Bella - Eine unendliche Geschichte, dachte ich...

  • Hallo ihr lieben,


    auch wenn es warscheinlich schon fast zu spät ist, würde ich euch gerne die Geschichte über meine Bella und mich erzählen. Zu spät, weil ich glaube sie sucht sich ihre Flügel aus...!


    Ich war damals 10 Jahre alt, als ich meine alte Schäferhündin Senta für immer verloren habe. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne strahle und man merkte das der Frühling nicht mehr allzulange auf sich warten ließ. Es war der 08.03.1998. Doch auch wenn das Wetter noch so schön war, verliess mich meine Senta.


    Ich war tot unglücklich. Lange wollte ich nichts von Hunden wissen, packte mein komplettes Spielzeug weg was mit Hunden zu tun hatte. Doch am 02.08.1998 stand ich morgens auf (es war ein Samstag) und meine mum sagte, wir wollen uns ein paar Welpen anguckn... NUR ANGUCKN...


    Tja udn Nachmittags war sie da, meine Bella. Ich muss allerdings sagen, ich hatte damals angst vor ihr. Ich war zwar mittlerweile 11 Jahre, aber ich kannte es nicht das ein Hund "beißt". Es war ja nicht böse von ihr gemeint, aber trotzdem hatte ich Angst. Als das zwicken aufhörte, hörte auch die Angst auf und Bella und ich wurden die dicksten Freunde! Hatte Bella angst, versteckte sie sich hinter mir und hatte ich einen schlechten Tag ging ich zu ihr.


    Wir haben wunderschöne nordseeurlaube gemacht, mit meiner ganzen Familie, meiner besten freundin und Bella. Es waren wunderschöne Zeiten...
    Bella ist mir seltsamerweise in einigen dingen verdammt ähnlich! sie hat einen unheimlichen Dickkopf :D
    Bella war immer da.. Es gab momente in meiner Jugend, wo ich nicht mehr wollte(die Gründe möchte ich hier nicht nennen), doch Bella gab mir die Kraft weiter zu machen. Wer sollte den auch sonst sich um sie kümmern? Also kämpfte ich mich wieder zurück ins Leben!


    Seit dem ich 18 war bin ich mit Bella und meinem damaligem Freund oft in den Urlaub gefahren. Sehr oft ans Meer, Bella liebte das Meer und das Auto fahren! Sobald sie schon das Meer roch strahlten ihre Augen. Und meine natürlich auch, ich liebe die nordsee (wir waren immer in Holland)


    Aber Bella war älter geworden, man sah es ihr noch nicht so an, und man merkte es auch nur wenn man genau hinsah, aber die Wanderungen von damals schaffte sie nicht mehr so leicht. Abends war sie total erledigt und schlief manchmal schon im sitzten ein.


    Dennoch hatten wir eine schöne Zeit. Klar wurden ihr schon langsam Tabletten ins futter gemischt, sie hat ein vergrößertes Herz und bekam noch Vitamine dazu. Aber ads sollte erstmal vorläufig die letzten Krankheiten gewesen sein, ausser mal eine Erkältung und co.


    Ich habe insgesamt 7 nichten und neffen und zu jedem dieser Kinder ist sie liebevoll und lässt alles mit sich machen. So etwas Geduldiges habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
    Sie spürt wenn es mir nicht gut geht, sie kommt dann an und buckt mich an so von wegen "Hey, alles wird gut. Morgen sieht die Welt schon anders aus"! Ich knuff sie dann und dann stupst sie mich an und so geht das dann immer hin und her.
    Gerne spielt sie auch noch mit den Zähnen wenn ich sie dazu aufforde(keine Sorge, von alleine hat sie es noch nie gemacht und wird sie auch nie!) Ich habe schon manchen blauen fleck davon erhalten. Aber ich war ihr niemals böse, ich bin ja selbst schuld! *g*


    Oft sassen wir auf "unserem" Feldweg und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut oder haben wettrennen gemacht. Obwohl ich sogar mit vorsprung immer verloren habe :D


    Als wir noch zu den Bächen gehen konnten, ist sie immer mit offenem Maul dadurch gelaufen als gäbs kein morgen mehr und als sie dann pitschnass neben mir stand guckte sie mich an als ob sie sagen wollte"los, lass uns weiter machen, ich bin noch lange nicht fertig" Dann wude sich ausgiebig geschüttelt und weiter gings!!


