Ich kann den Hund nicht ins Herz schliessen...

  • Zitat


    lillameja
    meine Kollegin möchte sie mal übers Wochenende nehmen und alles was ich dazu gesagt habe war "dann behalt sie doch" Zwar im Spaß aber war es wirklich nur Spaß :|


    Vielleicht wäre es mal eine Möglichkeit für dich, die Entscheidung mit etwas "Abstand" zu überdenken. Ich denke, ich würde das Angebot annehmen. :smile:

  • Also ich lese aus deinem Post heraus, dass du dir wirklich Mühe gibst und es dir sehr leid tut, dass du mit der Hündin nicht warm wirst. Kann sein, dass du einfach noch nicht bereit bist für einen neuen Hund - aber das weiss man manchmal erst hinterher.


    Von mir wirst du nicht "zu hören" bekommen. Ich find's gut, dass du dir Gedanken machst und nach Lösungen suchst. Am Ende musst eh du selber entscheiden. Und wenn die Maus noch Interessenten hat, die vielleicht sogar traurig waren, dass sie damals nicht den Zuschlag bekommen haben, dann wäre es eher unfair, ihr ein mögliches Happy End aus falscher Prinzipientreue zu verwehren.


    Nachdem ich das gesagt hab, muss ich aber auch erzählen, dass meine Mutter mit ihrer neuen Hündin auch lange nicht warm wurde - alter Hund war noch nicht lange tot, die Neue ganz anders und noch nicht so auf ihre neuen Menschen bezogen... da kam die Diskussion auch mal auf, ob es denn das Richtige sei, sie zu behalten. Meine Eltern haben sich dann dafür entschieden, es im Guten und Schlechten durchzuziehen, und nach einem guten halben Jahr sind sie nun sehr glücklich mit der Maus.


    Entscheide dich am besten JETZT und zieh es durch, dann wird es auch eine gute Entscheidung sein. Je länger du sie herauszögerst, desto unglücklicher wirst du sein, und je weniger wird dein Hund es dir rechtmachen können.

  • Ich hatte auch merkwürdige Erlebnisse damals. Kalle war z.B. mal einen Tag bei einer Freundin, weil ich beruflich weg mußte. Als ich abends los ging, um ihn abzuholen, hüpfte mein Herz vor Freude. Und als er dann vor mir in der Türe stand, stellte ich fest, dass ich mich eigentlich auf Paco gefreut hatte. :ops:


    Du solltest Dir bewußt machen, dass nicht nur Du eine Vorgeschichte hast, sondern auch der Hund. Du mußt Dir darüber bewußt werden, dass die Trauer um Deinen vorherigen Hund rein gar nichts mit dem jetzigen Hund zu tun hat. Die beiden sind keine Konkurrenten! Wenn Du den einen Hund so lieben konntest, dann wird Dein Herz sicher auch groß genug für den zweiten sein. Herzen haben Platz für mehrere Hunde!


    Der Hund braucht Zeit, all das zu lernen, was nun ansteht. Er hat verdient, dass Du ihm diese Zeit gibst und ihn geduldig anleitest. Greife zurück auf die Erfahrungen, die Du nunmal hast. Und je mehr Ihr beide die Herausforderung annehmt, desto enger werdet Ihr zusammen wachsen.

  • Also ich kann dir nur sagen,mein Hund,den ich damals nach dem Tod meiner heissgeliebten Cockerhündin hatte,da war es ähnlich.
    Ich habe bestimmt 6 Monate gebraucht,bis ich nicht mehr das Gefühl hatte,sie "verraten"zu haben!Als dieser Hund dann starb,hat es mir das Herz rausgerissen und wenn ich jetzt hier schreibe,laufen mir die Tränen runter...Ich kann heute nur sagen:ich habe beide Huinde ins Herz geschlossen und sie waren so verschieden,wie man nur sein kann.Mein jetziger ist wieder ganz anders und wenn er geht :( : daran zerbrech ich dann wahrscheinlich-aber er wird sicher nicht mein letzter Hund sein-so Gott will..
    Bitte überleg dir nochmal genau,ob du ihn wirklich weggeben willst.Wenn es für dich gar nicht geht,dann tu es,dem Hund zuliebe!

