Kastration der Hündin ?? Pro und Kontra.....

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    Hallo,
    ich habe auch mal eine Frage. Meine Hündin war während der 1. Läufigkeit sehr unsicher und ängstlich. Es waren 4 sehr anstrengende Wochen. Mir wurde aus diesem Grund geraten, sie noch nicht direkt kastrieren zu lassen, damit sie sich noch entwickeln kann. Das hat sie auch getan und während der 2. Läufigkeit war sie super souverän. Allerdings ist sie jetzt erneut Scheinschwanger (nach der 2. Läufigkeit) und möchte am liebsten in mich hinein kriechen wenn andere Hunde kommen. Eigentlich hatte ich daran gedacht, sie nicht mehr kastrieren zu lassen, da es ja jetzt eh keine "Krebsvorsorge" mehr ist und ich dann nicht unbedingt für einen solch großen Eingriff bin. Zudem fand ich die Entwicklung zwischen den Läufigkeiten enorm und wüsste gerne wie es weitergeht (sie ist mein 1. Hund). Allerdings ist die Scheinschwangerschaft für uns beide unangenehm...habt ihr Erfahrungen ob es mit den Scheinschwangerschaften wahrscheinlich so weitergehen wird? Oder kann es sein, dass es nur am Anfang so ist? Beim letzten Mal bekam ich GalaStop...aber bis sie das nehmen kann vergehen ja Wochen und das möchte ich ihr längerfristig dann doch ersparen.
    LG Maren


    Ich würde als erstes Mal net so ein "Geschiß" draum machen - eine Läufigkeit ist was ganz Normales, und das ist das, was Du auch dem Hund vermitteln kannst. Bleib ruhig, wenn andere Hunde kommen, und beunruhige sie nicht noch dadurch, daß Du sie am Ende in den Arm nimmst oder so - das würde ihre Angst noch bestätigen. Gib ihr viele kleine Erfolgserlebnisse in dieser Zeit, kleine Übungen, die sie erfolgreich absolvieren kann, um das Selbstbewußtsein zu stärken. Beschäftige sie so, daß sie hinterher müde genug ist, um zu schlafen, statt unruhig herumzulaufen oder so zB. Gib ihr kein Spielzeug, das fördert nur den Trieb, Welpen zu "betreuen". Scheinschwangerschaft ist bei nem Hund vollkommen normal und keine Krankheit - und je normaler Du das akzeptierst, desto weniger wird Dein Hund damit Probleme haben: Deine Unsicherheit strahlt auf den Hund aus und verunsichert ihn noch mehr.


    Du kannst das Ganze, wenn Bedarf besteht, und es Dich beruhigt, homöopathisch unterstützen, da hilft Dir ein Tierheilpraktiker sicherlich gerne weiter.


    Ich habe bei meiner Hündin gemerkt, daß die Läufigkeit von Mal zu Mal "normaler" wurde, anfangs hat sie auch herumgekaspert, nicht mehr gescheit gearbeitet etc., das hat sich im Laufe der Zeit gegeben. Die letzte Prüfung haben wir während der Läufigkeit absolviert, und das war überhaupt kein Thema für sie.


    Gib ihr die Sicherheit, die sie braucht - und eine Kastration würde ich, gerade bei dieser Hündin, nur vornehmen, wenn´s extreme Probleme medizinischer Art gäbe mit der Läufigkeit, aber nicht, solange Du die Hündin in anderer Weise unterstützen kannst.


    Wenn sie etwas ängstlich wirkt bei Begegnungen mit anderen Hunden, dann sag ihr irgendwas im Tone "jaja, stell Dich net so an!", ein ermutigendes "komm weiter!" oder so was, keinesfalls in mitleidigem Tonfall beruhigen!


    Andererseits, wenn sie von Rüden zu sehr bedrängt wird und das zeigt (Meiden, Lefzen hochziehen etc.), blocke diese ab. Und was ich ganz wichtig finde: bestätige Deinen Hund, sobald sie selbst Anzeichen macht, diese Rüden abzudrängen und denen die Meinung zu geigen. Das zeigt ihr, daß das durchaus gewünscht ist, die abzuweisen, und sie selbst entscheiden darf, wie weit eine Begegnung gehen darf, wenn sie sich damit nicht mehr wohl fühlt, muß der andere gehen. Und wenn sie das zeigt, unterstütze sie eben darin, mit Loben und mit Abblocken des Rüden. Schicke den anderen weg, laß ihn vom Halter abholen o.ä. und geh weiter mit ihr.

  • Ich habe mich lange mit pro/kontra Kastra auseinander gesetzt.Ich habe meine 1.intakte Hündin die mit 10 Monaten das Erste mal läufig wurde.