    Sie war ein Meister des ausbuchsens. Für Notfälle hatten wir einen Zwinger, wo sie dann auch manches mal drin war. Und sie verstand es, sich als Tagesaufgabe zu machen daraus zu kommen. Sie kam eigentlich immer drüber, bsi wir mal auf die Idee kamen die Hundemütte in die Mitte des Zwingers zu stellen. Sonst stand sie immer in einer Ecke.. Von da an klappte es nicht mehr..
    Aber sie kletterte auch über die höchsten Zäune, nur um bei mir zu sein. ÜBER Bäume und Hecken waren für sie damals kein Problem.


    Sie beschützte mich vor allem wenn Gefahr drohte. Einmal gingen wir im dunklen spazieren und sie war etwas hinter mir. Zwei große männer kamen direkt auf mich zu. Ich war schon etwas skeptisch... Bella kam sofort angelaufen und ging vor mir her und machte sich groß. Die männer haben dann einen großen bogen gemacht.


    In unserer Strasse wohnte einer der im Knast war und Drogen nahm, ich war ihm sehr skeptisch gegenüber. Er hatte immer einen seltsamen blick und war so extrem nett... Eines abends sass ich im Garten und Bella war dabei... Ich hörte nur das jemand an unserem Weg lang ging, hatte aber keine Ahnung wer. Aufeinmal fing Bella richtig böse an zu knurren, ich habe sie so noch nie erlebt. Er rief dann ein "hallo" rüber (durhc seine Stimme wusste ich wer er war)und Bellas knurren wurde immer böser. Habe dann auch hallo gesagt und abgewartet. Er ist dann auch weiter gegangen, aber noch heute frage ich mich, was wäre wenn Bella nicht dagewesen wäre. Warum war sie aufeinmal SO böse?
    Aber wie gesatg, sie passte immer auf mich auf!


    Im Jahr 2009 gab es noch einmal einen letzten Urlaub mit meinem Exfreund und Bella geben, ich spürte das es für uns drei der letzte GEMEINSAME urlaub sein würde (im übrigenwar er auch wunderschön!)


    Doch dann kam das Jahr 2010. Es war nicht unser Jahr. Ende März fiel mir auf, das Bella schwach war, sie konnte von selbst nicht trinken. Sie war nicht sie selbst, ich spürte, da stimmt etwas nicht..

  • Der 1. Kampf begann:
    Mittwoch, den 31.03.2010 fuhr ich mit ihr zum TA. Sie sagte mir Bella sei komplett ausgetrocknet, braucht infusion. Sie ging davon aus das Bella wohl einen Schlaganfall hatte, gab mir Karsivan mit und es hab einen Beutel Infusion.
    Aber wir sollten am nächsten Tag wieder kommen.
    Schon auf dem nach Hause weg ging es ihr wesentlich besser. Sie trank sogar von alleine.


    Am 01.04.2010 fuhr ich mit dem Gedanken in die Praxis "Die veräppeln mich heute bestimmt und sagen es ist etwas schlimmes, obwohl es nicht s ist" Ich wusste nicht das dieser Satz wahr wurde, es war etwas schlimmes.


    Einer TA-Helferin viel auf, wie viel Blut Bella verlor. Ich dachte eigentlich es wäre eine normale Läufigkeit... Bella bekam erst noch infusion, dann ging es rüber in den Ultraschallraum, sie ging eigentlich von einer Gebärmutterentzündung aus. Vorsichtshalber wurde sofort Blut abgenommen und untersucht.


    Beim Ultraschall kam dann der dicke Schlag. Die Gebärmutter ist voller Blut!!!! Woher das Blut kam wusste niemand, aber eine Entzündung oder eine normale Läufigkeit ist das nicht mehr. Ich hatte die Wahl einen Blutgerinner spritzen zu lassen oder Not-Op. Ich war fix und fertig. Sie war 12 fast 13 Jahre alt. Hat ein kaputtes Herz und jetzt noch operieren? Ich entschied mich für den Gerinnungshemmer.. Doch die TÄ sagte ich sollte mir das genau überlegen, da dies alles noch mehr verschlimmern kann. Also musste ich absprache mit meinen Eltern halten. Meine Eltern sagten ich soll mich für die OP entscheiden. Auch wenn die chance gering ist das sie es überlebt, aber ich weiß dann, ich habe alles für sie getan was möglich ist. Sie hatten recht.
    Also OP.


