Cesar Millan
- Hecuda666
- Geschlossen
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Das sind aber doch alles Regeln, die einem schon der gesunde Hunde-Menschenverstand vorgibt - wenn sowas inzwischen als "dog whispering" gilt, sagt das schon enorm viel darüber, wie sehr genau dieser Verstand den Bach runtergeht.
Genau das ist aber in der Praxis auch auffallend: Ich lasse zum Beispiel jeden Hund nach dem Ableinen noch einen Moment still absitzen, bevor er auf Handzeichen losrasen darf. Hab ich mir beim Mehrhundeausführen aus ganz praktischen Gründen angewöhnt (du möchtest einfach nicht, daß einer wild losstürzt, während du mit der Hand am Halsband des zweiten/dritten bist) und beibehalten, weil auch einen Einzelhund ein Moment der Konzentration vor der großen Freiheit die Manieren deutlich versbessert.
Wir machen's automatisch, finden das normal, und früher fanden's die Mithundehalter auch. Aber in den letzten Jahren werde ich plötzlich dauernd gefragt, ob sowas nicht "Kontrollzwang" sei, Hundetrainerin XYZ fände das nämlich.
Und meine Bekannte, die ihre beiden gut erzogenen, freundlichen Rüden bei Hundebegegnungen erstmal ins Fuß nimmt, statt Labbi plus großem schwarzen Schäferhund mit Karacho auf andere zustürmen zu lassen, ist inzwischen beim eher unbedarften Hundebesitzerinnen-Publikum in den Ruf gekommen, gefährliche Hunde zu führen, weil sie die so "zwanghaft kontrolliert". Das wäre vor zehn Jahren auch noch undenkbar gewesen.
Lehrt inzwischen aber dieselbe Trainerin - und muß ich erwähnen, daß die Hunde ihrer Klientinnen nicht gerade durch gutes Benehmen Menschen gegenüber oder zivilisiertes Sozialverhalten auffallen?Dafür ist die Dame aber gerade bei Hunde-Anfängern ganz groß in, weil "total gewaltfrei", und ich schätze mal, die Resultate ihres Trainings werden in den Augen ihrer Besitzer irgendwann geradezu nach einem Cesar Millan-Typ schreien, der, no matter how, endlich Grenzen setzt - ein schönes Beispiel für das gezielte Schaffen von Nachfrage....
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Zitat
Mit Packleader hat das wenig zu tun, trotzdem ist was wahres dran.
Klare Regeln, Ruhe, Strukturen sind etwas wovon Hunde im allgemeinen und Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten profitieren.
Wenn ein Hund lernt dass er erst durch die Türe kommt, wenn er ruhig und gesittet wartet, dann verlassen wir schon in ganz anderen Grundstimmung das Haus, was gerade bei Hunden mit Neigung zu reaktiver Aggression von großem Vorteil ist.
Wenn ein Hund meine Aufmerksamkeit und Nähe nicht unbegrenzt zur Verfügung hat, so ist sie ihm durchaus mehr wert.
Wenn ein Hund dazu neigt Resource zu verteidigen, so macht es durchaus Sinn diese so zu kontrollieren, dass zunächst kein Konflikt aufkommen kann
Wenn ein Hund dazu neigt Territorialaggression zu zeigen, macht es Sinn ihn nicht direkt an den strategisch wichtigen Punkten liegen zu lassen.
So kann man die Liste lange weiterführen.
Mal ganz davon abgesehen dass ich es schlicht praktisch finde bei 5 Hunden, wenn nicht alles als wilde Meute zur Tür herrausstürzt, bloß weil diese aufgeht.das unterschreib ich komplett. gerade, wenn man eine hundegruppe führen möchte, muss eben die gesamte stimmung der gruppe, sowie deren impulse kontrollieren können. da ist tatsächlich die art aus der tür zu gehen/aus dem auto zu steigen sehr entscheidend für den verlauf des weiteren spaziergangs/die beziehung.
es macht schon sinn, die freiheit des hundes nach seiner erregungslage und ansprechbarkeit zu sortieren.
in meiner gruppe müssen die hunde, wenn ich sie aus dem auto hole, erst einmal ablegen und dann gehen sie im "schlampigen fuß" erst einmal gemeinsam mit mir los. da dulde ich auch keine überholer, pinkler, am-arsch-schnüffler. da wird bei mir gelaufen und punkt. erst, wenn ich das gefühl habe, dass alle hunde "gesettet" sind, geht es ruhig und langsam in den freilauf.
