Ich kann den Hund nicht ins Herz schliessen...


  • Des ist schon scheiße für den Hund, anderseits wenn die TS ja ganz deutlich sagt, sie empfindet nichts wirkliches für den Hund, was soll das dann bringen??? Da werden nur noch mehr sinnnlose Monate vergeudet in den der Hund vieleicht woanders ein schönes Zuhause haben könnte (nicht dass es bei der TS nicht schön ist, aber das ist schwer zu umschreiben...) Das ganze war vieleicht unüberlegt, mag schon sein, aber woher soll man vorher wissen wie es sich hinterher entwickelt? Is halt dumm gelaufen, aber dann lieber ehrlich sein und den Hund wieder abgeben als ihn behalten und niemals glücklich werden!

  • Ich würde deine Situation gerne nochmal aus einem anderen Blickwinkel heraus beleuchten.


    Es kommt sicher auf die Art an, wie man selbst als Mensch mit Verlusten umgeht. Manche Menschen können sich schneller wieder auf einen neuen Hund einlassen, andere benötigen mehr Zeit zum Verarbeiten, ich würde aber daran keinesfalls messen, ob einer von beiden Beispielen seinen Hund mehr oder weniger liebt.


    In meinen Augen ist dieser "emotionale" Abstand zum Hund eine Art von Selbstschutz.
    Du hast gerade vor nicht langer Zeit deinen Hund hergeben müssen und trauerst diesem Hund und der Beziehung, die du in den Jahren (und sicherlich auch mit viel Arbeit verbunden) zu ihm aufbauen konntest, nach.
    Zum einen verbinden dich mit dem neuen Hund deutlich weniger Zeit, Arbeit und Emotionen, zum anderen:
    Wenn du dich bereits jetzt voll und ganz auf den neuen Hund einlassen würdest, dann wärest du auch viel "angreifbarer", wenn diesem nun etwas passieren würde.


    Und ich denke, dass man da einfach aus Selbstschutz vor zu großer emotionaler Belastung durch kurz aufeinander folgende Verluste erst einmal unbewusst versucht, Abstand zu wahren.
    Der Hund ist dir nicht egal, im Gegenteil, er wird optimal versorgt und behandelt wie es sein sollte, nur die emotionale Nähe fehlt Dir.


    Gib dir und dem Hund Zeit. Er muss erst zu deinem Hund werden, das benötigt Zeit und gemeinsame Erfahrungen, die verbinden und die Zeit, bis du dich wieder richtig auf einen Hund einlassen kannst.


    Wenn Du aber der Meinung bist, dass es am Hund selbst liegt und du bspw. einen anderen Hund sofort ins Herz schliessen könntest, dann denk mal drüber nach, ob du mit einer dauerhaften Abgabe des Hundes gut leben könntest und stattdessen sofort einen anderen Hund bei Dir aufnehmen könntest... und ob du das dem Hund zumuten möchtest, wieder zu einem neuen Besitzer zu kommen.
    oftmal muss man den Gedanken für sich ersteinmal relativ nah an der Realität zu Ende denken, um die Situation beurteilen zu können. Ein "was wäre wenn"-Denken ist aus meiner Sicht oftmals immer noch Teil der Trauerarbeit, weil man sich eben ein Stück weit den verstorbenen Hund zurückwünscht.


    Diese Sichtweise beruht natürlich auf meinen persönlichen Erfahrungen, aber vielleicht hilft dir dieser Ansatz weiter.



    Zitat

    Denkt eigentlich auch mal jemand an den Hund ?


    Dem Hund geht es aktuell gut und die Gedanken der Themenstarterin sind bisher reines Kopfkino - und ich denke schon, dass sie sich Gedanken um den Hund macht, sonst hätte sie ihn abgegeben, statt sich Gedanken darüber zu machen.


    VG
    Stefanie

  • @ Bentley - jetzt hast Du meinen Gedanken ausgeschrieben!


    Beim Lesen der Posts habe ich mich nämlich gefragt, wieso ich als Mehrhundehalter dieses Problem mit dem Nicht-Warmwerden bisher noch nicht hatte.


    Und das, obwohl wir immer ältere Hunde, die zum Teil auch sehr viel "Arbeit" machen und große Probleme machen, haben.