    Bella bekam die Spritze und dann liessen sie mich mit ihr alleine. Ich habe mich eigentlich schon von ihr verabschiedet, aber ich habe ihr auch gesagt das ich sie nicht verlasse!!! Dann bekam sie Atemaussetzter... Panik!!! Sie schlief schon, daher sagten sie mir, ich solle nach Hause fahren und in 3 stunden wieder kommen, wenn etwas ist würden sie sicih melden.


    Es war 17:30 als ich ins Auto stieg und von der Praxis weg fuhr. Es war schrecklich, weil ich wusste es wird um ihr leben gekämpft und ich kann nichts mehr für sie tun.


    Zu Hause war auch das geheule groß.. Doch meine mama sagte mir eins, Bella hat einen viel zu großen Dickkopf und überlebnswillen, als das sie uns jetzt schon verlässt. Um 20:30 waren wir wieder in der PRaxis, die erste TÄ kam schon und sagte es war keine schöne OP. Sie hat starke Bltungen gehabt und viel Blut verloren aber sie wären schon dabei sie zu zunähen. Und dann kam meine Maus. Noch mit Schlauch im Maul aber sie war da...


    um 22 uhr haben wir sie dan nach Hause gekriegt. Mir viel ein Stein vom Herzen, ich dachte mir den REst, den schaffen wir locker! Ich übernahm die komplette Pflege.


    Doch dann, zwei Wochen später ging es ihr nicht gut. Sie war schlapp und lustlos, ich spürte wieder, da passt etwas nicht.


    Der 2. Kampf begann:


    Auf einem Samstag bin ich zur Praxis gefahren, es war so warm draussen, eigentlich viel zu warm für einen April. Bella interessierte sich für nichts. Ihr war alles egal, sie war kraftlos. Ich machte mir große Sorgen.


    die TÄ sah das die Naht eiterte und dachte gleich an eine Bauchfellentzündung, sie hatte 40 Fieber und ihr Entzündungswert war auch erhört. Sie bekam alles notwenidige gespritzt und die Ärztin sagte sie braucht Ruhe und muss viel trinken (sie wollte nicchts trinken und nichts fressen) Sonntags sind wir dann wieder hin und die Naht sah schrecklich aus. Der Eiter quoll nur so daraus. Und das Fieber stieg ohne Fiebersenker sofort wiedr an. Sie schickte uns in eine TK und sagte sie werden Bella operieren müssen.


    Für mich brach eine Welt zusammen, Bella war so schwach. Ich fühlte das sie eine 2. OP nicht überleben wird, dafür war sie einfahc zu entkräftigt. In der TK wurde sofort ultraschall gemacht um zu sehen wie viel Eiter im Bauch war, und man entdeckte eine Flüssigkeitsansammlung. Sie nahm eine Probe und sagte es wäre kein Eiter sondern Wundwasser, es ist nur die Naht die Eitert. Man müsste das aber dennoch operieren.


    Wir entschieden uns sie Montags operieren zu lassen... doch in meinem Kopf kreisten die Gedanken. Warum operieren? Kann sich das nciht von alleine zurück bilden? Sie ist zu schwach, sie kann nicht mehr. Die halbe nacht lag ich wach und grübelte.
    Die Naht sah Montags auch shcon wieder besser aus und ich sprach mit der Ärztin über meine Gedanken. Sie stimmte mir zu, und gab uns Zeit, eine Woche. Wenn es bisdahin kleiner oder gleichbleibend ist, wird sie nicht operiert.


    Ok, also hatte ich eine Woche um sie zu päppeln. Und es ging ihr von Tag zu Tag besser! Nach einer woche sah man das die Ansammlung noch da war, sich aber nicht verändert hat. Also keine OP. also wieder aufatmen.


    Doch dann kam der Juni...

  • Der 3. Kampf begann:


    Es war ein Mittwoch morgen, ich kam gerade mit ihr rein, als sie zusammenbrach. Sie lag auf dem Boden und ihre augen zuckten ununterbrochen von Rechts nach links. Ich bekam Panik und rief meine mum. Als die jedoch da war, war alles in Ordnung. Vielleicht wars auch nru ein Schwächeanfall, dachte ich.
    Bis zum mittag war auch alles ok, auch als cih von der arbeit kam und mit ihr draussen war.
    Gegen Nachmittag wieder das gleiche. Fix und fertig rief ich meine mum an, sie soll sofort nach Hause kommen, mit Bella passt etwas nicht. Auch ihre Augen zuckten wieder. Ich legte mich zu ihr und habe geheultu nd gebetet.


