Hilfe ! Reagiert nicht auf Rufen - Hundeschule nötig?

  • Zitat

    In diesem Fall hängt es vom Hund ab, nicht vom HF. Spanischer Jagdhundmischling, auf der Straße gelebt. Er tut nur das, wozu er geboren wurde und was er gelernt hat! Es ist seine Natur.


    Das sehe ich anders und habe vor Kurzem sogar den Beweis erlebt.
    Eine Hündin, die 2 Jahre im Ausland auf der Straße gelebt hat und auch hier schon oft verschwunden ist, weicht unserem Trainer nicht von der Seite und bleibt immer ein einem bestimmten Radius (auch im Wald).
    Dieses Verhalten hat sie von der ersten Stunde an gezeigt. Sobald Ihre Leute aber allein mit ihr unterwegs sind ist sie weg.

  • Hallo
    Ich würde auch sagen das bei einem dreijährigen Hund noch nichts verloren ist (schade das meine frage nicht beantwortet wurde und man sich die infos über den hund aus den anderen beiträgen zusammen suchen muss) Mein Hund Artax (Podencomix) hat nachweislich 3-4 Jahre auf der Straße gelebt und in dem Tierheim wo er lebte sind desöffteren Katzen und kleine Hunde über den Zaun (in die Zwingeranlagen ausversehn) geworfen worden. Artax würde Katzen, kleine Hunde (also so wirklich Miniwelpen und alles an Wild jagen und töten, und ich denke er hat/musste das auch schon tun um nicht zuverhungern)


    Aber was viele hier verwechseln, ist ein Hund der vielleicht eins zwei mal gejagt hat, ein Hund den man als Welpe bekommen hat und einer Jagthundrasse angehört, UND einen Straßenhund der jagen musste. Letzteres ist mit ersten zwei nicht zu vergleichen und die Beispiele wie toll doch der Jagthund aus "geortneten" Deutschen verhältnissen hört ist ein witz gegen ein Jagterprobten Hund der Jahrelang für sich sorgen musste, hunderte maler Erfolg haben musste und um des reinen Überlebenswillen jagt.

  • @ Chris


    Das klingt wirklich nach ner Anleitung zum Märchen! ;)


    Also Lizzy ist ja zu mir gekommen da war sie schon über ein Jahr alt. ich weiß also nicht was in der Zeit vorher passiert ist. Fakt ist das sie zumindest einen Hatzerfolg bei mir verbuchen konnte. :( :
    nunja, seitdem bleibt sie eben an der Leine - und ja - wenn ich sehe das sie das sie etwas in die Nase bekommen hat leine ich an. Einfach weil ich kein Vertrauen in meinen Hund habe auf das "Nein" im ernstfall zu reagieren.
    Steht sie vor und sie bekommt das kommando "nein" klappt es prima. Dann geht sie wirklich weiter - und oh welch Wunder - Frauchen findet doch immer mal ein Mauseloch, Spielzeug oder gar Leckerchen welches zufälligerweise im Wald/Busch liegt... :lol:


    Blöd ist nur das dem Hund das ganze nach 30 Minuten zu langweilig wird. und wenn wir drei srunden im Wald unterwegs sind, wird das echt nervig.
    Sie ist auch nicht wirklich damit einverstanden das sie auf dem Weg zu bleiben hat und eben NICHT in die Büsche verschwindet... :roll:

  • Zitat

    @ Chris


    Das klingt wirklich nach ner Anleitung zum Märchen! ;)


    Das hoffe ich nicht - ich hoffe mehr, dass es danach klingt, dass man mit viel Herz für den Hund, mit viel Arbeit und Geduld, auch aus einem Vollblut-Jäger einen bei Wildsichtung stop-baren Hund bekommen kann.


    Du hast doch schon einiges erreicht! (Bei uns hat es auch 2 Jahre gedauert, das allerdings überliest/überhört man ganz gern...) und Deine unsicheren Momente kannst Du ja mit der - absolut richtigen Schleppleine als Not-Halt - weiterüben, üben, üben.


    Ich arbeite nicht gern mit Leinen aller Art - aus dem schnöden Grund, weil ich ein bequemer Mensch bin und immer wieder feststelle, dass ich mich bei Leinennutzung viel zu sehr auf die Leine verlasse - ich werde prompt unaufmerksamer für die Hunde, nutze weniger die Stimme, Kommandos und Körpersprache, um sie zu "leiten" - das alles fällt MIR aus gegebenem Anlass tausendmal leichter, wenn der Hund im Freilauf ist. Dann HAT er meine Aufmerksamkeit, dann HABE ich ihn im Fall X stimmlich/körpersprachlich bei mir.