    Und Bentleys Beitrag hat mir den Klick gebracht - weil wir die Hunde haben, damit es IHNEN besser geht. Natürlich leben wir auch gern mit mehreren Hunden zusammen, aber um unsere Hunde-Bedürfnisse zu befriedigen (Bewegung, Spaß, draußen-sein, Schmusen, Arbeiten) würden ja auch zwei völlig ausreichen.
    Wir mögen gerade die Vielfalt, die unterschiedlichen Bedürfnisse und auch jedes Mal die ganz eigene, neue Herausforderung, die ein Hund mit unklarer Vergangenheit mit sich bringt.


    Vielleicht würde es Dir, liebe TS, helfen, das Ganze mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten:


    Nicht, was tut der HUnd/wie ist der Hund, damit es Dir gut geht, sondern, was kannst DU tun, damit es dem Hund besser geht.
    Versuch mal nicht das in dem Hund zu sehen, was er NICHT ist, sondern freu Dich an dem, was er ist.


    Jeder von uns, egal ob Mensch oder Tier hat zwar einen arttypischen Bauplan, ist aber auch etwas ganz besonderes.


    Versuch, das Besondere in diesem Hund und in Deiner Beziehung zu diesem Hund zu erkennen.
    Lieben heißt ja, den anderen so zu nehmen, wie er ist und nicht an vorgegebenen Schablonen zu messen.


    Laßt Euch beiden ein wenig Zeit.


    LG, Chris

  • Ich erlebe öfters, dass sich Leute nach dem Tod ihres HUndes wieder einen Hund anschaffen und dann nicht zurecht kommen. Der alte Hund war eingespielt, es war ein Team, man kannte sich und die Bedürfnisse des alten HUndes waren natürlich nicht mehr so groß. Gerne wird dann mit dem alten Hund verglichen, ders icherlich in seiner Jugend auch Probleme hatte, aber man vergißt sie.


    Nun muss man sehen, dass jeder Hund ein individuelles Individuum ist. Selbst aus einem Wurf werden die HUnde unterschiedlich sein. Man bekommt nie wieder das, was man hatte.


    Und nimmt man dann noch einen Hundaus dem Ausland, dann wirds noch schwerer. Der Hund ist nämlich nicht auf unsere Heimat sozialisiert, er wird in eine völlig neue Welt reingebeamt und muss erstmal mit dem Kulturschock klar kommen. Am Ende wars auch noch ein Straßenhund, der sich das Futter selber suchen musste und nicht viel kennt.


    Das bedeutet harte Arbeit und evtl. Schleppleine ein Leben lang. Man kann durch tränenreiche Zeiten gehen und später daüfr belohnt werden, wenn der Hund sich dann doch als toller Hund entwickelt. Man kann aber aufgrund der eigenen Emotionen einen völlig verwirrten Hund bekommen, wo dann gar nichts mehr geht. Denn der Hund merkt das. Und dem gehts dabei verdammt schlecht.


    Und wenn man merkt, dass man an dem Hund scheitern wird, dass es so gar nicht passt, ist es manchmal sinnvoler den Hund wieder abzugeben, als sich und den Hund zu quälen und mehr kaputt zu machen, als man will.


    Es gibt hier nur zwei Möglichkeiten, entweder man akzeptiert den Hund wie er ist und arbeitet mit ihm, damit es was wird oder man gibt ihn schnellstmöglich ab. Ein Dazwischen gibt es nicht.

  • Hallo,


    hatte eine ganz ähnliche Situation. Mein süßer kleiner Lupo ist im August ganz unerwartet im Alter von 6 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Wir waren damals im Urlaub und der Hund bei meiner Mutter.
    Es war die Hölle!!! - Jeden Tag Tränen, hatte zu nichts mehr Lust usw...
    Mein Mann meinte dann im September, so geht es nicht weiter, es muß ein neuer Hund her!!! - Ich war am Anfang davon gar nicht begeistert, ich hatte zwar wieder eine "Aufgabe", aber sah es irgendwie auch als Verrat an!


    Als meine Trauer weniger wurde und ich sah, was das kleine Fellknäul für Vortschritte macht, war mir klar, er wird NIE meinen Lupo ersetzen können, hat aber jetzt seinen eigenen Platz in meinem Herzen!!!


    Bitte vergleich die Hunde nicht miteinander. Jeder Hund ist verschieden, jeder Hund hat seine guten und schlechten Seiten!


    Überleg es Dir gut!!!!

