Fussels Kampf gegen die Epilepsie

  • Theresa, wenn dein Hund damit zurecht kommt und der Medispiegel im guten Bereich, würde ich da auch nichts ändern, doch sollte er vermehrt krampfen, würde ich die Dosis, mit Absprache des TA, schon erhöhen. ;)
    Gibt es bei euch, trotz recht niedriger Dosierung, bestehende Nebenwirkungen?


    Miri danke und berichte dann mal bitte etwas zu dem neuen Medikament! Gerade in dem Bereich kann ich ja nicht wirklich mitreden und nur aus Erfahrungen Anderer lernen oder mein eigenes Bild darüber machen.


    Es ist ja leider so, das die Hunde eben unterschiedlich sind und was dem einen Hund hilft, greift bei einem Anderen überhaupt nicht oder eben alles nicht. So bleibt einem manchmal nur die akribische Suche, nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen.


    Wir haben einen wunderschönen und warmen Tag am See genossen und nun liegen alle Felle rechtschaffend müde in ihren Körben.
    Ach ja, seit einer Woche bekommt Fussel Moortrunk ins Futter gegen seine Gierde nach Hundeka.... und es scheint wirklich zu funktionieren ...... mal schauen und hoffen. :hust:


    LG Sabine

  • ja, die gibt es schon. Sein Immunsystem ist nicht mehr toll so wie es mal war, ich schätze das es ihm auf den Margen-Darm-Tragt schlägt. Auch ist er nicht mehr so agil wie früher. Midnight hat gute Tage und auch sehr schlechte Tage. Man merkt es in der Harmonie zu Moqui sehr. Aber Moqui akzeptiert seine Reaktionen bisher echt wunderbar. Wir lernen/ haben gelernt damit zu leben. Nützt ja eh nichts. Der Spiegel ist nicht optimal, aber auc hder TA würde zu dem jetzigen Stand nicht erhöhen. Er hat einen Wert von 11 (sollte um die 20 liegen). Im Juni wollen wir diesen Wert noch mal testen lassen.


    Ja, Miri bitte berichte darüber.


    Endlich waren noch mal einige Tage um Sonne zu tanken.

  • Zitat

    ja, die gibt es schon. Sein Immunsystem ist nicht mehr toll so wie es mal war, ich schätze das es ihm auf den Margen-Darm-Tragt schlägt. Auch ist er nicht mehr so agil wie früher. Midnight hat gute Tage und auch sehr schlechte Tage.


    Ich denke auch das die AE nicht ganz ohne sind, egal wie gering die Dosis ist ... es sind nunmal dämpfende Medikamente. Eventuell wäre Taurin für euch auch interessant. ;)


    Seit mehrere Tage ist nun Taurin im Einsatz und uns fällt auf das er noch einen Tacken ausgeglichener ist und damit ihr wisst wovon ich spreche, setzte ich hier mal eine kopierte Information zu Taurin ein:


    Verschiedene Studien zur Epilepsie haben die Wirksamkeit von Taurin im Zentralen Nervensystem untersucht und sein antiepileptische Wirksamkeit festgestellt.


    In der tiermedizinischen Praxis schildern Patientenbesitzer von Fällen, bei denen ein Therapieversuch mit Taurin - entweder zusätzlich zu einem oder mehreren Antiepileptika oder als Alleinmedikation – auf Dauer erfolgreich Anfallsfreiheit unterstützt hat.


    Die Therapie einer Epilepsie ist für jeden Patienten immer auch individuell experimentell. Welche Medikamente einem Patienten helfen können, ist bei Diagnose der Erkrankung leider ungewiss. Es kann daher auch nicht voraus gesagt werden, ob ein Epi-Hund ggf. von Taurin profitieren kann, denn oft wird die Ursache der Epilepsie nicht identifiziert.


    Wer sich mit Taurin als Supplement beschäftigen möchte, erhält hier einige wichtige Informationen.


    Was ist Taurin?


