*Zeigen und Benennen*

  • Zitat

    Huhu.


    Wie kann das sein das ein Hund manchmal wieder in alte Verhaltensmuster zurück fällt?


    Oh, da kann ich was zu sagen! Lernverhalten beim Hund ist nicht wirklich "anders" als beim Menschen. Erlerntes Verhalten festigt sich durch Wiederholung, wird zu Routine... du kannst dir das so vorstellen, dass "Reiz" (fremder Hund") und Reaktion ("Aufstand proben") sich wie magnetisch gegenseitig anziehen, und zwar ganz stark.


    Durch das Umlernen (Umkonditionieren) baust du einen neuen Magneten ein, der an den Reiz andockt, zum Beispiel: "Cool bleiben, Frauchen anstrahlen, Keks kassieren"... aber der alte Magnet ist noch da. Er verliert nur mit der Zeit immer mehr von seiner "magnetischen Kraft". Noch ist das alte Verhalten also recht stark, weil das neue Verhalten ja noch ganz frisch ist und noch viel seltener ausgeführt wurde als das alte.


    Also: Weiter machen, und die Zeit arbeitet für dich. Möglichst frühzeitig verhindern, dass das alte Verhalten noch ausgeführt wird. (Vielleicht mehr Distanz, besonders in Hausnähe?) Jedesmal, wenn der Hund vorspringt und so, "läd" sich sozusagen der alte Magnet wieder etwas auf. Deshalb besser verhindern.... klappt nicht immer, aber immerhin ;)


    So wird der alte Magnet mit der Zeit immer schwächer und krepiert unbenutzt im Unterbewusstsein langsam vor sich hin ;)


    Lieben Gruß


    Kirsten

  • Derjenige, der rausfindet, wie das geht, dass man nicht immer wieder un alte (ungewünschte) Verhaltensmuster fällt, bekommt garantiert den Friedens-Nobel-Preis!!! *sehrsehrsehrsicherbin*


  • Thera: ich habe es bei einigen, sehr schwierigen Hunden eben leider auch schon erlebt, dass der Hund dann noch weiter puscht, weil er "sitzen bleiben muss". Egal, ob nun mit konditioniertem Geschirrgriff oder einfach mal so festhalten. Für diese Hunde war es besser, weiter zu gehen, weg vom "Auslösereiz", aber in Bewegung zu bleiben.
    Das Maximum was in der Situation erreicht werden konnte (mit diesen Extremfällen) war ein kurzes Stehenbleiben (später auch mit / auf Signal), dann aber weiterlaufen.


    Das der Hund nicht frustrierter wird, ist m.E. ein zu pauschale Aussage, die ich nicht auf alle Hunde übertragen würde.


    Andererseits kenne ich auch Hunde, die nach vorne gehen und ohne Geschirrgriff ein Alternativverhalten zeigen können.


    Es spricht nichts, garnichts gegen einen Geschirrgriff und ein Versuch ist es immer wert. Aber es pauschal auf jeden Hund anzuraten, finde ich zu einseitig. Ist meine Meinung und auch Erfahrung.


    L.G., Claudia.

  • Hallo Claudia,


    ich hab auch nix von Sitzen geschrieben. :)


    In der Vorwärtsbewegung stoppen, ist nur das Ziel. Das Sitz wird nicht verlangt.


    Danach folgt ein Alternativverhalten, das kann ja auch ein Wegdrehen o.ä. sein und kann/soll ruhig variiert werden. :)


    LG Theresa

  • Zitat

    Teilweise scheint es auch so, dass sie durch das Futter einfach "abgelenkt" wird, was meines Erachtens in diesem Fall noch keinen Sinn zu machen scheint.


    Genau das war auch mein Gedanke. Ich sehe vor allem einen klassisch konditionierten Griff zur Futtertasche. Besonders deutlich zu sehen, in dem Video mit dem niesenden Mann. Der Hund ist schlicht und einfach auf diese Handbewegung konditioniert, ähnlich wie der Pavlov'sche auf das Glöckchen.


    Zitat

    Wie kann das sein das ein Hund manchmal wieder in alte Verhaltensmuster zurück fällt?
    Bei uns kam es gerade wieder zu so einen Fall.


    Das ist dann eben der Haken an so konditionierten Verhaltensweisen. Es reicht, wenn sich ein mitverknüpfter Begleitumstand ändert und der vermeintliche "Lernerfolg" geht flöten.


    Perkeo

  • Nein, Geschirrgriff = Hund stoppt in der Vorwärtsbewegung. Mehr nicht. Danach folgt ein Alternativverhalten. Das darf alles sein, also auch Bogen laufen, U-Turn u.ä. :)

  • Habe nochmal nachgelesen: das "Sitz" bieten die Hunde dann meistens von selbst an, dann habe ich das einfach nur falsch verstanden..... :ops:


    Ich selbst arbeite nicht mit einem konditionierten Geschirrgriff, mein Abbruchsignal ist aber ein "Sitz", allerdings in ganz anderen Situationen (meistens nur auf Entfernung).


    Und da ich eben mit dem Festhalten des Hundes negative Erfahrungen gesammelt habe, erst recht, wenn sie sich in aufgregenden Situationen (meistens an der Führleine) durch ein genötigtes sitzen noch mehr gepuscht haben, bin ich anderer Meinung gewesen.


    Habe es ja nun zum Glück noch mitbekommen, dass hier ein Denkfehler vorlag ;)


  • Ja, genau, viele Hunde setzen sich hin. :)


    Aber sie müssen es nicht.


    Bei Hunden, die rückgerichtete Aggression zeigen, wird der Geschirrgriff über Leinenzug aufgebaut. Genauso wie bei sehr kleinen Hunden. :)

  • Zitat

    Derjenige, der rausfindet, wie das geht, dass man nicht immer wieder un alte (ungewünschte) Verhaltensmuster fällt, bekommt garantiert den Friedens-Nobel-Preis!!! *sehrsehrsehrsicherbin*


    Jep (*g* ich antworte schon in Markern)


    Von der Vorstellung,dass es NIE MEHR in keiner Situatin und egal bei welcher Erregungslage einen Rückfall gibt, davon kann man sich verabschieden ;) (Zumindest wenn der Hund aggressives Verhalten zeigt und vertreiben will, so wie meiner :hust:)
    Aber sie werden immer immer weniger und ich komme mittlerweile (nach einem 1 1/2jährigen Lernprozess) RELATIV gut mit solchen Blöd-Gelaufen-Situationen zurecht (auch wenn es ein langer weg war :D ).


    LG Caro & der kleine Schwarze

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