    Der TA stellte einen Milztumor fest und behaubtete das dieser wohl gerissen sei und sie innerlich am verbluten war. Sie hätte aber noch eine geringe Chance. Auf das Augenzucken ging er gar nicht drauf ein. Es müsse bis Donnerstag besser sein, sonst müssen wir sie erlösen. Ich hoffte, bangte jede Stunde das es besser werden würde. Doch es tat sich ncihts. Sie war total wackelig auf den Füssen wusste nicht wie sie sich halten sollte... Donnerstags dann beim TA derschock, es war nicht besser... Er sagte es macht keinen Sinn, wir müssen sie erlösen. Also machten wür für Freitag einen Termin das er nach AHuse kommt.


    Wie es mir ging brauche ich ja euch nicht zu sagen.
    Aber irgendetwas sagte mir, das war es noch nicht. Irgendetwas tief in mir. Ich googelte und fand das Vestibularsyndrom (Hörsturzt) Es passte zu Bella. großten geils zumindest. Am Freitag sah ich es dann morgens, ihre Augen waren ununterbrochen am zucken!! Ohne Pause, soschlimm war es die letzten Tage nicht, und aufeinmal hielt sie ihren Kopf schief und lief im Kreis. Am telefon sagte meine mum das ich mir das nur einbilde...


    Doch dann kam der entscheidende moment an dem ich wieder kämpfen wollte, nein sogar musste!!!
    Mittwoch und Donnerstag wollte Bella nicht so recht in den Garten, schnuffelte nicht und nichts. Doch Freitag mittag versuchte sie mir mit aller macht zu zeigen sie kann noch und sie WILL!!! Sie wackelte durch den kompletten Garten und schnupperte heir und da. Sie war nicht schwach wie kurz vor der Not-OP, sie war anders... Ich hatte Hoffnung und kämpfte, und erklärte meiner mum auch, das Bella unter stress (beim Tierarzt) die Sympthome nicht zeigen wird. Sie sprach mit der Ärztin und auch sie sah ein, das es Sinn machte Bella doch noch eine Chance zu geben. Wir holten die nötigen Medis ab (ohne Bella) und es ging aufwärts. Es war eine Anstrengede Zeit, vorallem weil wir ja bis zu 40 Grad hatten und der Hund keinen Stress haben sollte, wir allerdings 2 große Geburtstage im Haus hatten. Aber ich habe es geschafft! Wir haben es geschafft!


    Es war nicht der Tumor sonder ein VB! Der Tumor ist da und er wächst, aber dieses mal war es noch nicht der Tumor.


    Nun hatten wir erstmal Ruhe. Bis zum Dezember. Aber davon erzähl ich euch morgen mehr.
    Ihr müsst auch nichts drauf schreiben, ist auch ziemlich viel geworden, aber ich musste mir das irgendwie gerade von der Seele schreiben...


    Liebe Grüße Jenny und Bella

  • Das erinnert mich so sehr an Mikos und meine Geschichte. So viele Parallelen (auch zeitlich).


    Ich habe gerade eben noch in seinem Thread geschrieben, dass ich so froh bin, alles niedergeschrieben zu haben. Das hilft mir, wenn ich an meiner Entscheidung zweifel und mein Kopfkino verrückt spielt...
    Dann lese ich wie es wirklich war und weiß, dass es richtig war. Auch wenn ich einige Wochen gar nicht nachlesen konnte. Heute habe ich es wieder gemacht und es war sehr traurig, aber auch erleichternd.


    Irgendwann wirst du vielleicht auch froh sein, dass du deine Gedanken hier verewigt hast und euren gemeinsamen letzten Weg festgehalten hast. Ich habe den Thread für Miko im Sommer geöffnet. Und ich hatte ihn noch ein halbes Jahr. Aber auch, wenn es nur noch wenige Tage gewesen wären. Ich wäre froh, um alles, was ich dort festgehalten habe. Und um jedem, der von Miko gelesen hat und der mir beim Nachlesen oder Austauschen hilft, die Erinnerung so unglaublich lebendig zu halten.


    Ich wünsche euch viel Kraft!