    Taurin
    - ist ein schwefelhaltiges Aminosäurenderivat, das in der Leber aus den Aminosäuren Cystein und Methionin unter Mitwirkung von Vitamin B6 gebildet wird
    - befindet sich in hohen Konzentrationen in folgenden Geweben: Zentrales Nervensystem (ZNS), Herz, Muskulatur, Netzhaut des Auges (Retina), Thrombozyten, Lymphozyten


    Welche Wirkungen wurden im Gehirn bzw. im gesamten Nervensystem für Taurin bislang nachgewiesen?


    Taurin wirkt im ZNS (relevant für die Epilepsiebehandlung)
    - als Neurotransmitter (Botenstoff)
    - als Neuromodulator (in dieser Funktion beeinflusst die Wirkung anderer Neurotransmitter)
    - als Agonist am GABA-Rezeptor und verstärkt zusammen mit GABA und Glycin die beruhigenden GABA-Effekte im ZNS
    - über GABA-Rezeptoren beruhigend und krampflösend
    - zusätzlich über die Hemmung von Glutamat dämpfend
    - verlangsamend auf den Einstrom von Calciumionen in die Neuronen und schützt so vor der Excitotoxizität (gefährliche Reizüberflutung im Hirn)
    o siehe zu Excitotoxizität http://de.wikipedia.org/wiki/Excitotoxizit%C3%A4t
    - stabilisierend auf den elektronischen Spannungszustand der Membranen der Nervenzellen durch die Interaktion mit Calcium-/ Magnesiumionen
    - wahrscheinlich auch über einen noch nicht identifizierten, eigenen Taurinrezeptor
    - anxiolytisch (angstlösend) über Bindung an den Glycinrezeptor
    - durch diese Effekte antiepileptisch, angst- und krampflösend


    - entgiftend durch Bindung toxischer (giftiger) Substanzen
    - als Antioxidans (Radikalfänger) und schützt Nervenzellen
    Weitere Wirkung von Taurin im ZNS
    - steigert zudem den Acetylcholin-Gehalt im Gehirn, was kognitiv leistungssteigernd wirkt (z.B. Lernfähigkeit und Hirnleistung steigt)


    Um die GABA unterstützende Wirkung von Taurin zu veranschaulichen siehe die nachfolgende Graphik. Dargestellt ist eine Synapse (d.h. eine Verknüpfung von 2 Nervenzellen) im Nervensystem. Über eine synapse kommunizieren Nervenzellen miteinander.


    Wie eine Synapse im Hirn funktioniert, zeigt sehr vereinfacht dargestellt und leicht verständlich z.B. dieser kleine Film http://www.youtube.com/watch?v=BgASkb17dwU


    Beachte: Jede Nervenzelle ist über viele 1000ende hemmende und erregende Synapsen mit anderen Nervenzellen verbunden!
    Diese Graphik zeigt eine hemmende GABAerge Synapse



    - in einer vorgeschalteten Nervenzelle (=Neuron) wird der Neurotransmitter GABA produziert, indem
    o 1. die Aminosäure Glutamin mit Hilfe des Enzyms Glutaminase zu Glutamat wird (unter Einfluss von Calcium)
    o 2. Glutamat mit Hilfe des Enzyms Glutamat-Decarboxylase (GAD) zu GABA wird (Co-Faktor von GAD ist Pyridoxalphosphat, die aktive Form vom Vitamin B6)
    - GABA wird in Vesikeln gespeichert
    - Über einen Nervenimpuls erhält das Neuron den Befehl, GABA frei zu setzen
    - GABA gelangt in den synaptischen Spalt und kann an der nachfolgenden (postsynaptischen) Nervenzelle an die GABA-Rezeptoren andocken
    - Über GABA wird die nachfolgende Nervenzelle gehemmt


