Hilfe ! Reagiert nicht auf Rufen - Hundeschule nötig?
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Das ist so elementar wie bei Kindern! Die müssen lernen: Um 19 Uhr ins Bett nicht um 22 Uhr - das ist Verzicht! Kein Eis vor dem Essen - das ist Verzicht! Wenn ich es von anderen Kindern weghole, mit denen es spielt, dann werd ich auch nicht hergehen und versuchen, interessanter zu sein als diese Kinder! Das Kind muss hier auch lernen, zu verzichten. Weil ich es sage. Und das sage ich nicht, weil ich ein wilkürlicher Herrscher bin - im Gegenteil. Ich sage das, was ich den Plan von unserem Leben habe und weil ich Sicherheit gebe in dem ich Grenzen setze. Das ist Führung. Die ist liebevoll und freundlich. Aber klar.
Wieso dürfend eine Kinder kein Eis vor dem Essen haben? Warum? ist es ein Verzicht oder Einsicht? Dem Kind kannst du das erklären, aber nicht dem Hund. Und mit dem Status, weil du das sagst, dann schicke ich dir mal einen 15 Jährigen pupertierenden Jungen vorbei, bei dem du das mal so machst. der wird dich auslachen, das Eis essen und anschließend das Mittagessen trotzdem verdrücken.
Also, wieso darf ein Kind kein Eis vor dem Essen haben? Weil man bei uns das Eis nach dem Essen als Dessert ist? Oder warum? Hat jemals jemand sich gefragt, warum man das so macht und was der Sinn davon ist? Stell dir mal vor, die Wissenschaft beweißt, dass es völlig egal ist, wann man Eis ißt, oder es sogar gesünder vor dem Essen ist, Eis zu essen, was machst du dann? Dann bist du jemand, der gegenüber deinen Kindern festgelegt hat, dass es vor dem Essen kein Eis gibt. Mehr nicht. Und müssen Kinder/Hunde diesen Verzicht wirklich akzeptieren, oder dürfen sie auch meutern und fragen, ob der Verzicht auch Sinn macht? Sie müssen das akzeptieren, weil du einen Plan vom Leben hast? Bist du sicher, dass der Hund das weiß? Und du bist dir sicher, dass du dem Hund Sicherheit gibst, wenn er kein Eis bekommt?
Bist du dir sicher, dass kein Eis überhaupt Verzicht bedeutet? -
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Deshalb kann ich das Nicht-Schnüffeln an sich nicht loben - ich WILL auch gar nicht nur EIN alternatives gutes Verhalten wie z. B. den Blick zu mir loben - ich will ja überhaupt nicht, dass der Hund die ganze Zeit zu mir schaut. Wir sind doch für den Hund unterwegs, damit er genau das tun kann, was Hunde halt so tun, u. a. auch in der Gegend rumschnüffeln.LG, Chris
Tja, und genau da sind wir an dem Punkt, wo wir uns unterscheiden. Ich bin nicht mit dem Hund unterwegs, damit er tun kann, was Hunde so tun. Dann hätte ich einen gar fürchterlichen Hund.
Ich will dass mich der Hund anschaut. Ich will, dass er Kontakt zu mir aufbaut. Ich will, dass wir ein Team sind. Ich will, dass wir zu zweit unterwegs tolle Dinge machen. Ich will, dass mein Hund unterwegs mich an der Kreuzung wartend anschaut, wo es weiter hingeht. ich will nicht, dass mein Hund nur die Nase am Boden hat, sondern ich will, dass er immer wieder Kontakt zu mir aufbaut, wartet, was ich aushecke, damit er beschäftigt ist.Ich bin nicht mit meinem Hund unterwegs, damit er schnüffelt. Ich bin mit meinem Hund unterwegs, um mit ihm die Welt zu erlében. Ich bin nicht mit meinem Hund unterwegs, damit er unterwegs tun und lassen kann was er will.
Schon mal einen Hund erlebt, der vor dir steht, dich tief anschaut und fragt, "Hey, was machen wir jetzt?" Der nur darauf wartet, was als nächstes kommt? Egal ob man Sitz, Platz, Fuß macht, oder im Gebirge über Bäche springt. Hier wird ständig über Führung gesprochen, und draußen überlasst ihr den Hund sich selbst, damit er schnüffeln darf?
