Hilfe ! Reagiert nicht auf Rufen - Hundeschule nötig?

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    Beim Spaziergang würde ich wahnsinnig, wenn ich meinen Hund die ganze Zeit entertainen müsste. Weißt du, bei einem ausgesprochenen Nasenhund (und Vollblutjäger) ist das nämlich ziemlich anstrengend. Und es wäre noch anstrengender, ihn ununterbrochen umlenken zu müssen und ihm Alternativen anbieten zu müssen, dass er nicht jagen geht. Außerdem müssten diese Alternativen ja noch interessanter sein als das Wild. WIE soll das gehen? Also muss er akzetptieren, dass er nicht jagen darf. Natürlich bekommt er Ersatzbeschäftigung die ihn rassegerecht auslastet. Aber nicht ununterbrochen. Manchmal gehe ich einfach nur spazieren und er auch. Natürlich darf er dann schnüffeln. Aber nur solange, solange ich noch ein bisschen in seinem Kopf bin und ich ihn unterbrechen kann.[/b]


    Weißt du, ich hab einen Hirten-Herdenschutzhundmix. Eine extrem selbständig denkende Miscchung. Da musst du verdammt viel bringen, um ihn händeln zu können. Je interessanter ich unser gemeinsames Leben gestalte, egal, ob daheim oder unterwegs, um so einfacher ist sie zu händeln. Diesem Hund unterwegs nichts zu bieten, da hätte ich einen Jäger nur deshalb, weil es ihm langweilig wird. Natürlich muss ein Hund verzichten. Ist halt so. Aber den Verzicht aufs Jagen zu lernen ist verdammt schwer, weil eben die Selbstbelohnung so groß ist (Hormonrausch). Das ist nicht wie Eis verbieten, sondern viel größer. Das ist einfach, wie wenn du einem Kind das Rockkonzert mit anschließender Party und Galadinner verbieten würdest. Und so viel kann ich meinem Hund nicht bieten, dass er deswegen gänzlich aufs Jagen verzichten würde. Zischt der ein Hase vor der Nase weg, geht sie nach. Heute nur noch 50m, aber sie geht.


    Ich hab nun mal eine extrem selbständige Hunderasse, und da ists mit nem lockeren Spaziergang nicht unbedingt getan. So einem Hund musst du ganz klar sagen, was er darf und was nicht. Und er wird es immer wieder in Frage stellen, bis zu dem Tag, wo er akzeptiert, dass du doch die Führung hast.


    Mit nem Border, Retriever u.ä. kannst du das nicht vergleichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, je mehr ich dem Hund biete oder verbiete, je mehr meine Handlungen für den Hund klar und einsichtig sind, um so leichter ist sie zu führen. Die Arbeit und die ersten Jahre waren verdammt hart, aber heute sind wir ein eingespieltes Team und ich genieße sehr die Zeit mit dem inzw. älteren Hund, wo jeder weiß, worauf es ankommt, das tiefe Vertrauen, die Zusammengehörigkeit.....


    Heißt aber nicht, dass es nicht doch ab und an Krisen gibt. Krisen, wo wir durch müssen und die uns stärken.

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    Kannst du mir bitte die wissenschaftliche Quelle nennen, dass Hunde immer pubertierend bleiben?


    Das hab ich noch nie gehört. Dass sie immer etwas kindlich bleiben (bei vielen Rassen), ja. Aber eine dauerhafte Pubertät? Das würde bedeuten dauerhaftes Hormonchaos. Da würde ich gerne deine Quelle kennen.


    Schade, dass du zu nichts anderem mehr Stellung nehmen willst.


    Quelle nenne? Ja, geh zum Gansloßerseminar. Und Pubertät beim Menschen ist auch kein Hormonchaos, hab ich bereits gesagt, dass es auch ein Umstrukturieren des Gehirns ist. siehe auch hier Buch: Teenager: Naturgeschichte einer seltsamen Spezies .
    Oder frag Gansloßer, der kanns besser erklären als ich. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte man sich nicht verschließen.

  • Ich verschließe mich nicht, was schon allein durch meine Frage klar gewesen sein sollte, wenn man mal drüber nachdenkt, oder? ;) Schade, dass du das nicht genauer ausführen kannst.