    In z.B. der folgenden Studie http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2994404/ wurde die Wirkung von Taurin im Hirn untersucht. Um zu prüfen, ob Taurin bei Krampfanfällen tatsächlich dämpfend wirken kann oder die Blut-Hirn-Schranke überwindet bei oraler Einnahme, wurden Gruppen von Versuchsmäusen gebildet.
    Es wurden eine Gruppe Mäuse über längere Zeit mit Taurin gefüttert, um zu prüfen, ob die Taurin-Konzentration im Hirn steigt und das Taurin über orale Substitution wirken kann. Andere Mäuse bekamen Taurininjektionen. Eine Kontrollgruppe bekam kein Taurin.
    Um das Gehirn einer Krampfsituation auszusetzen, wurde allen Tieren ein Wirkstoff gespritzt, der den GABA-Rezeptor stark blockiert und dadurch immer schwere Krampfanfälle auslöst.


    Unter dem krampfauslösenden Medikament traten
    - in der Kontrollgruppe sehr schnell sehr schwere Anfälle auf, 2/3 der Tiere starben.
    - in den Tauringruppen die Krampfanfälle erst später auf, waren schwächer und kürzer, „nur“ 12 % der Tiere verstarben.
    Im Ergebnis wird davon ausgegangen, dass Taurin bei (bestimmten) Epilepsieerkrankungen (abh. vom pathologischen Defekt) das Hirn vor Übererregbarkeit und Krampfanfällen schützen kann.
    Die regelmäßige Tauringabe soll folgendes im Hirn bewirken:
    - bei chronischer Einnahme sollen sich die Taurinspeicher füllen, die Neurone speichern Taurin in Vesikeln
    - hohe Taurinspiegel im ZNS bewirken, dass durch vemehrte Bindung von Taurin an den GABA-Rezeptor dieser länger geöffnet bleibt, so dass über einen vermehrten Chlorideinstrom die Nervenzellhemmung erhöht wird
    - Beachte: GABA aber auch agonistische GABA-rezeptorbindende Medikamente erhöhen den Chlorideinstrom in eine Nervenzelle, wodurch die Nervenzzelle gehemmt wird
    - Taurin kann so GABA unterstützen


    - Über die Bindung von Taurin an den GABA-A Rezeptor soll über eine Feedback-Schleife der Level des Enzyms Glutamat-Decarboxylase (GAD) erhöht werden (s.o., GAD ist erforderlich für die GABA-Produktion aus Glutamat)



    Fazit:
    - Der Taurinbedarf kann bei verschiedenen chronischen Erkrankungen, zu denen u.a. neurologische und Herzkreislauferkrankungen erhöht sein und nicht vom Patienten durch eigene Produktion gedeckt werden können. Für diese Fälle wird eine Substitution empfohlen
    - Die nachgewiesene antikonvulsive Wirkung von Taurin kann therapeutisch genutzt werden
    - Bei manchen Epilepsiepatienten kann folglich Taurin die Krampfschwelle erhöhen:
    o entweder synergistisch gemeinsam mit Antiepileptika
    o oder bei Tieren die nur sehr selten unter Krampfanfällen leiden und bei denen bislang keine Antiepileptikatherapie erforderlich gewesen ist


    - Leider ist auch Taurin kein Wundermittel. Eine positive Wirkung kann leider nicht für alle Epi-Patienten erwartet werden.
    - Die Epilepsieursachen sind so vielfältig, dass auch bei den schulmedizinisch angewandten, sehr stark antikonvulsiv wirkender Medikamente leider auch oft Therapieresistenz besteht
    - Dennoch kann Taurin aufgrund seiner vielseitig neuroprotektiven Wirkung (dämpfend, entgiftend, Antioxidans) als Therapieoption dienen
    - Als körpereigene Substanz ist bei moderater Dosierung die zu erwartenden NW im Allgemeinen gering … wesentlich geringer, als für viele der toxischen Antiepileptika


    Allgemeinen Therapieempfehlungen für den Hund
    (Hinweis: Sollte natürlich immer mit dem TA dringend abgestimmt zur bestehenden Medikation!!!!!!)
    - bei Herzerkrankungen oder Epilepsie (siehe http://dogaware.com/health/heart.html )


