Eure Erfahrungen mit blinden / erblindenden Hunden
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Hallo ihr Lieben,
ich interessiere mich für Eure Erfahrungen in Pflege und Umgang mit Hunden, die langsam oder plötzlich erblinden bzw. irgendwann blind sind.
Herrn Leon grüßt der graue Star,
eine Operation wird aufgrund der sonstigen Konstitution leider nicht mehr möglich sein.Hier soll es aber nicht um Herrn Leon gehen, sondern ganz allgemein um Eure Erfahrungen.
Im Erblindungsprozess:
Habt ihr mit Medikamenten, Pflanzenheilkunde oder Homöopathie positive Erfahrungen gemacht?
Habt ihr die Ernährung oder die Nahrungsergänzungsmittel umgestellt und irgendwelche Geheimtipps für Super-Augen entdeckt?
Habt ihr schon zu diesem Zeitpunkt besondere Rücksicht auf den angehenden Blindfisch genommen?
Habt ihr im Training bereits auf Handzeichen verzichtet und die akkustischen Befehle stärker geprägt? In unserem Fall funktionieren ja tatsächlich die Handzeichen am Besten, da ich mich wg. der schlechten Ohr-Gesundheit des Hundes eigentlich auf altersbedingte Taubheit (also echte, nicht die selektive ;)) eingestellt hatte.
Nach der Erblindung:
Gibt es gesundheitliche Aspekte, die jetzt berücksichtigt werden müssen?
Abgesehen davon, dass man nicht mehr wöchentlich die Möbel umstellt: Worauf ist im Umgang mit einem blinden Hund besonders zu achten?
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Was könnt ihr uns Haltern von zukünftigen Blindschleichen mit auf den Weg geben? Worauf können wir uns einstellen? Was ist wichtig?
Einer der Hunde, den wir durch die Altenpfleger-Patenschaft unterstützen, ist über Monate hinweg erblindet und lebt inzwischen in völliger Dunkelheit. Obwohl dieses Tier diese schwere Phase im Tierheim erlebte, findet er sich in gewohnter Umgebung sehr gut zu recht ... den Tierheim-Hof und die anschließenden Gebäude verlässt er jedoch nicht mehr ohne Bezugsperson oder andere Hunde.
Ein Beispiel, welches mich nachdenklich werden lässt.
Sollte man vielleicht auch einfach gar nicht so viel tun und den Dingen ihren Lauf lassen? Andererseits hat der blinde Galgo aber auch sehr viel mehr Hundeanschluss und -kontakt als mein Hund.
Ich bin auf Eure Erfahrungen sehr gespannt!
Euer Känguruh
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Hi
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Hallöchen
Unser erster Hund ,ein Dackel wurde im Alter auch blind.
Er kam damit recht gut zurecht.
Wir haben Ihn nur auf freien Wiesen von der Leine gelassen
und die Möbel nicht umgestellt.
Hunde arbeiten viel mehr mit der Nase und den Ohren ( wenn Sie denn wollen)
Für uns Menschen ist erblinden wohl eine der schlimmsten Vorstellungen.
Für einen Hund nicht ,er lebt immer im hier und jetzt und zwar so wie es jetzt eben ist.Bis bald
Karin
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Hallo kaenguruh,
sowas Ähnliches ist mir ja auch passiert: Meine achtjährige Hündin erblindete binnen eines Monats. Darf ich dir den ganzen Erfahrungsbericht nochmal verlinken? (Startseite, "Bericht über eine sehr seltene Krankheit")
http://www.hundshuus.de/hundevermittlung/index.html
Es war zunächst sehr schwer, vor allem für den Terrier, der ja bis dahin topfit gewesen war, und dem wirklich die Welt zusammenbrach. Nach diesen Erfahrungen glaube ich absolut nicht mehr, daß das Sehen bei Hunden ein untergeordneter Sinn ist.
Trotzdem läßt sich sogar mit einer so plötzlichen Erblindung schließlich klarkommen, sogar wieder ganz gut. Ich denke, je mehr Zeit der Hund für die Umstellung hat, desto leichter müßte es werden - und drücke euch jetzt wirklich sehr die Daumen!
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Hallo,
...unser Dino hatte eine Augenkrankheit und erblindete langsam und
schleichend. Er war ca. fünf Jahre alt, als der Prozess endgültig
abgeschlossen war und er vollständig erblindete.Besondere Medikation oder Futtergabe war nicht erforderlich, da der
Sehkraftverlust krankheitsbedingt und somit unumkehrbar und auch
nicht beeinflussbar war.Rücksicht haben wir natürlich genommen und immer gewissenhaft
aufgeräumt.
