Hilfe ! Reagiert nicht auf Rufen - Hundeschule nötig?
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Okay, ich werde mich jetzt mal ein wenig über Fensterbrett lehnen und eine gewagte These in den Raum stellen.
Jagdttrieb hat eine Menge mit der Bindung zum Menschen zu tun. Wenn der Hund mir in meiner Rolle als Beschützer, Versorger, usw. vertraut, wird er ohne mein Einverständnis nicht hinter irgendetwas herjagen.
Das gilt auch für Straßenhunde. Mein erster Hund kam aus Griechenland. Da hat es etwas länger gedauert, aber letztlich hat es auch geklappt.
Sie hat kapiert, dass ich für die Beschaffung von Futter usw. zuständig war und hat sich darauf verlassen.Bei meinem jetzigen Hund (Problemfall auch dem Bilderbuch) habe ich auch gute Erfahrungen gemacht. Wie gesagt, er jagt nicht (mehr). Mal ein Beispiel: Wir waren mit mehrern Hunden unterwegs im Wald, die Hunde (3) haben ein Reh gesehen und sind hinterher, meiner blieb stehen und hat sich nach mir umgesehen, ich habe Nein gesagt und er blieb am Waldrand stehen und hat (zwar unter Jaulen, kläffen und nervösem hin- und hergehen) in den Wald gestarrt und auf die anderen Hunde gewartet. Aber er ist nicht losgetürmt, weil er meinem Kommando vertraut.
Wir haben aufgrund der ländlichen Gegend in der wir wohnen (direkt am Waldrand) sehr viele Begegnungen mit Wild. Schon aus diesem Grund war es wichtig mit ihm ein Anti Jagd Training aufzubauen. Wir haben fast 1 Jahr gebraucht bis wir da waren wo wir jetzt sind. Er geht immer noch unheimlich gerne zum stöbern ins Unterholz. Wir haben dafür das Kommando "Raus" wenn er versucht sich zu weit zu entfernen (besonders jezt im Winter ist die Versuchung groß). Er kommt dann immer zu 100% sofort zurück.
Ich bin davon überzeugt, dass die Kombination aus Vertrauen und Erziehung bzw. Training sich auf Dauer auszahlt. Vertrauen kann ich nur dadurch erreichen, das der Hund weiß das er sich auf mich verlassen kann. Egal in welcher Situation. Ich muss für ihn berechenbar und absolut Souverän sein.
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Zitat
Boah, bei dieser Beschreibung bekomme ich Schüttelfrost. Du belegst die Leine negativ?
Biste heute mal wieder auf Konfrontationskurs?
macht nix.
Nein, die Leine ist nicht negativ belegt.
Ich glaube noch nicht mal, dass der Hund, der sich in solch einem Moment ganz doll auf etwas völlig anderes konzentriert als mich (das Reh am Waldrand z. B.), in diesem Moment die Leine überhaupt als diese wahrnimmt.
Das einzige, was der Hund in dem Moment, in dem die Leine neben ihm mit einem gewissen "platsch" zu Boden geht (und nochmal: NEBEN, lass es Dir auf der zunge zergehen: NEBEN - Erde an Schopenhauer: NEBEN den Hund!) wahrnimmt, ist dieses Platsch-Geräusch und durch dieses Platsch macht der Hund etwas synonym zu unserem aufschreckenden HUCH und schaut zu mir - und zack, kann ich mein Kommando geben und der Hund ist ganz bei mir.Du wirst sie nach einem Hund?
Neben!
Ja und?
Wo ist Dein Problem?Wenn ich durch solche - wirklich lächerlichen Maßnahmen - ein Hier und ein Nein für einen Hund so festigen kann, dass er diese zuverlässig (und trotz Deiner Skepsis) auch fröhlich befolgt - ist mir so ein Huch-Effekt etwa zwöfendrölfzigmillionenmal lieber, als einen Hund mit Jagdleidenschaft, den ich Zeit seines Lebens nicht ableinen könnte.
Wenn Du tatsächlich glauben solltest, dass das "Platsch" einer neben einem Hund ins Gras fliegenden Leine den Hund psychisch so verstört, dass er Zeit seines Lebens einen an der Klatsch hat davon, dann täuschst Du Dich gewaltig.
Und dann soll er die Leine auch noch toll finden?
Ja, meine Hunde finden das Klimpern der Leinen, wenn sie vom Haken genommen werden toll.
Und lassen sich auch unterwegs - bei Straßen - problemlos anleinen.
Sorry -- ich kann Dir leider von keinem Meideverhalten berichten.
Und per Dampfwalze willst du bei einem Hund Eindruck schinden? Wie langsam sind die Hunde? Bist du ne schnelle Dampfwalze?