würde ich das nicht machen, hätte ich wohl schon am auto ne erste klopperei, da ich auch hunde mitnehme, die nicht so nett sind
meine hunde dürfen übrigens wirklich erst nach mir aus der tür und müssen in der situation hinter mir bleiben.
der sinn dabei ist ganz klar: ich möchte, dass der spaziergang ruhig beginnt und gleichzeitig bin ich als führender part verpflichtet, die welt da draußen abzuchecken.
bei meinen hunden ist das absolut sinnvoll, da sie sonst im falle des falles diese aufgabe freudig übernehmen und das könnte unangenehm werden, wenn nachbars hündin, die gerne mal kläffend auf uns zurast und uns umkreist um die ecke schießt :)
zusätzlich setze ich gleich am anfang des spaziergangs eine grenze, die einerseits die energie etwas herunterfährt und andererseits meine position als entscheidener part noch einmal verstärkt.wenn man hingegen einen absolut phlegmatischen, ruhigen und souveränen hund hat, der mit seiner umwelt und sich absolut im reinen ist und menschen/hunde ignoriert ist es wiederum wurscht, wer wann aus der tür geht. obwohl es vielleicht auch hier, je nach besiedelung, eine frage der rücksichtnahme gegenüber anderen menschen ist, dass eben doch zuerst hinaus geht.
es gibt ja auch menschen, die angst vor hunden haben und panik bekommen, wenn da ein hund aus einer geöffneten tür geht.
auch ist es sehr sinnvoll, hunden, die dazu neigen ihren menschen zu kontrollieren (und unerwüscht zu "beschützen"), phasenweise plätze zuzuweisen, die ihnen die kontrolle entziehen, um eine basis für die arbeit an der baustelle zu haben.auch die vermeidung von sozialer übersättigung macht absolut sinn, wenn man beispielsweise einen hund hat, der stark nach außen orientiert ist.
wenn man einen hund hat, der ruheplätze oder auch den menschen als ressource kontrolliert, macht es ebenfalls sinn, ihn eben nicht im bett pennen zu lassen, sondern ihm einen eigenen schlafplatz zuzuweisen, damit er versteht, dass dieses verhalten nicht erwüscht ist.
allerdings sind das alles puzzleteile innerhalb eines trainingsplans, die zwar wichtig sind, aber keinen perfekten hund zaubern, wie es manche bücher vorgaukeln.
es sind ersatzkonflikte, die in meinen augen auch sehr wichtig sind und klar gelöst sein sollten.
denn mal ganz ehrlich: wenn ich nicht in der lage bin, ruhig und leinenführung aus der tür zu gehen bzw. den hund auch mal an strategisch wichtigen punkten hinter mich zu schicken bzw. ihn vor seinem napf ein paar sekündchen warten zu lassen, kann ich nicht erwarten, dass mein hund meine fomme bitte respektiert, keine fremdhunde zu verspeisen, obwohl diese doch so lecker sind.
und wenn mein hund innerhalb der wohnung futter/ruheplätze oder seine bezugspersonen kontrolliert, kann ich nicht erwarten, dass draußen alles tutti ist. das geht einfach nicht.
sicherlich sind wir keine "alphawölfe". trotzdem müssen wir unsere hunde führen und das funktioniert einfach in den seltensten fällen in einer gleichberechtigten partnerschaftlichen beziehung.
ZitatDas sind aber doch alles Regeln, die einem schon der gesunde Hunde-Menschenverstand vorgibt - wenn sowas inzwischen als "dog whispering" gilt, sagt das schon enorm viel darüber, wie sehr genau dieser Verstand den Bach runtergeht.
leider ist das schon lange nicht mehr so. zuhause geht es im wahrsten sinne des wortes über tische und bänke, die hunde werden nur geknuscht und geknuddelt, es gibt keine regeln und der spaziergang beginnt mit einem quietschenden, jankenden hund, der schreiend an der leinen zur tür rauszerrt. und dann wundert man sich darüber, dass der hund draußen andere hunde plattmachen will. in der praxis ist das sehr, sehr häufig.
ZitatNicht "Wie bestrafe ich das unerwünschte weg?
Und in den allermeisten Fällen geht das erste ohne das zweite. Auf jeden Fall aber kommt das erste vor dem zweiten und vor dem zweiten kommt erst noch Management.
Und in dem was ich bisher gesehen habe kommt bei Herrn Millan Eins so gut wie nicht vor. Management, so wie die meisten fachkundigen Trainer es betrachten kommt auch nicht vor - im Gegenteil. Wie schon mal geschrieben, die Hunde werden ständig in Situationen gebracht, die sie einfach nicht händeln können. Nur damit Herr Machomän sein Machismo dran ausleben kann...
