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Wenn der Hund äußerlich ruhiger wird, wird der dann auch innerlich ruhiger???
Wenn ich jetzt warte, bis Bluey sich auf die Seite legt (anfangs mit Hilfe), clicke, dann warte bis er die Pfoten ablegt, clicke, warte bis er den Kopf ablegt, clicke... ob ich so Ruhe shapen könnte?
Oder ist er dann nur äußerlich ruhig??? grübel grübel...
Und: sollte ich dann NUR das clicken und sonst erstmal gar nix anderes clicken? oder sollte ich da auch Abwechslung reinbringen, damit er nicht irgendwann nur noch mega-ruhig auf der Seite liegt, wenn ich clickere...???
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also, ich tät ja ein konditioniertes Entspannungsignal empfehlen ;D
hier ein interessanter Artikel dazu: http://www.cavecani.de/wissens…pannung-im-hundetraining/
Aber klar kann man mit dem Clicker auch "ruhigeres Verhalten" erarbeiten.
Aber Du hast natürlich auch recht - nur weil der Hund sich nicht bewegt, heißt das nicht automatisch, dass der Hund auch ruhig und entspannt ist.
Das Hunde beim Clickern hochfahren, empfinde ich als Trainingsfehler - sie sollen fröhlich aber konzentriert mitarbeiten - und stark erhöhtes Erregungsniveau ist der Konzentrationsfähigkeit abträglich. Grade so Hochdreh-Kandidaten können evtl ein paar "Ruhelektionen" gut vertragen.
Was auch eine Rolle spielt ist, wie begehrt ist denn die Belohnung, und mit welchem Erregungslevel ist es verbunden?
Wenn ich einen "bewegungslosen" Hund clickern will, sich etwas mehr/schneller zu bewegen, nehm ich Bestärker, die den Hund in weitere Bewegung versetzen, das kann alles sein, von fliegenden, rollenden hüpfenen, sehr begehrten Leckerchen, zu Rennspielchen, zu Reizangelspielchen, oder Zergeln.
Will ich einen erregten Hund etwas "runterholen" nehme ich Bestärker, die die gewünschte Ruhe unterstützen - Leckerchen direkt aus der Hand, Leckerchen aus hohem Gras rausschnuffeln, was Leckeres aus der Futtertube schlecken, was hartes zum Kauen... Was da am Besten geht, kann von Hund zu Hund auch sehr unterschiedlich sein.Gibts einen konkreten Anlass? Willst Du etwas bestimmtes für eine bestimmte Situation?
Oder ist das mehr eine allgemeine Frage? -
Danke Dir Shoppy für die ausführliche Antwort..
Naja, eigentlich wollte ich generell mal wieder öfter/regelmäßig clicker-sessions machen. Habe ich ca. 1 Jahr lang keine mehr gemacht, weil ich ja nicht wußte, was mit Bluey ist und weil ich nix falsch machen wollte und weil er eben so hochdreht und zu viel Streß ja doof ist...
Jedenfalls wollte ich jetzt wieder anfangen, öfter zu clickern in so home-sessions. Und nun ja, ich habe eigentlich ganz normale Leckerlis (zur Zeit kleingebröckelte Platinum). Bluey ist aber immer hochmotiviert, extrem schnell... Da wird wohl auch sein Schilddrüsen-Problem ne Rolle spielen, das wird dann die Zeit zeigen. Ich dachte halt, mit ruhigem Clickern könnte ich aber das beeinflussen, wenigstens ein wenig... Das mit der Ruhe halt...
Bißchen konfus, gelle?Also Bluey ist zu Hause eigentlich ein sehr ruhiger Hund, schläft, döst usw.. Es gibt aber Situationen, da dreht er von null auf 180 hoch. von jetzt auf gleich, freut sich dann wie blöd, hechelt und kriegt rote Augen. die kriege ich im Moment mit Ritualen, viel eigener Ruhe usw. ganz gut in den Griff.
