Trail-Videos des Springer-Teams

  • Zitat

    wie machst du das?


    Indem ich das ansatzweise erwünschte Verhalten bestätige, und unerwünschtes allgemeines Erkunden viel zügiger unterbinde, allerdings meist neutral durch "Entfernen" des Hundes von seinem ablenkenden Interesse. So zumindest habe ich das verstanden.

    Zitat

    oh da können wir auch mitreden :) Dank frühlingshaften Gerüchen :dead: driftet Caron momentan sehr stark ab und neigt zu 'nebenher noch ein wenig trailen, hauptsächlich aber Zeitung lesen' - geht natürlich überhaupt nicht, wenn wir am trailen sind wird gearbeitet. Da kommen nun ab sofort sehr sehr deutliche Ansagen. Nicht über die Leine (auf keinen Fall soll was negatives mit der Leine verbunden werden), sonder über ein überaus deutliches 'weiter'. Das kann zwischendurch auch gewittermässig ausfallen wenn Herr Hund es nicht ernstzunehmen gedenkt. Immer verbunden mit einem motivierenden, belohnenden 'feiiiin' wenn er korrekt reagiert.


    Mit dem "Wie" des Unterbindens bin ich momentan eher vorsichtig, ich muss mir da schon sehr sicher sein, bevor ich deutlich werde. Der Splasher reagiert da sehr empfindlich, wohl wegen unserer ewigen Leineführigkeitsdiskussionen... Drum nehm ich ihn da künftig einfach wortlos raus. Aber du hättest ihn sehen sollen beim zweitletzten Trail vor dem Seminar - ein Frühlingstag im Park, der Herr hat alles abgeschnuffelt, nur nicht getrailt - beim wahllosen Ziehen von einer leckeren Geruchsquelle zur nächsten hat er zwangsläufig mal die korrekte Richtung getroffen! Wenn der 20% zum trailen verwendet hat, war das eine grosszügige Schätzung....:ugly: Ich hatte da echt keinen Plan, wie ich reagieren soll. Jetzt würde ich ihn, wenn es SO arg ist, wohl ganz rausnehmen, sprich abbrechen. Zuvor würde er natürlich motiviert, sich wieder seinem Job zu widmen.


    Die Rhian könnte eher schwieriger sein als der doch sehr ernsthafte Splash. Sie musste auch all meine Fehler ausbaden. Und sie hat so eine Art, ab und an einfach ihre eigenen Interessen zu verfolgen neben dem Trail; sie findet Multitasking einfach Klasse Unterhaltung! Das wird dauern, bevor sie die neuen Regeln nicht nur als vorübergehende Ärgernisse sieht.



    Zitat

    Pfingsten kommt übrigens zu Stande - juhuii :)


    p.s. hab einen Platz im Juni-Seminar ergattert - Freude herrscht


    Ist das das Doppelseminar bei dieser Hundeschule? Auf Pfingsten freue ich mich schon total. Splash hat gestern die Oberländer Kollegen staunen lassen in Thun, entweder sind die lokalen Hündinnen alle kastriert, oder er sortiert tatsächlich Prioritäten neu, jedenfalls war er unter hoher Ablenkung bemerkenswert fokussiert. Muss schauen, ob das Video was hergibt. Meine Handschuhe sind aber endgültig hinüber.

  • So, hier mal ein etwas anderes Trailvideo: meine beiden Springernasen auf demselben Trail im Osterseminar im Vergleich. Rhian lief als erste, da kannte ich den Verlauf nicht. Splash war erst gut zwei Stunden später dran. Ich habe einige Schlüsselstellen genommen, die hintereinander von beiden Hunden gezeigt werden. Rhian lief nach einem etwas zögerlichen Start traumhaft, gab mir ein sehr sicheres Gefühl. Den von der VP verlorenen Hut hat sie perfekt gefunden und klar angezeigt - wir hatten nämlich tags zuvor einen Trail, bei dem am Ende keine Person zu finden war, nur noch den Hut am Flussufer.... Da hat sie sich erst sehr schwergetan und wusste nicht, dass sie das Objekt wie bei einem Eigentrail anzeigen soll. Aber nun kannte sie den Trick!