    Nichtsdestotrotz ändert "immer ein bisschen pubertär" nichts an einer soliden Erziehung und Beziehung.


    Bei deinem vorherigen Posting: Ich glaube, so weit sind wir gar nicht auseinander - nur hast du eine ziemlich radikale Art zu formulieren, finde ich.


    Natürlich muss ich meinem Hund was bieten. Aber eben nicht die ganze Zeit. Ich fordere und fördere - aber eben nicht nur Fähigkeiten und Passionen, sondern auch Verzicht. Beides eben.
    Und natürlich ist die Jagd mehr als ein Eis. Das stand doch nie zur Debatte. Aber man muss immer mit den kleinen Dingen anfangen. Man kann nicht gleich die höchste Verlockung nehmen, um damit zu beginnen, ein Verbot zu etablieren.


    Ich konnte meinem Hund sicher nicht am Anfang die Jagd verbieten. Das hat gedauert. Das war erst Leckerlie, dann Schnüffeln, dann geliebte Menschen begrüßen, dann zu Hunden hinwollen - das Erregungslevel und der Glücksrausch, der auf der Waage stand, war immer größer und wichtiger. So kann man ein Verbot in immer höhere Trieblagen wirksam machen.


    Wenn ich immer nur laufen würde und dem Hund das Jagen verbieten und sonst nichst, stünde ich schnell allein auf weiter Flur.


    Es geht aber um das Maß! Weil Hund schnell zum Bespaßungs-Junkie wird. Und da gilt es für mich die Waage zu halten. Es muss auch ohne gehen, wenn ich das so möchte. Dafür gibts oft genug genug tolle Dinge, die wir zusammen erleben.

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    Kein Mensch sagt, dass man dem Hund ab und an das Schnüffeln untersagen soll. Und kein Mensch spricht von pausenlosen Anglotzen. Toll, wenn man das liest, was man lesen will. Und natürlich darf Hund auch Hund sein. Aber wenn mein Hund nur noch die Nase unten hätte, hätte ich ein Problem. Das kommt für mich in die gleiche Schiene wie "ich zeige dir den Stinkefinger und ignorier dich".


    Aha, jetzt tönt es plötzlich deutlich moderater. Aber es ist klar, dass du noch nie einen 200% nasengesteuerten Hund hattest. Meine Springer haben die Nase fast (nicht ganz!) nur unten, und das hat gar nix mit Stinkefinger zu tun, sondern mit ihren angewölften Anlagen. Komischerweise kriegen sie trotzdem mit, was ich tue, und ignorieren mich nicht. Ja, es gibt Leute, die sogar Spaniels so auf sich fixieren, dass der Hund im 10 m Umkreis bleibt und sie ständig erwartungsvoll anschaut. Weniger stark ausgeprägte Anlagen plus bewusste Fixierung auf den HH. Für Revieren und Blindsuchen dann gar nicht mehr geeignet, da sie sich nicht oder nur sehr schwer vom Führer lösen. Sind halt verschiedene Ansprüche an den Hund.

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    Und ich finde es durchaus anstrebenswert, wenn mein Hund an Kreuzungen stehen bleibt und nach mir schaut, um zu sehen, wo es weiter geht. Wenn Radfahrer kommen und er mich anschaut und fragt, was er tun soll. Wenn er mich genau an der Leine beobachtet und schön neben mir läuft, ohne zu zerren, zu zuppeln, zu ziehen, plötzlich stehen zu bleiben, um nur noch Zeitung zu lesen. Ich finde es sehr angehnem, wenn der Hund neben mir läuft, so als hätte ich eine Leine ohne Hund dran, so locker und ich in alle Richtungen gehen kann und mir mein Hund folgt, weil er mich ansieht. Nicht in die Augen schaut, oh armer Hund, deine Halswirbel, nein, sondern wenn er mich ansieht, und Hunde haben einen großes Sichtfeld, z.Bsp. mein Knie, und genau merkt, wann ich links gehe, rechts gehe, einen Bogen gehe....


    Wenn du mein Posting tatsächlich sorgfältig gelesen hättest, wüsstest du, dass meine erwachsene Hündin vieles von dem, was du aufzählst, auch macht. Allerdings muss sie mich nicht fragen, was bei Radfahrern, Joggern zu tun sei, weil sie es längst weiss. Will ich was anderes, ausser dass sie sie nicht beachtet und belästigt, kann ich ihr das signalisieren.