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"in der praxis ist das sehr, sehr häufig."
Unfaßbar, ehrlich - ich hab ja auch Spaß an ein hündischer Frechheit & mein Terrier ist absolut nicht perfekt - aber das, was du da beschreibst, könnte ich in meiner Umgebung schlicht nicht ertragen, ohne selber hohlzudrehen. Da würd ich meinen Hund schon aus reinem Selbstschutz zivilisierte Umgangsformen beibringen.
Dann ist natürlich auch klar, woher der Markt für all diese Ruckzucklösungen kommt....
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viele menschen sehen die zusammenhänge schlicht nicht.
bsp: hund jagd bzw hetzt aufrgund eines bewegungsreizes. der besitzer ärgert sich total und möchte eine trainingsstunde.
trainer: "bitte lasse sie ihren hund in der wohnung einmal "sitz" machen."
hh: "moment, ich muss erst einmal das leckerlie holen, ohne geht es nicht."
trainer: "wie lange ist hier hund schon bei ihnen?"
hh: "von klein auf, jetzt ist er fünf."
hh holt leckerlie, hält es dem hund vor die nase: "sitz, sitz, sitz...naja, platz ist auch o.k."
wenn ich schon innerhalb der wohnung eine so mangelhafte signalkontrolle habe, wie soll das dann draußen klappen?
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Zitat
wenn ich schon innerhalb der wohnung eine so mangelhafte signalkontrolle habe, wie soll das dann draußen klappen?
ach Marika, du bestätigst nur was die anderen guten Trainer sagenErst kürzlich gehört: "Wenn ich die "kleinen" Dinge (auf einem Platz in der Wohnung bleiben) nicht schon unter Kontrolle habe, wie kann ich erwarten, dass der Hund mir die "großen" (fremder Hund draussen an der Leine) kommentarlos überlässt?"
Für manche Menschen ist das an der Leine ziehen nicht so wichtig und bedarf keiner Maßregelung, das Auffressen wollen anderer Hunde dafür schon. Der Hund macht den ganzen Spaziergang nur Blödsinn an der Leine, aber erst wenn er bellt, gibt's eins drauf
So isses jedenfalls hier bei mir im Kiez
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Es ist schon richtig, daß es Sinn macht, wenn Mensch zuerst durch die Haustür geht. Das als Zeichen der Dominanz über den Hund so zu handhaben, finde ich persönlich Quatsch. Tatsächliche Gründe sind genug aufgezählt worden.
Bei uns läuft es nun etwas anders ab, allerdings endet unser Territorium auch erst am Gartentor. Vorab sei gesagt, meine Hunde können unterscheiden ob Besuch kommt und ich zum Gartentor gehe, oder ob es in den Wald geht. Halsbänder um, wir gehen gleich los. Kein Halsband, kein Grund zum Tor zu laufen.
Und dahin dürfen meine Hunde stürmen. Vor mir, denn so kann ich in Ruhe die Haustür schließen.Dort wird angeleint und unsere knapp 10 Minuten Fußweg bis zum Wald wird im Fuß an der Leine gelaufen.
Und zwar zügig. Es gibt kein Schnüffeln, kein Markieren. Ich dulde kein Fixieren anderer Hunde, schon gar nicht wird an der Leine gezogen. Leinenführigkeit ist bei mir der wichtigste Punkt. Anders könnte ich mit drei schweren Jungs am Koppel nicht gehen.Die Jungs müssen sich nicht ablegen, aber vor dem Ableinen heißt es "Steht" und sie haben stehen zu bleiben, bis ich mit "Lauft" den Freilauf frei gebe. Selbst Otto mit seinen 10 Monaten hat es intus, denn die Konsequenz, wenn er davon stürmte, hat er zu spüren bekommen. Wer nicht gehorcht, geht an der Leine.
Wo meine Hunde sich im Freilauf positionieren ist mir egal. Mal sind sie alle vorn, mal nur einer, mal alle hinter mir. Das wechselt ständig. Wichtig ist mir 1. der Abruf 2. das nicht alle drei auf andere Hunde los stürmen, sondern das man sich gesittet nähert und die Artgenossen begrüßt. Bei Otto übe ich noch daran, aber auf "laaangsam" reagiert er immer besser.
Wer nun aufschreit, wie kannst du nur die drei zu anderen hinlassen, dem sei gesagt, in meinem Hundeauslaufgebiet treffen um die gleiche Zeit, immer die selben, sich kennenden Hunde aufeinander. Kommt ein unbekannter, kommt auch vor, sind sie im Fuß bei mir, werden gegebenenfalls angeleint.
