Dummytraining Beginn?
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@ Yane: Super Anleitung, vielen Dank! Da hat es sich doch glatt mal gelohnt, erst zu lesen und dann selbst zu posten. Ich hätte nämlich genau nachgefragt, wie ich meinem Hund beibringen kann, das Dummy in den Fang zu nehmen und dann irgendwann zu halten.
Die Dummyarbeit mit meiner Hündin soll rein freizeitmäßig ablaufen, einfach als Übung zur Beschäftigung und Auslastung und ich hab heute das erste Mal mit ihr geübt. Meinem allerersten Eindruck nach findet sie den Dummy totlangweilig, solange ich damit keine Hatz initiiere (und das will ich auf keinen Fall so aufbauen, weil sie das mit Bällen schon so macht und das will ich nicht fördern). Ich werde jetzt anfangen, das alles zu clickern und die Übung von hinten aufbauen.
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Yane's Anleitung entspricht etwa dem, wie ich mit Rhian den formellen Apport aufgebaut habe. Davor habe ich aber (mit einem andern Hörzeichen) schon einen spielerischen Apport aufgebaut, mit Spielzeug, Futterdummy, wasauchimmer. Das kann man problemlos schon mit dem Welpen machen, sofern eine minimale Bringfreude vorhanden ist; es muss aber spielerisch bleiben. Splash kennt bisher nur diesen spielerischen Apport. Ich habe bei den Welpen einfach jedes Bringen von Objekten ermutigt und gefeiert und natürlich auch belohnt. Weder Rhian noch der etwas beutebezogenere Splash hatten die geringsten Probleme mit dem Futterdummy, da sie sehr schnell begriffen haben, dass das Abgeben direkt vom Öffnen und Belohnen gefolgt wird. Der Welpe muss anfangs auch nicht warten, sondern darf direkt hinterher, und wird wenn nötig mit weglaufen, hüpfen, usw zum Bringen motiviert. Das Warten kam erst dazu, als der Welpe einigermassen sicher freudig gebracht hat. Splash bringt mittlerweile so schön, dass ich den formellen Aufbau vermutlich gar nicht brauchen werde. Der spuckt mir den Dummy auch nicht vor die Füsse, der weiss, dass ich mich nicht danach bücke, und dass es Belohnung nur für Apport in die Hand gibt. Ich mache da allerdings auch keine ewige Halteübung draus, da es mir um das zügig-freudige Bringen geht.
Man kann es so oder so machen, oder kombiniert. Habe gerade Trainings-DVDs da von britischen Trainern, die Spaniels zu Jagd und Field Trial ausbilden. Interessanterweise starten die auch über die spielerische Variante, mit den so verpönten Tennisbällen oder Spielzeug.... Mit einem Hund ohne angeborene Bringfreude würde ich den formellen Apport wie beschrieben erclickern. Ein guter Trainer bringt allerdings auch einen Hund, der ungern Dinge trägt, über intrinsische Motivation zum Apportieren, aber das braucht viel Fingerspitzengefühl.
Hund an der Leine heranziehen finde ich absolut kontraproduktiv.
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Ich denke, die spielerische Variante funktioniert bei Hunden, die darauf selektiert wurden, Stress, Aufregung und Konfliktverhalten über andere Körperregionen als über als das Maul zu regulieren. Das hat man ja bei den Labs, Golden und einigen Spaniels.
Bei anderen Hunden, die Stress durch Kauen und Katschen abbauen, hat man mit der spielerischen Variante oft Probleme, da zuviel Primärmotivation auf der Beute liegt. -
Zitat
Ich denke, die spielerische Variante funktioniert bei Hunden, die darauf selektiert wurden, Stress, Aufregung und Konfliktverhalten über andere Körperregionen als über als das Maul zu regulieren. Das hat man ja bei den Labs, Golden und einigen Spaniels.
