Leistungszucht, muss das sein?
-
-
Mein letzter Schäferhund war einer aus der Leistungszucht und er war ein super Begleiter in allen Lebenslagen und absolut Alltagstauglich.
Als er verstarb dachte ich auch wieder an einen Leistungs-DSH. Aber ich habe davon Abstand genommen.
Das sind nicht mehr die Hunde wie vor 12 Jahren.
Ich habe den Eindruck, da der Mali den DSH im Dienst und Sport ziemlich ins Aus gedrängt hat versucht man diesen nun nachzueifern. Und ich habe auch die Erfahrung gemacht: Trieb um jeden Preis. Da wird "Wahnsinnig" mal "Irre" verpaart und der "Wurf voller kleiner Krokodile" gefeiert.
Ich habe viele Diensthunde im Bekannten und Kollegenkreis, zudem kenne ich eine Malizüchterin. Diese Züchterin züchtet auch "Bekloppte", gibt diese aber nur an Diensthundeführer, Rettungsstaffeln usw. weiter. Aber auch da... was ist mit denen, die dem Dienst oder Sport nicht oder nicht mehr genügen? Sehr oft werden sie abgeschoben. Oft landen sie in Händen, die völlig überfordert sind.
Und auch die Dienst- oder Sporthunde... Ausnahmen gibts, klar, aber der Großteil läuft nie ohne Leine. Ein mir bekannter Diensthund lebt wie in einem Ego-Shooter.
Unverträglich, jagend, komisch mit Menschen.. oft leben diese Hunde im Zwinger, sitzen stundenlang in irgendwelchen Autoboxen... *seufz*liegt nicht nur an der Zucht, sondern auch, dass diese Welpen mit anderen Schwerpunkten geprägt und erzogen werden.
Ich brauche für mich einen aktiven Begleithund mit viel "will to please" und Nervenstärke. Er muss voll und ganz Alltagstauglich sein. Mit Kindern, Pferden usw...
Ich würd mir keinen Mali oder überdrehten Sport-DSH antun.Eigentlich hab ich nichts gegen Leistungszucht. Das Problem sind meiner Meinung nach Leute, die sich ohne Plan und naiv einen solchen zulegen und die ganzen "aussortierten Hunde".
Ps.: Jeder Polizeidiensthund ist auch ein Schutzhund. Dh. er wird gegen Täter (Einbrecher, Demos, Fussball usw.) eingesetzt. Dafür brauchts schon einen harten Hund.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Egal welchen Hund man für sich auswählt, man muss wirklich ehrlich zu sich selbst sein.
Ich finde arbeitende Border beeindruckend, Retriever bei guter Arbeit sind ein Traumbild. Obwohl ich eigentlich einen anderen Hundetyp bevorzuge, geht mir das Herz auf, wenn ich einen guten Hund arbeiten sehe. Aber jedes "Haben wollen" das erstickt sich von selbst, wenn ich mir vorstelle, diese Arbeit regelmäßig zu machen und den Hund den ganzen Weg zu diesem tollen Ergebnis zu begleiten. DAS ist nicht meins.
Und Schönreden, dass es mit Gassi, Ball und irgendetwas, was mir näher liegt schon gehen wird, das ist Lügen in die eigene Tasche.
Wenn man das vermeidet, dann findet man seinen Hund. Vom reinen Begleithund bis zum Spezialisten ist dann fast alles drin. Man wird den richtigen Typ finden, schließlich gibt es aus genau diesem Grund Rassen.
Und muss es unbedingt ein bestimmter Typ sein, der gar nicht passt, dann sucht man eben den passenden "Versager". Denn die gibt es auch und die brauchen auch einen guten Platz. Gut, dann wird es kein Welpe, aber der Traumhund wird es trotzdem, btw. gerade deshalb.LG
das Schnauzermädel -
Zitat
Egal welchen Hund man für sich auswählt, man muss wirklich ehrlich zu sich selbst sein.
Ich finde arbeitende Border beeindruckend, Retriever bei guter Arbeit sind ein Traumbild. Obwohl ich eigentlich einen anderen Hundetyp bevorzuge, geht mir das Herz auf, wenn ich einen guten Hund arbeiten sehe. Aber jedes "Haben wollen" das erstickt sich von selbst, wenn ich mir vorstelle, diese Arbeit regelmäßig zu machen und den Hund den ganzen Weg zu diesem tollen Ergebnis zu begleiten. DAS ist nicht meins.