Und nun dachte ich halt, da clickern ja insgesamt für die Gehirnfunktion vorteilhaft ist und auch in Anbetracht von Blueys Krankheit/Problematik, könnte das Clickern von ruhigen Verhaltensweisen was für uns sein. Aber damit habe ich eigentlich überhaupt keine Erfahrung.
Bluey ist halt ein richtiger "workaholic". Ich habe damals sicher auch beim Aufbau von "Arbeit" Fehler gemacht, Bluey zu sehr motiviert. Wobei er immer ansprechbar ist, er kippt nicht weg, sondern fährt nur auf nem seeeehr hohen Level. Beim Spaziergang oder einfach draußen ist er aber SOFORT wieder ruhig, wenn ich Spieli/Leckerli/"mich" wegpacke und sage : Schluß jetzt. Zeige ihm die leeren Hände und er geht Hunde-Dinge machen...
Clickere ich zu Hause, ist er schon beim leckerlis auspacken und Clicker zur Hand nehmen total aufgeregt, hechelt, fiept, hibbelt rum. Packe ich danach alles weg, akzeptiert er das super, kommt dann aber nicht zur Ruhe, läuft noch minutenlang hin und her, legt sich hin, steht wieder auf, hechelt wie bekloppt...Bei Bluey ist die Belohnung selbst im Grunde fast egal, dem geht es um die Arbeit... Meist nehme ich normales Futter. Hatte ich zu Hundeplatzzeiten mal was besseres dabei, konnte er sich nicht mehr konzentrieren, war übermotiviert.
Ich muß nun dazu sagen, daß ich das letzte Jahr nur Suchübungen und Suchspielchen und wenig "Unterordnung/DogDance-Übungen (langsam und konzentriert) " mit Bluey gemacht habe, weil ich eben nix falsch machen wollte, weil ja irgendwas mit ihm nicht stimmt, ich inzwischen weiß, daß es von der Schilddrüse kommt, aber noch nix behandelt wird und ich den nächsten Termin erst am 4.2.2011 habe...
Oh Mann, ist das alles konfus... Aber auch meine Gedanken zu dem Thema Bluey und Ruhe sind auch so konfus...
Hat wer Tips für mich?
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Zitat
Also Bluey ist zu Hause eigentlich ein sehr ruhiger Hund, schläft, döst usw.. Es gibt aber Situationen, da dreht er von null auf 180 hoch. von jetzt auf gleich, freut sich dann wie blöd, hechelt und kriegt rote Augen. die kriege ich im Moment mit Ritualen, viel eigener Ruhe usw. ganz gut in den Griff.Wie reagiert Bluey denn auf Veränderungen oder Neue Dinge, Unerwartete Situationen? Regt er sich da schneller/öfter oder gar nicht auf?
Wenn du mit Ritualen gut beikommst, würd ich fast sagen, die Clickerrunden immer am selben Tag zur selben Zeit zu machen und zu schaun, ob sich die Motivation verändert. Wenn Bluey die Arbeit an sich am wichtigsten ist, würde ich die Futterqualität noch weiter runterschrauben, nur noch die besten Ausführungen überhaupt mit Futter belohnen und alles andere ruhig und leise mit Markerwort belohnen.
LG
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Bluey ist draußen ein sehr ausgeglichener Hund. Da könnte die Welt um ihn herum untergehen und er würde stoisch mittendrin stehen. Da bringt ihn nix aus der Ruhe. Auch drinnen kann ich jetzt nicht sagen, daß er bei neuen Dingen allgemein hektisch reagiert... neue Möbel, umräumen usw. läßt ihn kalt.