Bei anderen Hunden, die Stress durch Kauen und Katschen abbauen, hat man mit der spielerischen Variante oft Probleme, da zuviel Primärmotivation auf der Beute liegt.Exakt, bei meiner Hündin (vermutlich Dackel-irgendein Kleinterrier-Mix) geht es nur um das Hetzen, nicht um das Bringen, obwohl sie selbst freiwillig ohne mein Einwirken beim Gassi gehen Stöckchen vom Boden aufsammelt und zeitweise trägt und auch Socken oder Spielzeug im Haus herumträgt usw. Ich glaube, diese spielerische Methode wird bei ihr nie dazu führen, dass sie mir die Apportel auch einigermaßen zuverlässig und sauber zurückbringt. Finde ich aber schön, dass das hier mal so nebeneinander gestellt wurde, so genau hab ich mir das vorher noch gar nicht überlegt.
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Zitat
Ich denke, die spielerische Variante funktioniert bei Hunden, die darauf selektiert wurden, Stress, Aufregung und Konfliktverhalten über andere Körperregionen als über als das Maul zu regulieren. Das hat man ja bei den Labs, Golden und einigen Spaniels.
Bei anderen Hunden, die Stress durch Kauen und Katschen abbauen, hat man mit der spielerischen Variante oft Probleme, da zuviel Primärmotivation auf der Beute liegt.
Auch Retriever und Spaniels knautschen, wenn sie aufgeregt oder überfordert sind - das hat mit Primärmotivation Beute wenig zu tun.Spielerischer Aufbau heisst keineswegs, dass die Primärmotivation beim Hetzen liegt - das hat man selber in der Hand. Auf der DVD liegt der Schwerpunkt ganz klar auf dem Bringen. Dazu wird der Welpe immer wieder zum Herkommen ermuntert, und erfährt da viel Zuwendung - noch ohne Apportel. Das macht man in einem Korridor, der sonst nicht viel bietet. Dann erst wird das Spielzeug 1, 2 m in die Ecke geworfen. Der Welpe kann so nirgendwo hin als zurück zum Menschen, wo er viel Lob erfährt. Das Spielzeug wird ihm dabei nicht sofort abgenommen, er soll das Zurückbringen nicht mit Beute wegnehmen verknüpfen! Wichtig ist auch, das nur ganz wenige Male zu machen, nicht öfters als 2, 3x pro Woche. Sobald der Welpe das Spiel mag, kann man auf etwas offenere Bereiche des Hauses übergehen, und auch anfangen, Ruhe reinzubringen. Diese Ruhe ist wichtig für ein promptes Herbringen ohne Knautschen. Da habe ich auch Fehler gemacht, wie ich jetzt erkenne: ich ging zu schnell vor in zu ablenkende Orte, und habe dann über aufputschende Motivation den Hund zum Bringen gebracht. Hund hat gebracht, aber eben dabei manchmal geknautscht und rumgespielt.
Wenn der Hund mit dem Dummy rumdödelt, einen Schritt zurück in weniger aufregende Umgebung, und weniger oft und lang üben.
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Zitat
Auch Retriever und Spaniels knautschen, wenn sie aufgeregt oder überfordert sind - das hat mit Primärmotivation Beute wenig zu tun.Nee, da bin ich anderer Meinung . Je mehr Motivation auf dem Apportiergegenstand liegt und je weniger auf der folgenden Belohnung, die der Hund nach dem Appotieren bekommt, desto mehr Konfliktverhalten zeigt der Hund (Knautschen, Verbuddeln, Wegrennen..).
Auf der Imke Niewöhner DVD wird das auch schön erklärt, sie trainiert viele Hunde, die durch starke Rücknahme der Primärmotivation "Beute" beim Apport ihr starkes Knautschproblem ablegen.
Und das Problem hat man dann auch oft bei Vorstehhunden, die eben nicht so stark auf Apportierqualitäten gezüchtet wurden und bei denen die Primärmotivation der Beute nicht durch Zwangsapport oder einem Aufbau mit sekundärem Verstärker runtergeregelt wurde. Ergebnis sind starke Knautscher. -
Der oben beschriebene spielerische Aufbau setzt aber nicht auf starke Beutemotivation, sondern wie gesagt aufs Bringen, und das nachfolgende Lob. Und Knautschen als Übersprunghandlung eines zu hoch gepuschten Hundes habe ich schon öfters beobachtet. Wenn es nur an der Beutemotivation läge, würde der Hund ja auch beim ruhigen Apportieren im Haus knautschen - tun meine aber nicht.
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