Ja, wenn der Hund so gerne schnüffelt, warum um alles in der Welt sezt ihr ihn nicht ab, versteckt was und lasst ihn dann suchen? Dann darf er erfolgreich, kontrolliert schnüffeln, genau zu dem Zeitpunkt, wo ihr es erlaubt. Aber ein Hund, der nur schnüffelnd unterwegs ist, macht was er will. Ist es das, was ihr gut findet? Dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denn der Blickkontakt ist für mich das A und O und fast das Wichtigste, was bei einem Hund bestätigt gehört, ohne dass er mich zwanghaft angucken muss.
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Alles hab ich nicht durchgelesen von euch beiden: Chris und Shopenhauer, aber eure beiden Meinungen sind schon interessant.
Also es kommt eben immer darauf an wie intensiv man sich mit seinem Tier beschäftigt. Ihr seid beides eben grundsätzlich verschiedene HH mit komplett anderen Ansichten.
Ich persönlich, und viele andere hier auch bieten ihrem Hund auf Spaziergängen kein Rund-Um-Action Programmm, sodass der Hund nicht auf dumme Gedanken kommt. Es ist ja alles richtig und wunderbar, aber ich persönlich vertrete auch die Auffassung, das es zu den Grundbedürfnissen eines Hundes gehört, schnüffeln zu dürfen, und zwar nicht nur nach selber versteckten Gegenständen.
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Ich habe jetzt nicht alles hier gelesen, vielleicht hätte ich es tun sollen und habe etwas nicht richtig verstanden.
Also wenn ich mit meinen Hunden rausgehe, dann ist das mal nur gehen ohne reden, spielen, verstecken, Abenteuer.
Kommt drauf an wie "wir " daruf sind, wie das Wetter drauf ist.Aber was ich immer tue, ich beantworte Fragen und lobe für ungefordertes Warten an Biegungen.
Schaut mein Hund fragend, wo wir nun lang gehen, zeige ich nur mit dem Arm die Richtung, schlägt er dahin ein sage ich, -richtig.-
Bleibt er stehen, schaut zu mir, sage ich auch, -fein wartest Du, prima.-
U.s.w.
Das heisst, er nimmt andauernd Kontakt auf, den ich auch erwiedere.
Er würde es irgendwann lassen, wenn von mir nichts käme.
Ich rufe auch, -nicht so weit,- wenn er meiner Meinung nach zu weit vorprischt, dann kommt er zurück.Ich lasse ihn vor unübersichtlichen Ecken auch - bei mir - gehen.
Ich habe dadurch aber auch einen so aufmerksamen Hund, das der sofort merkt wenn ich die Richtung ändere und er kommt sofort hinterher.
Schnüffeln finde ich wichtig, und ich lasse ihn auch schnüffeln.
Er kommt auf Ruf generell sehr gut.
Stockt es mal, weil es irgendwo wohl megaspannend riecht, dann habe ich schon Verständnis dafür. kenne ich doch das- ja gleich- wenn jemand einen ruft, weil ich gerade mit etwas beschäftigt bin.Gehen wir nicht spazieren, sondern an der Leine in der Stadt, soll er nur locker laufen, auch dann lasse ich ihm Schnüffelsequenzen.
Geht er bei Fuss, und das muss er nur selten in erforderlichen Situationen, dann wird nicht geschnüffelt, das weiss er auch.
Ich erlöse ihn ja recht schnell.Seine Aufmerksamkeit habe ich unterwegs auch dadurch, das ich plötzlich stehen bleibe, -uiii, was ist das denn -sage, dann kommt er angeflitzt weil er weiss, ich habe etwas Gutes gefunden.
Ich habe dafür unbemerkt ein Leckerchen in die Baumrinde gesteckt o.ä.
Er schnüffelt dann den Baum ab und findet sein Leckerchen.
Manchmal muss er richtig arbeiten, um daran zu kommen.. Ich stecke die auch oft so hoch, das er es nicht kriegt. Ich frage ihn dann, - soll Frauchen dir helfen ? - Das fördert die Teamarbeit. Frauchen ist dann schon manchmal ganz praktischOder ich mache- such, verloren- und schicke ihn zurück. Dann habe ich Leckerchen fallen lassen und bin ein Stück weitergegangen.
Ich mache das nicht andauernd, aber mein Hund muss bei Frauchen mit allem rechnen
dadurch wird gar nicht so viel festgeschnüffelt, weil alles, selbst Frauchen ist spannend
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Chris, ich finde deine Methode die du beschreibst wirklich toll, nur leider habe ich schon einen Hund, der mich immer anschaut.
Und es ist nicht toll - im Gegenteil.