Vielmehr dreht er drinnen bisher eher in Situationen auf, in denen er ne hohe Erwartungshaltung hat und die immer gleich sind: Beispiel: abends Runde um den Block, danach Futter... Da wird er dann ab ner bestimmten Uhrzeit unruhig. Es ist da super schwer für mich den richtigen Weg zu finden. Bisher habe ich versucht nen ruhigen Moment abzupassen, aber je länger ich warte, desto unruhiger wird er. Momentan versuche ich die Situation zu entschärfen, indem ich ihn auf die Decke schicke/ihm mit Kommando ne Aufgabe gebe und erstmal das drauf bleiben/warten belohne. So langsam (nach knapp 2 Wochen) scheint er da ruhiger zu werden, weil ich das liegen bestätige und ihn extrem konsequent immer wieder drauf schicke. Warten, bis er von sich aus ruhiger wird, hat gar nix gebracht...
Er hat in solchen Situationen eine dermaßen hohe innere Spannung, daß er anfangs auch oft mit nem Quietsche-Kläff aufgesprungen ist, sich paarmal gedreht hat und dann erst nach erneuter Aufforderung sich wieder hingelegt hat... Wie gesagt: DAS klappt nun schon fast gut...Mit den Clickerrunden selbe zeit, selber Ablauf wollte ich eh machen...
Platinum bzw. MM sind unser normales Futter... Bluey frißt aber auch alles und alles sehr gerne...
Markerwort reagiert er nicht so exakt drauf, die Aufregung ist da die gleiche, eher noch höher. Schraube ich die Clickerrate runter (vorallem wenn ich shapen will), dann wird er frustriert, unsicher, fängt das kläffen an, ist überfordert... DAS ist aber nicht mehr so schlimm, wie früher mal.
Es ist schwierig, weil ich ja immer noch nicht weiß, was von seinem Verhalten von der Schilddrüse kommt und was Ausbildungsfehler oder einfach Art von Bluey ist...
Ich bin weiterhin sehr an einem Austausch mit Euch interessiert und muß dann wohl entscheiden, ob es Sinn macht zu clickern oder ob ich vielleicht nicht doch abwarten soll, bis wir den Termin hinter uns haben und er (hoffentlich endlich) behandelt werden kann/wird... Und wie es dann weiter geht.
ich dachte halt, ich könnte ihm "gefahrlos" helfen...
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Anke Bogaerts beschreibt in ihrem Buch "Die drei Charaktere" eine Flat-Hündin, die sich so ähnlich verhält wie Bluey. "Schuld" war das Dopamin, das bei "Aussicht auf Arbeit" zuviel ausgeschüttet wurde und die Hündin einfach nur high war und eben im Verhalten "geflippt" ist. Da wurde eine spezielle Ruheübung trainiert und die Hündin lernte immer länger ruhig zu bleiben, das klappte aber auch nur weil das Frauchen gute Hilfe hatte und man wohl erkennen konnte wann der Dopaminspiegel zu steigen begann. Die Hündin fing dann wohl an zu tänzeln und kurz danach weiteten sich auch schon die Pupillen.
Dabei kam auch raus, dass die Züchterin ihre hyperaktive Zuchthündin mit einem sehr ruhigen Rüden verpaart hatte, um die Hyperaktivität zu senken, wobei man heute weiß, dass die Welpen dann noch hyperaktiver sind.LG
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Danke für diese Info... Dann warte ich mal lieber noch ab, da sich ja das mit der Schilddrüse auch auf die anderen Hormone auswirkt...
Aber wirklich super interessant...
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Zitat
Vielmehr dreht er drinnen bisher eher in Situationen auf, in denen er ne hohe Erwartungshaltung hat und die immer gleich sind: Beispiel: abends Runde um den Block, danach Futter... Da wird er dann ab ner bestimmten Uhrzeit unruhig. Es ist da super schwer für mich den richtigen Weg zu finden. Bisher habe ich versucht nen ruhigen Moment abzupassen, aber je länger ich warte, desto unruhiger wird er.