    2 x tgl.
    250 mg to a small dog,
    500 mg to a medium dog
    750 mg to a large dog



    Hinweise zu NW, die beim Menschen beobachtet wurden, bei chronischen Konsum von
    o > 2g/Tag kann bei Prädisposition eine Psoriasis ausgelöst werden
    o sehr hohen Dosierungen (Bodybuilder-Doping > 10g / Tag) wurden evtl. neurotoxische NW beobachtet, allerdings ist hier immer noch unklar, ob dies nicht aufgrund der meist von der Sportlern zusätzlich eingenommenen Anabolika oder andere toxische Supplemente ausgelöst wird.


    Zur Vollständigkeit noch ein paar Infos zu sonstigen Therapie-Indikationen von Taurin
    - Taurin wirkt am Auge protektiv gegen Makuladegeneration und Katarakt (grauer Star)
    - Taurin bildet mit Gallensäuren Konjugate und verbessert damit die Ausscheidung von Gallensäuren, wodurch das Risiko für Gallensteine gesenkt wird.
    - vermindert auch die Hepatotoxizität verschiedener Umweltgifte.
    - Wirkt positiv inotrop und antiarrhythmisch am Herzmuskel
    - Zu den Anwendungsgebieten einer Taurinsupplementierung gehören
    - kann möglicherweise diabetische, neurovaskuläre Spätschäden vorbeugen, kann zusammen mit Cystein ggf. den Insulinbedarf senken (bei Alterdiabetes)
    - bei chronischen Nierenerkrankungen sind die Taurinspiegel meist deutlich reduziert. Taurin schützt die Membranen der Glomeruli und des Tubulusepithels
    - unterstützt die Regulierung des Cholesterinspiegels
    - unterstützt die Aufnahme fettlöslicher Vitamine


    ....................................................................................................................................


    Obwohl Taurinmangel im Blut ausgewertet werden kann, habe ich jetzt keine Blutuntersuchung veranlasst und hole es nach, wenn der B12 Speigel kontrolliert wird. Somit versuchen wir es einfach im voraus und es scheint ja schon etwas zu bewirken.


    LG Sabine

  • Tja, die Zeit vergeht und Fusselchen ist nun schon wieder zwei Monate „gewitterfrei“! :smile: Eigentlich ein Grund zur Freude, doch haben wir heute wieder einen Hund im Epiforum verloren, was mich sehr traurig stimmt. :( :
    Zum Werdegang habe ich weiter unten eine Warnung zu dem neuen Medikament „Pexon“ angehangen.


    Positiver kann es bei unserem Irrwirsch im Moment kaum laufen, das in jeder Hinsicht und macht uns somit natürlich sehr glücklich und ich verdränge, wann „es“ eventuell wieder zuschlagen wird. Ja wir nennen uns jetzt routiniert und gut gewappnet, doch wenn ich ehrlich bin, bleiben diese Momente wo man zusammenzuckt, herumfährt, aufhorcht ...... das wird und kann sich wohl nicht legen, doch das wissen nur die Betroffenen.


    Ich habe noch am Futter geschraubt und Zusätze intrigiert und so bekommt der Flache mehr oder weniger regelmäßig:
    Zylkene – Taurin – B-Komplex – Löwenzahn – Brennnessel - Naturmoor – Kokosöl (ins Futter)


    Das Naturmoor hat ein kleines Wunder vollbracht, denn Fussel driftet nicht mehr nach Hundehaufen ab, geschweige er giert einen ausgesuchten Haufen herunter, nö absolut nix mehr, somit wieder ein Verdacht auf irgendwelche Mängel oder Aufnahme- Verwertungsstörungen bestätigt, somit bleibt es weiterhin im regelmäßigem Gebrauch.