  • Die schöne Bella ...
    Ich habe ihre "Geschichte" ja schon etwas im Altenpfleger-Thread mitgelesen... und auch oft mitgezittert und mitgeweint.
    Ich finde sie ist so eine wunderschöne Maus und irgendwie habe ich bei ihr auch wieder Angst, wenn sie sich ihre Flügel aussucht. Ich weiß auch dann werde ich Rotz und Wasser weinen, weil du sie mir durch deine liebevollen Erzählungen etwas nähergebracht hast...


    Ich hoffe sie wartet noch etwas, sie ist doch so eine tolle Kämpferin - so wie du im Übrigen auch!


    Ich finde es toll, was du alles für Bella machst Jenny. Sie kann froh sein jemanden wie dich zu haben. Und so bin ich mir auch sicher wirst du merken, wann es für euch richtig ist Abschied zu nehmen. Bisher ja noch nicht...

  • So, hier bin ich wieder. Hat etwas länger gedauert, aber besser spät als nie.


    Eigentlich habe ich mir gesagt, das ich meiner Maus keinen 4. Kampf zumuten wollte. Aber es kam anders.


    Der 4. Kampf began:
    Es war Anfang Dezember 2010, ich spürte das da wieder etwas kommt... Ich weiß nocht woher und warum, aber etwas sagte mir, da kommt wieder was auf uns zu.
    Ich sah das Bella immer schlechter lief, aber NOCH dachten wir, es sei ein schlechter Tag.


    Das zog sich alles bis zum 15.Dezember hin. Morgens wollte ich mit ihr raus und sah das sie große Probleme mit dem aufstehen hatte... Als sie dann stand, kippte sie mit der Hüfte immer hinten weg. Ich musste dagegen halten, sie stützen. Ihre Hinterbeine überkreuzten sich immer, es war als ob sie sie nicht mehr steuern konnte. Gefühl war aber noch drin. Mit Mühe und Not gingen wir in unseren Vorgarten. Dann wollte sie noch essen und dann lies sie sich auf ihr Kissen fallen. Vom Kopf her, war sie total da, nur ihre Beine.. Ihre Beine wollten nicht mehr.


    Es brach mir das Herz sie so zu sehen, aber dennoch musste ich zur Arbeit.
    Meine Eltern wollten abwarten, vorallem weil da die große Schneekatastrophe war, höchste unwetterwarnung die es gibt.
    Abwarten. Wie soll man abwarten, wenn man weiß da liegt jemand dem es nciht gut geht? "Nur" wegen einem schlimmen Schneesturm. Ich habe so sehr auf meine Eltern eingeredet, sogar damit gedroht das ich dann alleine zum TA fahre, bis sie endlich einwilligten. Wir nahmen den Geländewagen und fuhren los. Sie glaubten immer noch, das Bella nur einen schlechten Tag hatte.


    Beim TA eilten sie sofort raus als ich ihnen erzählte wie es Bella geht. Bella wurde reingetragen und von oben bis unten untersucht.
    Es war das eingetroffen was ich befürchtet hatte... Die Dackellähme (Bandscheibenvorfall) war wieder akut. Bella hatte damals schon Dackellähme. Zu der Zeit als Kyrill tobte, aber das war damals nict so schlimm. Bella kriegte alle möglichen Medikamente und Akupunktur. Ein Handtuch zum tragen bekamen wir auch noch mit. Nun konnten wir nur noch abwarten. Bella hatte 24 Stunden, 24 Stunden um sich etwas zu erholen, sonst hätten wir sie erlöst. Es musste ein wenig besser werden, sodas man eine chance sah.


    Die Nacht blieb ich bei ihr, es war eine kurze und schlimme Nacht. Sie konnte ja nicht mehr aufstehen, hatte aber Durst, wollte sich umlegen oder sonst was. Beim kleinsten Geräusch schreckte ich hoch.
    Einmal ist sie auf den Fliesen zusammen gebrochen, sie kam nicht mehr hoch. Gar nicht mehr. Und ich kriegte sie auch nciht hoch, sie hatte keine Kraft mehr sich hochzudrücken.
    Mit meiner Ma legte ich sie dann wieder auf die Decke. Dann schlief sie endlich ein.