  • @ unhappy


    Versuch mal ein bißchen rationaler mit Dir selbst umzugehen. Gut, Du hast Dich überreden lassen von einer Freundin. Aber was war der Grund dafür?


    1. Du wolltest sowieso wieder irgendwann einen Hund
    2. Du hast gehofft, dass die Trauer nachlässt, wenn ein neuer da ist.


    Dann versetz Dich in Deinen Hund, er nervt Dich, ok. Seh mal das Generve einfach als ein "Hey, warum magst Du mich nicht ???". Er ist ein Hund, er schaut Dir bis ins Herz und merkt, dass da was nicht stimmt.


    Versuch Dich selbst ein wenig umzupolen. Du verrätst Deinen vorigen Hund nicht. Der sitzt hinter der Regenbogenbrücke und freut sich wie Schnitzel, dass jetzt ein anderer so einen tollen Platz bekommen konnte.
    Meinst Du echt, er würde verstehen, warum Du auf einmal so "komisch" zu dem Neuen bist.


    Du bist immer noch traurig, ja logisch, das ist doch gut so. Wie kommst Du denn überhaupt drauf, dass es anders sein könnte?
    Egal ob Partner, Kind oder Hund, es findet nie ein Ersatz im eigentlichen Sinne statt. Höchstens ein Neuanfang.


    Seh nicht alles so negativ und such die Unterschiede zum vorigen Hund. Such doch lieber die Gemeinsamkeiten. Wir hatten vorher nen Kater und was soll ich sagen? Der hatte ne Menge .Gemeinsamkeiten mit unserem Hund, über die wir so oft lachen.
    Merkst was Katze / Hund. Da gäb es mit Sicherheit auch genügend Unterschiede, aber wen interessierts?


    So, und zum Abschluss bekommst Du noch den berühmt-berüchtigten Tritt in den Allerwertesten:


    Die mit dem langen Gesicht und dem "Ähh, früher war alles besser", bla bla, das sind doch die Zeitgenossen, die einem tierisch auf den Keks gehen. Was willst Du denn da bei denen? RAUS DA - ABER ZACKIG !!! ;)

  • Hallo unhappy,


    Ich sehe das eher wie Jimmy und Persephone.
    Das Problem ist nicht Eure Beziehung ansich, sondern die Trauer um Deinen alten Hund, die Du noch lange nicht verarbeitet hast.


    Dein jetziger Hund ist anders...frag Dich mal wie anders er ist.


    Aus der Erinnerung her hast Du die positiven Seiten im Kopf behalten.
    Es wäre fair darüber nach zu denken, welche positiven Seiten Dein neuer Hund hat.
    Was hat Dich bewegt ihn zu nehmen? Sein Aussehen, sein Verhalten?...IRGENDWAS MUß POSITIV gewesen sein, sonst hättest Du ihn auch mit Überredungskünsten nicht genommen.


    Viele,viele HH machen die Erfahrung das der nächste Hund GANZ anders ist als der Vorherige und sind sich zunächst sicher das die Beziehung nicht stimmt.
    Plötzlich kommt ein haufen Probleme auf sie zu, die sie nie für möglich gehalten haben... auf einmal ist es für sie eine schlechte Beziehung, in den Augen der HH, weil es nicht so läuft wie SIE es sich wünschen...nach einer Zeit merken sie aber das es noch andere Hundecharaktere gibt und sind überrascht, welche Berreicherung es sein kann.
    Es gibt nicht nur EINE Art von Beziehung und Liebe, es gibt unendliche Formen Dieser...und Jede dieser Art hat ihre Besonderheit aus der man "lernen" kann.


    Deinen ersten Hund nennst Du Seelenhund, weil er vielleicht ähnlich mit Deinem Charakter war.
    Dein zweiter Hund ist vielleicht quirliger und schwieriger...wir messen unsere Beziehung an dessen was die Gesellschaft uns "vorgibt"
    Ein Hund hat lieb zu sein und nicht zu beißen,...ein Hund hat sich unterzuordnen und sollte möglichst nie aus der Reihe zu tanzen...er sollte gehorchen und uns auf Schritt und Tritt folgen ect,ect...nur dann ist er ein besonderer Hund eben unser Seelenhund :headbash:


    Ich weiß nicht...manchmal hab ich am Anfang auch gedacht: Oh nein ich wollte lieber einen ruhigeren Hund, keinen mit Wachinstinkt, Keinen der draussen eher abgelenkt ist...und vor allen nicht einen Renncharakter hat, der draussen seine stürmischen Höhepunkt erreicht.
    Manchmal war ich sauwütend auf diesen Hund...drinnen ein Traum, draussen ein Alptraum...aber gerade die "negativen" Aspekte (wie ich damals annahm) sind heute die Attribute, die ich so sehr an diesen Hund liebe...ihre ungebremste Energie...es ist manchmal schwierig aber ich finde sie außergewöhnlich (in meinen Auge) NATÜRLICH und das ist es was für MICH einen Hund ausmacht.
    Sie hört sehr gut, hat aber dennoch Ihren EIGENEN Charakter.


