Hund + Schnee = Dunkles Bild... welche einstellungen?

  • Ich hab leider nur eine selbstgeschriebene Erklärung von Tani88 hier aus dem Forum, die aber wohl nur für die EOS - Modelle komplett gilt (von wegen, das ist dann der und der Knopf) ...
    Zeig mal ein Bild genau, dann kann mans daran besser erklären...

  • Danke, dass ihr mir helfen wollt! :smile:


    dieses hier z.B.


    Es war zwar bewölkt aber lang nicht so dunkel
    Ich glaub, das hab ich mit der Einstellung für Schnee gemacht, auf Auto bekommts sonst schnell nen Blaustich.


    Ich hab gestern auch versucht, 5 tobende Hunde im Schnee mit der Sport-Einstellung zu fotografieren, das wurd absolut nix..
    Dann waren sie zwar nimmer verschwommen, aber denn wars so:


    oder gar so:

  • Der Weißabgleich: die Kamera versucht zu erkennen, was "weiß" ist und richtet alle anderen Farben danach aus. Wenn du ein "Schnee-Program" vorgibst, hilfst du ihr, den Schnee als weiß einzuordnen, deshalb ist es mit den Farben da besser. Deine Kamera kann im raw-Format fotografieren. Damit hast du hinterher alle Möglichkeiten, selbst festzulegen, was weiß ist. Auch hast du da mehr Möglichkeiten, das Bild heller zu machen. Die Kamera verschlimmbessert nicht vorher selbst schon, sondern lässt das Bild unbearbeitet. Das wäre vermutlich besser in deinem Fall.


    Das letzte Bild hat eine Blende von 2,8, einen ISO-Wert von 1250 und eine Belichtungszeit von 1/800 Sekunde. Mit anderen Worten: es war zu dunkel für ein "gutes" Bild. Die Blendenöffnung ist die Öffnung, die das Licht durch das Objektiv auf den Sensor lässt (oder so :ops: ). Also große Blende (f2,8 z.B.) = viel Licht kommt durch, kleine Blende (f18 z.B.) = wenig Licht kommt durch. Du brauchst eine bestimmte Lichtmenge, um ein gut ausgeleuchtetes, helles Foto zu haben. Wie viel Licht rein kommt hängt neben der Blendengröße auch von der Zeit ab, die die Blende geöffnet bleibt. In dem Fall 1/800 Sekunde. Hättest du stattdessen z.B. eine Blendenöffnung f8 genommen, hätte die Blende vielleicht 1/200 Sekunde geöffnet bleiben müssen, für ein gleich helles Bild. Soweit nachvollziehbar? Dann hast du noch die ISO-Zahl. Die sagt etwas über die Empfindlichkeit der Lichtmessung aus. Hohe ISO-Zahl bedeutet, du brauchst weniger Licht, dafür "rauscht" es immer stärker. Das sieht man an dem Bild sehr gut, es rauscht extrem stark.


    Mit den zu Verfügung stehenden Mitteln bekommst du das Bild kaum heller. Eine größere Blende als 2,8 hast du nicht zu Verfügung, die ISO-Zahl ist jetzt schon zu hoch und länger öffnen kannst du die Blende auch nicht, dann wird das Bild unscharf bei bewegten Objekten.
    Und dann ist es einfach so, dass es zwar keine schlechte Kamera ist, aber auch nicht gerade „high-end“. Du wirst mit etwas Übung sicher mehr rausholen können, aber wirklich „Schlechtwettertauglich“ wird die Kamera nicht sein.



    Also ein paar Tipps:


    - fotografier bei Sonne, so lange du noch kein wirklich gutes Gefühl für die Kamera und die Einstellungen hast


    - versuche es mal im raw-Format


    - fotografier den Hund erst mal in Ruhe, nicht in Bewegung.


    - der Hund sollte das Bild etwas raumfüllender einnehmen, nicht ein kleiner Fleck am Bildrand sein. Dann wird auch die Kamera mehr daran arbeiten, den Hund ins rechte Licht zu setzen


    - begib dich auf Augenhöhe mit dem Hund


    - fotografier in Halbautomatik und bekomme so ein Gefühl für Blende und Belichtungszeit

  • Wendlandzicke: ich hoffe das war nicht zu unverständlich oder zu "hart"?


