Erfahrungen Kastration Hündin

  • Ich kann fast nur von nicht-kastrierten Hunden berichten.


    Wir, also meine Eltern, hatten insg. 8 Hündinnen (Langhaardackel, Griffon Korthals, Foxterrier, Jagdterrier) und diese Damen wurden fast alle ohne Krebs zwischen 13 und knapp 16 Jahre alt (die 13-jährige starb bei einem Unfall).
    Eine Hündin, die Griffon-Hündin, hatte mit fast 13 Jahren Gebärmutterkrebs. Sie wurde dann operiert und lebte sehr fit noch fast 1,5 Jahre lang.


    Momentan haben wir in unserer Familie 2 Rauhaardackeldamen, knapp 2 und 4 Jahre alt, eine Mischlingshündin, 8 Jahre alt sowie eine 15,5 Jahre alte Langhaardackelhündin. Keine der Damen ist kastriert und allen geht es gut (ok, unsere Omi ist fast blind und taub und manche Tage sind nicht mehr soooo doll, jedoch in dem Alter wohl relativ "normal") ;) .



    Meine Jala ist fast 16 Monate alt und soll eigentlicht auch intakt bleiben (obwohl ich auch nicht mit ihr züchten will, ich pass dann halt auf). Jedoch hatte sie bei ihrer ersten Läufigkeit Ende Sept. ziemlich heftige Hormonumstellungsprobleme - sie hat sich immer wieder erbrochen, hatte Bauchschmerzen und war irgendwie "unglücklich". Ich habe es mit Hilfe meiner THP in den Griff bekommen und es ist wohl auch nicht so ganz arg ungewöhnlich, daß bei der ersten (ab und an auch noch bei der zweiten) Läufigkeit Probleme auftreten.


    Wenn jedoch Jala bei ihrer 2. Läufigkeit bzw. spätestens bei der 3. noch ähnliche Probleme hat werde ich mir die Frage nach Kastration schon sehr ausführlich durch den Kopf gehen lassen. Aber auch nur dann.





    Ich kenne 2 kastrierte Hündinnen, die eine wurde vor ihrer 1. Läufigkeit kastriert und ist mittlerweile 6 Jahre alt. Sie ist ein Welpe! In ihrem ganzen Benehmen. Nö, das wollte ich nicht.
    Die andere wurde mit einem knappen Jahr kastriert, keine Ahnung ob sie da schonmal läufig war. Sie ist von ihrem Benehmen her relativ erwachsen, jedoch hat sie Babyfell (BC) und ist inkontinent. Sie ist mittlerweile 7 Jahre alt.




    Eigentlich sollte niemand "einfach mal so" kastrieren, dafür ist es ein zu schwerwiedender Eingriff! Ich denke man muß immer das für und wider genau in seiner eigenen Situation immer genau abwägen.




    Abessinierin: das ist ein super Bericht :gut: .






    Momentan ist ein recht informativer Bericht in einer März-Hundezeitung (Partner Hund? bin mir grad nicht sicher) über Kastration. Leider habe ich die Zeitung grad nicht greifbar, ich schau aber heut abend nochmal wo genau er drin ist.

  • @spinderella...es ist richtig, das bei heutigen Kastrationen keine Totaloperation mehr gemacht wird(wenn es nicht aus gesundheitlichen Gründen gemacht werden MUß)...also auch die ganze Gebärmutter entfernt wird...aber mit der Eierstockentfernung wird ein kleiner Teil, das Uterushorn, mit entfernt...welche hormonellen Auswirkungen das hat, kann ich aber leider nicht sagen...


    die Gebärmutter wird deshalb nicht mehr ganz entfernt um Resthormone zu erhalten und eine zu große Verschiebung der Blase zu verhindern, die schneller zu einer Inkontinenz führen kann.


    Mit den Resthormonen ist auch so ein eigenes Thema, das hier erbittert diskutiert wird...da kann ich und will ich mich nicht festlegen, inwieweit es wirklich eine Wirkung auf den Körper hat.

  • Zitat


    Das stimmt natürlich und in Fällen, wo das nicht anders möglich ist, da würde ich niemals etwas dagegen sagen.


    Das habe ich auch nicht so verstanden ;)
    Ich wollte nur die andere Seite aufzeigen,von den Fällen in denen
    eigentlich nicht kastriert werden soll,aber es unumgänglich ist.
    Mir graut es vor dem nächsten TA Termin in ca.drei Wochen,
    an dem entschieden wird ob es keine Alternative gibt.


    Jeder der seine Hündin leichtfertigt dem Risiko aussetzen will,
    nur weil es zweimal im Jahr ein bisschen nerfig wird,
    sollte sich nochmal in Ruhe die ganzen Beiträge durchlesen
    die zu diesem Thema in etlichen Threads gepostet wurden.
    Und sich überlegen ob es das tatsächlich wert ist.
    Wir schaffen es auch mit einem intakten Rüden im Haus
    aufzupassen das nichts schief geht.
    Auch wenn es stressig ist,aber meine Güte das ist zweimal im Jahr.

  • Huhu,
    meine Hündin wurde auf raten des Tierarztes vor der ersten Läufigkeit kastriert.
    Diesen Monat wird sie 4 Jahre alt.