Wenn ich ein Spielzeug raushole und wir spielen, ist er Feuer und Flamme. Schön. Packe ich es weg, rennt er dennoch den Rest des Spaziergangs hyper-aufmerksam um mich herum und beobachtet jede Regung von mir.
Da ihn sowas auch noch stresst, habe ich dann nach ner Viertelstunde einen völlig hochgedrehten Hund, der mich permanent anschaut und dem ich dauernd auf die Pfoten latsche, weil er mich belagert.Aber noch eine Frage: Wenn du und dein Neuzugang jetzt was begegnen, was er noch nicht kann, leinst du dann an, wenn das Hier noch nicht klappt oder wie?
Und was ist wenn du nicht übst? Ich weiß ja nicht, wie lange du gehst, aber ne ganze Gassirunde Aufmerksamkeit zu verlangen ist doch zu viel oder? -
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Tja, und genau da sind wir an dem Punkt, wo wir uns unterscheiden. Ich bin nicht mit dem Hund unterwegs, damit er tun kann, was Hunde so tun.
Sackl Zement nochmal - ich doch auch nicht nur.
Es gibt doch irgendwo noch die goldene Mitte - ich kann einen führigen Hund haben, oder besser mehrere, mit denen ich GEMEINSAM unterwegs bin, was bedeutet, sie orientieren sich an mir, wir unternehmen AUCH intensiv was zusammen, aber sie sind auch keine "willenlosen, hilflosen" Wesen, die ohne mich keinen Schritt machen, sondern ja, AUCH zwischendurch immer wieder einfach nur Hund sein dürfen - immer unter der einen, für mich wichtigen Voraussetzung: sie bleiben ansprechbar.Dann hätte ich einen gar fürchterlichen Hund.
Ich will dass mich der Hund anschaut. Ich will, dass er Kontakt zu mir aufbaut. Ich will, dass wir ein Team sind. Ich will, dass wir zu zweit unterwegs tolle Dinge machen.Genau dieses "als 6-er-Team unterwegs" hab ich doch aber lang und breit beschrieben.
Nur mit dem Unterschied, dass die Hunde dafür nicht atemlos an meinen Lippen hängen müssen, sondern immer wieder mal Blickkontakt zu mir aufnehmen, sich an mir orientieren, in meinem "Dunstkreis" bleiben und nicht mit Bohnen in den Ohren eigenständig auf Wanderschaft gehen.
Aber ich laufe nicht mit ihnen durch die Gegend und tue so, als könnte ich wie ein Hund begeistert an einem Grashalm schnuppern oder drüberstrullen. Ich freu mich als Mensch, der ich bin, an dem was wir da tun und nehme meine Umwelt mit meinen menschlichen Sinnen war und meine Hunde tun selbiges auf ihre hündische Art.Ich will, dass mein Hund unterwegs mich an der Kreuzung wartend anschaut, wo es weiter hingeht.
Ja, genau. Das machen meine auch. Sie orientieren sich an mir.
ich will nicht, dass mein Hund nur die Nase am Boden hat, sondern ich will, dass er immer wieder Kontakt zu mir aufbaut, wartet, was ich aushecke, damit er beschäftigt ist.
Meine dürfen schnüffeln - dafür sind sie Hunde. Sie sollen sich nicht festschnüffeln, wenn wir unterwegs sind. Sie dürfen sich festschnüffeln, wenn wir draussen landwirtschaftlich beschäftigt sind und recht stationär irgendwo draussen sind. Sie sollen nur ansprechbar bleiben.
Allein aus Zweckmäßigkeit - sonst müßte ich, wenn ich mit Kürbis-Pflanzen setzen fertig bin, oder was auch immer, 5 Hunde einzeln irgendwo in meiner Nähe aus Mäuselöchern operieren. Dazu habe ich keine große Lust, also dürfen sie in der Zeit, in der ich "hundeuntauglich" beschäftigt bin, zwar machen, was sie wollen, aber ein "Hundis, hier" und sie sollen wieder ganz bei mir sein. Aber meine Hunde schnüffeln nicht nur, wenn sie unterwegs sind, sie laufen einfach um des Laufens willen, zu zweit oder zu dritt. Sie sehen nach, was die anderen da machen, denn, wenn man als Gruppe unterwegs ist, schaut man immer mal nach den anderen, nicht nur nach dem, der weiss, wo es lang geht.Ich bin nicht mit meinem Hund unterwegs, damit er schnüffelt. Ich bin mit meinem Hund unterwegs, um mit ihm die Welt zu erlében. Ich bin nicht mit meinem Hund unterwegs, damit er unterwegs tun und lassen kann was er will.