  • Das ist eine echt schwierige Situation. So richtig was raten kann ich dir nicht ... denke einfach noch ein wenig darüber nach und tue dann das was dir für dich und für den Hund (wie heißt sie denn?) richtig erscheint.


    Ich kann nur erzählen wie es bei mir war. Ich hatte einen Hund einschläfern lassen müssen und mir kurze Zeit später aus dem Tierheim einen bildschönen, jungen Rüden geholt (blödes Wort). Wir waren leider nur vier Jahre zusammen und es war nicht immer leicht, aber ich habe ihn von Anfang an geliebt.


    Als Yullie dann starb kam Fjari zu mir. Auch ihn fand ich total toll und wir haben super schnell zueinander gefunden. Außerdem passen wir irgendwie total gut zusammen. Ein paar Pflegis kamen und gingen und irgendwann kam Jess - als Pflegi - zu uns. Wir haben uns gut verstanden, aber sie war sehr, sehr, sehr anstrengend und schwierig. Sie kam aus einer Beschlagnahmung und fand alles und jeden super schrecklich und hatte fast nur Angst. Dabei ist sie entweder weggelaufen, wenn sie konnte oder aggressiv nach vorne gegangen. Mir war klar: behalten werde ich die auf keinen Fall. Nach zwei, drei Monaten hatte sich noch kein Interessent gemeldet und irgendwie wuchsen wir doch immer mehr zusammen.


    etzt nach über einem Jahr würde ich sagen, dass wir endlich richtig zueinandergefunden haben. Sie hat sich toll entwickelt! Nach ca. vier, fünf Monaten, habe ich den Vertrag mit dem Verein gemacht und sie fest übernommen. Mir ging es eigentlich mehr um den Hund, weil ich merkte, dass sie sich total an mich gebunden hatte und andere Menschen immer ätzend fand. Ich wollte ihr noch einen Wechsel ersparen. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich mal so viel Spaß mit ihr haben können würde und wir zu dritt ein tollen Team werden würden.


    Sicherlich müssen wir noch ganz, ganz viel arbeiten, aber es ist nicht unmöglich.


    So kann es manchmal sein, dass es einfach lange dauert bis man ein Verhältnis zueinander aufgebaut hat.


    Denke in Ruhe darüber nach. Vielleicht auch darüber, ob du nicht zu streng zu dem Hund bist und ihm einfach noch mehr Zeit geben solltest ... Er kann ja nicht in ein paar Wochen/Monaten so eingespielt mit dir sein und so viel gelernt haben wie dein alter Hund ... Den hattest du ja sicherlich länger, oder? Außerdem ist es auch ein Unterschied ob man einen Hund von Welpen an hat (wie du vielleicht deinen alten?) oder einen erwachsenen Hund aufnimmt.


    Lass dir Zeit und entscheide dich ganz in Ruhe. Bis dahin könntest du vielleicht versuchen dein Verhältnis und deine Erwartungen noch mal für dich zu überprüfen.


    Ich drücke dir die Daumen, dass du eine Entscheidung im Sinne des Hundes findest und mit der auch du zufrieden bist! Das ist nicht leicht.

  • Im Sommer 2007 musste ich meine Inka mit 10 Jahren einschläfern lassen. Es war vollkommen klar, dass wir einen neuen Hund bekommen und nach längerer Suche fanden wir Gina. Was war ich glücklich, dass wieder ein Hund im Haus war, aber.............
    nach ein paar Tagen sass ich weinen im Wohnzimmer und wollte meine Inka zurück. Ich war wohl doch noch nicht wirklich bereit, mich auf Gina einzulassen. Es hat Monate gedauert, bis ich Gina in mein Herz geschlossen hatte.
    Jetzt würde ich sie nicht mehr hergeben wollen, obwohl ich Inka immer noch vermisse.
    Ich wünsche Dir, dass Du den Weg zu Deinem neuen Hund noch findest
    Petra

  • Ich hab meinen ersten Hund auch angefahren gefunden, auch alt und krank. Wir hatten einfach eine wunderschöne Zeit gehabt und haben soviel durchgemacht. Aber die Folgen des Unfalls haben sie auch nach einer OP vor einem Jahr geschafft. Sie war immer so stark und hat bis zu diesem Tag gekämpft, ich konnte nichts mehr tun ausser sie gehen zu lassen. 4 Jahre war sie mein Seelenhund. Ich musste sie nicht erziehen, wir haben uns nie aus den Augen gelassen und wir wußten was der andere sagen möchte.


