Interesse Saarloos Wolfhond

  • Ok, da ich den anderen Thread nicht weiter unterbrechen/stören möchte, eröffne ich einen neuen mit meiner Frage..also, 2012 soll ein Zweithund bei mir einziehen und ich habe mal lose einen Saarloos ins Visier gefasst..


    Ich habe jetzt schon viel über diese faszinierenden Rassen gelesen und gehört, mich auf Ausstellungen mit Besitzern unterhalten und doch zeichnet so gut wie jeder ein anderes Bild der Rasse.


    - Sie sind zurückhaltend bis scheu, was man jedoch meiner Meinung nach durch intensive und gründliche Sozialisierung abschwächen kann..von extrem scheu bis total selbstbewusst habe ich schon alles gesehen.


    - Sie brauchen viel Bewegung und geistige Auslastung - das brauchen viele Rassen.


    - Sie sind extrem rudelbezogen und anhänglich, können schwer allein bleiben, aber auch das scheint nach einigen Aussagen von Besitzern möglich zu sein, besonders, wenn ein Zweithund vorhanden ist und man die abwesende Zeit durch intensive Beschäftigung in der "anwesenden" Zeit ausgleicht und den Hund früh und durch sachte Steigerung an das Alleinsein gewöhnt.


    - Sie sind nicht nach dem 0815-Schema zu erziehen, da sie einen ziemlichen Dickkopf haben und recht wenig "will-to-please"..es sind keine Hunde, die "funktionieren".


    Und jetz mal ganz konkret:
    Ist diese Rasse dann die richtige für mich, wenn ich 2012 einen Zweithund zu Cuba holen möchte, der mich beim Sport (Inlineskaten, Radfahren, Wandern, Schwimmen) begleitet, im Campingurlaub dabei ist, mit dem ich evtl. Fährte machen möchte, der nicht unbedingt der offensivste Hund der Welt ist, sein Rudel aber abgöttisch liebt und dem ich folgendes bieten kann:
    - ein solides Rudel, in dem fast immer jemand zuhause ist
    - viel Zeit, Liebe & Konsequenz
    - einen eigenen Garten mit gut gesicherter Außenanlage, wo er gemeinsam mit Cuba untertags draußen sein kann, wenn ich mal weg bin
    - die Freiheit, zu sein, wie es seinem Wesen entspricht, ohne Druck und Zwang


    Ich will keinen zweiten Sporthund, sondern einen zweiten sportlichen Hund, der daheim "Sofawolf" ist und draußen zeigt, was an Power in ihm steckt, einen, der mich ruhig mal zum Verzweifeln und Haareraufen bringt, aber mich durch seinen Charakter zum Schmelzen bringt, einen, der nicht "jedermanns Liebling" ist, sondern selbst entscheidet, wann und mit wem er sich abgibt (ganz ehrlich, ich mag solche "Allerweltshunde" nicht, die jeden vor Freude abschlabbern und glauben, jeden begrüßen zu müssen - wahrscheinlich, weil ich selbst nicht so ein Typ Mensch bin) und natürlich auch einen, mit dem meine kleine Streifennuss so richtig Vollgas geben kann zwinkern.


    Zum geplanten Zeitpunkt des Einzugs bin ich 21, wohne am Wiener Stadtrand in einem kleinen Einfamilienhaus gemeinsam mit 2 Freundinnen, Cuba und einer zweiten Hündin und studiere. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mit privater Nachhilfe, was recht lukrativ ist und wohin ich Cuba (und später auch Zweithund) mitnehmen kann. In meiner Freizeit bin ich am liebsten sportlich unterwegs und 2-3mal die Woche am Hundeplatz mit Cuba. Im Urlaub - wie oben schon geschrieben - fahren wir jedes Jahr campen, wo Wuffi natürlich immer mit von der Partie ist.


    So..ich habe fertig..is doch ein wenig ( augen rollen ) lang geworden..danke schonmal an alle, die sich die Zeit nehmen, den Text zu lesen und vielleicht sogar noch Zeit für eine Antwort haben lachen

  • Hallo Dahlia91,


    bei der Frage, ob der Saarloos die richtige Rasse für dich ist oder nicht, kann ich dir nicht wirklich helfen. Wie schon im TWH-Thread geschrieben, würde ich mich einfach an eine Reihe von Züchtern wenden und mit ihnen persönlich vor Ort sprechen. Das hilft einfach sich ein genaueres Bild zu machen.


    Das jeder ein anderes Bild der Rasse zeichnet, hängt einfach damit zusammen, dass jedes Exemplar ein echtes Unikat ist.


    Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber deine Aussagen lesen sich teilweise ein bisschen nach »wenn man alles richtig macht, wird das schon«. Schönes Beispiel ist die Scheuheit. Es kann durchaus passieren, dass du trotz perfekter Sozialisierung und bester Vorarbeit beim Züchter nach einigen Monaten ein extrem scheues Exemplar hast. Es ist dann einfach so. Und damit musst du auch leben können. Meine Empfehlung: nimm es nicht auf die leichte Schulter.


    Ein Saarloos kann für die passenden Menschen ein unglaublich toller Hund sein. Es kann aber auch echt die Hölle auf Erden sein.


    Ich will dich nicht verunsichern. Ich will dir nur nahelegen, dich genauestens zu informieren und es nicht zu leicht zu nehmen.


    Ich hoffe, es kam auch so rüber.


    Viele Grüße
    Frank

  • @ MissEmmy: ja, der ist mir schon vor einiger Zeit untergekommen, auch wenn er im Bezug auf das Wesen leider nicht wirklich ausführlich ist..


