Ich soll meinen Hund ignorieren....

  • PS: Du sollst den Hund nicht ignorieren, sondern in Momenten wo er etwas von dir einfordern will (Spiel, Streicheleinheiten etc) besseres zu tun haben.


    Ich hab das damals durchgezogen, weil mein Hund ein Kontrollfreak war. Ignorieren ist fies, da es ein erzwungendes Verhalten von dir ist. Nicht beachten und etwas anderes zu tun zu haben ist ein natürliches Verhalten. Das machen wir jeden Tag mehrere Male, nur das es hier nun bewusst und gezielt eingesetzt wird. =)

  • Ich ignoriere meinen Hund auch ... wenn er Spielen will und ich am Rechner arbeite, wenn er meint mich daran erinnern zu müssen dass Fressenzeit ist (wenn wir 2 Tage zur selben Zeit füttern, fordert er es ab dem 3. ein), wenn er sein Geschirr angezogen bekommt und mich dann durch Fiepen anspornen will schneller rauszugehen...


    Klar ignoriere ich ihn, und ich entscheide wann es Futter gibt. Das heisst aber nicht, dass ich drinnen nicht ihm schmuse oder spiele. Lediglich dass ich entscheide, wann das passiert.

  • Such dir ne neue Trainerin.


    Schreiend in der Leine hängen, wenn er Hunde sieht, ist vermutlich eine Folge davon, dass er sonst immer hin durfte und viel mit Hunden spielen darf, wahrscheinlich ist in der Situation auch noch sehr aufgeregt.


    Daran werden auch tagelanges Nichtfüttern und Ignorieren nichts ändern. Es eher noch schlimmer machen.


    Also, wenn ich hungrig bin, bin ich so leicht unleidlich.


    Zum Ignorieren. Wenn ich Lust und Zeit habe und Hund höflich ist, warum sollte ich ihn dann ignorieren? Klar, wenn er mir ins Ohr bellt, gehe ich. Aber wenn er ruhig ne Streicheleinheit einfordert, darf Mensch ruhig drauf eingehen. ;)


    Ich verstehe nicht, warum Trainer denken, dass Hund durch Ignorieren und Futterentzug in bestimmten Situationen sein Verhalten ändert. :???: Man muss doch in den Situationen trainieren.


    Bei einem Hund in dem Alter darf man auch nicht vergessen, dass er sich mitten in der Jugendentwicklung befindet. Da ist Chaos im Körper und im Gehirn.


    Beobachte doch deinen Hund einfach mal und bestärke mit Clicker oder Markerwort einfach das, was er richtig macht.

  • Zitat

    Ich verstehe nicht, warum Trainer denken, dass Hund durch Ignorieren und Futterentzug in bestimmten Situationen sein Verhalten ändert. :???: Man muss doch in den Situationen trainieren.


    Ich denke mal eher, dass es hier um die Schaffung einer Basis geht - das heißt, es ist die Vorbereitung zum eigentlichen Training.


    Wenn ein Hund übersättigt ist mit allem - Zuwendung, Futter etc..., dann hat man ja kaum eine Möglichkeit mit ihm zu arbeiten. Und belohnen kann ich einen Hund nur, wenn er einen "Mangel" empfindet. Manche Hunde empfinden immer einen Mangel an Futter oder Zuwendung, andere nicht...

  • Zitat

    Ich verstehe das nicht: Wieso hat man eine Trainerin, wenn man deren Ratschläge nicht befolgt?
    Wenn dir ihr Ratschlag nicht verständlich ist, frag nach! Lass es dir erklären, bring es mit deinen Ansichten und deinem Umgang mit dem Hund in Austausch.
    Und wenn die Methode nichts für dich ist, dann sag das der Trainerin. Dann musst du nach einer Alternative schauen: entweder eine andere Methode oder eine andere Trainerin.


    Stimmt sowas versteh ich auch nicht.
    Es handelt sich in meinem Fall auch nicht um eine Trainerin, das hab ich so auch nie geschrieben.


    Es handelt sich um die Leiterin des HundeVEREINs indem wir Obedience trainieren.


    Und sie meinte dies auch nicht im Rahmen einer Trainingsstunde zu mir, sondern nebenbei als Tipp.