    Luna (sie jetzt) habe ich zufällig in der Zeitung gesehen. Sie ist auch aus dem Ausland, aus einer Tötungsstation. Ich war dort und wollte nur gucken, ich glaub ich habe mich einfach auch zu sehr überreden lassen von meiner Freundin die dabei war. Erst als es hieß die anderen haben angerufen und würden sie nehmen, habe ich zugestimmt nachdem die Pflegestelle und die Freundin meinten, entweder du nimmst sie oder sie ist dann weg, jetzt komm sie ist doch sooo süss usw. :|

  • Ich würde mir an deiner Stelle noch ein bisschen Zeit nehmen..
    Als ich am anfangs meinen Hund zu mir geholt habe (okey, er war ein Welpe aber trotzdem) dachte ich genau so wie du. Ich war am heulen und weinen, dachte mir was hast du dir da ins Haus geholt und wie wirst du mit dem fertig. Es hat gedauert, dann haben wir Vertrauen gefasst und es kamen immer mehr Situationen die uns so sehr zusammen geführt haben. Jetzt liebe ich ihn und er ist mein bester Kumpel geworden.
    Ihr könntet ja mal was richtig tolles unternehmen, zB auf ner coolen Wiese rennen wie verrückt, ihr werdet sicher Spaß haben.
    Wenn du in einigen Wochen/Monaten merkst es geht einfach nicht, solltest du evtl. darüber nachdenken sie abzugeben. Aber gib ihr noch ein wenig Zeit sich beliebt zu machen ;)

  • hi,


    ach Mensch, das ist schon eine verzwickte Situation.
    Ich kann dir nur sagen das es irgendwo normal ist. Als ich Franz holte, wollte ich ihn. ich wollte diesem armen Hund ein schönes zu Hause bieten. Ich war anfangs auch Feuer und Flamme und irgendwann nervte er mich nur noch. Er wollte immer mehr, forderte und forderte.


    Daran war ich Schuld. Denn ich hab ihm gezeigt das auch mehr geht.


    Momentan ist es immer noch so, das ich ihn manchmal einfach an die Wand klatschen könnte. ;) Ich liebe diesen Hund. Aber teilweise bringt er mich zur Weißglut. Dennoch habe ich mich für ihn entschieden und würde ihn nicht mehr hergeben. Ich denke irgendwann sind wir ein richtiges Team. Aber sowas braucht seine Zeit.


    Ich weiß das franz mich genauso liebt wie ich ihn aber zu einem richtigen team sind wir noch nicht geworden. Das kommt noch!


    Bei unserem ersten TA besuch fragte mich mein TA ob ich Angst vor meinem eigenen Hund hätte. Ich fand ihn einfach unberechenbar, ich konnte ihn noch nicht lesen und wusste nicht was er für eine Vergangenheit hatte. Ja ich hatte Angst vor ihm! (mittlerweile nun nicht mehr)


    Wir haben beide dazugelernt und sind zusammengewachsen.


    Wenn er nicht da ist vermisse ich ihn. Gib Luna mal übers wochenende ab und sie dann wie es ist.
    Wenn du sie vermisst, dann behalt sie und gib euch Zeit.


    viele Grüße

  • Hab mir ehrlich gesagt nicht alles Durchgelesen. Nur gings mir bei meiner ersten Hündin ähnlich, das ich sogar manchmal gedacht hatte, wenn Sie überfahren wird würd mich das vermutlich nichtmal Traurig machen....


    Dann auch wieder diese gedanken, na wenn ich das mit der nicht Aushalte bin ich wohl nicht für Hunde gemacht so reißt man sich zusammen... Irgendwann hatten wir dann Vortschritte gemacht zu ihren Problemen und zur Bindung und dann sind die Gedanken und Zweifel so weit in die ferne grückt, das ich wusste ich will mich nie wieder von diesem Hund trennen.


    Du musst für dich entscheiden ob du noch mit deinem Hund zusammen wachsen kannst(eigentlich mehr eine frage des wollens und nicht des könnens), oder lieber aufgibst und den Hund zurückbringst.

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