Hilfe ! Reagiert nicht auf Rufen - Hundeschule nötig?
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Ich finde es wichtig, dass ein Hund nicht dauernd entertaint werden muss, damit er keinen Unsinn anstellt.
Der Satz ist gut. Den pin ich mir gleich mal auf die Stirn.
Ich denke es ist auch ein Unterschied wo man unterwegs ist. Wir laufen viel in der Pampa rum und es ist da unmöglich sie vom Schnüffeln abzuhalten.
Natürlich lasse ich sie nicht hinter einem Reh herjagen und unterbinde schon den Blickkontakt, wenn ich es vorher sehen sollte. Auch wenn Schara ein Vorderbein hoch zieht, weiss ich schon, dass ich aufpassen muss. Dann kommt sie sofort an die Leine.
Aber allein das Schnüffeln zu unterbinden würde mich jetzt schon vor eine sehr große Herausforderung stellen. Wenn ich jedoch so überlege, dann haben die anderen Hunde ihre Schnauze nicht so viel unten wie sie.
Jetzt stellt ihr mich aber vor eine Herausforderung...... -
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Hi
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Ich schließe mich Corinna an.
Ich finde nicht, dass du dich interessanter machen musst, als das Schnüffeln. Dein Hund muss ein Verbot akzeptieren und lernen mit dem Frust umzugehen.
Wenn ein kleines Kind vor dem Essen ein Eis will, sagst du auch nicht: Das Eis geht nicht, aber komm, wenn du auf das Eis verzichtest gibt es einen Keks.Verbiete das Jagen - und Fährten suchen, in dem du willkürlich das Schnüffeln untersagst - und aber auf jeden Fall, wenn du nicht mehr in ihrem Kopf bist.
Wenn dein Hund das verstanden hat und macht, dann kannst du sie sehr gut auslasten, indem du ihr Schleppen legst zB.
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Zitat
Natürlich lasse ich sie nicht hinter einem Reh herjagen und unterbinde schon den Blickkontakt, wenn ich es vorher sehen sollte. Auch wenn Schara ein Vorderbein hoch zieht, weiss ich schon, dass ich aufpassen muss. Dann kommt sie sofort an die Leine.
Aber allein das Schnüffeln zu unterbinden würde mich jetzt schon vor eine sehr große Herausforderung stellen. Wenn ich jedoch so überlege, dann haben die anderen Hunde ihre Schnauze nicht so viel unten wie sie.
Jetzt stellt ihr mich aber vor eine Herausforderung......Ich dauerbespaße meine Hunde unterwegs auch nicht.
Zu Beginn jedes Spazierganges wird gleich mal der Grundstein gelegt, dann wird jeder kurz abgerufen, es muss auf Kommando gewartet werden oder so, wenn die Pferde auf die Koppel gelassen werden - und da kann ich schon die "Tagesform" der einzelnen Hunde absehen. Unterwegs wird der ein oder andere einfach mal nur so kurz rangerufen, um nach einem Knuddeln gleich wieder losdüsen zu können, zwischendurch müssen die Herrschaften mal wieder kurz warten, wenn der Zaun kontrolliert wird, oder nach irgendwelchem Aufwuchs gekuckt wird und dann geht es wieder weiter. Ich kontrolliere also eigentlich schon unbewußt immer wieder kurz die Aufmerksamkeit der Hunde mir gegenüber.
Es darf geschnüffelt werden - aber es wird mitgekommen, wenn ich weitergehe. Meist klappt das so - bei sehr interessanten Gerüchen, gibts ein "XY-weiter" und damit ist gut.
Ich sehe es so - wir sind als Gruppe unterwegs und die Hunde orientieren sich an meinem Verhalten.
Klar dürfen sie schnüffeln und die beiden jagdlich orientierten Hunde stehen auch mal vor - dafür gibts ein Lob, aber dennoch geht es weiter.Genau genommen entscheide ich einfach in so einem Moment, dass WIR dieses Wild da jetzt nicht jagen werden.
Und ich habe nie den Eindruck, dass das etwas unglaublich schreckliches für die Hunde wäre - irgendwo tief in ihnen drin steckt vielleicht noch das Verhalten, als Gruppe zu überleben und da konnte auch nicht jeder machen, was er wollte. Und egal, ob da grad ein Hase hoppelt - die Gruppe war vielleicht unterwegs, um den humpelnden Eber zu jagen.
