Leistungszucht, muss das sein?

Wah, ich hab Dein Post überlesen!
Och, Schnauzermädels Hund war doch mal voll cool drauf. Stand hier schon ein paar Mal. Das OA hat er abgechekct und ein Besoffener oder so auf dem Rad ist nur haarscharf am Hund vorbei - der blieb cool. Find ich heut noch toll die Geschichte.
Meine würd da wohl ein wenig anders reagieren ^^.

@Kramba liegt der etwaige Selbstmord aber nur am Trieb und am Können oder liegt das auch am HF? Wenn der Hund jez z.B. zu mir null Bindung hat wird er ja net in nen Schacht hüpfen wenn ich ihm das sag, oder doch?! Oder muss ich dem das garnet sagen und er springt eh?

Diesel geht mit zur Jagd (Hirsch, Elch, Wapiti - einmal auch Baer - also schon grosses Kaliber).
Zuhause liegt er aber in der Sonne doesend an der Terassentuer und kuckt den Hirschen im Garten zu...
Klar, das geht auch mit Koerzucht - aber es ist dann immer ein Gluecksspiel ob der Hund dann bei der Jagd auch koerplerlich/geistig die geforderte Leistung erbringen kann!
Wenn ich erstklassige Leistung will, muss ich erstklassiges "Material" (grob formuliert) kaufen.
Und im Winter hat er schon mal 3Wochen Urlaub ohne bekloppt zu werden...

Das heisst nicht, dass ich Showlinien fuer schlecht/krank oder unzureichend empfinde- aber nicht durchweg fuer meine Zwecke geeignet.

Tanja

ÄÄÄÄÄÄhm ich jag doch meine Töle nicht freiwillig in den Aufzugsschacht oder eine 5m Klippe runter.
Ja sie lassen sich stoppen, ABER
1. ist es immer eine Gradwanderung zwischen arbeiten lassen und eben verhindern dass sie was dummes tun
2. arbeitet gerade bei Trümmern und unübersichtlichen Geländen der Hund nicht immer im Sichtfeld des Hundeführers.

Im Dienst würde ich keinen anderen Hund wollen, denn da sind sie deine Lebensversicherung.
Naja ich sehe es so, ein Hund der schon bei kleineren Widrigkeiten aufgibt, wird auch dann nicht zuverlässig über lange Zeit unter harten Bedingungen die nötige Leistung bringen.
Ausserdem ist nicht da wo ein Hund die erste Witterung bekommt immer auch der Geruchsträger ( egal ob nun Mensch oder Stoff), ein Hund muss eben ausarbeiten und das verbissen.
Und nein ich sehe das nicht nur durch die rosarote Brille, dafür sind meine Hunde viel zu wichtig für mich, trotzdem imponiert mir ihr Schneid, die Präzision und Verbissenheit.
Diese Verhaltensweisen sind übrigens beiweitem kein malitypisches Phänomen, sondern hab ich eben auch bei Jagdhunden am Wild, Hütehunden am Vieh und anderen Gebrauchshunden in "ihrem" Job erlebt.

Wenn das nicht so wäre, dann brauchte man keinen Spezialisten.

Ich lebe unheimlich gerne mit meiem kleinen Terroristen zusammen.
Ja, der hat Ecken und Kanten, trotzdem geht er überall mit hin, fährt Zug, etc., man muss eben nur genauer nach ihm gucken.

LG
das Schnauzermädel

Ich kenn mich weder mit den Malis noch mit Rettungshundesport aus, drum antworte ich aus anderer Sicht:

Was nutzt es einem Vollblutjaeger wenn er sich nicht auch selbst in Gefahr bringt?
Was nutzt ein Herdenschutzhund der vor der Gefahr fluechtet anstatt seine Herde zu schuetzen?

Ein Spezialist muss sich unter Umstaenden selbst in Gefahr bringen, sonst ist das Zuchtziel dort verfehlt...
Mir ist mein Dicker auch nicht egal- aber im Fall des Falles muss ich auf seine Faehigkeiten vertrauen koennen.
Kein "klarer" Hund springt absichtlich in den Tod - die Folgen seines Handelns kann der Hund in dem Moment auch garnicht abschaetzen - aber eine Verletzung nimmt er in Kauf um sein Ziel zu erreichen.

Tanja

Wieso bloss fallen mir jetzt Catas und Kühe ein.....

Es ist meiner Meinung nach eine Gratwanderung zwischen Genie und Wahnsinn.

Ich liebe mein Terriertier, kann mich in der Öffentlichkeit mit ihm gut, sicher und rücksichtsvoll bewegen- Weiß aber auch, dass er auf einer Wildspur verbissen arbeitet und ja, auch vor Schwarzkitteln im Ernstfall keinen Rückzieher macht.

Dementsprechend geh ich mit ihm um und dementsprechend muss ich auch vorausschauen beim Spaziergang.

Grins, Kram, einen gewissen Schwarzen Humor und einen gesunden Fatalismus brauchst Du auch im Zusammenleben mit einem Terrieristen....

Wer da keinen Humor und keine "Hmpf, dann is es eben so Einstellung" mitbringt ist rettungslos verraten und verkauft....

Birgit

Zitat

Und ich glaube, sehr viele Hunde werden unleidlich, wenn sie ein paar Tage keinerlei Beschäftigung hatten - da braucht es nur einen Sheltie, der zerlegt dann alles, was er in die Pfoten bekommt.

Da musste ich mal schmunzeln.
Das kommt find ich echt auf die Erziehung an, meine werden auch mal ne Woche nicht gearbeitet und da zerlegt keiner was.

Ansonsten bin ich für Leistungszucht und gegen die Abgabe an Familien von Arbeitshunden.