Und Schönreden, dass es mit Gassi, Ball und irgendetwas, was mir näher liegt schon gehen wird, das ist Lügen in die eigene Tasche.
Wenn man das vermeidet, dann findet man seinen Hund. Vom reinen Begleithund bis zum Spezialisten ist dann fast alles drin. Man wird den richtigen Typ finden, schließlich gibt es aus genau diesem Grund Rassen.
Und muss es unbedingt ein bestimmter Typ sein, der gar nicht passt, dann sucht man eben den passenden "Versager". Denn die gibt es auch und die brauchen auch einen guten Platz. Gut, dann wird es kein Welpe, aber der Traumhund wird es trotzdem, btw. gerade deshalb.LG
das Schnauzermädeldafür brauchts aber auch ehrlich züchter, die einem ohne blumige wort sagen "der hund passt nicht zu dir", wenn aber nur das verkaufen zählt bzw. die untauglichen hunde loszuwerden..tja da kann mensch noch so ehrlich zu sich sein, hilft dem hund am ende doch nicht.
-
Geht mir ähnlich, schnauzermädel. Ein arbeitender Border oder auch Hunde im VPG,ein gut arbeitender Retrieve oder Labbi richtig schön- ohne jede Frage.
Nur: Meines ist es nicht.
Mit Will to please, Klettigkeit, Wach- und Schutztrieb würd ich wahnsinnig werden.
Da fällt mir ein, das Kleinteil, womit bringt es Dich zur Verweiflung?
Birgit
Nachsastz: Fall in der Familie. Es sollte unebdingt ein Husky sein... Ja, X Züchter haben dieser Dame keinen Hund gegeben...Schlußendlich gab es dann doch einen, der die Hündin ohne Papiere als Ausschuß verkaufte...
Das Hundemädel ist völlig unterfordert, kann nicht alleinsein ( Zerstörungstrieb), wird mit Billigfutter ernährt, gezogen hat sie noch nie. Dafür aber letztes Jahr über eineinhalb Stunden Schafe am Deich gejagt. Bis der Schäfer sie via Auto von der aus der Herde holte..... Die war so ausgekickt, dass nichts anderes mehr ging...
-
Ich danke euch für diese, wirklich sehr konstruktive und sachliche Diskussion.
Als ich vorhin, vor dem erstellen dieses Freds mal gegoogelt habe, (haben wie gesagt gerade so einen Fall in der HuSchu), fand ich es erschreckend wie viele entsprechende Beiträge aus verschiedenen Foren aufgezeigt wurden.
Das nahm ich ja auch zum Anlass diesen Fred zu erstellen.
Ich bin aber froh dass die Leute die ich persönlich kenne anscheinend wirklich einen unseriösen Züchter erwischt haben und es keineswegs die Regel ist dass Hunde von Geburt an so sind.
Was man daraus macht ist natürlich eine andere Sache, aber unangemessene Härte oder hochnudeln des Hundes geht sicherlich bei jedem Hund in die Hose. -
-
Ich habe seit 1986 DSH aus Leistungszucht. Sie sind weder durchgeknallt, noch aggressiv, noch drehen sie ständig am Rad. Wenn wir auf dem Platz sind, sind sie bei der Sache und zwar völlig. Trotzdem haben sie eine Frusttoleranz.
Meine Hunde leben nicht im Zwinger, ich habe nämlich gar keinen. Im normalen Altag sind sie genau so normale Hunde, wie andere auch. Sie gehen spazieren, schwimmen, spielen mit anderen Hunden und abends lümmeln sie sich gern auf der Couch.
Ja, ich mag ihre Art und möchte keinen Sofahund haben, sonst hätte ich mir keinen DSH aus LZ ausgesucht. Mein Hund ist aber ganz sicher kein Sportgerät für mich. Ich arbeite mit ihm, ja. Zweimal die Woche sind wir auf dem Hundeplatz und dann ist es einfach toll, einen triebigen Hund zu haben, dem die Arbeit sichtlich Spaß bereitet. Die meiste Zeit ist er aber eben einfach ein Hund, der mir vom Wesen her zusagt und mit dem man unglaublich viel unternehmen kann. Reine Triebmonster sind es auf keinen Fall.
LG Ute
-
Ich finde die Leistungshundezucht n und für sich überhaupt nicht bedenklich.
Bedenklich finde ich es erst dann, wenn diese Hunde in die falschen Hände kommen. Bei einer guten Leistungszucht braucht dieser Hund nämlich viel viel mehr Arbeit als der Durchschnitssvertreter dieser Rasse. Und mit Arbeit ist körperliche sowie geistige Arbeit gemeint.
