Wie bestätigen bei 2 Tage altem Trail?

  • Zitat

    Ich lege für Pedro manchmal selbst eine Spur (und kann dann natürlich nicht am Ende sitzen). Ich verstecke von mir dann nochmal einen Geruchsgegenstand - im Normalfall ein altes Taschentuch. Da ist es nicht schlimm wenn es in der Zwischenzeit verschwindet. Zusätzlich mache ich am Zielpunkt einen Geruchspool. Dazu rubbel ich mir über die Haut. Inzwischen weiß er ganz gut, dass er bei einem Pool genauer suchen muss, meinen Gegenstand zu finden und sich dann zu setzen.


    Liebe Grüße Conny =)


    So ähnlich machen wir das auch, ich hinterlasse nur einen Gegenstand( alte Jacke, bzw. einen Schuh mit meinem Geruch und entferne mich dann zur anderen Seite, damit sich meine Spuren nicht überkreuzen.


    In einem Workshop haben wir das mit einer 5 Tage alten Spur geübt, die zu einem Sportbeutel führte, der auch das Ziel war.
    Das spiegelt ja auch die Realität wieder, suchen wir einen Vermissten, soll der Hund ja auch die Gegenstände anzeigen und bei Geruchspools ebenfalls klar anzeigen. Denn ein seit mehreren Tagen Vermisster wird wohl nicht nach 500m am Wegesrand sitzen. Das haben wir vor kurzen bei unserem ersten Realeinsatz erfahren müssen, am Ende sitzt leider nicht immer der Gesuchte, sondern oft nur das was er hinterlassen hat.


    Übrigens machen wir das auch erst seit einigen Monaten und eigentlich nur zur Beschäftigung. :smile:

  • Sorry hab da mal ne Frage, die mir durch den Kopf geht:


    Wie könnt ihr eure Hunde lesen lernen, bei selbstgelegten Spuren? Ihr kennt die Wege, die eure Hunde suchen müssen und fangt doch automatisch an, sie zu lenken, ohne die Hunde selbstständig arbeiten zu lassen.


    Und die Bestätigung am Ende vom Trail, der Stunden alt ist, geht doch auch von euch als HF. Muß doch nicht immer die VP sein. Ansonsten wirds der VP vorher irgendwann in die Hand gedrückt.
    Wichtig is doch, daß der Hund die alte Spur absucht und nicht, wer hinten bestätigt.


    Wir hatten auch beim Training oft die Vp bestätigen lassen und irgendwann hat die VP das Futter oder das Spielzeug auch mal vergessen mitzunehmen. Also gabs die Bestätigung auch schon mal vom HF. Das hat der Hund nicht gemerkt. Hinten am Ende hatten wir auch schon Bestätigung an die VP übergeben oder es gab eben ne ausgiebige Streicheleinheit mit rumtoben und so.


    LG Ramona

  • Zitat

    Sorry hab da mal ne Frage, die mir durch den Kopf geht:


    Wie könnt ihr eure Hunde lesen lernen, bei selbstgelegten Spuren? Ihr kennt die Wege, die eure Hunde suchen müssen und fangt doch automatisch an, sie zu lenken, ohne die Hunde selbstständig arbeiten zu lassen.


    Gegenfrage:
    Wie kannst du deinen Hund lesen lernen, wenn du keinen Schimmer hast, ob er sich auf der Spur befindet oder weit davon entfernt sich interessanten Nebenbeschäftigungen hingibt? Ob er an einer Kreuzung Richtungen ausschliesst und dann korrekt abbiegt, oder erst mal das Angebot studiert und dann auf eine Verleitspur abbiegt?


    Gegen das Lenken kann man gut Gegensteuer geben, vor allem, wenn man einen Flanker mitnimmt, der sich das Team anschaut und ggf auf solche Lenkung aufmerksam macht.

  • Zitat

    Wie könnt ihr eure Hunde lesen lernen, bei selbstgelegten Spuren? Ihr kennt die Wege, die eure Hunde suchen müssen und fangt doch automatisch an, sie zu lenken, ohne die Hunde selbstständig arbeiten zu lassen.


