Erfahrungen Kastration Hündin

  • Guten Abend zusammen,


    zuerst möchte ich sagen das ich kein passendes Thema gefunden habe und ich hiermit auch keine mega diskussion beginnen möchte :-)
    Ich hab seit letztem Jahr eine kleine Hündin bei mir. Mittlerweile ist sie 5 Monate alt.
    So langsam mach ich mir gedanken über das kastrieren.
    Ich würde gern so ein paar erfahrungsberichte hören. Z.b. habt ihr eure Hündin vor oder nach der ersten hitze kastrieren lassen. Hat sich das verhalten verändert? Sind sie so jung geblieben? Sind sie gewaschen oder gleich groß geblieben?
    Wäre cool mal verschiedene berichte zu hören.:-D


    Lg und schönen abend noch

  • Moin,


    damit hast Du ja was angestiftet... ;)


    Über das Thema Kastration wird hier im Forum immer wieder sehr ausgiebig diskutiert.


    Zu Deiner Frage.


    Wir haben Leja 3 Monate nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. 3 Monate nach einer Läufigkeit ist lt. unserem TA der ideale Zeitpunkt (hängt irgendwie mit den Hormonen zusammen)


    Die OP ist natürlich nicht zu unterschätzen, Leja hing die ersten Tage ganz schön in den Seilen, hat sich aber schnell wieder erholt.


    Seit der OP sind über 2 Jahre vergangen und alles ist ok.


    Ihr Fell hat sich nicht verändert. Gewichtsprobleme wegen der Kastra gibt es auch nicht. Sie hat zwar über den Winter zugelegt, das liegt aber an zuwenig Bewegung und zuviel Lecker wie bei uns Menschen :hust:


    Aus Leja ist ein normalgroßer Labbi geworden - 59 cm Rückenhöhe, sie hat mit 2 Jahren noch mal einen Wachstumsschub gemacht und hat ein breites Kreuz bekommen.


    Über Wesensveränderung kann ich nichts schreiben, da ich nicht beurteilen kann, wie sich ihr Wesen entwickelt hätte, wenn sie komplett geblieben währe.


    Sie ist so kindisch, wie ein Labbi eben ist. Trotzdem hat sie eine gewisse coolness entwickelt... ist irgendwie schlecht zu beschreiben.


    Wir waren uns von Anfang an einig, dass wir unsere Leja kastrieren lassen. Es gibt genug ungewollte Hunde, da müssen wir nicht auch noch zu beisteuern.

  • Vielleicht sollte man, bevor man kastriert einiges vorher wissen.


    Mit der Kastration, hier mit der Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke stelle ich den Körper im Stoffwechselablauf auf Senior um. Alles läuft dann wesentlich langsamer, zudem wird gerade bei Hündinnen Osteoporose ein Thema.


    Testosteron aber auch Östrogene sind in der Pubertät für Neuverknüpfung und Neusortiertung gewisser Hirnareale verantwortlich, hierzu zählen die für soziale Kompetenz, soziale Intelligenz und Stressverarbeitung.


    Hinzu kommt, weshalb will ich eigentlich kastrieren?


    Scheinschwangerschaften verhindern? Hmm, geht nicht, denn die sind prolaktingesteuert und somit vom Östrogen unabhängig. Es kann von aussen angestossen werden durch einen Welpen, Schwangerschaft der HH und Baby im Haus...


    Gesäugetumore verhindern? Nun, ein Hauptindikator für Gesäugekrebs ist ein hohes und zu hohes Gewicht der Hündin im ersten Lebensjahr. Dummerweise ist der auch noch größer als die Scheinschwangerschaft.


    Gebärmutterentzündung verhindern... Hier sagt der Gesetzgeber, dass dies eine Amputation nicht rechtfertigt, da ein Beobachten der Hündin und ein rechtzeitiger Gang zum TA bei Unstimmigkeiten im Zyklusablauf völlig ausreichend sind.


    Trächtigkeitsverhinderung- auch hier bezieht der Gesetzgeber klar Stellung -Der Halter kann auf seine Hündin achten und somit die aufgabe der Fortpflanzungskontrolle erfüllen. Kein Indikator für die Kastra, auch bei Mehrhundhaltung nicht.


    Birgit, in Kurzform...




    Herz-Kreislauf, Knochenwachstum... auch hier greife ich ein und zwar massiv.