    Ob Taurin schon etwas bewirkt kann ich so noch nicht abschätzen, doch allgemein ist Fussel so entspannt, umweltsicher , führbar, nähebedürftig, aufmerksam wie nie zuvor..... wir werden sehen. ;)


    Die letzten Wochen hatten wir traumhaftes Wetter und haben das mit unserer Bande natürlich gründlich ausgenutzt, für ausgiebige Spaziergänge, Wasserballett und Schlammbäder:















    Hier möchte nun über das neue AE Mittel „Pexion“ berichten, da es im Epiforum schwere Vorfälle von starken Entzugserien gegeben hat und die Verfasserin erlaubte, diese Warnung zu streuen:


    ___________________________________________________________________________________

    Es hat bedauerlicherweise in der Communitiy der Epilepsiehunde nun schon mehrere Fälle gegeben, bei denen TÄe Epi-Hunde auf das neue Antiepileptikum Pexion umgestellt haben.
    Pexion ist ein neues Antiepileptikum des Pharmaherstellers Boehringer, das nur für Hunde zugelassen worden ist.


    Bei zahlreichen Fällen ist es durch eine fehlerhafte Umstellungsstrategie und Mißachtung der pharmakologischen Risiken beim Entzug bisheriger Antiepileptika zu schwerwiegenden Ereignissen gekommen. leider manchmal ziemlich dramatisch


    Die Folgen für die betroffenen Tiere, die auf Pexion umgestellt worden sind, sind nach kurzer Umstellungsphase manchmal so dramatisch, dass sie aufgrund schwerer Serien- und Entzugskrämpfe intensivmedizinisch betreut werden müssen.


    Man kann das falsche therapeutische Vorgehen der TÄe bei Umstellung auf Pexion auch als schwere Arztfehler bewerten!


    Patientenbesitzer sollten mit den Risiken nicht alleine gelassen werden müssen.



    Es ist auf jeden Fall schon mal sehr auffällig, dass extrem viele TÄ derzeit in so einem Umfang, wie es nicht mehr rational erklärbar ist, alle Hunde-Epipatienten mit Hochdruck auf Pexion umstellen wollen. Patientenbesitzer wird oft ungefragt, die Umstellung empfohlen, obwohl es keine Langzeiterfahrungen mit Pexion gibt und sonstige gesundheitliche Risiken bleiben unbeachtet.


    Boehringer ist für zweifelhafte Marketingstrategien und wie alle Pharmahersteller dafür bekannt, dass sie neue Medikamente sehr schnell auf dem Markt platzieren müssen. Jeder neue Pexionpatient ist ein Langzeit- Abo-Kunde



    Was immer Boehringer derzeit im Hinterrund an Marketingaktivitäten treibt,
    - vielleicht bieten sie TÄen erfolgreich monetäre Anreize verschiedener Art (Kopfprämien, Rabatte .... ), dass die massive Marketingmaßnahme so erfolgreich von TÄen umgesetzt wird mit einem klinisch nicht ausreichend erprobten Medikament bei einer schweren, chronischen Erkrankung ...


    - oder die TÄe sind aufgrund fehlender Erfahrungen und fehlendem Wissen über Epilepsie und den pharmakologischen Effekten von Pheno nach langzeitiger Einnahme im Hirn so unbedarft, dass sie gar nicht wissen, was sie da tun und welche Risiken sie ihren tierischen Patienten zumuten.


    Es fehlt aber sehr sicher an einer Leitlinie in der Tiermedizin zur Umstellung von Pheno und / oder Keppra auf Pexion.


    Die Folge:
    Die TÄ experimentieren ohne Erfahrung mit Pexion auf Kosten der Patienten.


    Risiken bei der Pexionumstellung für die Patienten entstehen aus den bekannten Fällen dadurch, dass


    - TÄe die empfohlenen Entzugsleitlinien mißachten - und offenbar ist den meisten TÄE gar nicht bekannt, es scheint in der Tiermedizin auch keine bekannt zu geben, denn vielen ist gar nicht bekannt wie und über welchen Zeitraum man welche Antiepileptika ausschleicht


    - Die Indikation von Pexion wird mißachtet - TÄe wissen offenbar nicht, dass der Hersteller selber darauf hinweist, dass Pexion bei Serienanfällen nicht erprobt worden ist, oder sie ignorieren das einfach.
    Dennoch werden Tiere mit Neigung zu Serienanfällen ebenfalls von TÄen auf Pexion umgestellt, ohne dass hier eine Wirksamkeit und Überlegenheit ggü Pheno ermittelt worden ist.