    Bei Splash kannte ich natürlich den Verlauf, er lief aber auch sehr sicher und zielstrebig. Bei ihm war es umgekehrt mit der Kappe: er ist beim ersten Trail gleich drauf, aber hier hat er sie verpasst, und dann hat er beim Kreisen bemerkt, dass der Trail ja weitergeht und dies deutlich angezeigt. Dafür hat er die Kappe dann gleich apportiert, der brave Spaniel. :roll:


    An der Stelle haben wir auch eine Pause eingelegt, weniger weil die Hunde das brauchten, sondern um das auch mal zu üben. Danach brachten beide Hunde den Trail sehr sicher zu Ende. Es war zwar "nur" Waldgebiet, hatte aber unzählige Wege und Kreuzungen, und viele Leute mit Hunden, Jogger, Radfahrer unterwegs - ideal zum Üben des korrekten Handlings in solchen Situationen. Ich bin manchmal immer noch zu langsam, aber es wird!


    [youtube]

    [/youtube]
  • So, nun erste Videos von dem neuen Trainingsplan. Kreuzungsarbeit nicht nur für den Hund, sondern vor allem für mich - das neue Handling soll leicht und flüssig kommen. Dazu sollte der Trailverlauf bekannt sein, denn es gilt, gleichzeitig auch bei den Hunden klarere Indikationen zum Trailverlauf zu shapen.


    Das habe ich brav gemacht, mit Rhian fast ausschliesslich auf Asphalt, teilweise mit breiteren, befahrenen Strassen und Kreuzungen. Schnüffeltouren wurden abgebrochen, Rhian zur Kontrolle an andere mögliche Trailverläufe gebracht. Der Teufel steckt wie so oft im Detail; auf den Aufzeichnungen sehe ich, dass ich oft immer noch zu passiv bin, sie rumeiern lasse. Es gilt, die richtige Balance zu finden zwischen akkurater Kontrolle möglicher Abgänge und möglichst geringer Störung des Flusses beim arbeitenden Hund. Rhian arbeitet ja ganz gern selbständig an einer Kreuzung, aber bei ihr habe ich am Anfang einige Fehler gemacht, weil ich auf unpassende Ratschläge gehört, oder es schlicht nicht besser gewusst habe. Das sitzt jetzt natürlich ziemlich fest, und Rhian ist von der Änderung der Spielregeln noch nicht überzeugt.


    Hier ein Beispiel zum abarbeiten einer Kreuzung: klassische Viererkreuzung mit Trottoirs auf allen Strassenseiten - das gibt theoretisch 7 Möglichkeiten. Rhian zeigte mir beim erreichen der Kreuzung den Verlauf nach links kurz per Kopfdrehung an. Das macht sie recht oft, aber nicht immer. Unmittelbar danach zog sie stark an nach rechts, was mir die Chance gab, die Kreuzung wirklich handwerklich abarbeiten zu lassen. Schön im Gegenuhrzeigersinn liess ich ihr jeweils eine gute Leinenlänge, um eine Aussage zu machen. Dann führte ich sie weiter (ich greife dazu als Signal ins Geschirr). Es folgten zwei klare Negative. Die zweite Seite der geradeausführenden Strasse habe ich ausgelassen, weil mir Rhian schon beim rüberführen eine deutliche Präferenz zeigte. Die Richtung stimmte, die Strassenseite noch nicht - da liess ich sie dann selbständig queren.
    [youtube]

    [/youtube]


    So ähnlich habe ich es überall gemacht. Zog sie gleich deutlich an in die korrekte Richtung, so bin ich ihr gefolgt. Kam sie wieder raus, habe ich sie die andern Optionen kontrollieren lassen, ohne ihr mehr als einige Schritte zu folgen. Sie hat mir dann immer mit gutem Zug gezeigt, wo es lang ging. Hätte sie nirgends wirklich angezogen, hätte ich sie erneut zur Kontrolle geführt, allerdings dann tiefer in die Strassen rein.


    Mit Splash hingegen bin ich erstmal nur bekannte Trails im Wald mit vielen Winkeln gelaufen. Wirklich bremsen tut ihn das aber nicht; er wendet dann eine Stop and Go-Technik an, die genauso anstrengend ist wie stete Raserei. Er hat dies aber sehr sicher gearbeitet, und ich wurde besser darin, Ablenkungen an seiner Körpersprache abzulesen. So wagten wir uns dann an einen anspruchsvollen Trail mitten in der Alpenstadt Thun, mit vielen Passanten und anderen Ablenkungen. Wieder kannte ich den Verlauf, um seine Reaktionen genau zuordnen zu können.