Das bin ich mit Sicherheit auch - nur nicht so absolut und ausschliesslich wie Du vielleicht.
Dauerhaft nicht-schnüffeln - das ist für mich so, wie Schweine nicht wühlen zu lassen, wie Pferde nicht laufen zu lassen, eine Unterdrückung von artspezifischen Bedürfnissen.Schon mal einen Hund erlebt, der vor dir steht, dich tief anschaut und fragt, "Hey, was machen wir jetzt?" Der nur darauf wartet, was als nächstes kommt? Egal ob man Sitz, Platz, Fuß macht, oder im Gebirge über Bäche springt. Hier wird ständig über Führung gesprochen, und draußen überlasst ihr den Hund sich selbst, damit er schnüffeln darf?
Meine Hunde "fragen" nach, wo es lang geht, sie kommen von sich aus zu mir, wenn ich irgendwo stehen bleibe und z. B. den Wildverbiß an den Setzlingen kontrolliere, sie orientieren sich an mir - ohne aber unter Dauer-Kommando-Beschuss zu stehen. Das tun sie auch, wenn sie "nur Hund" sein dürfen, weil sie zwar mit draussen dabei sind, ich aber nicht wegen der Hunde draussen bin.
Für mich hat das sehr viel mit Führung zu tun.Aber ich sehe das Spazierengehen vielleicht tatsächlich anders als Du.
Wir unterscheiden uns vielleicht so wie klassische Reiter und Westernreiter voneinander - die klassischen Reiter reiten jeden einzelnen Schritt aus dem Pferd heraus, machen eine Wendung unter Dauerhilfen für das Pferd und die Westernreiter geben Hilfen signalartig und es liegt in der Verantwortung des Pferdes, solange Schritt geradeaus zu gehen, bis es ein anderes Signal bekommt. Das nur als Beispiel.Es sind verschiedene Methoden, eine Aufgabe zu lösen.
Ich arbeite gern mit meinen Hunden - aber bitte nicht jede Sekunde, die wir unterwegs sind. Und ich gebe ihnen Führung, aber nur soviel wie sie brauchen und nicht jede einzelne Nano-Sekunde ihres Lebens. Es sind doch eigenständige Lebewesen, die ich nicht künstlich abhängig machen möchte.Ja, wenn der Hund so gerne schnüffelt, warum um alles in der Welt sezt ihr ihn nicht ab, versteckt was und lasst ihn dann suchen? Dann darf er erfolgreich, kontrolliert schnüffeln, genau zu dem Zeitpunkt, wo ihr es erlaubt.
Warum sollte ich mich künstlicher Schnüffel-Objekte bedienen, wenn es draussen unterwegs soviel bessere gibt?
Wir ticken da schon ein wenig anders - aber das ist doch auch überhaupt nix schlimmes. Meinen Hunden gehts gut, so wie wir es machen, Deinem Hund gehts gut, so wie Ihr es macht.
Vielleicht sind auch die äußeren Bedingungen zum Teil sehr unterschiedlich.Aber ein Hund, der nur schnüffelnd unterwegs ist, macht was er will. Ist es das, was ihr gut findet? Dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denn der Blickkontakt ist für mich das A und O und fast das Wichtigste, was bei einem Hund bestätigt gehört, ohne dass er mich zwanghaft angucken muss.
Einige Seiten weiter vorne habe ich lang und breit beschrieben, wie ich die Aufnahme des Kontaktes fördere und bestätige. Denn diese immer wieder vorkommende Kontaktaufnahme ist das, was ich brauche, damit ich mit meinen Hunden so unterwegs sein kann, wie wir es sind.
Du scheinst ein wenig selektiv zu lesen, deshalb übersiehst Du dann manchmal so einiges.
Ein Hund kann unterwegs schnüffeln - sich aber trotzdem an mir orientieren. Bei Dir schließen sich diese Dinge aus, bei mir nicht. -
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Ja, wenn der Hund so gerne schnüffelt, warum um alles in der Welt sezt ihr ihn nicht ab, versteckt was und lasst ihn dann suchen?Bisher war ich immer der Meinung es liegt in der Natur des Hundes zu schnüffeln. Ich wäre nie auf die Idee gekommen ihr das zu verbieten.
ZitatDann darf er erfolgreich, kontrolliert schnüffeln, genau zu dem Zeitpunkt, wo ihr es erlaubt. Aber ein Hund, der nur schnüffelnd unterwegs ist, macht was er will.