Das ist eine gute Idee. Das Problem ist meistens, dass man seine eigenen Änsprüche zu hoch geschraubt hat, sprich, man wartet auf die "totale" Ruhe. Aber stell es Dir doch einfach als Shapingübung vor - ein Ticken ruhiger als Wirbelsturm als Einstieg, und dann Schritt fürSchritt den Sturm in böige Winde, laues Lüftchen und dann Windstille ummodelieren. Das funktioniert!
Wenn es voraussehbare Situationen sind, kannst Du auch versuchen, ob Du die unvorhersehbarer bekommst - nicht immer zur gleichen Uhrzeit, nicht immer in der gleichen Reihenfolge, vielleicht mal schon ein bißchen Futter vor der Runde geben, oder das Füttern ganz von der Runde abkoppeln - nicht direkt danach füttern, sondern erst 1-2 Stunden später, etc.
Oder du gehst den umgekehrten Weg und machst aus der vorhersehbaren aufregenden Situation eine vorhersehbar entspannende - Beschreibung unten.
Zitat
Er hat in solchen Situationen eine dermaßen hohe innere Spannung, daß er anfangs auch oft mit nem Quietsche-Kläff aufgesprungen ist, sich paarmal gedreht hat und dann erst nach erneuter Aufforderung sich wieder hingelegt hat... Wie gesagt: DAS klappt nun schon fast gut...Was wär also in der Situation ein vielleicht viel besserer Bestärker als Leckerchen?
Zitat
Mit den Clickerrunden selbe zeit, selber Ablauf wollte ich eh machen...
Meinst Du nicht, dass Du dann die gleiche Aufregung "heranzüchstest", die du jetzt vor der Abendrunde hast?ZitatMarkerwort reagiert er nicht so exakt drauf, die Aufregung ist da die gleiche, eher noch höher. Schraube ich die Clickerrate runter (vorallem wenn ich shapen will), dann wird er frustriert, unsicher, fängt das kläffen an, ist überfordert... DAS ist aber nicht mehr so schlimm, wie früher mal.
Also als erstes tät ich "kreischen" = Bellen als "Trick" unter Signalkontrolle bringen.
Ich hab auch so eine Frusttoleranzniete im Haus, der mich anbellt, wenn er nicht weiter weiß, oder er meint, ich clickere nicht häufig genug.
Ich hab dann das Bellen benannt und angeclickt.
Das ging ziemlich schnell, dass ich "Kreischen" auf Signal auslösen konnte - und das mach ich jetzt, BEVOR er selber einen Kreischanfal bekommt - das klingt anders als ein richtiger Anfall und ausserdem mache ich damit das "Frustventil" auf, sodass es nicht überlaufen oder gar Platzen muß. Ich fordere ihn so oft hintereinander zum "kreischen" auf, bis nur noch ein halbherziges Miniwuff aus ihm rauskommt - dann mach ich mit dem weiter, was wir zuvor gemacht haben. Hat sich auch draussen bewährt, da er ja gerne mal Leute ankreischt, die da seiner Meinung nach nicht sein dürften. Die soll er mir anzeigen, und bevor er kreischt, frag ich das einfach ab ;PDann wür ich die Sessions VIEL kürzer machen. Ich hatte schon Sessions, die genau EINEN Click lang waren, dann hab ich in die Pause geschickt.
Pausesignal ist ungeheuer wichtig, gerade mit so Frusttoleranznieten.Und als letztes - offenbar sind Deine Zwischenschritte zu groß - mach sie kleiner, finde Zwischensschritte zwischen den Zwischenschritten!
Zitat
Es ist schwierig, weil ich ja immer noch nicht weiß, was von seinem Verhalten von der Schilddrüse kommt und was Ausbildungsfehler oder einfach Art von Bluey ist...Letztendlich ist das doch egal. Du kannst nur an dem aktuellen "Zustand" rumfeilen. Wenn er SDU hat, und noch nicht eingestellt ist, kannst Du eben nur so arbeiten - oder du wartest, bis die Medikamente anschlagen.