Ein Umstand, der sich aus einem Lernerfolg infolge eines umgerannten,
ehedem vollen, Putzeimers ergab.Und wir trainierten das 'Stop!'
Das wichtigste Kommando, wenn man einen blinden Hund hat.
Man lernt, das Auge seines Hundes zu sein. So, wie der Fahrlehrer immer
forderte, dass wir vorrausschauend fahren sollen, so lernt man auch zu
gehen.
Immer auf der Hut. Kellergitter, Gullys, Bäume, Masten, Schilder, zu hohe
Geländer (der Gute ist uns tatsächlich mal von einer Brücke unter dem
Geländer durch in den Bach geplumpst), Senken, Löcher, Abhänge, Kabel,
Buschwerk, Zäune... man glaubt gar nicht, was man alles sieht, wenn
man mit nem Behindi-Hund unterwegs ist.War am Anfang gar nicht so leicht, als wir Jimmy bekamen.
Dauernd ist man zusammengezuckt, in der Erwartung, dass er irgendwo
dagegen donnert, war man doch so lange einen Maulwurf gewöhnt.Schwer wurde es erst, als der Dino später noch ertaubte. Da half neben
noch grösserer Vorsicht nur noch die Umstellung auf Tastsignale.
Ging einigermaßen, war aber nicht leicht.Am wenigsten Probleme schien übrigens bei dem Ganzen, der Hund zu
haben. Zum Glück.liebe Grüsse ... Patrick
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Bei meiner Kleinen wurde im Mai 2010 - nachdem sie eine starke Augenentzündung auf beiden Augen bekam - in der Tierklinik bei einer Augenspezialistin für Hunde auf beiden Augen komplett beginnende Netzhausablösung festgestellt. So stark, dass davon auszugehen ist, dass sie total erblinden wird.
Als es bei ihr akut war ist sie überall gegengelaufen und war richtig irritiert/verstört, weil sie nicht verstand, was mit ihr passierte. Mein Mann und ich haben dann Geräusche beim Gassigehen gemacht, damit sie wuste wo wir sind. Wir sind mit ihr nur bekannte Strecken gegangen und sie blieb in unserer Nähe und lief auch ohne Leine. Sie ist dann immer langsam im Zickzack gelaufen und konnte so an den Duftspuren der anderen Hunde erkennen, wie sie gehen muss und hat ihren Weg gefunden. Nach ein paar Tagen hatte sie sich darauf eingestellt und es gab kaum Probleme mehr. Allerdings haben wir ihr auch immer gesagt, wo sie aufpassen musste.
Behandelt wird sie mit einem Cortisonpräparat (Dexatresson forte).
Aber der Grund ihrer Erkrankung war ein nicht erkannter viel zu hoher Blutdruck. Der wird ebenfalls mit entsprechenden Medikamenten behandelt. Jeanny wird im Mai 10 Jahre alt. Wir hatten sie mit 8 1/2Jahren aus dem TH geholt. So wie es aussieht ist es bei TA nicht unbedingt üblich, Blutdruck zu messen. Uns war einfach anfangs nur aufgefallen, das die Kleine schon mal im Schlaf plötzlich wach wurde und sehr stark gehechelt hatte. Wir sind dann zum TA. Der meinte aber, dass das bei Schäfis normal wäre. :/ Erst als wenige Monate später die Augenprobleme auftraten sind wir dann notfallmäßig in die Tierklink mit dem o.g. Ergebnis. Die TAin hat direkt gesagt, dass der Blutdruck so hoch ist, dass sie urplötzlich einen Schlag hätte bekommen können.
Sie hat auf die Beandlung gut angesprochen und sieht auch wieder besser.
Der Umgang mit einem erblindenden Hund ist nicht so problematisch. Die Hunde gewöhnen sich sehr schnell an diese Situation und kommen dann auch gut damit klar. In der Begegnung mit anderen Hunden gibt es bisher auch keine Probleme. Wir hoffen, dass das auch so bleibt.
LG Gabi -
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Als ich Jugendliche war Erblindete der Zwergpuddel meiner Mutter.
Wodrauf geachtet werden muss bei Augenkrankheiten ist der Augendruck. Unsere Teddy hatte an einem Auge damit Probleme. Die TA hatte von solchen speziellen Dingen keine Ahnung und hat die Teddy lange Zeit unnötig gequält, mit Augendruck messen.
Bis es dann meiner Mutter gereicht hat und die zu ner Spezialklinik gefahren ist und dort wurd das Auge sofort entfernt.
Mit dem zweiten Auge gabs solche probleme nicht, doch es war auch komplett Blind.