  • Hallo!


    Ich habe auch eine 5 Monate alte Hündin, deswegen kenne ich dein Problem. Ich habe auch von anfang an lange hin und her überlegt was das richtige sei. Und ich denke, so eine Entscheidung kann dir niemand abnehmen.
    Du musst dir im Klaren darüber sein, dass es nie eine vollkommen optimale Lösung geben wird. Wird der Hund trächtig weil du nicht gut genug aufgepasst hast oder bekommt Gebärmutterkrebs, wirfst du dir vor nicht kastriert zu haben. Wird sie inkontinent oder ihr Wesen bleibt in einer noch "kindlichen" Entwicklungsphase stecken wirst du dir vorwerfen, sie kastriert zu haben.
    Es gibt immer ein pro und ein contra für jeden Weg. Du musst einfach für dich entscheiden welches Risiko du in Kauf nehmen kannst/möchtest. Ich denke du weißt welches die pros und contras sind (oben ist ja auch schon ein Link dazu), "Erfahrungsberichte" helfen dir da wohl eher weniger. Nur weil der eine Hund keine Inkontinenz oder schlechtes Fell nach der Kastra hatte, muss das nicht bedeuten, dass deiner das auch nicht bekommen wird. Sei dir im Klaren darüber, dass alles eintreten könnte, und dann wäge ab, mit welchem worst-case-szenario du eher leben kannst ;)


    Ich persönlich wollte anfangs auch kastrieren, damit ich es mir bequem machen kann bezüglich aufpassen, dass sie nicht trächtig wird. Noch ein Pluspunkt war, dass kein Blut in der Wohnung liegt und das Gebärmutterkrebsrisiko wegfällt.
    Aber dann habe ich weiterüberlegt, weil die zwei Argumente wirklich Blödsinn waren (für mich zumindest). Blut habe ich nur 2 Mal im Jahr für je 2-3 Wochen. Das kann man wegwischen und ist kein Weltuntergang. Auch wird es kein Problem sein den Hund 2 Mal im Jahr an der Leine zu halten bzw. gut aufzupassen, wenn andere Hunde dabei sind. Das ziehe ich letzlich doch lieber vor, weil das riesige Risiko der Inkontinenz mich doch abgeschreckt hat und auch die Sache mit dem Fell. Auch wollte ich keinen Hund haben, der "immer jung" bleibt, sondern einen, der sich charakterlich stets weiterentwickelt.
    Also stand für mich die Entscheidung fest: Ich werde nicht kastrieren, sondern der Natur ihren Lauf lassen und bei der Läufigkeit 2 mal im Jahr einfach besser aufpassen. :)



    Vielleicht hilft dir das ja ein wenig weiter.

  • Hallo,


    meine Luna wurde mit 14 Monaten kastriert, das war etwa vier Monate nach ihrer ersten Läufigkeit.
    Luna war fast zwei Monate stark scheinschwanger, wir haben alles mögliche mit ihr probiert (Urlaub, Ablenkung, Homöopathie, Futterreduzierung, Gewichtsabnahme...) und dennoch musste die Scheinschwangerschaft nachher mit Galastop beendet werden. Luna war super anhänglich und eher depressiv. Sogar meine Tierheilpraktikerin (die eigentlich gegen Kastrationen ist) riet mir zur Kastra. Luna wurde dann endoskopisch kastriert, d.h. die Narbe war wesentlich kleiner und alles heilte sehr schnell ab. Sie brauchte auch keinen Kragen, da sie aber auf die Fäden empfindlich reagierte, mussten die Fäden dann etwas eher gezogen werden als geplant...
    Alles in allem bin ich sehr froh dass wir es gemacht haben. Luna hat sich nicht verändert, sie haarte lediglich zwei Monate dauerhaft sehr stark, was ich auf die Hormonumstellung schub. Allerdings hätte ich Luna eigentlich lieber erst mal nicht kastriert bzw. die zweite Läufigkeit abgewartet, aber ihre Scheinschwangerschaft war mir einfach zu heftig. Ich würde persönlich mich noch gut mit dem Thema beschäftigen und erst mal die erste Läufigkeit abwarten. Vielleicht ist bei deiner Maus ja alles unkompliziert. Und eigentlich ist ja eine Scheinschwangerschaft auch was "ganz normales", leider war sie bei uns einfach zu extrem...