    Splash hat das bravourös gemacht. Die Holzbrücke mit den Schleusen drunter am Anfang fand er sehr aufregend, was sich auch an seinem etwas wilden Agieren danach zeigte. Aber sonst war er ungeheuer zielstrebig unterwegs. Er nahm Hunde und Enten zwar zur Kenntnis, schmiss sich dann aber entweder von alleine oder auf ein morivierendes "zeig's mir" wieder voll auf die Spur.
    [youtube]

    [/youtube]
  • Ja, es wird! :D Aber nach so drei, vier brillianten Trails macht Splash wieder einen auf demente Hummel. :muede: Wie gestern, wo er sich beim Start im Dorf überhaupt nicht auf den Job konzentrieren konnte, und auch nicht seine schönen Negative zeigte, wenn ich ihn stoppte. Er zog wie besessen in alle Richtungen. Erst als ich ihn ein Stück weiterführte und etwas runterkommen liess, schaltete er das Hirn ein und begann zu trailen. Weiss der Geier, was unten so spannend war, Katzen waren eher keine da.


    Ich werde sicher den einen oder anderen Trainingstermin wahrnehmen. Chur nur, wenn ich es mit einem Campingweekend verbinden kann.

  • Nein, aber ich bin im Verzug mit Videoschneiden, und meine Festplatte platzt aus allen Nähten!


    Das oben beschriebene Trainingsprogramm wurde fortgesetzt, dazwischen gab es aber auch mal leichtere Waldtrails, die dafür auf Länge gingen. Bei 30° wurde so nach 500 m sogar Splash langsamer.... ;) Rhian absolvierte an dem Tag 1200 m recht locker durch den Wald, mit zwei Autobahnbrücken und einigen Waldweg-Kreuzungen, und einer Pause in einem Wasserloch.


    Um die Wartezeit zu verkürzen hier ein Video von einem kurzen Blindtrail mit Splash - ich kannte nur die Startrichtung und dass es gegen den Wald ging. Ich hatte auch niemanden dabei, der den Trail kannte, der Trail war vom Waldrand an also doppelblind. Splash wusste aber, wo's lang ging....
    [youtube]

    [/youtube]


    Mit Splash bin ich auch vermehrt in Siedlungen gegangen, um auch ihn Strassenkreuzungen arbeiten zu lassen, und ihn mit den verschiedenen Ablenkungen zu konfrontieren. Das ist eigentlich sein einziges Problem (abgesehen vom irren Zug): wenn er sich zu stark ablenken lässt, und den Fluss im trailen verliert. Das Schlimmste für ihn sind Wohnquartiere mit vielen Freigängerkatzen. :verzweifelt:

  • Wir waren den Sommer hindurch sogar sehr fleissig, haben meist zweimal wöchentlich trainiert. Manchmal gab es auch etwas Ferienstimmung, wie bei diesen zwei Trails.


    Auf dem ersten Video haben wir mal in den Alpen trainiert, um der Hitze zu entfliehen. Rhian hat auf dem mir unbekannten Trail alles super gemacht, samt gehender anzeige am Schluss. Aber auf dem steilen Bergweg behindert man den Hund doch sehr stark - sie kam einige Male ungeduldig zurückgekreist, während ich mich noch den Pfad hochkämpfte.
    [youtube]

    [/youtube]


    Splash dagegen absolviert in dem Video einen kurzen Knobeltrail zum Hirnjogging. Der Spurenleger ist zweimal über Abschrankungen gestiegen, was Splash jeweils kurz angezeigt hat. Das Hindernis hat er aber umlaufen. Dann gab es auf der Treppe noch einen Geruchspool, und zuletzt ein ungewöhnliches Versteck. Hier kannte ich den Verlauf, um Splashs Verhalten in diesen Situationen besser einordnen zu können.
    [youtube]

    [/youtube]


    Solche etwas aussergewöhnliche Trails ab und an machen uns total Spass, und motivieren die Hunde ungemein! :smile:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!