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    Das ist es, was ich unter anschauen verstehe. Wenn ich mich unterwegs umdrehe und mein freilaufender Hund das merkt und mir folgt, ohne ihn rufen zu müssen.


    DAS macht sogar mein 6monatiger Flegelhund.... Aber ab und an fällt mir auch kein Stein aus der Krone, wenn ich ein Geräusch von mir gebe. ;)


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    Selbst zur Maßregelung schauen sich Hunde an. Warum sollten sie den Blickkontakt zur mir also nicht haben?


    Ich wiederhole mich: auch meine Hunde sollen Blickkontakt haben, und wie gesagt wird der auch bestätigt. Aber sie müssen nicht ununterbrochen Blickkontakt halten. Trotzdem ist es sehr sehr schwer, unterwegs unbemerkt einen kleinen Dummy zu verstecken, auch ohne dass ich vom Weg trete. Das bemerken sie in der Regel sofort.


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    Natürlich darf im FReigang mein Hund schnüffeln. Aber ich erwarte, dass mein Hund, wenn ich weiterlaufe, kommt ohne dass ich rufen muss, eben weil er mich im Auge behält. Vergißt sie sich beim Schnüffeln, laufe ich schnell weiter, verstecke mich evtl., damit sie aufpasst, wo ich bin. Ich werde nur in wenigen Fällen den Hund rufen. Sie soll nach mir schauen, nach mir sehen, ich werde nicht ihr stimmlich signalisieren, dass ich noch da bin. Ich erwarte nicht, dass mein Hund ständig Fuß läuft und mich ständig anglotzt. Sie kann es, erwarten tue ich es nicht, aber einfordern, wenns sein muss. Ich erwarte aber, dass mein Hund aufpasst und schaut, wo ich bin. Denn wie hier so viele meinen: Ich bins. Ich bin Führung!


    All das erwarte ich von meinen Hunden auch, und kriege ich auch. Bloss ist mein Rahmen vermutlich etwas weiter, das hängt sowohl von den individuellen anlagen der Hunde ab, wie auch vom erwünschten Aktionsradius ab. So what?


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    Und wenn mein Hund frei ist, darf er nicht tun, was er will. Er darf keine Scheiße fressen, er darf nicht in gesäten Feldern rumdüsen, er darf sich nicht in Scheiße wälzen (was dennoch passiert), er darf nicht überall pinkeln und kacken (fremde Gärten), er darf nichts unterwegs aufnehmen (Allergiker), er darf nicht einfach zu jedem Hund hin, er darf nicht zu einfach jedem Menschen hin, er darf keine Radfahrer jagen, keine Jogger jagen, keine Inliner jagen, keine Hasen jagen, keine Rehe jagen, er muss an der Straße stehenbleiben und warten, er darf keine Löcher buddeln, er darf nicht jedes Wasser saufen und auch nicht in jeden Bach oder Tümpel stehen, er darf nicht Nachbars Katze durch alle gärten jagen. Nein, wenn mein Hund frei ist, darf er nicht tun und lassen was er will, das wäre Anarchie.


    Auch meine Hunde lernen gewisse allgemein gültige Benimmregeln, die immer gelten, ob angeleint oder im Freilauf. Freilauf ist keine Anarchie, aber innerhalb des von mir gesteckten Rahmens dürfen sie dabei ihren hundlichen Bedürfnissen nachgehen. Viele der verbotenen Dinge wollen sie gar nicht tun - da brauche ich nichts gross zu verbieten. Es gibt auch andere Wege, hundliches Verhalten zu lenken....

  • Ich bin ja noch nicht so lange hier im dogforum und lese gerne und interessiert wie andere mit ihren Hunden umgehen. Das eine oder andere kann ich für mich verwenden, andere Dinge passen gar nicht.
    Was mir auffällt ist, dass HH scheinbar meinen das non-plus-ultra an Erziehungsmethoden entdeckt zu haben. Diese Methoden werden auch beharrlich verteidigt.
    Dabei ist doch jeder Hund anders, jede Wohnungs-Umgebungssituation anders und jeder HH anders.
    Der eine wohnt auf einer Ranch, der andere im 4. Stock in der Großstadt. Der eine hat einen Herdenschutzhund, der andere (ich) einen tauben bulgarischen Straßenmischling. Das sind doch total gegensätzliche Ausgangssituationen.
    Dann kommen noch die unterschiedlichen Vorstellungen vom Hund dazu. Der eine ist zufrieden einen halbwegs "ordentlichen" Hund an seiner Seite zu haben, der andere möchte mit ihm Pokale in Agility usw. abräumen, wieder ein anderer wird nicht müde im Wald Fährten zu legen, bevor der Hund mal loslegen darf.