    Ich habe mich dagegen entschieden weil mir die Pro Argumente zu schwammig sind.


    1. Möchte ich einen völlig ausgereiften Hund haben (geistig wie körperlich)


    2. traue ich keiner Studie die ich nicht selbst gefälscht habe.


    3. ist die Gefahr das der Hund am Krebs erkrankt nicht weg nur weil man kastriert.Dann wirds halt nicht die Gesäugeleiste oder Gebärmutter sondern ein anderes Organ.


    4. glaube ich, das es wie beim Menschen auch,eine Neigung dazu gibt.Ich entnehme mir oder dem Hund doch nicht alle möglichen Organe nur um bei denen schonmal auszuschliessen das diese am Krebs erkranken.
    Eine OP und eine noch recht einflussreiche nur zur Prophylaxe?


    5. Kastrieren nur damit ich insgesamt 6 Wochen im Jahr nicht mehr putzen muss???Eine Läufigkeit fällt in den Sommer,da ist der Hund eh viel draussen.Tja und mit dem aufpassen wird man ja wohl hinkriegen,dann bleibt sie eben an der Schlepp,bringt mich nun wirklich nicht um und den Hund auch nicht
    Meine Hündin war auch recht schräg drauf als sie zum ersten Mal läufig war.Ich habe sie ein paar Tage völlig in Ruhe gelassen.Bin mit ihr nur kurz Pipi AA machen gegangen und habe sie die meiste Zeit mit ihren Hormonen alleine gelassen.
    Nach ein ppar Tagen in Konferenz mit sich und ihrem Körper,war sie weitestgehenst normal und wieder völlig unbeschwert.
    Wenn ich mir überleg wie ich so drauf bin an meinen Tagen...


    Fazit für mich persönlich, Kastra nur bei medizinischer Indikation,alles andere finde ich dem Tier gegenüber nicht fair.



    PS. Diese Pro Kastra Argumente... es gibt doch schönes Geld fürs kastrieren,besonders bei Hündinnen...ein Schelm der böses denkt.

  • Unsere Hündin wurde kastriert, weil sie dauerhaft scheinschwanger war. Die Gesäugeleiste geschwollen, der Bauch rot geleckt, Gejammer den ganzen Tag, Schmerzen, Milch, Unruhe, Schlaflosigkeit.... dreimal in Folge wurde sie mit Galastop behandelt, Delvesteron zur Läufigkeitsunterdrückung gespritzt.... es ist alles nur schlimmer und schlimmer geworden. Ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber hat sich zur Aggression gewandelt, sie war dauerhaft am leiden, schlecht gelaunt, einfach von "ihren Hormonen" unterdrückt. Sie wollte nichts wissen von anderen Hunden, wollte in Ruhe gelassen werden, war in ihrem Charakter von Little Miss Sunshine zu Miss "Lasst mich alle in Ruh" geworden. Ihre Abneigung Welpen gegenüber hat sie bis heute nicht abgelegt.


    Wir haben sie mitten in der Scheinschwangerschaft (trotz Delvosteron) kastrieren lassen, Verdacht auf Gebärmuttervereiterung. Wie sich herausstellte, hatte sie bereits Zysten am Gebärmutterhals. Die paar Tage Krankenbett hat sie schnell verdaut und unser Hund ist seit dem Tag wie neugeboren. Ich weiß dass es umstritten ist, aber für mich war es die beste Entscheidung die wir je getroffen haben. Mich stört kein Blut und keine Down-Phasen, aber mein Hund hat unter ihrer "Natürlichkeit" gelitten und jetzt ist sie befreit. Sie hat andere gesundheitliche Probleme, da brauchen wir nicht auch noch zweimal im Jahr zusätzlichen Stress. Hier geht es nicht um mich und mein Unverständnis der Natur gegenüber, sondern um das persönliche Wohl meines krankheitsanfälligen Hundes. Das ist eine Entscheidung die jeder für sich selbst fällen darf und soll.

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    Ich würde als erstes Mal net so ein "Geschiß" draum machen - eine Läufigkeit ist was ganz Normales, und das ist das, was Du auch dem Hund vermitteln kannst. Bleib ruhig, wenn andere Hunde kommen, und beunruhige sie nicht noch dadurch, daß Du sie am Ende in den Arm nimmst oder so - das würde ihre Angst noch bestätigen. Gib ihr viele kleine Erfolgserlebnisse in dieser Zeit, kleine Übungen, die sie erfolgreich absolvieren kann, um das Selbstbewußtsein zu stärken. Beschäftige sie so, daß sie hinterher müde genug ist, um zu schlafen, statt unruhig herumzulaufen oder so zB. Gib ihr kein Spielzeug, das fördert nur den Trieb, Welpen zu "betreuen". Scheinschwangerschaft ist bei nem Hund vollkommen normal und keine Krankheit - und je normaler Du das akzeptierst, desto weniger wird Dein Hund damit Probleme haben: Deine Unsicherheit strahlt auf den Hund aus und verunsichert ihn noch mehr.