    Versuch einfach erstmal die POSITIVEN Seiten des Hundes aufzulisten (ja auch mit der "Gefahr", das Dein erster Hund in diesem Sinne nicht heranreicht ;) )...es gibt sie...Du mußt sie nur irgendwann sehen wollen.


    Das was Dich mitnimmt ist die Trauer um Deinen ersten Hund...aber so wie man auch die Trauer seiner erste großen Liebe irgendwann überwindet und vielleicht liebevoll zurückblicken kann ohne daran zu zerbrechen, so wird sich auch Deine Trauer normalisieren und Du wirst realistisch zurückblicken können.

  • Ich halte nichts von dieser 4-tägigen Auszeit. Was soll das bringen? Und es verwirrt den Hund nur umso mehr.
    Nimm die Aufgabe an! Ich glaube, gerade die vielen Probleme, die Kalle damals mitbrachte, die viele Arbeit, die ich in ihn stecken mußte, haben mir geholfen, über Paco's Tod hinweg zu kommen.
    Trauere um Deinen Herzhund. Und fang gleich heute damit an, den neuen Hund auf den richtigen Weg zu führen und ihm ein schönes Leben zu bieten.

  • Ich habe mehrere Monate gebraucht, um meinen jetzigen Wuff endgültig in mein Herz zu schließen. Das war bestimmt ca. ein halbes Jahr. Ich habe allerdings keinen Verlust vorher zu beklagen gehabt. Es war einfach so, dass ich immer gedacht habe: Ob ich wohl alles richtig mache, eigentlich ist es gar nicht der Hund, wie ich ihn mir vorgestellt habe und und und..
    Aber irgendwann ist es dann doch gekommen und nun sind wir unzertrennlich und voll auf einer Wellenlänge.
    Ich glaube einfach, dass kommt mit der Zeit. Du vergleichst ihn noch zu sehr mit deinem alten Hund. So ist der neue eben nicht, aber dafür hat er bestimmt andere tolle Eigenschaften.
    Deinem Hund geht es doch gut. Du versorgst ihn und beschäftigst ihn.
    Ich würde noch was abwarten, mir wäre der Zeitpunkt zum Aufgeben noch zu früh. Ich würde mir danach nur Vorwürfe machen.
    Aber das ist ja nur meine Meinung, und wenn Du Dich doch anders entscheidest wird es wohl das Beste sein.

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, doch ich kann gut nachvollziehen, wie es der TE und auch einigen anderen hier geht.


    Nach dem Tod meiner ersten Hündin im März d.J. noch in jungem Alter (5 1/2 Jahre nach einer heftigen und 6 Monate anhaltender Krankheitszeit) hab ich anfangs gar nicht an einen anderen Hund denken können. Einige in meinem Umfeld rieten mir schon am nächsten Tag dazu, wieder andere rieten ab.
    Ich war hin und hergerissen. Mein Verhalten änderte sich schlagartig, ich trauerte immens und wurde zum Stubenhocker. Ging nicht mehr aus der Wohnung, verkroch mich. Psychisch ging es mir immer schlechter. Als ich das merkte, weil ich ständig mit der Nase drauf gestoßen wurde hab ich angefangen wieder nach einem Hund zu schauen.


    Meine Motte war mein ein und alles. Sie war schwierig, sie war fordernd, sie hatte Angst, dass ich nicht mehr zurückkomme, wenn ich wegging, nervte mich oft, doch sie half mir aus einer schweren psychischen Krise als ich sie zu mir nahm und bei ihr war es so, dass SIE mich aussuchte. Das schweißte uns zusammen. Nach ihrem Tod wollte ich nicht mehr, wollte nie wieder einen Hund (das sagte ich auch zu ihren Lebzeiten immer) zu mir nehmen.