    Aber warum meinen so viele sie würden die einzig richtige Methode beherrschen, den tollsten Hund überhaupt haben und alles andere wäre indiskutabel.
    Können wir nicht alle ein bisschen vom anderen lernen?
    Ich bin nach wie vor Verfechter des "lass den Hund schnüffeln", habe hier aber auch mitgelesen und werde in Zukunft auf das wie und wo des Schnüffelns meines Hundes mehr achten. Vor allem werde ich versuchen im Vorfeld das in-rage-schnüffeln zu unterbinden.


    Eigentlich wollte ich nur sagen, dass ihr bestimme alle ganz tolle Hunde habt, alle ganz tolle Hundeführer seid, dass es aber auch schön wäre wenn man seine Meinung ohne Vorwurf und in einem freundlichen Ton schreiben könnte.


    Wie gesagt, ich bin noch nicht so lange hier............. :gott:

  • @ Schara
    Es gibt verschiedene Philosophien in der Hundeerziehung. Der eine machts so, der anders so. Der eine hat die Vorstellung vom richtigen Hundeleben, der andere eben eine andere. Dass es da Meinungsverschiedenheiten gibt ist doch klar.


    Ich kann dir sagen, egal ob Herdenschutzhund oder tauber Straßenhund, die Grundlage der Mensch-Hund-Beziehung bleibt gleich. Die können beide im gleichen Kurs ausgebildet werden, nur muss man die Teams da abholen, wo sie stehen und man muss sich entscheiden, wie man seinen Hund erziehen und ausbilden will.


    Der eine will es mit Futter und Konditionierung, der andere meint man braucht nicht viel, kann die Hunde springen lassen, der nächste verwendet Stachelhalsband und die laute Tonart....Entscheiden muss das jeder für sich selbst, egal ob es für den Hund das Optimale ist. Je nachdem kann man einen Hund super ausbilden, verdummen oder kaputt machen. Die Frage ist, was ist dein Ziel? Und das legst du fest.


    Ich sehe das dazu aus dem hündischen Blickwinkel. Was würden Hunde machen? Wie würde sich ein Wildrudel verhalten? Wie würden sich Hunde untereinander maßregeln etc.


    Es gibt viele Methoden und Vorurteile, oft inzw. veraltet, mit denen man so langsam aufräumt. Dominanztheorie und der ganze Mist.


    Was ich dir aber wirklich empfehlen kann ist Blochs neues Buch "Wölfisch für Hundehalter". Auch zur Jagd schreibt er hier extrem interessante Dinge.


    Ich weiß nur eines, du hast die Chance mit deinem Hund klar zu kommen, aber du brauchst eigentlich hierzu Hilfe und Anleitung. Das kann dir nicht jeder geben und bieten. Und Zeit! Mit den rumänischen Straßenhunden, mit denen ich bsiher zu tun hatte, hat es ungefähr 9 Monate gebraucht, bis es einigermaßen gut lief. Mal weniger, mal mehr, je nach Hund und seiner Herkunft, seinem Alter und seiner Vorgeschichte.


    Hat man sich aber durchgebissen, genau dann bekommt man das, was man als tollen Hund bezeichnet. Weil man sich durchgebissen hat, weil man zusammengewachsen ist, weil man wirklich ein Familienmitglied hat. Gerade die schwierigen Hunde sind es, an denen man wächst.


    Mein Hund ist heute 8 Jahre alt, wir hatten eine schwere Anfangszeit, dann eine lange Zeit von Krankheit, Operationen. Man sieht dann manches auch anders. Weil die Zeit mit Hund so kostbar geworden ist. Weil man merkt, wie schnell die Zeit vorbei sein kann. Und wenn du Glück hast, und Hund wieder einigermaßen auf die Beine kommt und es plötzlich Klack macht und es passt, dann bist du ein eingespieltes Team. Dann ists dein Hund, dein Traumhund, wenn vielleicht auch nur für dich.

