• typisch am Wut-Syndrom ist, dass die Aggression anfallsartig auftritt und es keinen Auslöser gibt. Heutzutage sind meisten Golden Retriever aus Massenzuchten betroffen, wo nicht auf das Verhalten der Elterntiere geachtet wird, weil die ständig im Zwinger leben.
    Man nimmt an, dass das Verhalten durch Veränderungen im Gehirn ausgelöst werden und mit epileptischen Anfällen zu vergleichen ist. Hinterher ist der Hund wieder völlig normal.


    Ich wünsch Deinem Hund, dass es sich doch 'nur' als Verhaltensproblem heraus stellt, weil man dann etwas unternehmen könnte. Das Wut-Syndrom ist leider nicht behandelbar.

    • Neu

    Hi


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    • Sorry, als Besitzer eines Cockers, noch dazu eines roten packt mich die blanke Wut (nein nicht die Cockerwut :wink: ) wenn ich so was lese.


      Das die Cockerwut ein Gendefekt ist, ist ein absolutes Ammenmärchen, auch daß sie früher aufgetreten, inzwischen weitgehend weg gezüchtet und nur bei roten Cocker auftrete, ist Quatsch.


      Mein Roter hat in der Tat auch solche "plötzlich" auftretenden Wutanfälle. Und genau wie bei dem geschilderten Fall, ist er nicht mehr ansprechbar und man macht das Ganze mit Schimpfen und Druck nur noch schlimmer.


      Nach genauer Analyse der Situationen und vielen Gesprächen mit bekannten Hundehaltern, kristalisierte sich bald heraus, das unser Obersensibelchen Silky ein Spiegel von mir, seinem Frauchen ist. Es hat wirklich eine ganz Weile gedauert, bis wir herausgefunden haben, wo das Problem liegt.


      In den letzten Monaten hatte ich auf der Arbeit ziemlichen Streß, den ich, unbewußt mit nach Hause und auch ständig mit mir herum getragen habe. Das hat wiederrum unseren Silk so gestreßt, daß er bei völlig nichtigen, oftmals für uns kaum erkennbaren Dingen, völlig ausgeflippt ist und auch wild um sich gebissen hat (glücklicherweise waren alle beteiligeten 2-Beiner schneller).


      Nachdem die Erkenntnis gereift war, daß ich, wenn auch unwissentlich der Auslöser dieser Anfälle war, habe ich mich sehr bewußt darum bemüht, den Streß am Werktor meines Arbeitgebers zu lassen. Ich habe mich um Entspannung bemüht und wirklich versucht und auch durchgezogen, den Ärger und Verdruß des Arbeitsplatzes nicht mit ins Privatleben zu nehmen. Zum Glück ist mir dies auch sehr gut gelungen, wobei mir natürlich auch die Motivation sehr geholfen hat, meinen Hund nicht noch mehr aus der Bahn zu bringen.


      Nach ca. 4 Wochen Antistreßtraining und Entspannungsübungen (ich habe tatsächlich autogenes Training gemacht) ist auch mein Roter wie ausgewechselt. Fremde Leute dürfen wieder zu besuch kommen, Familienangehörige werden nicht mehr bei allem und jedem angeknurrt, der Knochen wird nicht mehr mit wildem Geschrei und Geknurre verteidigt usw.
      Wer unseren Silky von 4 Wochen erlebt hat und heute erlebt, glaubt kaum, daß es der gleiche Hund ist. Manchmal kann ich es selbst kaum glauben.


      Fakt ist und das ist für mich auch ein Grund für dieses Cockerwutmärchen, daß Cocker, vor allem die Roten, sehr sensible Hunde sind, auch wenn man das über ihre Robustheit oftmals gerne vergißt. Außerdem sind sie voller Charme, so daß man auch ab und an mal dazu tendiert inkonsequent zu sein. Dies alles, kombiniert mit schlechten Erfahrungen eines 2nd-Hand-Hundes, kann bei diesen Hunden zu einem solchen Verhalten führen.


      Außerdem können natürlich auch gesundheitliche Probleme solches Verhalten unterstützen. Ich habe auch schon an einen Tumor gedacht, bin aber Angesichts der Entspannung der Situation durch mein verändertes Verhalten, zu dem Schluß gekommen, daß da wohl nichts ist. Was ich allerdings gemacht habe, ist, daß ich beim TA eine Blutuntersuchung habe vornehmen lassen. Leider habe ich noch keine Ergebnisse, da wir erst am Montag dort waren (da ich im Moment Urlaub habe, konnte ich dann solche Dinge in Ruhe erledigen, was mir im Moment sehr wichtig ist).


