert habe. Richtig?
    Da werd ich erst mal zu tun haben......



    Zitat

    Für die Suche nach Eigengeruch bietet sich die klassische Frei-Verlohren-Suche an. Du konditionierst den Hund zunächst mit der Fallen lassen Methode auf 2,3,4 Gegenstände die du zuvor lange in der Hand hattest, danach gehe ich gerne mit dem Suchsystem nach Uwe Friedrich vor,


    das kenn ich gar nicht. Ist das dieses "Mäander-Suchsystem", von dem Du im anderen Forum sprachst?


    Zitat

    ist aber kein muß, man kann auch einfach fallen lassen und Hund zurrücksuchen lassen. Allerdings erschließt sich sondie räumliche Aufteilung und das systematische Suchen für den Hund oft nicht von selber.
    Später wirste die Suchen immer schwerer machen in dem du die Gegenstände extrem klein machst oder schon Tage vorher ausbringst und bietest dann immer wieder neue Gegenstände an die du berührt hats ( dann natürlich wieder möglichst einfache Suchen), der Hund erlernt damit dein Geruchsbild als Gemeinsamkeit der Geruchsproben
    Eigengeruch ist natürlich einfacher draußen auf zu bauen


    Das leuchtet mir ein. Aber die grössere Schwierigkeit sehe ich, sie anfangs in kleinen Teilschritten zu konditionieren. Kann da schlecht querdenken von der anderen, wirklich tollen Methode beim ZOS, die ich oben Acid beschrieben habe.


    Zitat

    Gläsersuche bietet sich eher für Geruchsprobenvergleich, oder eben die Arbeit mit einem Geruchsträger und angebotenen Fehlgerüchen an, wenn man also will dass der Hund einen speziellen Geruch unter zig falschen erkennen können soll.


    OK, verstehe - so wie bei den Krebshunden. Geruchsprobenvergleich will ich später auch mal machen - Schritt für Schritt und nach den Apport und Frei-Verlorenen-Suche. Sind da eigentlich Löcher in den Gläsern oder sind die geschlossen?


    Zitat

    Apport kannst du entweder shapen oder wie ich finde bei fast jedem hund mit dem Futterdummy aufbauen


    Das finde ich schwierig, mit dem freien Shapen. Denn sie apportiert nur ihr Spielzeug daheim, und nie, aber wirklich nie hab ich nen Clicker dabei, wenn sie mir sie bringt. Aber ich gebe mich nicht geschlagen - sie ist ja schliesslich ein Wasservogeljäger - lein :D


    LG Katrin

  • Jetzt hab ich doch noch eine ganz blöde Frage. Welche Art Gläser?
    Offene, welche mit Deckel? Verschlossen? Verschlossen mit Löchern?


    Ich dachte, ich kauf jetzt mal ein paar leere Marmeladengläser, aber jetzt bin ich verunsichert?


    :hilfe:


    VG


    Arnie

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