    Freitags war es immer noch nicht besser. Ich hatte die Hoffnung aufgegeben. Mit der TÄ war abgemacht, wenn es nicht besser wird, melden wir uns damit einer vorbei kommt und sie erlöst.
    Ich ging arbeiten, meine Gedanken waren nur bei ihr...


    Endlich war es soweit, ich durfte nach Hause und sehen wie es ihr geht. Sie lag da, sah mich an. Stand auf und kam auf mich zu.
    Sie stand auf und lief... Besser als Donnerstag. Es war ein Wunder geschehen, mein Weihnachtswunder war wahr geworden.
    Ich habe vor freude geweint und alle angerufen die sich sorgen gemacht haben. Sie konnte wieder laufen und ich schöpfte neue Hoffnung.


    Als wir dann abends zum TA fuhren, machten sich schon alle Gedanken ob den alles ok sei.


    Ich muss zu unserer TA eins sagen. Es ist eine gemeinschaftspraxis, insgesamgt 4 Ärzte. 3 Frauen und ein Mann. Die blonde und die braunhaarige sind "unsere" Ärztinnen. Sie haben uns immer geholfen und waren immer für einen da. Alle mögen meine Maus total gerne, sind so begeistert von ihr, was sie alles mit sich machen lässt, wie lieb sie ist und so wuschelig :)


    Den Donnerstag, habe ich unsere braunhaarige Ärztin gefragt, ob sie oder ihre Kollegin (die blonde) Bella erlösen können WENN es denn sein sollte. Bella kennt sie einfach und hat auch das Vertrauen. Und die braunhaarige sagte etwas, was ich nie erwartet hätte.
    Sie sagte:
    "Frau ..., ich habe eine bitte an Sie, ich könnte meine eigenen Tiere nicht erlösen, soetwas müsste ein Kollege machen. Und Bella ist mir so ans Herz gewachsen, haben Sie etwas dagegen wenn meine Kollegin das macht? Wenn Sie unbedingt wünschen, das ich das mache, werde ich das machen."


    Ich war baff! Klar wusste ich das alle dort Bella mögen, aber sosehr? Ich war richtig gerührt! Klar willigte ich ein, haubtsache eine von ihnen beiden!
    Wollte das nur gerade erwähnen, damit ihr wisst, was für ein Verhältnis wir zu unserer Praxis haben.


    So nun zurück zu meiner Maus.
    Leider bekam sie durch die vielen Medikamente eine schwere Magenschleimhautentzündung, sodass sie auch einiges an Gewicht verlor und ich manchmal ewig brauchte damit sie überhaubt eine Handvoll ass. Ich habe ihr vorgegessen, und "Flugzeug" gespielt.
    Kennt ihr das?
    "Hiiiiiiieeeeeerr kommmt das Flugzeug, schnell Lucke aufmachen" Haltet mich nciht für total bescheuert, aber manches mal hat es geholfen.


    Wir hatten noch eine schöne Zeit aber nun? Nun glaube ich, das sie sich doch ihre Flügelchen aussucht. Ihre Beine werden wieder immer schlimmer. Ich war letzte Woche Montag mit ihr beim TA, doch die Medikamente schlagen nicht an. Es wird nicht besser, eher schlimmer. Letzte Nacht kam ich gegen05 nach Hause und sah wie schlimm sie am hecheln war. Ihr ganzer Körper war am pumpen. Ich habe alles versucht sie zu beruhigen, doch nichts half. Heute morgen gegen 9 war wieder alles ok.


    Wir werden morgen zum TA fahren, sie sollen es entscheiden ob es noch einen Sinn macht weiter zu behandeln.
    Vorallem da sie vorhin GAR NICHT mehr hoch kam. Sie versuchte es, aber es ging nicht. Ich habe sie nun erstmal schlafen lassen...


    Die letzten 10 Tage habeich immer gedacht, "Hey, es tut weh wenn du sie verlierst, du wirst traurig sein, aber ihr werdet euch wieder sehen" Ich habe gedacht ich habe mich an den Schmerz gewöhnt, das ich damit irgendwie besser klar komme, da es ja abzusehen ist und nicht einfach von heute auf morgen kommt. Doch heute habe ich gelesen, das die Bildzeitungs Ruby über die RBB gegangen ist.


    Ich habe die beiden so gerne miteinander vergliechen und Rubys berichte so gerne gelesen, das ich gemerkt habe, das es genauso weh tut, egal ob von heute auf morgen oder aber ganz langsam. Es ist ein unendlicher Schmerz.