Ja, ich schinde bei einem Hund, der z. B. in der Anfangszeit das Nein noch nicht so drauf hat wie ich dachte, Eindruck, indem ich ihm z. B. wenn er Pferdeäppel fressen will, beim Nichtbefolgen des Neins die Dampfwalze mache - für Dich die Dampfwalzennummer übersetzt, ist sie eine körpersprachliche Bedrohung des Hundes, indem ich gebeugt mit stapfenden Schritten auf ihn zumarschiere. Schnell muss man da nur im Timing sein - die Dampfwalze kann dann auch recht müde ausfallen.
Und um gleich Deinem nächsten Post vorzubeugen (Du bedrohst Deine Hunde körpersprachlich???????)
Ja, mach ich - weil sie das abkönnen - weil es nur situativ ist und weil sofort, sobald sie die Pferdeäppel in Ruhe lassen (in unserem Beispiel) alles wieder fein ist.
Und wie bekommst du es hin, dass der Hund innerhalb weniger Tage das Kommando Hier kennt und kann?
Du würdest mir viel Schreiben ersparen, wenn Du richtig lesen würdest.
Ich schreib doch gerade, dass ich das alles in kleinen MINI-Schritten aufbaue.
Und die Anforderungen an den jeweiligen Hund so stelle, dass er auch in der Lage ist, die Kommandos zu befolgen. Lies es Dir noch mal durch.Zuverlässig in vielen verschiedenen Situationen?
Lies doch die anderen Beiträge weiter oben nochmal.
Mach die Dampfwalze bei einem sensiblen Hund und er kommt nie wieder zu dir!!!
Die "Dampfwalze" für z. B. unsere Ex-Angsthündin sieht anders aus, als die Dampfwalze für unsere Terror-Terrier oder für den Podenco. Auch da habe ich von dem Hund angemessen geschrieben.
Während der Terrier z. B. bis auf die gewünschte Reaktion - wir bleiben jetzt einfach bei den Pferdeäppeln - , also, indem er aufhört, Pferdeäppel in sich reinzuschaufeln, völlig problemlos ein paar Trampelschritte auf ihn zu "verträgt", genügt es als Dampfwalzen-Imitation für die Ex-Angst-Hündin, einen Schritt auf sie zu zumachen.Falls Du die Dampfwalze falsch verstanden hast - nämlich als wutentbranntes auf den Hund-Zustürmen, laß Dir gesagt sein, das ist es nicht. Deshalb hat auch keiner meiner Sensibelchen irgendein Problem damit.
Seltsame Methoden, die du hier beschreibst.
Find ich nicht. In keinster Weise.
Ganz im Gegenteil - die Hunde verstehen sie sehr gut und die Hunde hier sind ganz normale, fröhliche Hunde.Ich glaube viel mehr - besonders, wenn ich Dein dezent aufbrausendes Verhalten hier so sehe - dass Dir einfach die Vorstellungskraft fehlt, dass andere Menschen solche Methoden "wutfrei", also recht emotionslos anwenden können und zwar nur mit soviel Druck, wie der Hund es auch vertragen kann und im Timing so gut sind, dass der Druck passend in passender Dosierung kommt und genauso passend prompt wieder aufhört.
Das ist absolut nix, was den Hund verstört oder verschreckt.
LG, Chris
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Zitat
Weil die Flexi noch viel mehr den permanenten Zug bestätigt, weil man die in der Hand halten muss (und nicht wie bei der Schlepp auch einfach draufstehen kann) - und schlussendlich: Weil es NIE sinnvoll ist, ein Problem zu umgehen, anstatt es zu lösen.
den Griff bei ner Schlepp muss man gezeigt kriegen, sonst gibt es böse Verletzungen in den Händen...
außerdem ist ne Schlepp beim normalen Gassigang absolut lästig. Das Gewürge nervt total!Ich halte das für ne ausgesprochene Mär, dass die Flexi den ständigen Zug bestätigt. Das ist nur bei Leuten so, die sie aus Bequemlichkeit dranhängen. Aber bei denen zieht der Hund auch an ner normalen Leine ;). Selbstverständlich macht man auch mit Flexi Leinentraining:
Kurzes Signal .. bevor die Leine zuende ist: das lernen die Hunde unglaublich schnell..Sie hat gleichzeitig n Rückruftraining dabei, was will man mehr..
außerdem: wer hat gesagt, dass sie das Problem umgehen soll?
Ich hab geschrieben, sie soll sich ne Hundeschule suchen,
die ihr Antijagdtraining zeigt und wie man das richtig und nachhaltig aufbaut.
Außerdem braucht sie mehr Aktivitäten, die die Bindung stärken und die Flexi ist die Übergangslösung, solange der Hund halt nicht abrufbar ist. -
Interessanter Thread. Ich würde mich da gerne mal dranhängen wenn das geht.