    Im Normalfall bin ich allein mit Pedro unterwegs. Und am Anfang war ich manchmal schon unsicher, dass er wirklich noch sucht und nicht solange weitergeht bis ich ihn automatisch bremse wenn es zu falsch wird. Aber mit der Zeit merkt man das ganz gut. Ich habe ihn an Kreuzungen lieber einmal öfter als zuwenig überprüfen lassen. Wenn er mir dann anzeigt, dass er wirklich unbedingt einen bestimmten Weg lang will ... dann hatte er eigentlich immer recht. Manchmal versuche ich ihn auch absichtlich eher falsch zu steuern und lasse ihn dann korrigieren damit ich ihm auf keinen Fall die richtige Richtung vorgebe.
    Inzwischen sind wir mit unserer Eigenfährte schon ganz gut in Übung. Ich lege die Spur am liebsten im Wald und da bevorzugt in wildreichem Gebiet. Da ich im Wald oftmals nicht an Wege gebunden bin sondern auch quer-wald-ein laufe ist es für mich noch leichter zu erkennen, dass er sehr oft unheimlich spurtreu geht. Da brauche ich mir dann keinen Kopf dazu machen ob ich ihn vielleicht hier führe. Ich bräuchte oftmals eher einen Bremsanker.
    Um ihn wirklich gut lesen zu lernen sind wir einmal die Woche beim Mantrailing - da kenne ich die Spur nicht und werde auch vonder Trainerin auf Pedros Körpersprache noch aufmerksam gemacht.


    Was du mit HF und VP meinst kann ich nur raten ... aber für mich ist das kein Problem, dass er sowohl meine Spur sucht, von mir geführt wird und am Ende auch noch von mir die Belohnung bekommt. Für ihn ist es doch einfach die Bestätigung, dass er seine Arbeit super gemacht hat.


    Letzte Woche habe ich ihm mal eine "Endlosspur" gelegt weil ich jedes Mal das Gefühl hatte, dass er erst warm gearbeitet war als er an meinem Riechi war. Als ich das Gefühl hatte, dass er absolut genug hatte habe ich abgebrochen und ihn fürstlich belohnt. Um zu sehen, wie lange seine Kondition "reicht" hatte ich den Schrittzähler mit. ... Die Spur war ca. 20 Stunden alt und nach 1700 Schritten hatte er genug. Dazu einige Verleitungen und auch einige Stellen mit frischem Wildgeruch. Vorher waren die Fährten genauso alt aber höchstens 1100 Schritte lang. Ich hab sehr gestaunt.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • Hallo Conny,
    sorry, daß ich nachgefragt habe. Klingt so nich übel, was du da machst. War für mich nur ne neue Erfahrung. Selber habe ich das nie gemacht, weil man mir immer davon abgeraten hat, wegen dem lesen lernen. Denn ich hatte es auch schon oft, gerade am Anfang meines Trainings, daß ich den Weg wußte, und ich meine Dicke mehr als geführt habe. Das kann ich natürlich nicht, wenn ich die Trail nicht weiß. Ich bekomme dann auch von hinten Rückantwort, wenn ich nachfrage und ich meinem Hund mal nicht glaube. Und das macht sich ganz gut. So lerne ich auch die Headturns und die Körpersprache meines Hundes.


    Ich möchte meinem Hund vertrauen lernen und das geht nicht beim Lenken des Hundes. Auch ich möchte ständig was dazu lernen und brauche deshalb erfahrene Leute, die mir bei meinen Probs weiter helfen.


    Also vielen Dank für deine Erklärung.


    LG ramona

  • Hallo Ramona,


    brauchst Dich nicht zu entschuldigen. Pedro hatte im letzten Jahr einen unheimlich hohen Stresslevel. Ich musste eine Weile alles, wirklich alles, was irgendwie positiver oder auch negativer Stress ist vermeiden. Dem fiel dann auch erst mal das Mantrailing-Training zum Opfer. Da Pedro aber ein leidenschaftlicher Suchhund ist und wenigstens hin und wieder mal seine Nase benutzen können sollte habe ich mit der Eigenfährte angefangen. Hin und wieder, wenn er gut drauf und wenig gestresst war. D.h. mit festen Trainingszeiten hätte es eigentlich nie funktioniert bei uns.


    Die Mantrailing-Trainerin möchte eigentlich auch nicht, dass ich mit Pedro noch selbst Fährte. Aber ich frage sie nicht. Inzwischen erzähle ich auch nichts mehr davon. Dafür wundert sie sich aber regelmässig, dass Pedro die Aufgaben so toll löst. - Spurtreu, tolles Anzeigeverhalten, super orientiert auch in schwierigen Bereichen. Ich sehe, wie gut es Pedro tut, wie glücklich und zufrieden er nach erfolgreicher Arbeit ist. Das allein zählt für mich. Ob wir dabei alles ganz richtig machen ist mir völlig schnurz. Wir machen das ja nur als Hobby und wollen nicht professionel irgendwo einsteigen.


    Liebe Grüße
    Conny =) - und Pedro, der heute nach ca. 1000 Schritten keinen Bock mehr hatte und zwischendrin lieber seiner Such-Geschirr-Aufschrift alle Ehre gemacht hat - "Markierungsarbeiten".

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