    Und ich habe großen Respekt vor dir Tani. Du schreibst mit so einer kraft von Miko, als ob du so eine Stärke besitzt die einfach keine Grenzen kennt. Ich weiß nicht wie ich das richtig in Worte ausdrücken soll.


    Irgendwie ist es ja seltsam was das alter aus unseren Hunden macht, oder?
    Ich denke gerade daran, wie Bella mit 1,2 Jahren über die Strände gerast ist. Nichts konnte sie stoppen, sie hatte so viel Power udn Kraft.


    Und nun? Mit fast 14 Jahren? Ich glaube, das laufen, dieses freie laufen, das fehlt ihr. Wenn Hunde überhaubt soetwas vermissen können? Ich weiß es nicht. Aber manchmal da sitzt sie im Wintergarten, schaut nach draussen, als ob sie sich erinnert.
    Daran wie wir über die Felder gerast sind, was wir für Blödsinn gemacht haben und gemeinsam durch dick und dünn gegangen sind.
    Aber irgendwie glaube ich, das ich das einfach zu vermenschlicht sehe.. vielleicht guckt sie auch einfach nur ins leere.


    Ich muss noch eins los werden, und zwar das ich dankbar bin das ich mit ihr dieses Jahr noch GEschenkt gekriegt habe. Niemals hätte ich gedacht, dass sie 2010 überhaubt überlebt. Und doch haben wir es zusammen geschafft.


    Und euch möchte ich danken, für jedes liebe Wort, jede Aufmunterung, jedes Daumendrücken und für jeden Rat. Am meisten natürlich fürs zu Hören!!!


    Danke!


    Liebe Grüße Jenny und Bella

  • Ach Jenny, ich bin so schlecht da drin, in solchen Momenten die richtigen Worte zu finden.
    Bellas Geschichte kenne ich, als eingefleischter Altenpfleger, ja auch und wenn ich ehrlich bin, hätte ich auch oft gedacht, dass sie das alles so oft packt.
    Aber es sind Wunder geschehen, 4 Wunder an der Zahl. Soll man sein Glück nun rausfordern und auf das 5. Wunder hoffen oder soll der Verstand siegen und Bella in Würde gehen lassen?
    Die Frage kannst leider nur du selbst entscheiden, denn nur du kennst Bella gut und kannst abschätzen, wie sehr sie ihr Leben noch genießt.


    Bella wird jetzt 14 Jahre alt und ihr habt viel zusammen erlebt. Den Schmerz und die große Lücke die sie in deinem Leben hinterlassen wird wenn sie gehen muss, kann keiner nehmen, aber auch du wirst lernen, irgendwie damit umzugehen und zu leben, es bleibt dir eben auch nichts anderes über.
    Wenn es Benny nicht gut geht und ich Angst haben ihn zu verlieren, helfen mir oft die Geschichten der anderen Altenpfleger, die ihre Fellnase über die RBB laufen lassen mussten.
    Kira, Tani, Andrea, sie alle haben ihre Hunde sehr geliebt, aber sie haben jetzt Sternenstaub von ihren Freunden im Himmel bekommen und nun wohnt ein anderer Hund bei ihnen. Der neue kann den alten natürlich nicht ersetzten, aber er kann einem den Weg in die Zukunft doch ungemein erleichtern und ein lächeln auf die gerade noch trauernden Gesichter zaubern.


    Du wirst, egal wie du handelst, die richtige Entscheidung treffen, da bin ich mir sicher.


    Fühl dich umarmt.

  • Liebe Jenny, nachdem ich deine Worte hier gerade gelesen habe, vermute ich auch fast, dass die wunderschöne Bella bald bereit sein wird, sich auf ihren letzten Weg zu begeben. Wenn es so sein sollte, dann wird es für euch beide so, wie es ist, gut und richtig sein.


    Ihr beide habt euch so viel gegeben, und du hast das ganze letzte Jahr so sehr um und mit Bella gekämpft! Aber irgendwann müssen unsere geliebten Hunde uns verlassen, so schwer der Gedanke daran auch ist.


    Ich finde es ganz toll, dass ihr 2 so nette und warmherzige Tierärztinnen habt. Der Gedanike, im Moment des Abschiednehmens einen mitfühlenden TA an seiner Seite zu haben, hat etwas sehr tröstendes.


    Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es dir jetzt geht und denke an euch beide!

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