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Benno ist ein 3jähriger Appenzeller Sennenhund. Er lebt mit seiner Familie in einem Hotel und ist dort nicht nur der Liebling aller Gäste, sondern darf sein Herrchen auch zum Wildgehege begleiten, wo Hirsche und auch Merinoschafe leben. So auch heute.
Anscheinend fand Benno heute aber keinen Spaß daran, die Hirsche zu hüten und den gerade geborenen Lämmern und den Schafen über die Schnauze zu schlecken. Vielleicht hatte er auch den Geruch seiner Freundin aus dem Nachbardorf in der Nase. Jedenfalls machte sich Benno auf den Weg. Nur leider in die falsche Richtung, nämlich genau zur Autobahn.
Die Wildzäune, die sonst dafür sorgen, dass keine Tiere auf die Fahrbahnen laufen können, sind derzeit unter dem Schnee verschwunden. Vermutlich gelangte Benno deshalb mitten auf die Fahrspur. Dort sahen wir ihn, als wir mit Zampa und Pupa auf dem Weg vom Hundefriseur zurück nach Hause waren. Mein Mann hielt am Standstreifen an, schaltete den Warnblinker ein und ich verließ das Auto. Zum Glück rannte Benno nicht panisch über die Straße, sondern lief langsam hin uns her, immer auf der Suche nach einem Ausweg. Aber da gab es nur die Schneeberge rechts und links
Ich ging zum Kofferraum, nahm eine Jöringleine heraus und kniete mich an den Straßenrand. Benno kam auf mich zu. Langsam. Viel zu langsam in meinen Augen, denn obwohl die Autos und vor allem auch die LKWs uns deutlich sehen mussten, bremste fast keiner ab, sondern alle bretterten an uns vorbei. Ein Armutszeugnis für all diese Fahrer! Benno, dessen Namen ich zu diesem Zeitpunkt nicht kannte und der kein Halsband trug, aber seehr gut genährt war, wandte sich wieder von mir ab und lief wieder zur Fahrbahn hin. Ich sah ihn im Geiste schon von einem LKW erfasst werden
In der Hoffnung, dass die Polizei mir helfen könnte, rief ich den Notruf. Der freundliche Mann am Telefon wusste bereits von dem Hund, meinte aber, ich solle mich nicht in Gefahr begeben, sondern die Fahrbahn verlassen. Die Kollegen seien informiert, derzeit aber noch auf der anderen Autobahn im Einsatz. Na prima :/ Während ich telefonierte, kam Benno auf mich zu und blieb so 30 cm vor mit stehen. Ich hatte Angst, ihm die Jöringleine um den Hals zu legen, weil ich fürchtete, er würde vor Angst wieder auf die Fahrbahn laufen. Aber ich hatte keine Wahl.
Dann hatte ich die Eingebung .... SITZ! ... YEAH, der Hund setzte sich ... BLEIB! Keine Ahnung, ob er das Wort kannte, aber er ließ sich die Leine langsam um den Hals legen *uff*. Ich zog die Leine fest zu! Ich hatte ihn
!!!!!
Autotür auf, in die Box ins Auto heben ... welch ein Kinderspiel. Also Polizei wieder anrufen. Wir sollen warten, sie schicken einen Hundeführer. Ja und dann? Na der bringt den Hund ins Tierheim. Ok, das können wir selbst und dann laufen wir nicht Gefahr, dass der Hund beim Umladen wieder entwischt. Prima, meinte der Polizist, das wäre toll von uns.
Also sind wir runter von der Autobahn, war eh unser Weg und sind quer durch die Stadt zum Tierheim gefahren. Dort haben wir den Hund zur Anmeldung bringen müssen, um zu prüfen, ob er gechipt ist. ER HATTE EINEN CHIP. Nun sollte Benno in den Zwinger. Häää? Warum das denn? Ich fragte, ob man nicht vielleicht gleich bei Tasso nachfragen könnte, ob der Hund registriert sei. Na gut, sie rufen gleich dort an. Aber sie meinten, ob wir das heute noch erfahren, sei nicht sicher ...???!
Tasso gab natürlich SOFORT Auskunft und als ich Name und Straße des Halters hörte, musste ich grinsen, denn das ist in unserer Nähe. Ich fragte im Tierheim, ob ich wohl ein Telefonbuch bekommen könnte, damit ich den Halter anrufen kann und wählte kurz darauf die Nummer.
Die Frau am anderen Ende der Leitung war total erstaunt, als ich ihr sagte, dass ich aus dem Tierheim anrufe, weil ich ihren Hund auf der Autobahn aufgelesen und zum Auslesen des Chips ins Tierheim gebracht habe. Sie hatte ihn bislang nicht vermisst. Denn - und das erfuhren wir bei einem Kaffee, als wir Benno nach Hause gebracht haben - er war mit Herrchen unterwegs und da er ab und an vom Wildgehege nach Hause lief, hat man ihn bislang weder am Wildgehege noch Zuhause vermisst.
Während wir mit Bennos Frauchen plauderten, lag Benno sichtlich zufrieden neben mir und ließ sich das Fell kraulen. Na kein Wunder, er hatte einen aufregenden Tag hinter sich. Zum Glück einen Tag mit Happy End.