  • @ Hummel und Naijra


    Gut möglich, dass wir nicht weit auseinander liegen in unseren Meinungen, aber das ist das Problem am geschriebenen Wort. In einer Diskussion Angesicht zu Angesicht haben wir Mimik, Gestik etc. und könnten evtl. manches schneller klarstellen. Das zwinkernde Auge inclusive.


    Wenn wir uns dann noch gegenseitig mit unseren Hunden sehen könnten, wäre maches noch einfacher. Dann könnte man nämlich auch zeigen, was man meint.


    Was mir noch aufgefallen ist, manchmal versteht man Dinge persönlich, die aber allgemein gemeint waren.

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    Quelle nenne? Ja, geh zum Gansloßerseminar. Und Pubertät beim Menschen ist auch kein Hormonchaos, hab ich bereits gesagt, dass es auch ein Umstrukturieren des Gehirns ist. siehe auch hier Buch: Teenager: Naturgeschichte einer seltsamen Spezies .
    Oder frag Gansloßer, der kanns besser erklären als ich. Neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen sollte man sich nicht verschließen.


    Natürlich endet auch bei Hunden die Pubertät. Kann es sein, dass du es falsch verstanden bzw. ungünstig formuliert hast? Die Pubertät ist mit der Geschlechtsreife abgeschlossen, anschließend folgt die Adoleszenz (= Erwachsenwerden) bzw. die Pubertät ist Teil der Adoleszenz.


    Ich kann mir vorstellen, dass Gansloßer meinte, dass Hunde auch als Erwachsene kindliches bzw. pubertäres Verhalten zeigen. Das heißt aber nicht, dass sie noch in der Pubertät sind.[/quote]

  • Ja, natürlich endet die Pubertät beim Hund irgendwann, aber Hunde würden nie im menschlichen Sinne ganz erwachsen, sondern bleiben etwas pubertär. Er nannte es Neoteenie. Wie gesagt, ich kanns schlecht erklären, er dagegen extrem gut. Ich hoffe nicht, dass ich es total falsch verstanden haben, dann wärs jetzt echt peinlich.


  • Das vermute ich mittlerweile auf - mir ist einfach die recht radikale Aussage, dass der Hund sich nicht hundlich benehmen dürfe, sehr quer geraten, denn ich halte es für unsere Pflicht, den Hund auch das Hund sein zu ermöglichen...


    Die restlichen Differenzen dürften auch zum guten Teil individuelle Unterschiede der Hunde betreffen: ich habe nie versucht, einen HSH zu führen, und weiss auch, dass ich mit einem Molosser nicht glücklich wäre. Meine Hunde sind grundsätzlich führig und halterorientiert, haben aber eine gute Portion Selbständigkeit, um nicht zu sagen Sturheit. Das macht sie zu schlechten reinen Befehlsempfängern, sie wollen vielmehr überzeugt werden. Noch viel mehr gilt dies bei willkürlichen Verboten, das ist ein steiniger Acker, denn Verbote werden nur ad hoc akzeptiert, und ich übe in der Beziehung vermutlich nicht so peinlich exakt wie Hummel. :ops: Setze ich hingegen auf Goodwill, Motivation und lasse genügend Freiraum, dann kann ich fast alles haben, wenn auch nicht unbedingt nach Prüfungsregeln.


    Mir ist bewusst, dass ich nicht alles so mache, wie es nach Mainstream gelehrt wird. Was ich dann nicht mag, ist, wenn jemand von seinem Hund eine universelle Methode oder einen Standard ableitet. Du warst offenbar erfolgreich mit dem Verbieten vieler Einzelhandlungen, und dein Hund braucht vielleicht diese sehr enge Führung. Jedenfalls hast du ihn dir so erzogen, wie du dir das vorstellst, ihr seid ein gutes Team und das ist eine tolle Leistung! :respekt: Aber bitte respektiere, dass nicht jeder Hund nach deiner Idealvorstellung geführt wird, und dass man auch mit einem etwas anderen Verständnis von Freiraum und Kontrolle einen am Halter orientierten Hund haben kann, auch einen gehorsamen Hund - und dass auch der Weg dahin ein anderer sein kann.

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