Meine Hunde dürfen weder auf´s Sofa, noch in´s Bett. Auch das hat wenig mit meiner Dominanz zu tun, sondern eher mit der Größe meiner Hunde. Idefix durfte ins Bett und auf die Couch.
Ressource wird hier nur eine verteidigt und das erledigt Arthos souverän. Kein anderer Hund darf an seine Futterschüssel solange er frisst. Wir Menschen dürfen jederzeit ran. Spielzeug haben meine Hunde zur freien Verfügung, darum gibt es keinen Streit, damit wird gemeinsam oder allein gespielt. Liegeplätze, wir haben keine festen. Jeder fällt da um, wo er möchte. Ich habe allerdings auch kein Problem über meinen schlafenden Hund zu steigen. Ich vergebe mir da nichts. Nur manchmal, wenn sie in Reih´ und Glied liegen, ist es etwas mühsam und ich komme mir wie ein Hindernisläufer vor
Natürlich sind meine Hunde keine gleichberechtigten Familienmitglieder. Sie bedürfen meiner Führung, allerdings beinhaltet die auch Schutz und Fürsorge für ihr Wohlergehen. Ich vergleiche das mal mit Kindern. Nur mit dem großen Unterschied, meine Kinder konnte ich irgendwann aus meiner Führung entlassen. Meine Hunde werden diese bis zu ihrem letzten Tag brauchen und bekommen.
Gaby und ihre schweren Jungs
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Zitat
Ressource wird hier nur eine verteidigt und das erledigt Arthos souverän. Kein anderer Hund darf an seine Futterschüssel solange er frisst. Wir Menschen dürfen jederzeit ran. Spielzeug haben meine Hunde zur freien Verfügung, darum gibt es keinen Streit, damit wird gemeinsam oder allein gespielt. Liegeplätze, wir haben keine festen. Jeder fällt da um, wo er möchte. Ich habe allerdings auch kein Problem über meinen schlafenden Hund zu steigen. Ich vergebe mir da nichts. Nur manchmal, wenn sie in Reih´ und Glied liegen, ist es etwas mühsam und ich komme mir wie ein Hindernisläufer vorGaby und ihre schweren Jungs
Siehste da bin ich Dir über
ich kann das besoffen im Halbschlaf mitten in der Nacht auch verdammt schnell wenn ich Bierblase hab
ohne auf meine Hunde zu treten
UNd keine Sau zuckt auch nur mim Auge :/ -
Wow, die letzten Beiträge sind wirklich super - und keiner behauptet Rudelführer zu sein.
Weil es garnicht geht....., nicht sein kann.Neulich erst habe ich bei einer Bekannten beobachtet, dass sie ihren Hund sehr gut "kontrollieren" kann und sie auch ein sehr gutes Gespann sind : dann kam ein freilaufender Hund auf sie zu (ihr Hund war auch ohne Leine, aber auf Höhe der HHin), den ihr Hund unmissverständlich gesagt hat, dass er nicht näher kommen soll.
Gerne hätte meine Bekannte das dem entgegenkommenden Hund selbst "mitgeteilt", ihr Hund war aber schneller und mit Sicherheit viel differenzierter und deutlicher, als sie hätte sein können.Was ich damit sagen möchte: die Bekannte regelt sonst auch viel und trotzdem hat ihr Hund zuerst reagiert.
Wenn der Mensch in diesem Fall Rudelführer wäre, dann hätte doch der Hund sich garnicht gewagt, zu reagieren.....Versteht ihr, was ich meine? Es geht einfach nicht wirklich.....in diesem Sinne, wie es CM immerwieder betont.... -
Nicht ganz.
Meine Hunde reagieren tatsächlich nicht, aber nicht weil ich ihr Rudelführer bin, sondern weil sie es gelernt haben, reines situatives . -
Zitat
Nicht ganz.
Meine Hunde reagieren tatsächlich nicht, aber nicht weil ich ihr Rudelführer bin, sondern weil sie es gelernt haben, reines situatives .Das sehe ich auch so.
Meine haben ebenfalls gelernt, an meiner Seite regele ich.
Anders kann es im Freilauf aussehen. Da vertraue ich Arthos Souveränität, etwaiges Geprolle anderer Hunde selbst zu regeln. Außer bei seinem Haßobjekt, Golden Retriver Rüden, mußte ich noch nie einschreiten.
Woody geht jedem Stänkerer aus dem Weg und Otto ist mit 10 Monaten noch Schisser, der kommt zu "Mama" gerannt.
Mit "Rudelführung" hat das alles nichts zu tun.
Gaby und ihre schweren Jungs
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