    Während dieser Läufigkeit war sie auch super. Sie war anderen Hunden gegenüber kaum unsicher und sie hat anderen Hunden schon immer deutlich gezeigt wenn ihr etwas zu viel wird (und das auch zeigen dürfen). Von meiner Hundetrainerin habe ich auch gute Ratschläge bekommen und hatte daher in der Phase auch wirklich keine Probleme!



    Zitat

    Wenn sie etwas ängstlich wirkt bei Begegnungen mit anderen Hunden, dann sag ihr irgendwas im Tone "jaja, stell Dich net so an!", ein ermutigendes "komm weiter!" oder so was, keinesfalls in mitleidigem Tonfall beruhigen!


    Genau so mache ich es auch. Wenn sie aber anfängt den Rückwärtsgang einzulegen dann rufe ich sie zu mir und erlaube ihr, sich halb hinter mich zu setzen und dann ist auch alles gut.


    Ich denke auch, dass die Läufigkeit und ihr Verhalten dabei normal und auch sinnvoll sind. Aber eben die Scheinschwangerschaft, bei der bei ihr schon sehr bald nach der Läufigkeit die Symptome (nicht raus wollen, hinter mir verkriechen etc.) anfangen finde ich so doof für sie. Da habe ich eben den Eindruck, als würde es sie eher wieder in ein unsicheres Verhalten zurückfallen lassen, als das es etwas besser macht. Aber wie gesagt, ich warte die 3. Läufigkeit wahrscheinlich ab und werde dann sehen, ob es noch genauso ist.


    Danke aber für deinen Rat!

  • Hallo,


    auch auf die Gefahr hin, dass ich hier jetzt virtuell gesteinigt werde, ich bin vollkommen FÜR Kastration bei Hündinnen.


    Wir haben heute unsere zum TA deswegen gebracht, hauptsächlich dafür damit sie nicht mehr unter dem Stress bei Läufigkeit und Scheinschangerschaft leidet und auch weil wir keine Welpen wollen, sollte sie uns während der Hitze mal ausbüchsen (ja, es gibt Menschen denen es passieren kann, uns zwar noch nicht aber es ist ja nicht jeder so ein supertoller Halter, der seinen Hund immer im Blick hat).


    Heute hat sich jedenfalls rausgestellt, dass es eine mehr als gute Entscheidung war, diesen Schritt zu gehen.
    Als ich Lady abgeholt habe, hat mit der TA erzählt, dass ihre Gebärmutter verändert und schleimig war. In Zukunft hätte es deswegen mächtig Probleme bis hin zu Krebs gegeben und etliche Behandlungen, die gewiss nicht angenehm für Lady wären.
    So ist das Problem mit einem relativ kleinem Routineeingriff erledigt und wir müssen uns wegen dieser Sache keine Gedanken mehr machen, denn dafür gab es keine Anzeichen.


    Mit dem Wissen im Hinterkopf befürworte ich jede Kastration bei Hund und Katze.
    Ich verstehe sowieso nicht, warum hier so viele gegen diesen Eingriff sind, wenn es TH und die Tierschutzorgas machen, dann ist das in Ordnung aber wenn es eine Privatperson macht, dann nicht?
    Und wenn es dann mal nicht gemacht wird und die Hündin wird ungewollt schwanger, dann wird auf den Halter auch eingehackt von wegen "Vermehrer" oder ein abwertender "Ups-Wurf".
    Von daher finde ich es besser, dies einfach zu verhindern indem man die Kastration durchführt.



  • dem ist eigentlich nur wenig hinzuzufügen :gut: (besonders der letzte Satz beinhaltet viel wahres.... ;) .)



    Jedoch hab ich noch einen informativen Link - vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen... :


    http://www.homoeotherapie.de/t…astration/kastration.html

  • Danke Escha für die andere Darstellung. Gut finde ich an der von dir verlinkten Seite die zitierten! Abschnitte der Studien.


    An den Threadersteller: Kannst du bitte zu den Studien verlinken, die zu deiner Meinung führen?


    Schreiben kann ja leider jeder so viel er möchte, und Studien interpretieren auch. Deswegen kann ich mich nicht damit anfreunden Aussagen ohne Quellenangaben zu glauben.

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