Meine erste Frage ist: was bezeichnet ihr als Jagderfolg?
Das Hinterherrennen und kurz danach Wiederkommen, oder das Stellen von Wild?Schara hat leider auch das Jagdgen geerbt, allein schon dadurch, dass sie die ersten fast 3 Jahre auf der Strasse lebte.
Wir kommunizieren gar nicht mit Sprache, nur durch Blickkontakt. Wobei der Blickkontakt sich beim Freilaufen auch darauf beschränken kann, dass ich Schara immer im Blick habe, ihr es aber auch beim Mäusebuddeln reichen kann, wenn sie mich noch irgendwo am Horizont sieht.
So war das natürlich nicht gedacht. Also geht es im Sommer nur mit der Schleppleine, die mit einem alten Männergürtel direkt an mir festgemacht wird.
Im Sommer drohen leider auch die Güllefelder und jeglicher Mist in den sich Schara mit Wonne schmeisst. Meine Begeisterung hält sich dafür in Grenzen.
Nachdem jetzt so schön Schnee liegt kann ich Schara endlich frei laufen lassen. Ich laufe vorausschauend und leine sofort an, sobald ich etwas erblicke. Anleinen geht nur indem, ich einen Richtungswechsel mache und sie zu mir kommt.
Allerdings ist es gestern passiert, dass ich im fast-Dunklen (17.30Uhr) das Reh auf dem Feld nicht sah. Sie sah es natürlich gleich und rannte hinterher Richtung Wald und kam dann auch gleich wieder. Sie rannte nicht in den Wald.
In einem zurückliegenden Fall ist sie auch schon mal in Wald gerannt, hat das Reh aufgeschreckt, ist hinterher und wiedergekommen, als sie merkte dass sie sowieso keine Chance hat (ca. 2min)
Ist natürlich indiskutabel und geht gar nicht.Wenn ich mir so Eure Tipps durchlese, dann läuft es darauf raus, dass sich Schara nur in einem Radius von 5m um mich rum bewegen darf, oder?
Da blutet mir das Herz, weil ich sie doch gerne auch mal rennen lassen will. Nicht nur am Fahrrad.Also was tun?
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Jagderfolg ist, wenn dein Hund n Tier gerissen hat :)
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ich bin mit Merlin auch gerade bei der Radius-Einhalten-Nummer.
Ich verstehe das so:Solange Merlin nur schnüffelt usw. hat er in meinem Radius zu bleiben, damit ich eingreifen kann.
Spielt er mit anderen Hunden, darf er natürlich auch mal ordentlich flitzen. Entfernt er sich wieder von der Gruppe, hat er wieder in meinem Radius zu sein.Je weiter Merlin von mir weg ist, umso mehr macht er nur sein Ding (logischerweise).
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Zitat
Jagderfolg ist, wenn dein Hund n Tier gerissen hat :)
Ah okay, Danke. Das würde sie nicht tun.
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je weiter du den Radius zulässt, desto weiter wird dein Hund ihn auch nach und nach ausdehnen... und du hast dann NULL Einwirkungsmöglichkeiten .
da braucht dir nicht das Herz zu bluten
Hund mit Jagdtrieb sollte man schon immer im näheren Umkreis behalten. Aber deine scheint ja nur n Sichtjäger zu sein und nicht so extrem aufs Jagen fixiert. Gibt wohl auch ganz andere Kaliber :)trotzdem: Vertrauen ist gut -- Kontrolle ist besser!
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Zitat
ich bin mit Merlin auch gerade bei der Radius-Einhalten-Nummer.
Ich verstehe das so:Solange Merlin nur schnüffelt usw. hat er in meinem Radius zu bleiben, damit ich eingreifen kann.
Spielt er mit anderen Hunden, darf er natürlich auch mal ordentlich flitzen. Entfernt er sich wieder von der Gruppe, hat er wieder in meinem Radius zu sein.Je weiter Merlin von mir weg ist, umso mehr macht er nur sein Ding (logischerweise).
Also quasi, dass Du sagst wann er weg darf und wann er hier zu bleiben hat.
Und vor allem wann er herzukommen hat.Tja so wäre es das Paradies für mich. Ich überlege grad ob wir vielleicht doch so eine Vibrierdingens brauchen.
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ne, nix Vibrierdingens!!!
TRAINING!!!
und das Hetzerlebnis selber verstärkt schon mal den Adrenalischub und dann wills Hundi immer mehr..
ich würde versuchen, bereits im Vorfeld gar kein Hetzerlebnis am Wild zuzulassen, deshalb möglichst enger Radius bei dir.
Alternative für den Hund:
auf dein Kommando hin und dann KONTROLLIERT (Stichwort: Reizangel als Ausgleich) :) -
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