    Ich kann keine besonderen Entwicklungen bei ihr feststellen. Sie ist genau so geworden, wie es sich als Welpe schon hat erkennen lassen.
    Trotzdem würde ich mittlerweile einen Hund erst nach der ersten Läufigkeit kastrieren lassen, wenn ich ihn denn kastrieren lassen würde.
    Einfach um ihr noch ein bisschen mehr Zeit in der Entwicklung zu geben.

  • So, ich persönlich bin gegen die Kastration aus Spaß an der Freunde, weshalb meine Luna auch unkastriert ist und es vermutlich auch erst mal bleibt.


    Kira hab ich letztes Jahr (mit 4 Jahren) kastrieren lassen. Sie hat sich vom Verhalten her aber überhaupt nicht verändert und wer sie vorher kennen gelernt und länger nicht gesehen hat, sieht keine Veränderung.

  • Ich überlege auch, meine Dicke kastrieren zu lassen. Wir haben vor sechs Monaten die Yorkie-Hündin meiner Eltern im Alter von 11 Jahren wegen Gebärmuttervereiterung und Nierenversagen verloren. Davor habe ich Angst, dass meiner das auch passieren könnte. Dazu kommt, dass sie von den Rüden, die nicht von ihr lassen können (habe auch viel Mühe damit) einfach sehr gestresst ist jedes Mal.
    Dazu kommt (siehe auch anderen Thread), dass der Rüde meines zukünftigen Partners ebenfalls nicht kastriert ist (3,5,Jahre alt), wobei der Rüde auf jeden Fall kastriert werden soll (andere Baustelle).


    Was denkt ihr?

  • Zitat

    So, ich persönlich bin gegen die Kastration aus Spaß an der Freunde, weshalb meine Luna auch unkastriert ist und es vermutlich auch erst mal bleibt.


    Kira hab ich letztes Jahr (mit 4 Jahren) kastrieren lassen. Sie hat sich vom Verhalten her aber überhaupt nicht verändert und wer sie vorher kennen gelernt und länger nicht gesehen hat, sieht keine Veränderung.


    Maanu: Darf ich fragen warum du sie hast kastrieren lassen? Irgendwelche medizinischen Gründe? Oder sehr ausgeprägte Scheinschwangeschaften?

  • Zitat

    Maanu: Darf ich fragen warum du sie hast kastrieren lassen? Irgendwelche medizinischen Gründe? Oder sehr ausgeprägte Scheinschwangeschaften?


    nein, Schweinschwanger war sie nur einmal sehr derbe, danach ging es


    durch sehr unregelmäßige Läufigkeiten lies ich sie untersuchen und es wurden ein nicht richtig funktionierender Eierstock und Zysten entdeckt, weshalb sie eh unters Messer musste

  • Ich werde jetzt erstmal die erste Läufigkeit abwarten und dann mal schauen ob sie sehr leidet oder sie das garnicht so beeinflusst...


    Aber danke für diese zahlreichen Berichte...


    Ich finde schon das man beruhigter ist nach vielen Berichten...das viele Hunde auch alt werden mit oder ohne kastra.


    Meine ist jetzt 7 Monate alt und war noch nicht Läufig. Ihre eine Schwester war schon läufig und ihre andere ist schon vor der 1. läufigkeit kastriert worden. Beide sind größer als meine.
    Denke es ist egal was man macht.... der Hund entwickelt sich mit oder ohne Eierstöcke.


  • So hab ichs auch gemacht und bin froh darüber. Ursprünglich wollte ich Amy nach der 1. Läufigkeit kastrieren lassen, weil die Hündin einer Bekannten sehr gelitten hat und später total verkrebst war. Sie wurde dann im hohen Alter (13 glaub ich) noch kastriert. Diese war aber auch wirklich nach jeder Läufigkeit scheinträchtig und wurde trotzdem erst kastriert als es im Grunde schon zu spät war. Also das hier schon erwähnte andere Extrem. Sie hat dann zwar nochmal 2 Jahre gelebt, wurde da aber auch noch 1 Mal operiert, weil sie wieder Tumore entwickelte. Sie musste letztenendes deswegen auch eingeschläfert werden. Ich muss aber dazu sagen, die Halterin hat ihre Hündin wirklich sehr geliebt, ihre Einstellung der Kastration gegenüber und dem was sie als natürlich empfand war einfach sehr festgesetzt. Aber ihr war nichts zu teuer um ihrem Hund zu helfen und ihr ein langes Leben zu bescheren.


    Ich wollte aber das Leiden das ich da gesehen hatte meiner Hündin ersparen. Amy hat dann während und nach der Läufigkeit so einen starken Entwicklungsschub gemacht, dass ich mir das nochmal genau überlegt habe. Hab mich auch viel mit Hündinnenhaltern aus der Umgebung unterhalten und dann entschieden Amy erst kastrieren zu lassen, sollte es medizinisch erforderlich sein bzw sollte sie stark an Scheinträchtigkeit leiden. Ich hab mich auch informiert wie ich dem am besten entgegenwirken kann (viel Beschäftigung, etwas weniger Futter) und bin da sehr hinterher. Also lässt es sich vermeiden, bleibt sie intakt um ihr eine möglichst natürliche Entwicklung zu ermöglichen. Aber es ist schon eine schwierige Entscheidung. Und dass du dich vorher informierst zeigt schon dass du ein Verantwortungsgefühl hast, dass meiner Meinung nach vielen Hundehaltern fehlt, die sich leichtfertig und uninformiert für eine Kastration entscheiden.

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