    So ganz allgemein: es funktioniert nicht zu sagen, ich hab nun eine gute Kamera, also mach ich nun auch tolle Fotos. Das ist ungefähr so, als würde man einen 8 Wochen alten Labrador-Welpen aufnehmen und erwarten, dass der ohne jedes Zutun von Anfang an der perfekt funktionierende Familienhund ist. Man muss Arbeit investieren, schauen, was welche Effekte hat, sich überdenken, langsam mit der Kamera vertraut werden. Drück Knopf B und dann wird das was, so geht es nicht.

  • Nee, Quatsch, wieso zu hart?
    Hatte nur nicht die Zeit zu antworten ;-)


    So ungefähr hatte ich bereits ne Vorstellung von Blende und Belichtungszeit, aber nu fang ich langsam an, auch die Zahlen verstehen zu können *lach*
    Danke dir!
    Hab auch entsprechend ausprobiert, ist echt ne Hilfe, wenn man versteht, was die Zahlen auf dem Bildschirm bedeuten :^^:
    Hast es super erklärt, sehr sympathisch find ich ja auch das "oder so" :lol:


    Das mit dem raw hab ich auch schon mal gelesen, aber wie kann ich das umstellen? Ich hab da nix gefunden. Die Cam sagt mir zwar bei bestimmten Programmen "Speichermodus geändert" aber wenn ich am PC schaue, sinds trotzdem jpgs.


    Die unterschiedlichen Programme versteh ich auch noch nicht so.
    Leider wird das alles in der Bedienungsanleitung nicht beschrieben.


    Ich experimentier ja auch mit den unterschiedlichen Einstellungen herum, hab das auch bei der alten schon gemacht und mir ist auch bewusst, dass ich nicht einfach ne teurere Kamera kaufen kann und denn mach ich nur noch gute Bilder ^^
    Ich hab ja auch durchaus schon akzeptable Bilder gemacht, sogar eben so, wie du es auch als Tipps beschrieben hast ;-), mir gehts nur eben auch darum, die schwierigeren Situationen einigermaßen hinzubekommen.
    Hab euch jetzt halt die negativ-Beispiele gezeigt.


    Und mein großes Problem ist, dass meine Kleine einfach NIE stillhalten kann!! *lach*


    Ok, ich werd der Cam und mir noch ein wenig Zeit geben, uns kennen zu lernen *lach*, bin wohl nur so ungeduldig ^^ aber ich hab ja auch soooooo lange auf so eine Cam gewartet :D


    Vielen lieben Dank dir noch einmal!

  • Ich möchte in die Diskussion noch einen anderen Aspekt mit reinbringen. Hier stand irgendwo, Bild auf der Kamera ok, auf dem Monitor zu hell, zu dunkel oder andersrum.


    Es ist leider so, das viele billige Monitore das Bild verfälschen, sei es in der Helligkeit, oder in der Farbwiedergabe. Profis verwenden hier Geräte, mit denen die Monitore kalibriert werden. Setzt natürlich voraus, das der Monitor das auch hergibt. Solche Geräte wird kaum ein Hobbyfotograf benutzen, schon wegen dem Preis.


    Aber ich habe bei vielen Kunden schon erlebt, das sie gute Bilder von der Kamera laden und diese dann auf Grund vom schlechten Monitor kaputtreparieren bzw. verschlimmbessern.


    Ein preiswerter Rat, der auch für Amateure zu realisieren ist. Bilder von der Kamera ohne Nachbearbeitung in einem Labor als Bilder anfertigen lassen. Und diese dann mit dem Bild auf dem Monitor vergleichen. Hier kann man schon recht gut sehen wo die Schwächen liegen. Hilfreich ist es dabei Motive zu wählen, die ich dann mit dem fertigen Bild vergleichen kann, also in der Nähe von zu Hause. Und dann, wenn der Monitor es hergibt diesen einstellen, oder wenn keine Einstellung möglich ist die Abweichung bei der Bildbearbeitung berücksichtigen.