In dem Moment darf Schara das auch. Sie darf das machen was sie will, sie darf abgeleint durch die Gegend rennen, rumschnüffeln, Mäusebudeln, Hund sein.
ZitatIst es das, was ihr gut findet? Dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denn der Blickkontakt ist für mich das A und O und fast das Wichtigste, was bei einem Hund bestätigt gehört, ohne dass er mich zwanghaft angucken muss.
Und trotzdem sie schnüffelnd unterwegs ist, hebt sie alle paar Sekunden ihren Kopf und schaut nach mir. Ich mache ihr aber auch nicht den Hampelmann und entertaine den Hund auf dem Spaziergang, will ich auch nicht.
Es geht irgendwo auch um mich und ich brauche aus unterschiedlichen Gründen die Spaziergänge auch zum Entspannen. Diese Art der Spaziergänge haben für mich fast was meditatives. Die Verbindung Hund - HH ist definitiv da.Ich weiss 1000%ig, dass ich schnellstens einen verstörten Hund hätte, wenn ich versuchen würde sie vom Schnüffeln abzuhalten.
Unser Spaziergang grad eben schaute folgendermassen aus:
wir gehen über Feld Richtung Wald durch fast kniehohen Schnee. Sehr sehr anstrengend für beide von uns. An manchen Stellen ist es jedoch weniger tief, Schara stell sich hin hebt eine Pfote und guckt gen Wald. Im Schneetreiben mache ich ein Reh aus.
Ich gebe ihr das Sitzkommando, sie bekommt ein Leckerlie, ich halte Körperkontakt und wir beobachten das Reh.
Mein stolz geschwellte Brust sprengt derweil meinen Parka. Dabei war nur der Schnee zu hoch und das Reh zu weit weg um hinterher zu hetzen. Trotzdem!Wir gehen weiter. Schara schnüffelnd. Mal ein Mäusehopser, aber der Schnee ist zu tief. Am Waldesrand wartet sie weil sie nicht weiss ob rechts oder links (macht sie übrigens an jeder Kreuzung). Ich gebe ihr das Handzeichen in die entsprechende Richtung.
Zwischendurch kommt sie immer wieder her und holt sich ein Leckerlie (Trockenfutter) aus meiner Hand. Ich lobe und strechle sie.
So geht das auch durch den Wald. Sie bleibt mal auf dem Weg, mal geht sie 10m in Wald, mal sehe ich sie nicht mehr, warte auf sie und merke dass sie schon hinter mir sitzt.Wir kommen an eine Strasse, ich leine sie an, abseits der Strasse wird sie wieder abgeleint. Sobald sie losläuft ist die Nase am Boden, so wie mein Blick auch am Boden ist. Die Tierspuren im Schnee sind faszinierend.
Wir kommen heim, unangeleint. Schara setzt sich vor die Haustür und ich schippe noch Schnee. Es laufen Katzen vorbei, das Nachbarskind ist draussen. Sie bleibt sitzen.
Ihr merkt schon, es geht uns heute besser als gestern und ich freue mich, dass der Spaziergang (90min) so schön war, für uns Beide! Auch wenn keine anspruchsvollen Spiele dabei waren. Es war einfach so schön, weil jeder sein Ding machen durfte und wir trotzdem zusammen waren.
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Aber noch eine Frage: Wenn du und dein Neuzugang jetzt was begegnen, was er noch nicht kann, leinst du dann an, wenn das Hier noch nicht klappt oder wie?
Und was ist wenn du nicht übst? Ich weiß ja nicht, wie lange du gehst, aber ne ganze Gassirunde Aufmerksamkeit zu verlangen ist doch zu viel oder?Die Aufmerksamkeit, die ich "verlange" ist eine andere, als die z. B. , die Schopenhauer verlangt.
Harley, der Neuzugang, hat innerhalb sehr kurzer Zeit gelernt, innerhalb welchen Dunstkreises er bleiben soll.
Solange er sich innerhalb dieses Dunstkreises bewegt, kann er vor mir, neben mir, hinter mir laufen, mit den anderen Hunden kaspern, schnuppern, Pinkeln, was weiss ich. Der "Dunstkreis" verschiebt sich ja wie ein auf den Hund gerichtetes Spotlight, indem ich mich bewege. Und der Hund hat die Aufgabe, in diesem "Spotlight" mitzulaufen.