    Und über diesen Tipp hab ich mir eben erst im Laufe des Tages konkret Gedanken gemacht.


    Je mehr Gedanken ich mir jetzt noch darüber mache umso mehr Dinge fallen mir auch ein, die hier echt eingerissen sind in letzter Zeit.
    Sachen, die es früher hier nie gegeben hätte. Keine Ahnung woran es liegt.


    Früher: Hund beim Essen auf seinem Platz oder sonstwo weg vom Tisch.
    Heute toleriere ich irgendwie auch wenn er seine Schnute neben mir aufn Tisch legt :???:


    Er holt sein Spielzeug von den Schränken, wenn es ihm passt. Früher undenkbar. Da wurd gewartet bis ich das Spielzeug gegeben habe...


    flying-paws
    Ich glaube du hast Recht, es war so gemeint, dass er eben grundsätzlich mehr Bedarf hat sich an mir zu orientieren.


    Aber das mit dem Hungern bring ich glaub ich echt nicht fertig.
    Ansonsten werd ich einfach mal versuchen ihn mehr zu ignorieren, aber nicht komplett...
    Danke für eure Meinungen dazu!

  • Zitat

    So ein Hund müsste noch gebacken werden. Es gibt keine Hunde, die aus purer "Liebe" mit ihrem Menschen zusammenarbeiten.



    Dazu hatte ich jetzt dann doch noch ne Frage :smile:


    Worunter fällt dann der "will to please"?
    Ist das nicht ein "dem Menschen gefallen wollen/mit dem Menschen zusammenarbeiten wollen"?

  • Ich glaub, unserer käme besser mit Hungern zurecht als mit Ignorieren. Aber er hat auch "will to please" (oder besser, ist ein Anerkennungs-Junkie ;) ).


    Ignorieren mach ich nur sehr selektiv. Wenn ich keine Lust oder Zeit habe, um mich mit ihm auseinander zu setzen, lass ich ihn links liegen. Ditto, wenn ich mitkriege, dass er etwas nur macht, um Aufmerksamkeit zu bekommen.


    Aber ich würde ihn nie mehr komplett ignorieren. Mir wurde das in der Hundeschule auch geraten, als er in der Pubertät war. Drinnen strikt ignorieren - draussen Party! Dabei hatte ich aber den Eindruck, dass ihn das sehr verunsicherte und eher dazu brachte, auch draussen nicht unbedingt den Kontakt zu mir zu suchen. Hat er es vielleicht den Zusammenhang nicht verstanden? Keine Ahnung. Jedenfalls hab ich das nach einigen Wochen bleiben lassen, denn es war auch von meiner Seite her ein erzwungenes Ignorieren, das mir sehr schwer fiel. Vermutlich lag's auch daran. Ein Hund ist ja nicht blöd, und meine Art von damals war auch noch seeeehr weit entfernt von dem souveränen "ich mag jetzt nicht"- oder "mann, wie uncool find ich dein Getue"-Ignorieren, das ich heute bei ihm praktiziere. Und da kann ich auch durch ein kurzes Drüberstreicheln im Vorbeigehen anerkennen, dass er da ist und alles in Ordnung ist, auch wenn ich Minuten vorher noch auf Durchzug gestellt hab.


    Aber jeder wie er mag, und da es von manchen Leuten wohl mit Erfolg praktiziert wird, will ich es nicht schlechtreden. Vielleicht ist's auch einfach was, das zum Hund passen und dem Halter liegen muss, damit es funktioniert. Wie wohl die meisten Erziehungsmethoden.

  • Zitat

    Dazu hatte ich jetzt dann doch noch ne Frage :smile:


    Worunter fällt dann der "will to please"?
    Ist das nicht ein "dem Menschen gefallen wollen/mit dem Menschen zusammenarbeiten wollen"?


    Das ist die Bereitschaft während der Jagd mit dem Mensch zusammenarbeiten zu wollen. Das bedeutet aber nicht, dass der Hund das von sich aus sofort tut, sondern nur, dass man es beim (jagdlichen) Training leichter hat. Ansonsten muss man sich dort genauso den Lerngesetzen bezüglich Bestrafung und Bestärkung bedienen wie überall anders auch ;)

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