  • Guten Morgen...


    Also bei uns war es so das die Entscheidung leider nicht bei mir selbst lag, sondern Emely eine Zyste am Eierstock hatte.. Ihre erste Läufigkeit war ganz normal, ging ca drei Wochen und dachach war auch alles wieder beim alten.. Ca. Vier Monate später wurde sie dann wieder Läufig. Bin mit ihr zum Arzt und nach einer Abstrich Untersuchung meinte er es wäre alles ok..
    Nachdem die Läufigkeit ca. nach drei Wochen dann wieder vorbei war, hatte sie nur noch einen Monat ruhe und es ging von vorne los. Also wieder zum Tierarzt und dann eine Ultraschall Untersuchung. dort wurde festgestellt das sie eine Zyste am Eierstock hat.. :verzweifelt:
    Ich hatte mir auch die ganzen Fragen gestellt, wie verändert sich mein Hund? wird sie noch ruhiger (spitzname Schlaftablette hatte sie schon) oder was ist mit ihrem Gewicht? aber meine größte Angst lag bei der frage wird sie Inkontinenz? Das Problem hatte ich bei meiner vorherigen Hündin.
    Nun sei dem sie schon zwei jahre her kastriert worden ist, kann ich von mir sagen, es ist alles so geblieben wie
    vorher.
    Gruß Jenny&Emely

  • Hallo,


    meine Hündin wurde noch von der Tierschutzorga kastriert.
    Generell bin ich gegen Kastrationen, die ohne medizinisch zwingende Indikation durchgeführt werden, daher ist auch mein Hektor intakt.
    Bei Hera lag der Sachverhalt allerdings anders. Sie hatte in Spanien mindestens einmal Welpen. Leider hatte sie eine verkapselte Nachgeburt in der Gebärmutter, die daher auch entsprechend dauerhaft entzündet war. Eine Kastration war daher bei ihr zwingend nötig.


    Wie sie vor ihrer Kastra war?
    Laut Pflegestelle lief sie auf Sparflamme, weil sie eben nicht gesund war. Wie sie sonst gewesen wäre, wissen wir nicht, da war sie immerhin in Spanien.


    Wie sie jetzt nach der Kastra ist?
    Sie hat auf der Pflegestelle ordentlich zugenommen, kam als Madame Dickschiff zu uns.
    Das lag aber nicht zwingend an der Kastra, sondern vielmehr an mangelnder Bewegung und Langeweile plus ständiges Futterangebot.
    Inzwischen hat sie schon ganz gut abgenommen. Wir haben das Futter umgestellt und ihr ordentlich Bewegung verordnet. Jetzt wird noch ihr Sport ausgebaut, Joggen und Agility.
    Aber der Hang zur Gewichtszulage kann eben ihre persönliche Veranlagung sein, denn sie frisst auch sehr gern.
    Ansonsten ist Hera sehr aufgeweckt, verspielt und arbeitet sehr konzentriert. Vor allem lernt sie verdammt schnell und hat Spaß daran, immer weiter zu arbeiten.
    Sie wurde aber auch erst mit 2 Jahren kastriert, also fast schon "spät".

  • Hallo,


    also wir haben unsere Hündin mit knappen 7 Monaten kastrieren lassen, sie war schon mit 5 Monaten das erste mal läufig. Wir wollten sie eigentlich vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen, aber wir haben nicht erwartete, dass sie schon mit 5 Monaten läufig wird. :???:
    Sie ist inzwischen 14 Monate alt, sie ist 71cm groß, für eine Hündin (Rhodesian Ridgeback) zwar recht groß, aber ich denke, dass dies an ihren Eltern liegt (Mutter: 70cm Vater: 74cm). Sie ist genauso verspielt wie andere unkastrierte Ridgebacks in ihrem Alter. Sie ist etwas ruhiger und ausgeglichener geworden, obwohl ich mir niocht sicher bin, ob dies nicht einfach am Alter liegt.
    Die ersten Tage nach der OP war sie geschwächt und sehr schlapp, sie erholte sich aber schnell und dann hieß es aufpassen, dass sie sich nich überanstregt. Kein springen, kein rennen, für uns wahrscheinlich die schwierigste Zeit, aber auch die haben wir überstanden.


    Viele liebe Grüße
    Anwar =)

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