      Es werden verschiedene Tests durch geführt, unter anderem auch ob die Schilddrüsenwerte in Ordnung sind. Diese können nämlich auch das Verhalten eines Hundes erheblich beeinflussen.


      Alles in allem muß ich sagen, ich finde Cocker sind tolle Hunde und ich bin ziemlich sicher, daß mein nächster Hund -irgendwann in vielen, vielen Jahren- wieder ein Cocker sein wird.


      Ich würde aber, so leid mir das tut, nie mehr einen Cocker aus dem Tierschutz nehmen, bei dem ich nichts über das Vorleben weiß, wie unseren Roten.
      Auch Velvet ist aus 2.Hand, aber ich kenne die Züchterin, ich kenne den Vater, die Mutter, die Tante und einige Geschwister, Cousins und Cousinnen von ihr. Und ich weiß auch in etwa wie ihre Lebensumstände beim Vorbesitzer waren.
      Bei Silky weiß ich schlicht nix, nur das bissi was uns im TH erzählt wurde, von dessen Wahrheitsgehalt ich nicht mehr wirklich überzeugt bin.


      Ach ja und die Veränderungen erfolgten übrigens gänzlich ohne erzieherische Maßnahmen unsererseits oder von einem Hundetrainer.

    • Zitat


      Nach ca. 4 Wochen Antistreßtraining und Entspannungsübungen (ich habe tatsächlich autogenes Training gemacht) ist auch mein Roter wie ausgewechselt. Fremde Leute dürfen wieder zu besuch kommen, Familienangehörige werden nicht mehr bei allem und jedem angeknurrt, der Knochen wird nicht mehr mit wildem Geschrei und Geknurre verteidigt usw.


      Deshalb schrieb ich ja auch, dass beim echten Wut-Syndrom keine Auslöser vorhanden sind, so wie Du sie beschriebst. Günter Bloch hat das zusammen mit einem Tierarzt bei Golden untersucht und zumindest dort ist es kein Ammenmärchen. Auch sind bei vielen eine besonders schmale Kopfform und schräg stehende Augen, also äußerliche Merkmale, zu beobachten.


      Die Golden gingen völlig unvorhersehbar aus entspannten Situationen ohne Vorwarnung massiv auf Menschen los. Außerhalb dieser Anfälle waren diese Hunde völlig lieb und die Besitzer konnten alles mit ihnen machen. Also nichts mit Knochenverteidigen oder Fremde angehen.


      Bei Cockern kenne ich mich nicht aus. Nur warum soll es dort nicht solche Fälle geben?

    • http://www.parsonrussellterrie…owtopic.php?threadid=3937
      Ein Link in dem auch über Cockerwut diskutiert wird und wo von einer Frau sehr gut beschrieben wird wie die Anfälle aussehen.
      Es erinnert mich an einen epileptischen Anfall.


      Wenn man in Google: idiopathische Aggression eingibt wird man fündig.
      Es heißt noch immer Cockerwut da dieser Gendefekt das erstemal bei roten Cocker aufgedrehten ist, das defekte Gen sitzt auf dem Gen für die rote Farbe, dadurch waren diese Cocker anfälliger. Außerdem wird es durch Inzucht verstärkt.

    • Diese idiopathische Aggression ist aber äußerst selten und es ist nicht erwiesen, daß dieser Defekt irgendetwas mit der Farbe zu tun hat. Er tritt auch beim Springer Spaniel auf, bei denen es. soweit ich weiß, die Farbe rot nicht gibt, genauso wie bei Bullterriern. Ebenso bei den Goldies.


      Auch liegt das bei Cockern nicht an der Inzucht, denn da bei Cockern einfarbig x einfarbig (wobei einfarbig schwarz, braun, rot, zobel, sowie black/tan und braun/tan umfaßt) und mehrfarbig x mehrfarbig (alle schimmelfarbigen mit und ohne Tan und zweifarbige Cocker mit weiß) gekreuzt werden und es auch Züchter gibt, die durchaus einfarbig x mehrfarbig kreuzen, müßte diese Cockerwut, läge es denn an Inzucht, auch bei andersfarbigen Cockern auftreten. Tut sie aber nicht.


      Ich denke mal, daß es einfacher ist, ein solches Verhalten auf die Cockerwut zu schieben, als sich Gedanken darüber zu machen, wo der Hase im Pfeffer liegt. Weil jeder weiß ja, die Roten können spinnen. Ihr glaubt nicht, wie oft ich diesen Satz in den letzten 1 1/2 Jahren schon zu hören bekommen habe.