    Grundsätzlich spricht nichts gegen Therapieversuche mit neuen Medikamenten, wenn anderen Therapieversuche wenig erfolgreich sind, aber


    - die Anwendung von Pexion bei Serienanfallspatienten sollte eher auch im Rahmen einer klinischen Multicenterstudie unter sicheren Leitlinien erfolgen und nicht jeder Wald-Wiesen-TA sollte hier eigene Tierversuche, ohne Erfahrungen mit dem neuen Medikament konzeptlos durchführen dürfen und durch falsche Medikamentenregime die Tiere einem unnötigem, ggf. noch größeren Risiko auszusetzen


    Die Patientenbesitzer und die Patienten tragen am Ende das Risiko und das Leid nach falscher Pexion-Strategie alleine. Denn


    - als Nicht-Mediziner können die wenigsten schwere Entzugskrämpfe bei ihren Hunden zu Hause managen - sowieso sind Serienkrämpfe durch Entzug nur schwer zu therapieren, oft versagen die herkömmlichen Medikamente und Patient muss intensivmedizinisch versorgt werden - das ist richtig teuer


    - nach schweren Serienanfällen kann sich die Epilepsie und der Gesundheitszustand eines Epi-Hundes chronisch massiv verschlechtern infolge schwerer Hirnnervenschädigungen und epileptogenen Effekten.
    Die Folgeschäden erleidet der Patient und die Kosten für die Therapie von Folgeschäden der Patientenbesitzer



    Wenn TÄe offenbar ein besonderes Interesse haben, die Patienten umzustellen, oder von der Überlegenheit von Pexion so sehr überzeugt sind, dann muss man als Patientenbesitzer auch von den TÄen erwarten dürfen,
    dass TÄe


    - sich vor Umstellungsversuchen intensiv mit der Pharmakologie von Antiepileptika beschäftigen (Wirkungsweise, Entzug von AEs, Interventionen bei unerwünschten Zischenfällen bei schweren Anfallsserien, Notfallmedikamente und Dosierungen usw.) ... und nicht blind glauben, was ihnen Boehringervertreter an Studienergebnissen auftischen.


    - sich auch mal selber die für Mediziner frei verfügbaren Originalpublikationen durchlesen, da steht doch ausführlich drin, dass Pexion nicht mehr Anfallsfreiheit erzeugt, als Phenobarbital .... und dass die Studiendauer mit Pexion oft nur erschreckend kurz an Epihunden angedauert hat.


    - sich vernünftige Therapie- und Notfallstrategien überlegen


    - die Patientenbesitzer über alle Risiken gründlich vorher aufklären


    - Notfalldienste für ihre Risikopatienten anbieten oder organisieren


    - sich gründlich überlegen, was sie da eigentlich tun!!!!!



    Es ist nun doch im Sinne der Patienten sehr wichtig, dass Patientenbesitzer sich besser untereinander aufgeklären und die Patienten vor Übereifer und zu schnellen Absetzen der bisherigen Medikamente geschützt werden.


    Bitte streut doch diese Warnung breiter, damit Patientenbesitzer ihre TÄe konfrontieren und an deren Verantwortungsbewußtsein appelieren können, bevor die Tiere Experimenten ausgesetzt werden.


    Wir müssen unsere schwerkranken Tiere nicht auf unsere Kosten zu Versuchskaninchen von Boehringer und einer unkritischen TÄe-Schaft machen lassen.


    Quelle: http://www.gesundehunde.com/fo…php?p=3184208&postcount=1
    ____________________________________________________________________________



    Ich hoffe das diese Warnung / Hinweise für manche Betroffene hilfreich ist!!