Dadurch hat man automatisch immer eine gewisse Grundaufmerksamkeit des Hundes, ohne ihn aber völlig unter einem Kommando zu haben.Anfangs ist die Hilfestellung für den Hund dabei natürlich größer - warte, langsam, hier, da gibt es verschiedene mögliche Hilfen, solange, bis der Hund das Prinzip begriffen hat. Und dann hat man irgendwann in recht kurzer Zeit einen Hund, der verstanden hat, dass er in ungefähr 10 Metern Abstand in meiner Nähe bleiben soll. Die Aufmerksamkeit, die der Hund mir dafür gibt, ist nicht so überwältigend groß, dass er in der Zeit nicht trotzdem was hundliches machen könnte. Und das ist vielleicht der Unterschied zwischen Schopenhauer und mir - mir genügt genau soviel Aufmerksamkeit meiner Hunde, dass sie sich in Sachen streckenführung, Stehenbleiben, an mir orientieren, aber dennoch eigenständig was machen können, aber auf Wunsch auch ansprechbar für Kommandos sind - wenn uns z. B. wer entgegenkommt, wenn Wild in Sicht ist.
Jetzt wirds fies - denn ich wohn hier so ländlich, dass ich die Örtlichkeiten der Spaziergänge so wählen kann, dass sie dem Ausbildungsstand des Hundes angemessen sind. Es gibt Strecken, da kommt uns unter der Woche nie jemand entgegen, es gibt Strecken, da kann man b. Bd. am WE Touri-Slalom laufen. Es gibt Strecken, wo alle 2 Meter ein Hase sitzt und es gibt Strecken, wo die Wahrscheinlichkeit einer Wildbegegnung unendlich gegen Null geht. Deshalb kann ich sozusagen die Schwierigkeitslevel manipulieren.
Die ersten Freiläufe eines neuen Hundes z. B. finden grundsätzlich auf unseren Pferdekoppeln statt. Die sind eingezäunt, allerdings kann da jederzeit ein Hund durchschlüpfen. Allein aber die visuelle Grenze macht es einem Hund leichter. Bis ich einen Hund soweit einschätzen kann und soweit habe, dass er auf ein Hier auf niedrigem Ausbildungslevel (wenig Ablenkung, bekannte Umgebung) reagiert, geht er auch an der Schleppleine. Beim Beispiel-Hund Harley ganz aktuell waren das etwa 14 Tage. Dann ging es damit los, dass er unter sehr kontrollierbaren Bedingungen frei laufen durfte. An der Schleppleine hat er seinen Namen als "schau" kennengelernt, er hat das hier kennengelernt, er hat das laaaangsaaaam kennengelernt. Mit mehreren Hunden hat man noch dazu den Vorteil, dass es ein ungemein tiefenpsychologischer Effekt ist, wenn 4 Hunde in meine Richtung gesaust kommen. Das zieht den Anfänger sowieso schon mit. So ist es leicht, das Hier auch weiter zu festigen.
Und dann kann man die Schwierigkeiten immer weiter steigern. Nach und nach.
Würde jetzt irgendein völlig unverhofftes Ereignis stattfinden - landender Fallschirmspringer , nein, egal was, plötzliches Wild wo sonst nie eins ist, ja, dann leine ich einen Hund wie Harley, der erwachsen mit unbekannter Vorgeschichte hier gelandet ist, sicherheitshalber auch an.
Auch unsere Angsthündin im vergangenen Jahr, ist in unklaren Situationen sicherheitshalber angeleint worden. Alles andere wäre verantwortungslos.Bei dem vor gefühlt 80 Seiten erwähntem Podenco habe ich nicht "so schnell" angeleint, denn den konnte ich wesentlich besser einschätzen in seinen Reaktionen, denn der kam ja 12-wöchig zu uns. Wenn auch ohne großartigen Bezug zum Menschen. Das war also auch für mich ein ganz anderes Level.
Wäre ich wie sicher die meisten in stark frequentiertem Gelände unterwegs - würde ich mit Sicherheit auch die Schleppleine deutlich länger nutzen. Nur dann würde ich sie so einsetzen, dass bei 10 Metern Länge der Aktionsradius des Hundes maximal 9 Meter wäre. Also versuchen, die Schleppleine wirklich nur als Sicherung zu betrachten.
Aber fast mit das Wichtigste ist, dass man sich nicht auf eine bestimmte, starre Methode einschiesst, sondern immer zusieht, dass sie zu einem selbst in Kombination mit einem bestimmten Hund passt. Mein grundsätzlicher Umgang mit unserer Ex-Angst-Doggendame ist völlig anders als der Umgang mit unserem Quoten-Mini-Terror-Terrier. Die Doggendame musste erst lernen, selbständig zu werden, der Terrier musste lernen, nicht zu selbständig zu werden.