Und in jeder sozialen Gruppe gibt es jemanden, der den wilden Haufen irgendwie zusammenhält. Bei uns bin ich das.Ich habe nicht die geringste Ahnung, ob diese wilde Theorie von mir stimmt - aber dadurch, dass ich mit dem Jagdverhalten meiner beiden Jäger so selbstverständlich umgehe, scheinen sie gut damit klar zu kommen, zwar die ersten Jagdsequenzen Stöbern, Fährten, Vorstehen auszuführen, diese aber niemals zu vollenden.
Einen vorstehenden Hund betrachte ich als einen der "Sagt": "Hey, ich hab hier was, wie siehts aus?" Und ich sage dann halt - " Oh prima, aber Nö, lass laufen, wir suchen weiter."
Genauso, wie meine Hunde einfach mal schnüffeln dürfen, akzeptieren sie es problemlos, wenn wir in irgendeiner "Mission" unterwegs sind - wenn sie also z. B. mitlaufen, wenn ich hinten auf dem Land was zu tun habe. Dann wird nicht getrödelt, sondern wir bewegen uns gezielt von A nach B.
Vielleicht ist das "gezielt von A nach B gehen" etwas, was es uns Menschen leichter macht, dem Hund gegenüber auszustrahlen, dass jetzt nicht geschnuppert wird wie blöd. Probier es doch einfach mal aus - mach für Dich selbst die Vorgabe, möglichst zackig dahinten bei dem Baumstamm zu sein. Kopf hoch, Ziel im Blick und marschier energisch los und "strahl aus", dass Ihr jetzt ganz dringend da hin müßt.
Ich kann mir vorstellen, dass Dein Hund sich einfach von Deiner Körpersprache anstecken läßt, Dich im Auge behält und mitläuft.Und dann mach den Gegentest und schlender ziellos mit den Händen in den Taschen weiter. Kommste heut nicht, kommste morgen-mäßig. Zack, wird Dein Hund die Nase am Boden haben. Wetten?
LG, Chris
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Vielleicht ist das "gezielt von A nach B gehen" etwas, was es uns Menschen leichter macht, dem Hund gegenüber auszustrahlen, dass jetzt nicht geschnuppert wird wie blöd. Probier es doch einfach mal aus - mach für Dich selbst die Vorgabe, möglichst zackig dahinten bei dem Baumstamm zu sein. Kopf hoch, Ziel im Blick und marschier energisch los und "strahl aus", dass Ihr jetzt ganz dringend da hin müßt.
Ich kann mir vorstellen, dass Dein Hund sich einfach von Deiner Körpersprache anstecken läßt, Dich im Auge behält und mitläuft.Und dann mach den Gegentest und schlender ziellos mit den Händen in den Taschen weiter. Kommste heut nicht, kommste morgen-mäßig. Zack, wird Dein Hund die Nase am Boden haben. Wetten?
In uneinsehbarem Gelände ist das sicherlich der Fall. Wir laufen jedoch bevorzugt nicht durch den Wald, sondern auf offenem Terrain und da ist es wurscht wie forsch ich unterwegs bin. Wenn Schara z.B. ein Mauseloch erbuddelt reicht es ihr, wenn sie mich aus dem Augenwinkel heraus in 300m Entfernung sieht.
Unterbindet ihr die Mäuebuddelei komplett? Fängt es da schon an?Irgendwie deprimiert mich der Thread grad ziemlich, denn alles was ihr so beschreibt setzt die Kommunikation der Sprache voraus. Schara reagiert nicht auf Rufen, Klatschen, Pfeifen, nix.
Die einzige Möglichkeit ihre Aufmerksamkleit zu bekommen (wenn sie weit weg ist) ist, dass ich in die andere Richtung laufe.
Also darf sie rein theoretisch einfach nicht von mir weg. Das heisst dann immer an die Schleppleine. Ob sie jetzt im Umkreis von 10m an der Schlepp oder frei ist, ist ja auch egal. Rennen kann sie in dem Umkreis so oder so nicht.
Dann bleibt nur noch das Fahhrad. -
Zitat
Also jetzt bin ich echt ratlos.
Reden kann ich mit Schara nicht, Spielen tut sie nicht, sie hat keine Ahnung was sie mit einem Ball machen soll, Leckerliespielchen machen wir auf dem Weg, aber davon wird sie dick und fett.