Ein Hund aus der Leistungszucht würde bei einer Familie wahrscheinlich eingehen. Es entspricht einfach nicht der angezüchteten Leistunge des Hundes. Der gar nicht 3x am Tag 15min neben dem Kinderwagen (etwas überspitz) herlaufen. Der muss sich wirklich neben den normalen Spaziergängen und Kopfarbeit noch 2 Stunde auf dem Platz auspowern.Richtig schlimm wirds bei den Leuten von "der alten Schule". Da ist ja leider die Meinung weit verbreitet, dass der Hund auf dem Platz viel besser arbeitet, wenn er sonst den ganzen Tag nichts macht. Dadurch sitzen die armen Hunde bei solchen Leuten 23 Stunden im Zwinger und dürfen sich dann eine Stunde auf den Platz bewegen. Klar sind die dann in Alltagsgeschehen völlig überfordert und reagieren dann (angst-) aggeressiv.
Also ich bin "pro" Leistungshund in den Händen der richtigen Leute!!!
-
Zitat
Der gar nicht 3x am Tag 15min neben dem Kinderwagen (etwas überspitz) herlaufen. Der muss sich wirklich neben den normalen Spaziergängen und Kopfarbeit noch 2 Stunde auf dem Platz auspowern.
Das ist so nicht richtig, auch wenn du es sicher überspitzt darstellst.Da würde selbst mein Hund aus LZ am Rad drehen bei 2 Std. Power auf dem Hundeplatz. Wir arbeiten 2x die Woche auf dem Platz und einmal die Woche in der Fährte und dann übern Daumen je 15 - 20 Minuten. Einmal Unterordung und dann nochmal Schutzdienst. Zwischendurch wird (während der Zeit auf dem Hundeplatz) Gassi gegangen. Sonst ist das ein ganz normaler Hund, der auch spazieren gehen mag, spielen mag. Sicher beschäftige ich ihn auch kopfmässig, aber das nicht überdreht, sondern ich flechte das in den Spaziergang ein, in dem ich ihn z.B. kleine Dinge lösen lasse, wie auf Schiffe über die Reling gucken, automatische Türen öffnen, ohne hineinzugehen, unter Treppen durchzulaufen, um Blumenkübel rumsausen, Lecker suchen lassen, Spieli verstecken, Treppen gaaaaanz langsam gehen usw. usf. Da gibt es tausend Dinge, wenn man kreativ ist.
...und manchmal gehen wir auch einfach nur spazieren.......
LG Ute
P.S. Mit der alten Schule gebe ich dir Recht. Die gibt es leider immer noch viel zuviel.
-
Ein guter Züchter verkauft möglichst passend, weil er sonst nichts davon hat.
Wenn ich Leistungshunde aufs Sofa verkaufe, dann kann ich aufhören zu züchten.
Es geht nicht darum, dass jeder Hund möglichst Diensthund wird, möglichst hoch geführt wird, oder so, es geht darum, dass die Hunde zumindest so weit gefördert werden, dass man die Veranlagungen sehen kann und die Menschen die Gesundheitsergebnisse liefern. Man kann einfach nicht vernünftig züchten, wenn man nicht weiß, was man gezüchtet hat. Fotos und nette Mail helfen da relativ wenig, denn für einen selbst ist der Hund fast immer "zu gut" eingefärbt und man entschuldigt Schwächen nur zu gern.
Auch mein X-er muss immer vorturnen, er ist einfach der Hund, der -trotz Landesgrenze dazwischen- am nächsten steht. Also wird er häufiger betrachtet und dient dann als Vergleich für die seltener besuchten Geschwister.
Wo man seinen Hund kauft, das muss man immer genau abwägen. Egal was für ein Hund.LG
das Schnauzermädel -
Da lass ich mich gern nach unten korrigieren
Zum einen war es ja sehr überspitzt und zum anderen kommt es ja dann nocheinmal auf den Hund an.Ich kenne z.B. jemanden der einen Dogo Canario aus der Leistungszucht hat. Der geht wirklich nahezu jeden Tag 1-2 Stunden mit seinem Hund auf den Platz. Aber bei einem Tag Aussetzer merkt man es dem Hund sofort an. Er ist immer noch genauso lieb und folgsam, aber er ist viel "hibbeliger". Sonst liegt er ruhig im Körbchen und döst und diesen Tagen rennt er dann immer in der Wohnung hinterher, wo nicht gerade Action sein könnte
Gibt also immer solche und solche.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!