      Auch in unserem Fall war es nicht offensichtlich und wir sind erst nach langen Überlegungen und aufgrund der Tatsache, daß auch als Velvet im April zu uns kam, eine Veränderung in Silky vorging, darauf gekommen.


      Damals zeigte sich, daß die Einzelhundehaltung und die damit verbundenen Erwartungen, die alle an ihn hatten, Streß in Silky aufgebaut haben, der sich in ähnlicher, wenn auch nicht ganz so dramatischer Form entladen hat.


      Nach Velvet's Einzug entspannte sich die ganze Situation, bis vor 2 Monaten bei mir berufliche Veränderungen und Ärger anfingen und dies die oben geschilderten Auswirkungen hatte.


      Ich will damit nur aufzeigen, daß die Gründe für dieses Verhalten nicht immer offensichtlich sind und auch oft nichts direkt mit der Situation zu tun haben. Die hohe Sensibilität dieser Hunde, oftmals einfach übersehen wird, da sie auf uns so einen robusten Eindruck machen. Körperlich sind sie auch überaus robust, die Seele sieht da ein bißchen anders aus.


      Ob es jetzt normal ist, wenn ein Hund dermaßen hypersensibel ist und so extrem auf das Verhalten seiner Menschen reagiert, sei dahin gestellt. Ich für meinen Teil, und da gehe ich mit einigen Züchtern aus meinem Bekanntenkreis konform, würde mit einem Hund wie meinem Silky (hätte er denn Papiere) nie züchten.


      Rein optisch ist Silky ein Bild von einem Cocker, nach dem sich mancher die Finger lecken würde, aber vom Charakter her, glaube ich nicht, daß man diesen hypersensibeln Wesenszug unbedingt weitergeben muß.


      Natürlich denken so sicher nicht alle Züchter, denn schwarze Schafe, denen nur die Optik wichtig ist gibt es überall.

    • Da ich in verschiedenen Büchern gelesen habe, rote Cocker sind am aggressivsten, kam für uns diese Farbe gar nicht in Frage. Das löst aber euer Problem nicht. Wichtig ist eine Hundeschule. Hier würde ich gezielt darauf trainieren, das der Hund das Kommando "aus" lernt. Das kann man auch zu Hause trainieren. Mit unserem Cocker haben wir das beim Spielen gemacht. Also so eine Beißwurst oder ähnliches und wenn sie reinbeisst, das Kommando "aus" dann "platz" und dann gab es ein Leckerchen. Mittlerweile klappt das sogar beim wildesten Spiel. Wichtig, sowie der Hund liegt, das Leckerchen reinschieben. Nach Möglichkeit nicht schreien. Sollte das Aus nicht funktionieren, im Nacken packen und auf den Boden drücken, auch dann Leckerchen. Aber auf alle Fälle in Verbindung mit Hundeschule!!!

    • Zitat aus: http://www.vetmed.unimuenchen.…ionen/ss98/SchneiderM.txt)

      Zitat

      Die Dominanzaggression und die idiopathische
      Aggression scheinen besonders häufig bei Spanieln,
      vor allem unter den blonden Cocker Spanieln, und
      Retrievern aufzutreten.


      Quelle: "Behandlung von Verhaltensproblemen bei Hund und Katze von H.R. Askew)


      Quelle: http://edoc.ub.uni-muenchen.de…1797/01/Sautter_Diana.pdf


      Es hat mir einfach keine Ruhe gelassen.
      Bitte gehe auf alle Fälle in eine Hundeschule, am besten wäre es aber du holst einen Trainer zu dir heim. Wenn du kannst nimm in einem solchen Wutmoment deinen Hund auf.
      Gehe zu einem Tierarzt der sich damit auskennt, dazu mußt du wahrscheinlich eine Weile suchen :( Man kann dann vielleicht doch etwas mit Medikamenten machen.
      Ich drücke dir die Daumen das ihr einen Auslöser für solche Wutanfälle findet!

    • Zitat

      Sollte das Aus nicht funktionieren, im Nacken packen und auf den Boden drücken,....


      *Ironiemodus an* Echt guter Tip. Ich würde am besten vorher schon mal einen Termin beim Arzt machen. Im Nacken packen und auf den Boden drücken ist bei einem gerade ausflippenden Cocker bestimmt eine gute Lösung. *Ironiemodus aus*


      Feila
      Ich weiß nicht, ob Du Dir den ersten Post richtig durchgelesen hast. Wenn der Hund in einer solchen Phase ist, ist er nicht mehr ansprechbar und sich dann auf körperliche Machtkämpfe einzulassen, ist mit Abstand das Blödeste was man tun kann.