LG, Chris
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Ich bin nicht mit dem Hund unterwegs, damit er tun kann, was Hunde so tun. Dann hätte ich einen gar fürchterlichen Hund.
Ich will dass mich der Hund anschaut.
Das wäre für mich zwar kein fürchterlicher, aber ein sehr lästiger Hund. Ich finde es sehr unangenehm, mit einem Hund unterwegs zu sein, der mich permanent anglotzt und belauert.ZitatIch will, dass er Kontakt zu mir aufbaut. Ich will, dass wir ein Team sind. Ich will, dass wir zu zweit unterwegs tolle Dinge machen.
Das kann man auch haben, ohne dem Hund das Hund sein zu verbieten. Hunde können sehr gut Kontakt halten, und gleichzeitig andere, hündische Dinge tun. Und ich mache gerne tolle Dinge mit meinen Hunden. Aber nicht permanent - wir sind oft lange unterwegs, und ich habe auch meine eigenen Interessen, denen ich nachgehe, und denen die Hunde wenig abgewinnen können.ZitatIch bin nicht mit meinem Hund unterwegs, damit er schnüffelt. Ich bin mit meinem Hund unterwegs, um mit ihm die Welt zu erlében.
DU willst mit ihm die Welt erleben auf DEINE menschliche Weise. Aber ER darf nicht die Welt erleben, wie dies Hunde nunmal primär tun, mit der Nase?ZitatSchon mal einen Hund erlebt, der vor dir steht, dich tief anschaut und fragt, "Hey, was machen wir jetzt?" Der nur darauf wartet, was als nächstes kommt? Egal ob man Sitz, Platz, Fuß macht, oder im Gebirge über Bäche springt. Hier wird ständig über Führung gesprochen, und draußen überlasst ihr den Hund sich selbst, damit er schnüffeln darf?
Ja, so einen, bzw. zwei Hunde erlebe ich täglich, denn sie haben viel Spass am gemeinsamen Tun mit mir. Das hindert sie aber nicht daran, auch bei Freigabe Spass zu haben, die Welt auf hündische Art zu erleben und sich an Geruchsorgeln zu erfreuen und zu informieren, die ich nicht wahrnehmen kann. Sie zeigen mir dabei auch einiges. Aber wenn ich auf einer 7 Stunden Wanderung in den Bergen bin, werde ich den Teufel tun und 7x60 Minuten Hundebespassung anbieten - dazu bräuchte ich nicht in die Berge zu gehen, das kann ich auf dem nächsten Wiesen- und Waldstück machen.ZitatJa, wenn der Hund so gerne schnüffelt, warum um alles in der Welt sezt ihr ihn nicht ab, versteckt was und lasst ihn dann suchen? Dann darf er erfolgreich, kontrolliert schnüffeln, genau zu dem Zeitpunkt, wo ihr es erlaubt. Aber ein Hund, der nur schnüffelnd unterwegs ist, macht was er will. Ist es das, was ihr gut findet? Dann brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denn der Blickkontakt ist für mich das A und O und fast das Wichtigste, was bei einem Hund bestätigt gehört, ohne dass er mich zwanghaft angucken muss.
Genau das mache ich mit meinen Hunden, und sie finden es grandios. Aber deshalb käme es mir nie in den Sinn, ihnen das Schnüffeln zu andern Zeitpunkten zu verbieten. Verbietest du einem Sichtjäger, im Alltag seine Augen zu gebrauchen? Oder einem andern Hund das Hören? Ich verstehe nicht, warum der Hund nicht die Welt wahrnehmen darf.... Wozu dann rausgehen mit dem Hund, da reicht doch ein Hundeplatz?Ja, wenn ich "frei" sage, dürfen meine Hunde machen, was sie wollen. Ich finde das gut, solange sie dabei Kontakt mit mir halten. Aber dazu müssen sie mich nicht pausenlos anglotzen, mir reicht es, wenn sie mitbekommen, dass ich stehen bleibe, oder abbiege. Und selbstverständlich müssen sie empfangsbereit bleiben. Ich bestätige auch immer wieder Blickkontakte, aber dafür muss mich der Hund nicht frontal anblicken. Und den Hunden bleibt genügend Zeit, die Welt auf Hundeart zu erleben, und sie sind nicht unausgelastet, wenn die Bespassung mal ausfällt.