Wie soll ich sie beschäftigen, wenn sie auf dem Feld mit der Nase nach unten rum läuft? Ist das nicht total gegen die Natur, sie davon abzuhalten?Mit dem Spielen habe ich wirklich schon alles versucht. Auch Futterbeutel geht nicht. Ist alles uninteresant. Hat sie in ihrem Leben noch nie gemacht. Ihr Tag war damit ausgefüllt sich gegen andere Hunde zu behaupten und Futter zu suchen.
In der Wohnung nimmt sie Aufgaben an und holt auch mal was, das mit Leckerlies verbunden ist, aber draussen.......keine Chance.Du sollst deinen Hund nicht bespaßen, du kannst aber deinem Hund was bieten. Heißt ihn mal auf Baumstämmen balancieren lassen, mit ihm über Bäche springen, immer wieder verschiedene Wege gehen, ihn loben, wenn er dich anguckt...
Wie lange hast du den Hund schon? Manche Hunde brauchen über 6 Monate bis sie angekommen sind, dann aber ist es oft möglich, dass sie doch das Spielen anfangen.
Wenn der Hund gere Futter sucht, dann beschäftige ihn doch damit. Leckis verstecken und gezielt suchen lassen. Während dem Verstecken Hund sitzen lassen.....
Ist aber die Nase ständig auf dem Boden, verwehrt der Hund die Kontaktaufnahme, so muss man überlegen, ob er wirklich nach Gerüchen schnüffelt oder schnuffelt, weil er überfordert ist..... Da gibt es viele Möglichkeiten, man müsste es sehen.
Was machst du sonst mit dem Hund? Baut ihr die Beziehung aus?
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Ich schließe mich Corinna an.
Wenn ein kleines Kind vor dem Essen ein Eis will, sagst du auch nicht: Das Eis geht nicht, aber komm, wenn du auf das Eis verzichtest gibt es einen Keks. Drehs mal um und sage zu dem Kind: Wenn du das und das prima machst, gibt es ein Eis als Belohnung! Wenn du es nichts machst, gibt es auch nichts! Heißt, immer dann, wenn Hund nicht schnüffelt, darf HF loben. Macht aber das Kind Mist, wird es ganz sicher kein Eis und auch keinen Keks bekommen. In diesem Fall das Schnüffeln. Da gibts höchstens ein Rüffeln. Einen Keks wird das Kind aber dann ganz sicher nicht bekommen. Aber ein Hund, der sich am interessanten HF orientiert, wird nicht schnüffel, sondern ihn fragend anschauen, "und was machen wir jetzt?" Der Vorteil beim Kind ist, dass ich mit ihm reden und viel erklären kann, das geht mit einem Hund nicht.
Verbiete das Jagen - und Fährten suchen, in dem du willkürlich das Schnüffeln untersagst - und aber auf jeden Fall, wenn du nicht mehr in ihrem Kopf bist.
Wenn dein Hund das verstanden hat und macht, dann kannst du sie sehr gut auslasten, indem du ihr Schleppen legst zB.
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Wie lange hast du den Hund schon? Manche Hunde brauchen über 6 Monate bis sie angekommen sind, dann aber ist es oft möglich, dass sie doch das Spielen anfangen.
Am 6.12. waren es 6 Monate. Ich versuche es immer wieder mit ihrem Seil, ihrem Ball, einem Ball am Seil. Das einzige was sie nimmt ist ihren Futterball, weil da die Belohnung rauspurzelt.
Habe so einen Ball am Seil gekauft, weil man da hinten ein Leckerlie reinstecken kann, interessiert nicht. Ball schmeissen, beim Bringen ein Leckerlie interessiert auch nicht.ZitatWas machst du sonst mit dem Hund? Baut ihr die Beziehung aus?
Wir machen drinnen mal Kopfarbeit mit selbst ausgedachten Spielen, wie letztens die Sache mit der Flasche (siehe Video im Schara Thread). Spielen im Haus weniger.
Ansonsten draussen kleiner Übungen wie eben auch in der Hundeschule. Absitzen, Bleiben, Herkommen usw.
Tja und sonst habt ihr schon recht, wir gehen eigentlich nur langweilig vor uns hin spazieren. Was soll sie da schon anderes machen, als sich selber beschäftigen.
Da muss ich mir was einfallen lassen. [/i][/i] -
Aber wenn dein Hund auf Futter reagiert, dann kannst du doch auch mit Futter spielen. Nimm Futter mal in die Hand und spiele damit ziemlich tief auf dem Boden. Und mit Futter kannst du doch auch loben, was sie gut macht.
