Fussels Kampf gegen die Epilepsie

Hi,
die Nacht verlief, außer ein paar kurze Nieser, ruhig und "anfallsfrei" , auch ist er wieder ausgeglichener und versteckt sich nicht mehr. Somit hat Zylkene den Anfall abgeblockt und wir sind so froh, das es bei Fussel so intensiv und kontinuierlich wirkt.

friedapaula
Ja, wir arbeiten „nur“ mit Zylkene und einer, von mir eigens zugeschnittenen, Verhaltentherapie.
Eventuell schaust du noch mal auf die letzten Seiten, da habe ich es ganz gut beschrieben.

Du hast recht, jede Epilepsie ist individuell und unterschiedlich, ob in Anfallsschwere, Arten, Verhaltensmuster und eventuelle Auslöser. Fussel ist ein sehr unsicherer, aufgedrehter Hüpfer und Ziel ist ihn da raus- und runterzuholen und das mit Zylkene, Impulskontrolle, Stressbewältigung, „Zeigen und Benennen“ und mit stetig, ruhigem Umgang.
Die Zylkenegabe und Verhaltenstherapie sollte mit TÄ / Verhaltenstherapeuten begleitet werden, obwohl "ich" im Letzteren meinen eigenen Weg gefunden habe.

Wir gehen einen ganz anderen Weg und ohne EP, doch nur weil ich einen Auslöser festmachen konnte und sein Anfallsgeschehen von extremen Krampfhunden abweicht. Er verliert weder sein Bewusstsein, noch liegt er auf der Seite, rudert mit den Beinen, klappert mit den Zähnen und verliert auch kein Urin oder Kot. Doch waren seine Anfallszeiten anfänglich bei bis zu 15 Minuten.
Fussel leidet, nach meinen Recherchen und Beobachtungen, an einer Stressepilepsie.

1.Hier siehst du Ausschnitte aus den Anfangszeiten 2009 / 2010 (Bitte Ton aus)

[youtube]

2.Hier nach dreiwöchiger Zylkenegabe in Normaldosis und schon deutlich abgeschwächt und kürzer

[youtube]

3.Nun sind wir an dem Punkt, das die Anfälle vollkommen unterdrückt werden, oder wo Fussel nur kurze Zeit minimal zittert, oder so reagiert wie auf Videos von Gestern. Er bekommt seit 4 Monaten erhöhte Zylkenegaben.
Ach ja Fussel ist jetzt 3,4 Jahre alt und seinen ersten Anfall bekam er mit 11 Monaten.

Leider kenne ich so manche Fälle, wo die Hunde trotz Medikamente, auch kombinierte, nicht anfallsfrei werden, oder sich die Anfälle noch verstärken.

Wenn du hilfreiche Tipps, allgemeine Informationen und psychische Unterstützung haben möchtest, melde dich auch dort an:
http://www.epiforum.de

LG Sabine

Zitat

Beim letzten hatte ich sogar den Eindruck, sie wäre hinterher kurzzeitig blind gewesen.

Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt ...
Mir tut mein armer Schatz halt immer so Leid, wenn es wieder einmal passiert ist. Aber du weißt ja, wie es ist. Man ist halt so hilflos.

Für euch alles Gute!

Es ist leider wirklich so, das manche Hunde nach Anfällen kürzer oder auch länger blind sind.
Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt und ich kann dir so gut nachfühlen und man ist teilweise hilflos, wütend und verzweifelt über diese so heimtückische Erkrankung! :|
Ich drücke euch ganz fest die Daumen für den weiteren Weg!!

Miri und Leni
Auch euch vielen Dank, du Miri weil du auch leider diese Erfahrungen durchleben musst, somit weißt wie man sich fühlt und dir Leni, das du immer nah bei uns bist. Euch Beiden und die vielen anderen Stillleser und Daumendrücker, das ihr immer aufschlagt, egal ob es gute oder schlechte Nachrichten gibt! :hug:

LG Sabine

Hi,
ich möchte euch mal wieder auf den neuesten Stand bringen und wir haben wieder einen anfallsfreien Monat absoviert.

Vorgestern am 1. Mai wurden alle Faktoren für Fussels Ängste auf die Probe gestellt!

Es war erst ein herrlicher Sonnentag, dann zog zum späten Nachmittag ein Gewitter auf und die Donnerschläge ließen Fussel wandern, erst unter den Schreibtisch dann am Mülleimer in der Küche.
Ich gab ihm eine erhöhte, vorgezogene Zylkenegabe und beobachtete den Zwerg. Er schaute mir beim Kochen zu und als das Gewitter abgezogen war, legte er sich entspannt ins Wohnzimmerkörbchen, also keine hektischen Panikläufe oder Kloquetschen.

Es gab in der Stadt die 1. Mai - Demo und andere Festveranstaltungen. Zwar wohnen wir nicht in den Bezirken wo alles stattfand, doch hörten wir im Wechsel Feuerwerk, Böller und öfters Polizei - und Feuerwehr Tatütata`s. Fussel schaute zwar ab und an auf aber sonst schlief er entspannt.

In der Verhaltenstherapie geht es auch stetig bergauf und immer mehr prollende Hunde werden ignoriert, ohne steif zu werden oder hochzudrehen. Die Leinenführigkeit klappt prima und beim Absitzen an der Straße quetscht er sich regelrecht an mein Bein, bleibt am Fuß und wenn ich stehen bleibe, bleibt er auch stehen. Mensch wenn ich so an die Anfänge denke und Fussel hektisch zerrend und immer umschauend durch die Gegend gehechelt ist und ich schon Druckstellen an den Händen hatte, das ist aus heutiger Sicht einfach unglaublich. Auch den Flur meistert Fussel jetzt wesentlich ruhiger und ohne zu kläffen.
Im Wald ist er wesentlich ruhiger geworden und versucht nur noch selten unseren anderen Fellen den Weg zu beschneiden, da wir immer sofort abblocken und gutes Verhalten sofort belohnen.

Doch ist und bleibt uns bewusst, das der Lütte immer zum Aufdrehen neigen wird und wir genau aufpassen müssen und Umlenkungen, ruhige Aktionen enorm wichtig bleiben. Da kann man nicht mal, weil man es eilig hat, das Geschirr schneller ummachen und eventuell hektisch werden, denn dann reagiert er genauso mit.

Ich bin wirklich überglücklich wie sich alles entwickelt hat und ich sehe noch Luft nach oben !! :reib:

LG Sabine

Vielen Dank , wir schauen schon zuversichtlicher in die Zukunft!

Damit es auch mal ein lebenslustiger Fussel zu sehen gibt und nicht nur Epivideos, wir ja auch gegen die HD antrainieren ( auch dort ist alles im grünen Bereich) , gibt es diese Fotos:

Puh ... viel schwimmen und toben macht soooo müde

LG Sabine