      Zitat

      ...soweit ich weiß hat man in England mit Ernährungsumstellung bei Retrievern häufig gute Erfolge erzielt...


      Da könnte was dran sein, auch bei Silky hat eine Umstellung von TroFu auf Barf eine winzig kleine, wenn doch spürbare Veränderung gebracht. Er wurde etwas ausgeglichener.


      Ich für meinen Teil klinke mich an dieser Stelle aus der Diskussion aus. Da scheinbar wissenschaftliche Aufsätze wichtiger und aufschlußreicher sind, als die Erfahrungen von jemandem, der ein ganz ähnliches Exemplar wie Du Turboprinzessin zu Hause hat. Die Besitzer anderer Hunderassen werden sicher besser wissen, wovon sie reden.


      Ich kann Dich nur eindringlich bitten, zu einem TA zu gehen und den Hund untersuchen zulassen und außerdem Dir mal genau ins Gedächtnis zu rufen, was solchen Ausrastern Deines Hundes voran gegangen ist. Wie gesagt, bei uns hatte die tatsächliche Ursache dafür, absolut nichts mit der eigentlichen Situation zu tun.


      Übrigens, das fällt mir grad noch ein, zeigt Silky im Vorfeld oft ein ganzen Repertoire von Calming Signalen, meist aber so schnell und unauffällig, daß man sie nur erkennt, wenn man weiß, worauf man achten muß. Für unbedarfte Beobachter entstehen die Ausraster willkürlich und ohne Anlaß, für das geschulte Auge, zeigt der Hund an, daß eben eine Situation entsteht, die er auf friedliche Weise nicht mehr lösen kann.


      Durch die Beseitigung der ursprünglichen Ursache, nämlich sich durch äußere Einflüsse (in dem Fall durch mich) langsam in dem Hund aufbauender Streß, ist es ihm nun möglich, solche Situationen gelassener zu nehmen und es auch zu akzeptieren, daß seine Beschwichtigungen vielleicht nicht beachtet werden, ohne gleich auszuflippen.


      In diesem Sinne, drücke ich Dir und Deinem Hund die Daumen, daß Du die richtige Entscheidung triffst.

    • Turboprinzessin, ich hab dasselbe problem wie du. ich habe vor knapp 7 wochen eine cockerhündin übernommen, welche schon mit ihren drei jahren 9 voebesitzer hinter sich hat. ihr problem: unkontrollierte wutanfälle! seit dieser zeit recherchiere ich über cockerwut und bei den büchern von roger mugford und nicholas dodman bin ich fündig geworden. hab hier in germany versucht jemanden zu finden, der mir sagen kann wie mans rausfindet, aber alles ohne erfolg. also wurde schließlich an dodman ne mail geschickt und um hilfe gebeten. ich bekam antwort. nur über ein EEG lässt sich mit sicherheit rausfinden ob unsere hunde am sogenannten wutsyndrom leiden oder ob es ein verhaltensproblem ist. jetzt bin ich am suchen, wo ich eine klinik findet, die das EEG auch richtig auswerten kann. sollte es sich wirklich um cockerwut handeln kann man diese hunde mit phenobarbital recht gut behandeln. aber erst einmal muß ich wissen, ob es sich um cockerwut handelt. meine curly kriegt ca. alle zwei wochen ihre ausraster. wir wachen mitten in der nacht auf, weil es aus ihrem körbchen grollt. sie sitzt dann in ihrem körbchen mit einer socke, einem taschentuch o. sonst irgendwas und verteidigt was das zeug ist. tagsüber ist sie der liebste hund der welt und verteidigt überhaupt nix. Aber gegen abend wird sie unruhig und ist nicht ansprechbar, dann weiß ich, dass es wieder eine knurrende nacht wird.curly könnte aber an einer leichten form erkrankt sein. bei deinem rüden hört es sich schon wesentlich schlimmer an, wenn es auch im größeren abstand vorkommt. vielleicht solltest du nicht solange warten, sondern beim tierarzt nach phenobarbital fragen. Bis dahin gilt übrigens: Den hund nicht strafen oder provozieren. Ich locke Curly mit einem leckerchen aus ihrem korb(klappt nicht immer), bzw. rufe ich meine anderen hunde und sage :Alle raus_Pipi!!! dann rennen meine hunde alle raus und durch den "herdentrieb"angesteckt läuft auch curly mit: dann nehmen wir ihr den gegenstand aus dem körbchen und die sache ist vergessen. steht auch so bei mugford: ablenken und szenenwechsel!! viel glück und ich meld mich mal wieder. :winken:

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