Was du sonst noch für Beziehungsarbeit machen kannst? Manche Vereine oder Hundeschulen bieten sowas wie Mobility an. Einen Geschicklichkeitsparcours, wo Hund z.Bsp. eine Leiter laufen soll, über Wackelbretter, Reifen, über Stangen steigen etc. halt wie über Baumstämme klettern, springen, balancieren etc. Sowas baut sehr stark die Beziehung auf, Hund bekommt Vertrauen zum HF, er bekommt Selbstsicherheit und Spaß macht es auch noch. Gerade für solche Hunde ist das wichtiger am Anfang als Sitz, Platz....
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In uneinsehbarem Gelände ist das sicherlich der Fall. Wir laufen jedoch bevorzugt nicht durch den Wald, sondern auf offenem Terrain und da ist es wurscht wie forsch ich unterwegs bin. Wenn Schara z.B. ein Mauseloch erbuddelt reicht es ihr, wenn sie mich aus dem Augenwinkel heraus in 300m Entfernung sieht.
Unterbindet ihr die Mäuebuddelei komplett? Fängt es da schon an?Irgendwie deprimiert mich der Thread grad ziemlich, denn alles was ihr so beschreibt setzt die Kommunikation der Sprache voraus. Schara reagiert nicht auf Rufen, Klatschen, Pfeifen, nix.
Die einzige Möglichkeit ihre Aufmerksamkleit zu bekommen (wenn sie weit weg ist) ist, dass ich in die andere Richtung laufe.
Also darf sie rein theoretisch einfach nicht von mir weg. Das heisst dann immer an die Schleppleine. Ob sie jetzt im Umkreis von 10m an der Schlepp oder frei ist, ist ja auch egal. Rennen kann sie in dem Umkreis so oder so nicht.
Dann bleibt nur noch das Fahhrad.Ich schreib jetzt noch mal - bis ich mit meinem Podenco-Tier soweit war wie jetzt, hat es zwei Jahre gedauert - 2 Jahre des kontinuierlichen Aufbaus der Kommandos hier und nein unter immer schwierigeren Bedingungen und des kontinuierlichen Verbesserns des Miteinander. Das ist nichts, was von heute auf morgen geht und die 2 Jahre mit einem sehr eigenständigen Hund, dessen Mitarbeit ich mir auch erst mühsam erarbeiten musste, waren unter immerhin dahingehend optimalen Bedingungen, dass der Hund noch keine Erfolgserlebnisse in Sachen Jagd hatte. Was die relativ späte Aufnahme eines 12-wöchigen Hundes, der bis dahin mit Menschen nix am Hut hatte angeht, ist noch ein anderes Kapitel gewesen.
Sei nicht deprimiert - mach Dir den ollen Spruch "Der Weg ist das Ziel" zu eigen.
Leute mit perfekten Hunden - die haben nichts, woran sie arbeiten müssten.
Wie grottenlangweilig!Kommunikation zwischen Hund und Mensch muss ja erstmal von beiden gelernt werden. Wir Menschen neigen aus Hundesicht zu Unklarheiten und Nuscheln.
Fang damit an, ganz präzise Kommandos zu nutzen.Nicht - jetzt komm aber mal weiter, ich muss zum Dienst, hab Hunger, muss aufs Klo, sondern einfach "XY - weiter".
Das macht es dem Hund schon mal um Klassen leichter.Mein, was Du sagst und setz es, wenn Du es gesagt hast, auch durch.
Hast Du z. B. "XY weiter" gesagt und der Hund hat Bohnen in den Ohren - gehst Du hin - nicht böse oder genervt, der Hund muss es ja erst noch lernen dürfen - und holst den Hund am Mauseloch ab. Dazu kannst Du Deinen Fuss auf das Mauseloch stellen, anleinen, noch ein einziges mal fröhlich "XY, weiter" sagen und los.Mäusebuddeln ist und bleibt eine zeitraubende Angelegenheit.
Wenn Du es nicht möchtest, ist es für Deinen Hund völlig ok, wenn Du ihm das klar machst.