    LG Sabine

  • Danke für die Warnung, Sabine!


    Es ist wirklich ein sehr komplexes Thema... darüber könnte man viele, viele Stunden reden.


    Ich war ja gerade auf einer Fortbildung und was ich kurz zu der Warnung ergänzen möchte, ist:


    Wenn ein Tier massiv mit Nebenwirkungen zB von Phenobarbital zu kämpfen hat (ich habs ja selbst mit Corey erlebt, aktuell kenne ich noch einen Hund, dem es ähnlich geht :( : ),
    dann ist Pexion eine Alternative, da es sehr viel weniger Nebenwirkungen bzw auch eine ganz andere Wirkweise hat!


    Auch als Add-on zu Pheno (dabei das Pheno reduzieren) kann ich es mir vorstellen für meinen Hund.

  • Zitat

    Tja, die Zeit vergeht und Fusselchen ist nun schon wieder zwei Monate „gewitterfrei“! :smile: Eigentlich ein Grund zur Freude, doch haben wir heute wieder einen Hund im Epiforum verloren, was mich sehr traurig stimmt. :( :
    Zum Werdegang habe ich weiter unten eine Warnung zu dem neuen Medikament „Pexon“ angehangen.


    Positiver kann es bei unserem Irrwirsch im Moment kaum laufen, das in jeder Hinsicht und macht uns somit natürlich sehr glücklich und ich verdränge, wann „es“ eventuell wieder zuschlagen wird. Ja wir nennen uns jetzt routiniert und gut gewappnet, doch wenn ich ehrlich bin, bleiben diese Momente wo man zusammenzuckt, herumfährt, aufhorcht ...... das wird und kann sich wohl nicht legen, doch das wissen nur die Betroffenen.
    [...]


    Ja, Freud und Leid liegen meist so dicht beieinander. :verzweifelt: Ich bin aber begeistert, dass es Euch momentan so gut geht. :gut:
    Kleiner, süßer, lustiger Fussel... =)


    L.G. an die Bande und ihren Anführer!

  • Zitat

    Ich war ja gerade auf einer Fortbildung und was ich kurz zu der Warnung ergänzen möchte, ist:


    Wenn ein Tier massiv mit Nebenwirkungen zB von Phenobarbital zu kämpfen hat (ich habs ja selbst mit Corey erlebt, aktuell kenne ich noch einen Hund, dem es ähnlich geht :( : ),
    dann ist Pexion eine Alternative, da es sehr viel weniger Nebenwirkungen bzw auch eine ganz andere Wirkweise hat!


    Auch als Add-on zu Pheno (dabei das Pheno reduzieren) kann ich es mir vorstellen für meinen Hund.


    Miri, es wird ja nicht gänzlich davon abgeraten und ist für manche Epihunde bestimmt eine Alternative, gerade wenn Pheno nicht vertragen wird aber ...... und das steht dann in der Warnung, muss das andere AE laaaangsam ausgeschlichen werden und Vorsicht ist eben geboten, eine gute anfängliche Überwachung und Erreichbarkeit des TA gewährleistet sein. Wenn Hunde unter Serienanfällen leiden, dafür ist es nicht geeignet .... laut Hersteller.
    Wenn es Böhnchen helfen könnte, wäre das super!
    Doch jeder Hund tickt anders und benötigt unterschiedliche Medikamente, doch leider bietet auch die Vielfalt oft keine Anfallsfreiheit, doch man greift in der Not eben zu so manchen Strohhalm.


    Du hast recht, über das Thema könnte man stundenlang diskutieren! ;)


    Moosmutzel
    Danke dir und und das Matschfoto finde ich auch wunderschön, eben Fussel in seinem Element! :D
    Ich werde weiterhin versuchen, das diese Bilder überwiegen! ;)

    Ja Freud und Leid .... leider!


    friedapaula


    Schön und gern geschehen, denn Aufklärung muss / sollte sein!!


    LG Sabine

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