Wielange warten bei Hirntumor?
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Zitat
bis irgendwann ein arzt den angehörigen zu verstehen gab, dass er wohl deshalb nicht los lassen könne, weil sie ihn noch nicht ließen. daraufhin weinten seine liebsten an seinem bett und erklärten ihm, dass es jetzt soweit sei, und dass es ok sei. einen halben tag später machte der mann ganz ruhig die augen zu.
Das kommt mir bekannt vor...
Vor nicht einmal drei Wochen habe ich mein Baby einschläfern lassen.
Monate lang war klar, dass es nicht mehr lange sein könnte (so lange hatte keiner gedacht). Dann wurde es schlechter, aber noch okay. Trotzdem habe ich lange und viel gegrübelt, wann der Zeitpunkt da ist. Ob ich ihn verpassen würde, ob ich zu früh entscheide. Ich habe meinem Kleinen (und auch mir) gewünscht, dass er einschläft, dass er eher früher als später geht. Dass er nicht weiter kämpft, wie er es immer getan hat, sondern geht, bevor es kein Zustand mehr ist.Den Gefallen hat mir mein Sturkopf nicht getan
Und auch wenn ich mir oft wirklich gewünscht habe, dass er stirbt, bevor es zu schlimm wird, bevor ich entscheiden muss, ist er es nicht.
Dann ging es schneller. Und es kam der Moment, wo ich nicht mehr gewünscht habe, dass er geht, sondern wo ich bereit war, für ihn zu entscheiden. Eine Stunde vorher hat er noch gefressen, ist umhergetapert, hat gekämpft. In dem Moment der Entscheidung habe ich ihn mir geschnappt und wollte ihm noch ein paar ungesunde Leckereien geben, ihn verwöhnen. Ab dem Moment hat er nichts mehr genommen. Ab dem Moment war er auf einmal total ruhig, was er die ganze Nacht vorher nicht konnte. Er ist ganz still liegen geblieben und hat sich richtig verwöhnen lassen. Die Unruhe war weg, wir waren uns einig.Auch wenn ich es nie geglaubt habe... Ich habe es gespürt. Ich habe die Entscheidung getroffen. Und dann war auch er so weit zu gehen (geholfen habe ich ihm trotzdem, also helfen lassen natürlich).
Und es war friedlicher als ich es mir jemals hätte vorstellen können.Ich wünsche euch viel Kraft!
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Das tut mir so Leid. Viel Kraft für dich und deinen Hundi..
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Ich nutze euch jetzt noch ein bisschen weiter (aus). Sonst ist keiner da, der uns beistehen kann - daher bin ich froh, dass ich hier Antworten kriege! (Besonders die Info mit dem "morgens schlecht - nachmittags gut" hat mir sehr geholfen - das hätten mir die Tierärzte doch sagen müssen! Damit ich es besser einschätzen kann. Gott was ich Ärzte hasse..... )
Nu isses so: Das hochdosierte Kortison (20mg) verbessert die Sache (die Schmerzen) offensichtlich. Ich habe seit Heute früh um 4 auf den Hund eingeredet (meditativ): wenn du gleich wieder hinter mir herschleichst und ich dich zurück tragen soll, dann rufe ich den Tierarzt an. Wenn nicht - dann warten wir.
Und er ist vorgelaufen. Und legt jetzt den Kopf hin.
Was soll ich da machen? Nu muss ich noch warten. Blöd ist, das der Hund kein Schmuser ist. Er will kein "Betüteln" - er will selbständig seinen Angelengenheiten nachgehen. Na gut - heute noch. Morgen sehen wir dann. Seufz
Anne -
Hallo Ihr - findet ihr meine Idee / Zeitplan o.k.? (siehe Beitrag oben)
Zu beobachten, wann es morgens wieder weh tut, wenn er schleicht und sich nicht für Mäuse interessiert. Diesen Zeitpunkt abzupassen und dann sofort zum Tierarzt zum einschläfern? Ich hab hier alle Telefonnummern liegen - auch den Notruf fürs Wochenende. Ich kann jederzeit los, der Hund ist in der Arbeit dabei. Vermutlich hat er Kopfschmerzen, aber mir scheint, er will noch leben. Er frisst gut (Cortisongier) verträgt es auch gut. Träumt viel, döst viel, läuft 20 min im Regen über die Wiese - trinkt - liegt wieder. Fast normales Hundeleben.... Er gibt mir kein anderes Zeichen - ausser das Vorlaufen und rumschnüffeln und Mäuse ärgern. Ist der Plan so "gehnemigt"? (Von denen, die da mehr Erfahrung haben als ich...)
Müde Grüße Anne -
Anne,
mir scheint, du wirst spüren, wenn es ihm zu viel wird. Es ist gut, dass du "spontan" entscheiden kannst. So blöde Sachen wie "dann ist ja Wochenende" noch mit einbeziehen zu müssen ist fürchterlich.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft. Denk auch ein bisschen an Dich, nur wenn Du okay bist, kannst Du für Deinen Hund dasein.
Fühl Dich mal virtuell umarmt
mitfühlende Grüße
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Es ist vorbei. Die Tierärztin war da. Er ist morgens nicht gelaufen - wollte nicht mal pinkeln. Um 10.00 war´s zwar schon wieder bissi besser. Aber wir hatten es ja so ausgemacht.
Danke an euch alle - da ich alleine lebe, war es mir irrsinnig hilfreich mit euch zu reden!! Besonderen Dank an "dieveni"-
die beschwerden sind bei hirntumor-erkrankten morgens immer am schlimmsten und bessern sich im verlauf des tages.
Das hat mir bei der Entscheidung sehr geholfen!
Jetzt liegt er hier. Mein Garten steht leider unter Wasser. Aber sein "Zweitherrchen" wird nachher einen Platz in seinem trockenen Garten aussuchen. Bis irgendwann wieder.
Viele Grüße
Anne - nicht mehr Annewillo -
Hallo Anne,
erstmal mein herzliches Beileid, schade dass du Willow gehen lassen musstest. Aber ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war!
Er ist jetzt irgendwo, ohne Schmerzen und dem unangenehmen Druck im Kopf-er wird es dir danken.
Ich wünsche dir viel Kraft, die nächste Zeit einigermaße gut zu überstehen.
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Mein Beileid...
und, hast du ein schlechtes Gewissen.. ich gehen zu lassen bevor es unerträglich wurde?
Ich hoffe nicht, das brauchst du nicht
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Du hast deinem Hund einen mehr als würdigen Abschied ermöglicht.
Und du bist immer noch Annewillo und wirst es immer bleiben, denn er ist in deinem Herzen.
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Gute Reise ins Regenbogenland Willo :kerze:
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