Wenn Du alle Zeit der Welt hast - kann Dein Hund natürlich nach Mäusen buddeln. Da kann man dem Hund das genauso klar signalisieren, dass er jetzt darf.Bei uns hat sich z. B. wenn wir draussen sind, das Wort Pause eingebürgert. Chris raucht dann eine - die Hunde können buddeln. Genauso, wie die Hunde drinnen am Abstellen der Kaffeetasse erkennen, dass es jetzt raus geht, erkennen sie am Ausdrücken der Zigarette im Gras, dass die Pause jetzt vorbei ist. DAs sind einfach klare Signale für die Hunde, die immer gleich bleiben. Und es ist dem Hund völlig egal, ob es bestimmte Handlungsabläufe von Dir sind oder bestimmte Worte.
Kommunikation mit einem Hund, der das erst noch lernen muss, ist in Deiner Nähe für den Hund deutlich leichter, als weiter entfernt.
Betrachte die Ansprechbarkeit des Hundes einfach als einen ganz normalen Ausbildungsschritt. Beim Sitz übt man auch erst nur für einige Sekunden. die Steigerung kommt nach und nach, sowohl, was die Dauer, als auch was die Ablenkung angeht.
Die Aufmerksamkeit Deines Hundes kannst Du ganz gezielt erarbeiten.
Bei unserem Neuzugang hab ich die ersten Wochen dafür genutzt, den Hundenamen als "Schau mich an" aufzubauen.
Hund trappselt vor mir auf der Wiese, sieht sich nach mir um, großes Lob. "XY, fein". Man kann das "Sich umsehen" provozieren, indem man merkwürdige Geräusche von sich gibt, ich habe ab und an einen anderen Hund zu mir gerufen, das zieht den Neuen mit - und immer wieder großes Lob. Jedes sich zu mir umsehen und jedes von sich aus ankommen wird konsequent mit "XY fein" gelobt und beim Kommen von sich aus gibt es sogar noch was Leckeres.WEnn der Hund allmählich weiss, dass ER XY ist, kann man anfangen, den Namen einzusetzen. Schaut der Hund einen dann an - großes Lob. Das kann man auf ein paar Meter Entfernung machen - dann ist das Lob verbal, das kann man machen, wenn der Hund bei einem ist, auch drinnen, und dann gibts auch wieder was Leckeres.
Da lernt der Hund in allerkürzester Zeit, dass es was Gutes ist, zu seinem Menschen zu schauen. Er wird es immer öfter tun und er wird auch öfter mal einfach nur so kommen - denn da kann hund auch mal was Leckeres abstauben. Damit legt man den Grundstein dafür, dass der Hund sich allmählich immer mehr an einem orientiert. Die Fütterei kann man im Laufe der Zeit wieder abbauen oder nur noch sporadisch was geben.
Damit hast Du die Grundlage für Eure Kommunikation geschaffen, nämlich einen Hund, der gern von sich aus Kontakt zu Dir aufnimmt und einen Hund, der weiss, dass er Blick-Kontakt zu Dir aufnehmen soll, wenn Du seinen Namen sagst.
Und dann bekommst Du auch ganz allmählich einen Hund, der auch draussen gern in Deiner Nähe ist - weil er gelobt wird, wenn er von sich aus kommt und weil er sogar gelobt wird, wenn er Dich anschaut.
Und spätestens dann empfindet kein Hund es als "schlimm" wenn er beim Spaziergang in Deinem direkten Einflussbereich bleibt. Dann macht er es sogar freiwillig. Die Schleppleine ist ja nix Schlimmes, die Schleppleine ist nur eine Sicherung zugunsten des Hundes.
Das Dich-Ansehen des Hundes, wenn Du seinen Namen sagst, kannst Du an der Schleppleine für eine weitere Intensivierung des Aufmerksamkeits-Trainings nutzen. Du sagst den Namen, der Hund sieht sich nach Dir um und Du änderst die Richtung, in die Ihr geht. Ich lasse keinen meiner Hunde beim Trainieren der Leinenführigkeit in die Leine rennen, sondern ich gebe ihnen immer ein wenig Hilfestellung, indem ich sie dazu bringe, mich anzusehen. Und gerade die Schleppleine soll ja auch nur eine Sicherung sein, von der der Hund möglichst wenig merkt.
Dann kann der Hund mir völlig problemlos auch beim Haken-Schlagen folgen und ich habe wieder die großartige Möglichkeit, ihn zu loben wie blöd.Mach es Deinem Hund bei etwas Neuem am Anfang immer so leicht wie möglich - dadurch kommst Du zum Loben, Dir und dem Hund macht es Spaß, weil es kaum eine Fehlerquote gibt und glaub mir, nichts ist motivierender, als wenn Hund einen begeistert anschaut und für kleine Mini-Schritte ehrlich gelobt werden kann.