Wenn es seine Art ist, bleibt Dir auch nichts anderes übrig, als ihn da abzuholen, wo er ist, und dann halt per Training zu gucken, in wie weit Du das Fenster verschieben kannst.Zitat
Ich bin weiterhin sehr an einem Austausch mit Euch interessiert und muß dann wohl entscheiden, ob es Sinn macht zu clickern oder ob ich vielleicht nicht doch abwarten soll, bis wir den Termin hinter uns haben und er (hoffentlich endlich) behandelt werden kann/wird... Und wie es dann weiter geht.ich dachte halt, ich könnte ihm "gefahrlos" helfen...
Ja, warum denn auch nicht?
Bisher hat er die Erwartung "Clickern" ist extrem aufregent - das ist nichts weiter als eine klassische Konditionierung.
Frage ist also - wie verändere ich diese Erwartungshaltung?Die Antwort ist doch im Prinzip ganz einfach: Clickern hat vorhersehbar Entspannung zur Folge und das geht so:
Erstmal ausserhalb des Clickerzusamenhangs rausfinden, was ihn zuverlässig entspannt. Angenommen "Ohr/Kopf/Hals/Rückenmassage" ist fü ihn so entspannend, dass er dadurch zum schnurrenden Kätzchen wird.
Dann sagst Du das gewählte Entspannungssignal, und beginnst dann mit der entsprechenden Massage. Massieren, bis offensichtliche Entspannung eingetreten ist.
Hände vom Hund, Entspannungssigal erneut sagen, wieder mit der entsprechenden Massage beginnen. 4-5 Mal wiederholen.End of Session.
So, das ganze wiederholst du halt ein paar Tage lang, jeweil einige Male über den Tag verteilt. Dann steht irgendwann Dein Entspannungssignal.
Die Entspannungsarbeit kannst Du allerdings von Anfang an direkt in das Clickern mit einauen:
Clickersession starten, einfache Aufgabe, ein Click, Belohnung, Entspannungssignal sagen, Entspannungsmassage beginnen, bis der Hund sich offensichtlich entspannt. Hände vom Hund, Signal zum "clickersessionstart" geben, einfache Aufgabe, ein click, Belohnung, Sessionende-Signal, Entspannungssignal, Entspannungsmassage...
4-5 Mal am Stück wiederholen...
Wenn er in den "Clickersessions" anfängt, direkt nach dem Entspannungssignal runterzufahren, ohne dass Du überhaupt die Massage starten mußt, kannst Du vielleicht die Clicks zwischen den Entspannungsphasen erhöhen - zwei Clicks pro Session, oder drei. Oder Du gibst direkt nach dem wirkungsvollen Entspannungsignal erneut das "Clickersession beginnt"-Signal. -
DANKE, Martina!
Dein letzter Absatz hört sich für mich SEHR interessant an. Mein Hund ist zwar kein SD-Kandidat, aber führt sich beim Clickern zuhause auch so extrem auf. Bei ihm liegt es an seiner Futtersucht.
Ich bookmarke mir das hier mal.
Grüßle
Silvia -
Danke Martina für die ausführliche Antwort...
ZitatWenn es voraussehbare Situationen sind, kannst Du auch versuchen, ob Du die unvorhersehbarer bekommst - nicht immer zur gleichen Uhrzeit, nicht immer in der gleichen Reihenfolge, vielleicht mal schon ein bißchen Futter vor der Runde geben, oder das Füttern ganz von der Runde abkoppeln - nicht direkt danach füttern, sondern erst 1-2 Stunden später, etc.
So habe ich das "früher" eigentlich immer gemacht, aber ich glaube, dann ist Bluey´s Erwartungshaltung immer noch viel größer, wirkt auf ihn wohl zu sehr wie variable Verstärkung...