    Andere können das mit Leine sicher besser als ich. Deshalb spricht ja auch nix gegen die Schleppleine.


    Ein schon mal gehabter Jagderfolg oder auch nur das kurze Hetzen macht die Sache schwieriger, aber nicht unmöglich.
    Und auch die Straßenhund-Geschichte "zieht" bei mir nicht - Hunde sind derartig flexibel, dass sie schnell merken, dass im neuen Zuhause ab sofort ganz andere Rahmenbedingungen herrschen und um bei der Straßenhund-Geschichte verständnisvoll achja zu sagen, hab ich zuviele von ihnen hier. ;)


    Wenn Du sie anleinst, dann lein sie doch mal wirklich nur zur Sicherheit an und versuch dennoch so auf sie einzuwirken, als wäre keine Leine dran. Also - nicht einfach nur den Hund festhalten, sondern aktiv auf ihn einwirken zu Dir zu kommen.
    Ich dauerbespaße die Hunde auch nicht unterwegs - immer mal wieder kurz, aber auch da genügt meist ein kurzer Abruf und das gleich wieder Laufen lassen, wenn ich merke, dass die Aufmerksamkeit ein wenig flöten geht.


    Wir sind einfach zusammen unterwegs und die Hunde machen durchaus ihr Ding, orientieren sich aber immer wieder an mir.


    Auf dem Weg bleiben ist auch im Grunde nur eine Frage der Konsequenz unsererseits. Das sind halt nur nicht immer Dinge, die von heute auf morgen sitzen, sondern für die man einige Zeit braucht. Schau, ich bin meist mit fünf Hunden gleichzeitig unterwegs, zwei davon mit großem Jagdtrieb, würden die mir abgehen, hätten die anderen plötzlich auch einen und würden mitmischen.


    Mein anderer Jäger ist erst vor 10 Wochen zu mir gekommen und lernt gerade, sich nicht zu weit von mir zu entfernen, um beeinflussbar zu bleiben - das als Anmerkung zu den "einfachen" Welpen-Geschichten. :lol:
    Natürlich kann ich von solch einem Hund noch nicht erwarten, dass er 50 Meter von mir entfernt ein Reh sichtet und freudestrahlend auf mein Hier hört. Das ist noch eine gewaltige Nummer zu groß. Aber von ihm kann ich dasselbe erwarten, wenn er nur 5 Meter von mir entfernt ist. Die Nähe zum HF wird häufig als Ausbildungsmittel unterschätzt.


    Ich glaube nicht so sehr, dass es an der mangelnden Erzieh- und Lenkbarkeit bestimmter Hunderassen liegt, wenn das Anti-Jagd-Training nicht so klappt, wie es soll, sondern ich denke viel mehr, dass es an fehlendem Einfühlungsvermögen des HF liegt, sich in einen Jäger "hineindenken" zu können.


    Ich bin selbst zwar kein Jäger, aber durchaus jagdlich in Sachen Natur geschult - soll heißen, ich kenne auch das Verhalten des Wildes und weiss zu welcher Tages- und Jahreszeit es sich wie verhält.


    All so etwas gehört m. M. nach unbedingt dazu, wenn man mit einem wahren Jäger draussen unterwegs sein will.


    LG, Chris

  • Chris:


    Mit welcher Konsequenz baust du das auf?

    Zitat

    Arbeitet daran, dass Hier und Nein absolute Muss-Kommandos sind. Heißt, der Hund hat kein einziges Mal in seinem Leben die Erfahrung gemacht, dass ein Hier nix gilt. Beim Nein dito.

  • Zitat

    Es geht doch nichts über pauschale Verallgemeinerungen. Immer wieder gut.


    Ich hab da auch noch was: Alle Schäfer behandeln ihre Hunde scheiße.


    Gut, oder? =)


    Und was soll jetzt der Mist? :???: Nein, es gibt hier keien Pauschale Verallgemeinerung, Jäger, die haupten Ihre Hunde absolut positiv aufzubauen glaube ich schlichtweg nicht.


  • Genau, 90%, und was ist mit den restlichen 10%? Du wirst mir doch nicht erzählen, dass ihr so viele Jagderlebnisse hattet, dass das Verhalten jetzt zu 100% gefestigt ist?