Das ist Benno, leider nur zwei miese Bild, die ich mit meinem Handy gemacht habe:
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Was ich wirklich nicht verstehe: Wieso kann ich als Auto- oder LKW-Fahrer nicht wenigstens ein bisserl vom Gas gehen, wenn ich sehe, dass sich da ein Mensch und ein Hund auf der Autobahn befinden??? Hätte nur noch gefehlt, dass so ein Depp hupt und Benno panisch vor ein Fahrzeug läuft. Ich möchte generell keinen Hund anfahren und schon gar nicht erleben, wie mir ein gut genährter Appenzeller durch die Frontscheibe knallt.
Ein Lob auch an unsere beiden Schnuffs Zampa und Pupa. Sie haben den „Eindringling“ überhaupt nicht angegrummelt oder gar angewufft, als ich ihn in die Box manövrierte und verhielten sie während der gesamten Zeit, als der Rüde in unserem Auto war, wirklich sehr gastfreundlich, nämlich ruhig.
Und als Resümee des heutigen Tages habe ich mir die Nummer von Tasso gespeichert und die Onlineabfrage der Chipnummer als Link gelegt. Denn wenn ich nochmals in solch eine Situation komme, brauch ich nur einen Tierarzt, einen Hundeführer oder ein Tierheim in der Nähe, um den hoffentlich vorhanden Chip auslesen zu können.
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Hi
hast du hier Benno und sein Ausflug auf die Autobahn (lang!)* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Püüüüüüüüüh, aufregende Situation.
Das hätte für viele Beteiligten und auch für die, die meinen es ginge sie nichts an, böse ausgehen können.
Prima, das ihr so toll reagiert habt.
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Zitat
Die Frau am anderen Ende der Leitung war total erstaunt, als ich ihr sagte, dass ich aus dem Tierheim anrufe, weil ich ihren Hund auf der Autobahn aufgelesen und zum Auslesen des Chips ins Tierheim gebracht habe. Sie hatte ihn bislang nicht vermisst. Denn - und das erfuhren wir bei einem Kaffee, als wir Benno nach Hause gebracht haben - er war mit Herrchen unterwegs und da er ab und an vom Wildgehege nach Hause lief, hat man ihn bislang weder am Wildgehege noch Zuhause vermisst.
Schön, das du geholfen hast ! Aber das es immer noch Leute gibt, die nicht mal merken, das ihr eigener Hund weg ist.
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Oh Gott, Respekt, dass du das so gemeistert hast! Mir wäre vermutlich das Herz stehen geblieben.. Schön, dass der Herr nach seiner gefährlichen Reise wieder heil zu Hause ist
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Hi,
was für ein Glück das Du ihn einfangen konntest und nicht die Polizei kam.
Die hätten ihn sehr wahrscheinlich erschossen.
LG
Andrea -
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Guter Einsatz -- hat den Hund sehr wahrscheinlich gerettet, die Polizei macht da eher kurzen Prozess wenn der Strassenverkehr gefährdet ist.
Und ich habe absolut NULL Verständnis für Hundehalter, für die es normal ist, dass ihr Hund alleine unterwegs ist (läuft alleine vom Wildgehege nach Hause und wurde deshalb noch gar nicht vermisst). Absolut NULL.
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Die Welt braucht mehr Schlaubis
Dein Einsatz war wirklich toll !
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Weiß gar nicht was ich schreiben soll, außer: TOLL gemacht . Und ich hoffe, die Besitzer haben in Zukunft ein wachsameres Auge auf den Hübschen
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Das hast Du einfach super gemacht - Hut ab!
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Mensch Doris, was für ein Horror
Zu Deiner Frage.
Leider erinnert mich das an meine Kollegin.
Ich war mit ihr auf der Heimfahrt, sie ist gefahren.
Am Straßenrand einer sehr viel befahrenen Straße stand eine Staffhündin.
Gegenüber ist nur ein Haus, das Dorf ist weiter entfernt.
Mir war klar, dass die Hündin da drüben hingehört, allerdings hatte ich eine Mega-Angst, dass sie beim Überqueren überfahren wird.
Also habe ich meine Kollegin dazu bewegt zurück zu fahren, weil sie einfach vorbei gefahren ist.
Bin dann zu der Hündin, die mich freundlich begrüßte und meine Kollegin hat die Straße blockiert.
Sie saß im Auto und hatte Angst, dass der Hund beißen würde.
Natürlich wusste ich das nicht, aber einen Hund überfahren lassen
Auf der anderen Seite hielt dann auch der nächste Wagen, so das die Straße blockiert war.
Ich lockte sie rüber zum Haus und habe den Besitzer rausgeholt.
Der hat sich tierisch gefreut und hat gesagt, dass er sein Grundstück gleich auf Löcher überprüft.
Als ich wieder im Auto war, habe ich gefragt, warum sie nicht gleich angehalten hat.
Und sie, obwohl selbst Hundehalter, ist ja nicht mein Hund
Ich war total fertig, denn ich könnte das nicht mit mir vereinbaren.
Und was die LKW Fahrer angeht, ich schätze, die haben einfach einen zu langen Bremsweg und haben Dich und den Hund eh zu spät gesehenZum Glück ist ja alles gut gegangen
Grüzzle
Bibi -
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- Vor einem Moment
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