    Beispiel: Bild auf der Kamera ok, Papierbild auch ok, aber am Monitor ein Rotstich. Dann am Monitor die Farben einstellen, das der Rotstich weg ist. Wenn dies nicht möglich ist, dann einfach bei zukünftigen Bildern diesen Rotstich ignorieren.


    Ganz auffällig ist dies bei Laptops. Um einen niedrigen Preis zu realisieren werden hier sehr häufig miese Monitore verbaut.


    Dies nur als Ergänzung.


    Liebe Grüße Jan

  • Fotografieren, wenn man mehr möchte als "nur" ein paar nette Schnappschüsse bei optimalen Bedingungen, ist wirklich eine langwierige Lernerfahrung. Ich probiere es schon eine Weile, aber es gibt ungefähr monatlich neue Dinge, die ich bislang noch nicht ausprobiert habe, in der Form noch nicht fotografiert habe und es ist einfach ein ausprobieren und bewusst machen, was man da gerade probiert hat und was welchen Effekt hatte.


    Vom technischen Hintergrund habe ich wenig Ahnung. Mir wurde das vor Jahren mal für eine Analog-Kamera erklärt, aber für eine digitale ist es ja eh wieder anders. Am meisten hilft wirklich, ein Gefühl dafür bekommen und bewusst zu fotografieren. Wo ist die Sonne, wie sind die Lichtverhältnisse, der Bildausschnitt, der Hintergrund, die Blende, will ich viel Tiefenschärfe... das macht auch einfach die Erfahrung. Ich kann nur raten: probieren und sich bewusst machen, was genau da gerade die Einstellungen waren und was sie bewirkt haben.



    Zitat

    Das mit dem raw hab ich auch schon mal gelesen, aber wie kann ich das umstellen? Ich hab da nix gefunden. Die Cam sagt mir zwar bei bestimmten Programmen "Speichermodus geändert" aber wenn ich am PC schaue, sinds trotzdem jpgs.


    Kann sein, dass deine Kamera raw + jpeg speichert?! raw kann von den normalen Vorschau-Programmen nicht angezeigt werden. Welches Bildbearbeitungsprogram hast du?


    Zitat

    Die unterschiedlichen Programme versteh ich auch noch nicht so.

    Das ist halt eine Hilfe für die Kamera zu erkennen, was du willst. Du wirst es in jedem Fall besser selbst einstellen können ;) . Beim Sportprogram schaut sie halt, dass eine bestimmte Belichtungszeit eingehalten wird, beim Schnee-Program ein bestimmter Weißabgleich, beim Portrait eine bestimmte Blende etc. Das bekommst du selbst besser hin, wenn du erst mal ein Gefühl für die Kamera hast, damit würde ich mich gar nicht aufhalten. Fotografier lieber in Halbautomatik.

  • Zitat

    Am meisten hilft wirklich, ein Gefühl dafür bekommen und bewusst zu fotografieren. Wo ist die Sonne, wie sind die Lichtverhältnisse, der Bildausschnitt, der Hintergrund, die Blende, will ich viel Tiefenschärfe... das macht auch einfach die Erfahrung. Ich kann nur raten: probieren und sich bewusst machen, was genau da gerade die Einstellungen waren und was sie bewirkt haben.


    So sollte man es handhaben :gut: , denn wenn man das Gefühl und Gespür für ein schönes Bild entwickelt, dann ergeben sich ganz viele Dinge von alleine. Auch mit einer kleinen digitalen Kamera gelingen mitunter richtig gute Aufnahmen, wenn man sich Mühe gibt, und wenn man sich mit der Materie ganz allgemein befasst. :smile:


    Einfach nur draufhalten und "knipsen" ist dauerhaft höchst unbefriedigend, und meist auch nicht schön anzusehen. Mit der Zeit schraubt man die eigenen Ansprüche höher, und das finde ich gut so, denn nichts ist lähmender als auf der Stelle zu treten.


    LG Britta

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