    @ schnappi42: bezüglich»wenn man alles richtig macht, wird das schon«: so eine Aussage würde ich mir nie anmaßen, schon deswegen, weil ich mit Sicherheit nicht ein Mensch bin, der alles richtig macht :D ..und ich bin mir sehr wohl bewusst, dass Wolfshunde ein ganz eigenes Millieu von Hunden sind, aber da es bis 2012 ja noch ein "wenig" hin ist, habe ich noch genug Zeit, weiter Kontakte zu Besitzern und Züchtern diese faszinierenden Rasse zu knüpfen..ein paar Züchter habe ich schon gefunden und werde im Frühjahr auch eine 10-Stunden-Autofahrt nicht scheuen, um einige von ihnen zu besuchen. Da halte ich es wie bei meinem Holländer - gut vorbereiten und informieren, um den richtigen Züchter und den richtigen Welpen zu finden ist die halbe "Miete".


    Gibt es hier im Forum jemanden, der einen Saarloos hat und mir vielleicht ein wenig über diese Rasse erzählen könnte??

  • hey, ich bin mal ganz frech und kopier dir meine antwort im anderen thread mal rein, weil das genauso gilt!


  • @ Franziska: danke sehr für deinen Beitrag :gut: ..ganz ehrlich, genau so sehe ich es auch..mir hat man auch gesagt, bevor Cuba eingezogen ist: Herder sind keine Anfängerhunde, die drehen recht schnell am Rad, wenn unausgelastet, neigen dazu, nicht gerade die sozialsten zu sein, sind Fremden gegenüber oft misstrauisch, brauchen definitiv Auslastung, können ziemlich dominant sein - hol dir lieber nen Labbi (nix gegen Labbis, ich finde sie süß, wäre aber einfach nix für mich)..wäre vielleicht einfacher, ich könnte mal öfter sagen "nö, hab heut keine Lust auf 2 Stunden intensive Beschäftigung oder mag nicht auf den HuPla", müsste nicht so aufpassen, wenn fremde Leute das Grundstück betreten usw..aber es wäre einfach nicht das gleiche. Auch wenn ich nicht so der "Hundevollprofi" mit jahrzehntelanger Erfahrung bin - ich lebe ausdrücklich mit meinem Hund, nicht als Anhängsel, sondern als einzigartiges Individuum, dessen Charakter ich akzeptiere und an dem mich bei der Erziehung/Haltung/Auslastung orientiere. Jede Herausforderung in dieser Hinsicht ist eine Chance, weiter zu wachsen und an sich zu arbeiten, um langsam aber sicher zu einem richtigen Team zusammenzuwachsen.. und das ist es was für mich zählt.
    "Ein Hund ist ein Hund ist ein Hund" - den Spruch finde ich gut ;).


    @ Shepherd: oh, danke, den neuen hatte ich noch nicht entdeckt ;)

  • ja war bei mir genauso. mein erster hund war n deutscher pinscher der übelsten sorte. am anfang hat er mich zum heulen gebracht und dann hab ich mich aufn arsch gehockt, über hunde gelernt, über mich gelernt und es hat funktioniert. mitm dobermann nun dasselbe. da hab ich auch gehört "das schaffst du nie!" etc. was soll ich sagen? es funktioniert... den saarloos hätte ich genauso händeln gelernt und werde es, wenn er dann endlich einzieht, schaffen.


    man muss eben sehr selbstkritisch sein, viel an sich selbst und seinen methoden/ansichten hinterfragen und sich auch mal was sagen lassen...
    da hat man als anfänger sogar fast schon den vorteil nicht sofort in den "ich hab aaaaber schon seit (alter x 5) jahren hunde, bin mit hundeerfahrung auf die welt gekommen und mache keine fehler!"-modus zu fallen.

  • Sind Herder wirklich so? Ich habe mich auch mal sehr für sie interessiert und habe mit zwei Haltern Mailkontakt gehabt, wovon die eine Züchterin ist/war.


    Sie haben mir den Holländer als sensiblen Hund beschrieben (sensibler jedenfalls als der DSH), aber mit ausgeglichenem Wesen. Und ja, sie brauchen - wie alle Schäferhunde - Beschäftigung.
    Davon, dass er kein Anfängerhund sei, war nie die Rede. Wobei man ja auch immer sagen muss, DEN Anfängerhund gibt es nicht und außerdem ist auch jeder Ersthundehalter anders. Wobei man auch sagen muss, dass es ja wohl auch immer auf das Zuchtziel ankommt. Wenn man streng am Leistungssektor orientiert ist bekommt man sicher andere Hunde als jemand, der darauf gemäßigten Wert legt.
    Ich frage deshalb, weil ich die Zuchtstätte deines Wuffels auch "im Auge habe". Nur gefällt mir das nicht unbedingt, dass da X-Herder dabei sind/zur Zucht verwendet werden.
    Vielleicht sehe nur ich das so "streng", aber für mich käme nur ein reinrassiger HH infrage. Bei deinem Cuba ist ja auch X-Herder drin, wenn ich mich nicht irre.
    Ich kenne mich da aber auch nicht unbedingt aus.


    Sorry für das OT.

  • Zitat

    Gibt es hier im Forum jemanden, der einen Saarloos hat und mir vielleicht ein wenig über diese Rasse erzählen könnte??


    DarkAngel wäre auch meine erste Empfehlung gewesen. Aber darauf wurdest du ja schon hingewiesen.


    Ansonsten stehe ich dir auch gerne zur Verfügung. Auch wenn man meine Naturkatastrophe noch nicht Saarloos sondern eher Saarlöschen nennen kann (Sie ist jetzt knapp 5 Monate alt).


    Viele Grüße
    Frank

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!