  • Zitat

    Liebe Chris ...


    Dein Märchen hat sich so schön gelesen. nun erbitte ich von Dir noch evtl Hinweise wo die Methode (der so grauenvollen) Erziehung des Vollblutjägers niedergeschrieben steht. ;)


    Ansonsten endet mein Märchen nämlich mit den Worten:
    " ... und wenn sie nicht gestorben ist - so wildert sie noch heute. (und hinterläßt einen total verzweifelten Zweibeiner!) :D


    Sie schreibt doch, mit liebevoll-konsequentem Umgang zu 90% frei. Heißt aber nicht, dass der Hund zu 100% nicht mehr jagen wird.

  • Zitat

    Natürlich kann ich von solch einem Hund noch nicht erwarten, dass er 50 Meter von mir entfernt ein Reh sichtet und freudestrahlend auf mein Hier hört. Das ist noch eine gewaltige Nummer zu groß. Aber von ihm kann ich dasselbe erwarten, wenn er nur 5 Meter von mir entfernt ist. Die Nähe zum HF wird häufig als Ausbildungsmittel unterschätzt.
    LG, Chris


    So, und jetzt sind wir genau beim Thema. Das was du bisher beschrieben hatest, hatte nichts mit Antijagdtraining zu tun. Aber jetzt sind wir genau da, worüber wir die ganze Zeit reden. Reh, 50m bis 100m weg, und Hund zieht an! So, und da willst du mir weiß machen, dass man das zu 100% wegbekommt? Dass man das kontrollieren kann?

  • Zitat

    Chris:


    Mit welcher Konsequenz baust du das auf?


    Das hab ich ja gerade praktischerweise ganz "frisch" :lol: mit unserem erwachsenen Neuzugang.


    Das wird in allerkleinsten Mini-Schritten aufgebaut.


    Das Hier an sich wird so beigebracht, wie beim Welpen auch - kommt der Hund eh grad, wird das Kommen anfangs bestätigt, dann mit dem Hier verknüpft und dann in wirklich Mini-Schritten in den Anforderungen gesteigert. Kommt man in der Anfangszeit unverhofft in eine Situation, wo das Hier noch ne Nummer zu groß ist, läßt man (ich jedenfalls) es und "kriegt" den Hund anders. Ich rufe grad anfangs niemals Hier, wenn ich weiss, dass der Hund grad gar nicht hören kann, weil das für ihn noch ein paar Level zu groß ist.


    Wenn ich im Vorfeld weiss, dass wir so unterwegs sind, dass uns das Ganze noch überfordert, gibt es einen drastisch eingeschränkten Aktionsradius für den jeweiligen Hund. Der darf dann 5 Meter um mich rum laufen, aber nicht weiter weg - so kann ich ihn wesentlich unmittelbarer beeinflussen, er reagiert besser auf bremsende Körpersprache und fühlt sich schon allein durch meine direkte Anwesenheit wesentlich mehr unter Kontrolle als 150 Meter von mir entfernt.


    WENN es passieren sollte, dass ich mich in der Anfangszeit verschätzt habe und der Hund reagiert nicht auf das HIER, obwohl ich dachte, er machts, lernt er zumindest, dass es vor dem Hier(selbiges gilt fürs Nein) kein "Entkommen" gibt - entweder, indem er abgeholt wird oder, indem ihm die Tätigkeit, die ihn vom Hier oder Nein abhält, mit relativ unspektakulären Mitteln verleidet wird - das sind Dinge wie eine neben den Hund geworfene Leine, um die Aufmerksamkeit wieder zu bekommen oder die "DAmpfwalzenimitation" meinerseits, wo ich wie ein Yeti grollend auf den Hund zustapfe. Dann gibt es EIN weiteres "geflötetes" Hier und da der Hund wieder auf mich konzentriert ist durch den Huch-Effekt, funzt das dann auch. Großes Lob - die nächsten Minuten verringerter Aktionsradius, ein, zweimal ein Hier und kommt der Hund prompt und fröhlich, darf er wieder weiter weg. Sollte er doch noch zaudern, bleibt er den Rest des Spazierganges in meiner Nähe. Punkt.


    Das spielt sich bei sehr eigenständigen Rassen anders ab, als bei sehr führigen Rassen. Ich hab ja genug Vergleichsmöglichkeiten.


    LG, Chris

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!