    Ich trauere noch sehr um sie (auch ein Grund, wieso es mit Tilly noch nicht so klappt), sehe sie überall, in den Wolken, in vielen Situationen, ich habe viele Bilder von ihr hier in der Wohnung, doch ganz schlimm ist es: Wenn ich ihren "Zwilling" sehe, der in der Gegend wohnt.


    Meine Freunde sagten mir aber: Sie hat ihre Aufgabe erfüllt, sie hat mich aus meiner tiefsten und schwersten Zeit herausgeholt und sie würde nicht wollen, dass ich wieder dahin zurückgehe, denn ansonsten wäre ihr Dasein bei mir und auf Erden umsonst gewesen.
    Das nahm ich mir zu Herzen und schaute nach, in den THs hier in der Gegend und im Internet.
    Da fand ich Tilly. Ihre Geschichte war etwas undurchsichtig, vorallem war sie von Welpenalter bei Pflegis im Zwinger, mit vielen anderen Hunden, war.


    Sie kam also nach Deutschland und ich fand sie anfangs total süß. Doch nach ganz kurzer Zeit fing ich schon an zu vergleichen. Es passiert mir auch heute noch, vorallem wenn ich verzweifelt bin, weil nicht alles so klappt, wie bei meiner Motte. Doch Tilly ist ganz anders als sie. Eigenständiger, dickköpfiger etc. So etwas kannte ich nicht.
    Ich merke auch, dass ich noch nicht so richtig warm mit ihr geworden bin. Kann sie noch nicht richtig lesen, bin oft sauer und auch traurig, dass nicht alles so läuft wie bei der Motte. Das sie nicht so anhänglich ist (die Motte war das von anfang an), du siehst ich vergleiche immer noch, allerdings nicht mehr so oft wie am Anfang.


    Tilly ist ein ganz anderes Kaliber. Sie bringt mich oft zur Weißglut, ich könnte sie an die Wand klatschen, wenn etwas nicht läuft etc. Auch hier vergleiche ich manchmal noch mit meiner Motte, allerdings konnte ich auch diese oft an die Wand klatschen um ehrlich zu sein.


    Wir sind uns noch nicht ganz grün, ich habe auch Angst, sie zu verlieren, da sie im kommenden Jahr wohl zweimal operiert werden muss und das keine leichten/kurzen OPs sein werden und jede Narkose ist nunmal ein Risiko. Ich kann mich noch nicht darauf einlassen, weil immer der Gedanke da ist, dass auch sie von mir geht, event. noch früher als die Motte.
    Aber jedesmal wenn mir irgendetwas krankheitsmäßiges bei ihr auffällt, das war von Anfang an eigentlich, bin ich noch ängstlicher, laufe sofort zum TA etc. Daran merke ich, dass ich schon an ihr hänge, nur mich eben noch nicht so auf sie einlassen kann, wie sie es verdient.
    Sie ist noch sehr jung, etwas über 1 Jahr und musste schon vor ihrer Zeit bei mir so viel durchmachen, und dann bin da noch ich, die sich wehrt, diese Hündin richtig zu lieben, aus Angst auch sie zu verlieren. Das ist für mich aber auch ein Grund weiter zu machen. Ich denke auch, dass es bei uns noch nicht so richtig klappt, nicht so funktioniert wie ich es gern möchte, weil sie merkt, dass ich mich noch nicht auf sie einlassen kann. Seit einiger Zeit hat sie sogar Angst vor mir, weil ich sie mit einem Mittel einreiben muss. Dazu kommt, dass sie das Baden/Duschen hasst, eigentlich jede erdenkliche Form von Wasser außer jetzt den Schnee, obwohl in ihr ein Labrador steckt.


    Die Gefühle zu ihr zu erzwingen kann ich nicht, doch mich selbst kann ich ändern. Daran arbeite ich.


    Ich glaube es ist einfacher, wenn der Hund sich seinen Halter aussucht, doch das muss nicht immer so sein. Es ist halt meine Erfahrung.


    Wenn es aber gar nicht geht nach einiger Zeit (mehrere Monate), wenn du dir immer noch nicht sicher bist, dann würde ich mir schon überlegen, sie bei den anderen Pflegis einzugewöhnen und dann abzugeben.


    Ein Hund hat es verdient geliebt zu werden. Sie geben uns so viel, fangen an uns zu lieben und daher ist es ihnen gegenüber nicht fair sich dagegen zu sträuben.

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