Wenn man in eine blöde Situation kommt, in der die bisherige Ausbildung noch nicht ausreicht - grad am Anfang - wenn der Hund noch nicht viel kann, mach ich es so, dass ich die "kommandolos" irgendwie umschiffe. Finde ich nur den allerkleinsten Ansatz eines gewünschten Verhaltens, wird gelobt. Benimmt der Hund sich völlig daneben, weil er es noch nicht besser weiss, gibts ein automatisch leicht schärferes, aber nicht böse ausgesprochenes "Lasss dassss", wichtig ist nur, dass er sein Verhalten bewertet bekommt. Zeigt der Hund sich handlungsunsicher, wird ihm mit irgendwas geholfen, mit dem er schon was anfangen kann. Und wenn ich nur den Namen sage und der Hund schaut mich an - hab ich schon wieder ein Verhalten, das ich belohnen kann.
Gelobt wird wirklich alles, was ich so oder so ähnlich haben will, mit "lassss dasss" belegt wird nur absolutes Fehlverhalten - als Beispiel, unser Neuzugang ist bereits auf niedrigem Level leinenführig, sein persönliches Level 10 sind Katzen. Geht er an der Leine manierlich an Katzen vorbei, wird gelobt, springt er in die Leine Richtung Katze, gibts ein Lasss dasss, sobald die Leine locker ist, wird wieder gelobt. Das "Lasss dasss" hilft mir, das Nein nicht zu "versauen", ich muss kein Nein in einem Moment sagen, von dem ich weiss, dass der Hund das noch nicht kann.
In der Anfangszeit habe ich um Klassen mehr Aufmerksamkeit meinerseits bei meinem Hund - eben, damit ich alle möglichen Verhaltensweisen von ihm für ihn "bewerten" kann. Das relativiert sich im Laufe der Zeit wieder, weil der Hund irgendwann immer besser weiss, was wann von ihm erwartet wird und innerhalb welchen Rahmens er sich doch dann frei bewegen kann.
Das braucht Geduld - aber man kommt dabei auch in kleinen Schritten immer weiter, so dass auch man selbst immer wieder kleine Erfolgserlebnisse hat, die einen motivieren. Und dann macht es wieder beiden Spass.
Unser Neuzugang wusste nach etwa drei Wochen den ungefähren Aktionsradius um mich rum, innerhalb dessen er sich frei bewegen darf, ohne abgerufen zu werden. Das geht ja auch an der Schleppleine, ist sie 10 Meter, ist der Aktionsradius des Hundes 9 Meter. Dann kommt Ihr nicht in die Bredouille, die Schleppleine voll ausnutzen zu müssen oder den Hund einfach nur per Leine an irgendwas zu hindern. Einfach, weil er ab einer bestimmten Entfernung immer angesprochen und zurückgerufen wurde. Ab dann hat er sich in einer bestimmten Entfernung von mir jeweils zu mir umgedreht - und da geht es dann auch prompt weiter mit der Ausbildung, denn dann kommen weitere Möglichkeiten an Kommandos ins Spiel - ein Kopfnicken, eine vorausschickende Handbewegung, ein Wort. Aber im Unterschied zum Anfang, hat der Hund nachgefragt, hat sich an mir orientiert.
Versuchs einfach mal - da ist nichts deprimierendes dran. Es macht sogar Spass. Und die Belohnung irgendwann in weiterer Ferne, ist ein Hund, der sich auch in doofen Momenten zu Dir umdreht, ansprechbar bleibt und "nachfragt", was er jetzt tun soll/darf und dem das sogar einen Riesen-Spaß macht, weil er nämlich dafür immer wieder verbal bestätigt wird.
Ehe mir die Finger abfallen, hör ich jetzt mal auf.
Aber MIR macht gerade die Anfangszeit mit einem neuen Hund sehr viel Spass - jeder ist den entscheidenden Hauch anders oder bringt andere Baustellen mit. Zusammen mit dem Hund was zu erarbeiten und immer mehr zusammenzuwachsen und eine immer feinere Kommunikation aufzubauen, ist einfach was Tolles.Dein Hund macht momentan draussen, was er will, weil er keine Ahnung hat, dass Du es gern anders hättest.
LG, Chris
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@ Chris
Nur dass Scharas Hund auch noch taub ist und es wirklich am Anfang schwer ist, das zu händeln.
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