Ich kann nur hoffen, dass du dir nie Spaniels oder andere Nasenhunde zulegst. Weder die Hunde, noch du würden glücklich werden beim Versuch, ihnen bis auf von dir bestimmte Bespasszeiten den Gebrauch der Nase generell zu verbieten.
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Wieso dürfend eine Kinder kein Eis vor dem Essen haben? Warum? ist es ein Verzicht oder Einsicht? Dem Kind kannst du das erklären, aber nicht dem Hund.
Probier das mal mit einem 3 oder 4jährigen Kind. Das hat da wenig mit Einsicht zu tun, sondern damit, dass sie verzichten, weil ich es sage. Warum die kein Eis dürfen? Weil sie dann das Essen nicht mehr essen. Das selbe gilt fürs ins Bett gehen. Ich habe da den Plan, weil ich weiß, dass unausgeschlafene Kinder unausstehlich sind. Das wissen die aber nicht.
Und mit dem Status, weil du das sagst, dann schicke ich dir mal einen 15 Jährigen pupertierenden Jungen vorbei, bei dem du das mal so machst. der wird dich auslachen, das Eis essen und anschließend das Mittagessen trotzdem verdrücken.
Ja ja, die PuBertät... da wird auch versucht, sich selber zu finden und abzugrenzen und Grenzen auszutesten. Aber reden wir von der Pubertät oder einem ausgewachsenen Hund? Der Vergleich stimmt nicht ganz und außerdem bin ich der Meinung, dass auch pubertäre Kinder, die Respekt vor den Eltern gelernt haben, das nicht wirklich vergessen, sondern nur beiseite schieben.
Also, wieso darf ein Kind kein Eis vor dem Essen haben? Weil man bei uns das Eis nach dem Essen als Dessert ist? Oder warum? Hat jemals jemand sich gefragt, warum man das so macht und was der Sinn davon ist? Stell dir mal vor, die Wissenschaft beweißt, dass es völlig egal ist, wann man Eis ißt, oder es sogar gesünder vor dem Essen ist, Eis zu essen, was machst du dann? Dann bist du jemand, der gegenüber deinen Kindern festgelegt hat, dass es vor dem Essen kein Eis gibt. Mehr nicht. Und müssen Kinder/Hunde diesen Verzicht wirklich akzeptieren, oder dürfen sie auch meutern und fragen, ob der Verzicht auch Sinn macht? Sie müssen das akzeptieren, weil du einen Plan vom Leben hast? Bist du sicher, dass der Hund das weiß? Und du bist dir sicher, dass du dem Hund Sicherheit gibst, wenn er kein Eis bekommt?
Bist du dir sicher, dass kein Eis überhaupt Verzicht bedeutet?Weißt du, du hängst dich am Beispiel vom Eis vor dem Abendbrot auf - und ich habe das Gefühl, dass du dabei komplett nicht verstehst (oder verstehen willst), was ich sagen wollte. Es gibt Dinge, auf die MUSS ersatzlos verzichtet werden, auch, wenn es den eigenen Interessen entgegensteht. Beim Mensch und beim Tier. Und das muss der Hund auch. Sonst werden das nämlich ziemlich unausstehliche Gesellen, die immer meutern und mit ihren Mitteln kämpfen, wenn sie ihren Willen nicht bekommen.
Und mein Hund muss lernen, dass er bestimmte Dinge, die er tun will, nicht tun darf. Und das muss er akzeptieren. Dafür gibts keinen Ersatz und auch nicht meine Sorge, dass der Hund jetzt ein total gestörtes Verhältnis zu mir hat. Im Gegenteil. Weil er weiß, was geht und was nicht, fühlt er sich sicher.Beim Spaziergang würde ich wahnsinnig, wenn ich meinen Hund die ganze Zeit entertainen müsste. Weißt du, bei einem ausgesprochenen Nasenhund (und Vollblutjäger) ist das nämlich ziemlich anstrengend. Und es wäre noch anstrengender, ihn ununterbrochen umlenken zu müssen und ihm Alternativen anbieten zu müssen, dass er nicht jagen geht. Außerdem müssten diese Alternativen ja noch interessanter sein als das Wild. WIE soll das gehen? Also muss er akzetptieren, dass er nicht jagen darf. Natürlich bekommt er Ersatzbeschäftigung die ihn rassegerecht auslastet. Aber nicht ununterbrochen. Manchmal gehe ich einfach nur spazieren und er auch. Natürlich darf er dann schnüffeln. Aber nur solange, solange ich noch ein bisschen in seinem Kopf bin und ich ihn unterbrechen kann.
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