Die Teddy ist ja mit mir und meinem Bruder aufgewachsen und war somit recht abgehärtet. Man konnte sie überal anfassen und stoppen bevor sie vor nen Türrahmen gelaufen ist ohne das sie davon erschrocken ist.
Die Tapselte auch noch als ganz Blinder Hund durch die Wohnung und hat sich sehr an der Stimme Orientiert, wenn wir ihr erlaubten zum Kuscheln ins Kinderzimmer zu kommen. Beim rest der Wohnung hatte sie nie probleme.
Die Bewegungen waren natürlich langsamer, gerannt ist sie als Blinde nicht mehr, war aber auch schon über 13 Jahre alt.
Ausserhalb der Wohnung haben wir sie regelmässig angesprochen, damit sie die richtung wusste.Hatte noch 2 glückliche Jahre als Blinder Hund. Jedenfalls nachdem das doofe Auge entfernt wurde.
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Hallo,
meine Jack-Russel-Hündin ist seit 4 Jahren
oder so blind. Beide Augen mussten wegen Glaukom nach Linsenluxation entfernt werden. Erst eins, dann das nächste.
Es gab genau einen Tag damit Probleme, nämlich weit vorher, als die 2. Linse luxierte. Das passiert plötzlich, also sah der Hund von jetzt auf gleich nichts mehr (das erste Auge war schon blind). Das war verstörend, konnte aber durch eine OP nochmal behoben werden. Wieviel sie danach noch gesehen hat, konnte man nur raten, viel war es wohl nicht.
Jedenfalls hatte sie ihre Blindheit später völlig ignoriert und sich anderweitig orientiert, ich nehme an, sogar an den Geräuschen ihrer eigenen Füße, wenn sie auf etwas zulief. Am liebsten lief sie ohne Leine herum, selbst ist der Hund. Wer es nicht wusste, merkte es nicht. Wer es hätte wissen müssen, fragte ob der Hund nicht noch schemenhaft sehen kann
.
Das hat sich jetzt etwas geändert, sie scheint langsam schlechter zu hören und verläßt sich schon eher auf mich.Vieles steht hier schon an Tipps. Ich habe wenig Gewese drum gemacht, mein Hund brauchte es nicht. Mir war immer wichtig, ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst in fremder Umgebung zu machen, damit der Hund nicht in eine Baugrube fällt etc.
Wir sind zusammen im Urlaub gewesen, der Hund rannte seinem Ball hinterher (Glöckchen drin), also ein ganz normales Hundeleben ohne Einschränkungen.
LG
Eureka23
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Ich glaube, dass jüngere Hunde besser mit einer Erblindung zurechtkommen. Meine Hündin hatte leider den grauen Star im Alter bekommen. Ab diesem Zeitpunkt hatte sie sich regelrecht zurückgezogen in ihr Körbchen und ist nur noch zum Fressen und Gassigehen rausgekommen. Ich jedenfalls habe leider nicht die Erfahrung machen können, dass erblindete Hunde mit diesem Leiden gut zurechtkommen. Sobald sie aufstand, lief sie eigentlich ständig irgendwo gegen. Wir haben das gesamt Inventar nicht verrückt und trotzdem stieß sie mit Ihrem Köpfchen oder Rücken gegen Stuhl- und Tischbeine. Ich habe dann alle Beine mit Handtüchern umwickelt, dass sie sich nicht verletzen kann. Die Wachphasen wurden leider immer kürzer, bis sie nach ein paar Monaten ganz einschlief...
Es war eine ganz schreckliche Zeit. -
Was mir noch eingefallen ist.
Meine Kleine beschäftige ich mit Suchspielen (Nasenarbeit), viel Schmusen und Knuddeln.
Bin auch seit geraumer Zeit zusätzlich mit ihr in einer Spielstunde in der Hundeschule. So bekomme ich noch mehr Ideen die Kleine über Kopf- und
Nasenarbeit zu beschäftigen. Also ich sehe keine Probleme mit einem Hund der erblindet klarzukommen und wenn sie mal ganz blind ist wird das auch kein Problem geben.
LG Gabi -
Oh interessantes Thema. Murphy mein Neuzugang leidet unter Keratitis (Hornhautentzündung) auch dort kann es vielleicht irgendwann mal zur Erblindung kommen. Ich habe davor auch leicht Panik muss ich sagen, aber ich habe noch immer Hoffnung, dass es nie soweit kommen wird. Dazu muss er immer Augensalben etc. bekommen und auch eine Brille tragen, wegen den UV Strahlen. Bis jetzt sieht er noch sehr gut, aber es wird ja auch schon ne weile behandelt. Zum Glück funktioniert die Nase verdammt gut
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