Der schafft es nämlich stundenlang "Jäbs" zu machen, wenn er Erwartung auf Futter hat. Ich habe mal (echt!) monatelang abends zu Hause gar nicht gefüttert. Entweder dann unterwegs (also im Hundeverein, oder beim Spaziergang) oder nur morgens und mittags... Aber es wurde mit Bluey nicht besser, sondern eher noch schlimmer. Der hatte den ganzen Abend Streß, rannte bei jeder Bewegung zum Futternapf..."Kreischen/bellen" auf Signal kann er ja, habe ich auch schon probiert so wie Du beschreibst, aber da Bluey nicht nur kreischen, sondern auch "hibbeln" kann, war das leider so auch nicht ganz von Erfolg gekrönt...
okay, Clicker-Sessions NOCH viel kürzer. Macht Sinn...
Ich hatte noch eine Überlegung, hatte das auch probiert:
Ich setze mich auf die Couch, stelle Schüssel mit Leckerlis bereit und hänge mir den Clicker an den Arm, stricke und ignoriere Bluey scheinbar. Sobald er (wenn auch nur äußerlich) bissel entspannter wird, clicke ich und werfe ein Leckerli. Total beiläufig. Also alles total aktionslos....
Ich habe das jetzt erst einmal gemacht, da regte er sich tatsächlich nicht so auf, hat sich sogar hingelegt, sogar seitwärts gelegt und sogar den Kopf auf den Boden gelegt. Seitdem legt er auch in anderen "Warte-Situationen" öfter mal den Kopf auf den Boden (hatte ich ja einige Male können clicken). Nun bin ich mir aber soooo im Unklaren darüber, ob das zielführend ist. Versteht man, wie ich das meine? .... Weil natürlich wartet er dabei schon immer ein wenig auf den Click, aber andererseits war er schon recht ruhig dabei und wenn ich das öfter so mache, könnte es doch funktionieren, daß er erstmal clicken mit Ruhe verknüpft, oder?Zwischenschritte bei Bluey ist EXTREM schwer, weil er so verdammt schnell ist. Der macht ja selbst so Riesenschritte. Wenn ich etwas shapen möchte, dann hat er oft Start-Schwierigkeiten, weil er so hibbelig ist und dann anfangs nicht mitkriegt, wofür ich überhaupt geclickt habe. Hat er das dann geschnallt, ist er dermaßen bemüht, herauszufinden, worauf ich hinaus will, daß er selbst oft die großen Schritte macht und irgendwie "fertig" werden will...
Tja, die Frage: Was entspannt ihn zuverlässig?
Es gibt eine Situation, in der er sehr schnell seeeehr entspannt wird:
nach dem Fressen nach dem Spaziergang, wenn ich auf der Couch sitze, stricke und der Fernseher läuft. Dann rollt er noch paar mal auf dem Teppich rum, nervt mich noch mal kurz mit sich nen Platz suchen und mich noch mal abschlabbern, dann legt er sich hin und dann pennt er auch innerhalb kurzer Zeit richtig tiefenentspannt mehrere Stunden lang.Aber Entspannung herbei führen ist ansonsten bei ihm unmöglich: Er wird nicht besonders gern angefaßt, haßt Massagen oder großartige Streichelattacken, TT geht gar nicht... Ich nehme an, da spielt irgendwas gesundheitliches mit rein. Die Tierphysio meinte, er sei überall total verspannt und verkrampft, aber man weiß nicht so recht woher und behandeln (von der Physio) lassen kann ich ihn nicht, weil er durch den Streß, den er dabei hat, wieder kippt. Da muß ich erst die SD-Sache in den Griff kriegen. Termin habe ich ja schon, ist halt mit seinen Werten nicht so einfach...
Die Routine-Alltags-Situationen sind durch die Rituale und Zeitlupen-Bewegen meinerseits schon deutlich ruhiger geworden... Ich habe also echt Hoffnung...
Ich danke Euch jedenfalls für Eure Hilfe...
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