*Zeigen und Benennen*

  • Hallo :)


    Auch, wenn ich nicht shoppy bin, ich möchte dazu was sagen, weil es hier vor Missverständnissen nur so quietscht! :headbash:


    1) Die "detaillierte Trainingsanleitung" (oben fett) ist keine. Das sind zusammengewürfelte Glaubenssätze über Hunde. An sich ganz nett, bis auf den Hinweis, dass Hunde unsere Emotionen immer verstehen.
    Das mag ja sein, aber ob sie die Ursache dieser Emotionen immer verstehen, das finde ich fraglich. Wenn mein Hund sich aufregt und tobt wegen eines anderen Hundes, und ich dann "mit tobe/meckere/rumschreie", kann es nicht sein, dass der Hund das als "mitmachen wegen des schrecklichen fremden Hundes" versteht und gar nicht auf sich bezieht? Andererseits glaube ich, dass man Emotionen vor dem Hund kaum verstecken kann oder ihm "was vormachen". Ich kann erst am darauf folgenden Verhalten ansetzen "etwas anders zu machen" oder vorher bei der Entstehung meiner Emotionen.


    Dieser Satz hier verwundert mich nach hunderten Seiten "Z+B" besonders:

    Zitat

    Ihm muss man nicht einen Igel "zeigen und benennen", damit er versteht, was für ein Tier das ist.


    Ist das dein Ernst? Glaubst du echt, wir tun das, um den Hunden die Welt mit Worten zu erklären? Das nehme ich dir nicht ab. Dann müsste ich dich für aussergewöhnlich blöd halten und das tue ich nicht. Allerdings bedeutet das, dass du das aus reiner Provokation geschrieben hast, um "z+b" ins lächerliche zu ziehen. Mhmmm... auch keine nette Zuschreibung.


    Grenzerfahrungen: Ja, klar sind die wichtig. Die Welt meiner Tiere wimmelt nur so von Grenzen und die sind durchaus erfahrbar. Was hat das mit "z+b" zu tun? Dana darf keine Menschen beissen. Klare Grenze. Es ist aber doch völlig sinnbefreit, wenn ich sie 20 mal am Tag vor Aufregung tobend in die Leine rammen lasse, um sie dauernd diese Grenze erfahren zu lassen.
    Du verrätst uns ja deine konkreten Trainingstipps bisher nicht. Aber ich habe die Idee, dass du sagen würdest: "Lass deine Emotionen ruhig richtig raus, ruck an der Leine rum, schnauz sie mal richtig an. Erst, wenn sie diese Grenze auf diese Weise einmal klar erfahren hat (gedeckelt wurde, Meideverhalten zeigt?), kann man anfangen rumzuclickern." Ist das so in etwa, was du meinst?
    Danas Leben ist auch nie Ponyhof gewesen. Diese chronische Aufregung, der extrem chronisch erhöhte Stresslevel...all das ist kein Ponyhof. Ponyhof im Sinne von "einfach mal Spaß haben" fängt hier gerade an und zwar dank "z+b" (hauptsächlich...nicht ausschließlich). Ohne Leine und ohne Mauli mal Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen, über eine Wiese toben, entspannt am Wegesrand schnuppern usw... Das geht erst jetzt langsam... weil sie sich nicht mehr über alles mögliche aufregen muss und nicht mehr dauernd alles beissen will.
    Das ist einfach nur toll! Und einen großen Teil dieser Erfolgsgeschichte verdanke ich shoppy bzw. diesem Thread hier. Ich hab "z+b" ausschließlich hier gelernt. Wenn ich also irgendwas "richtig" mache, dann weil es hier genauso erklärt wird.


    Die fettgeschrieben Sachen hier:

    Zitat

    Clickertraining ist NICHT rein positiv!
    Clickertraining ist NICHT gewaltfrei!


    sind irgendwie sinnfrei. Das ist wie: "Obst ist nicht nur Bananen! Bananen sind NIE frisch!"


    Kein Verhalten gegenüber dem Hund kann "rein positiv" sein. Jedes Ausbleiben einer erwarteten "Belohnung" ist negativ. Und im Lernprozess kommt es logischerweise immer mal wieder zu Belohnungserwartung an der falschen Stelle. Diese (negativen) Frustmomente entstehen also untrennbar zusammen mit positiver Verstärkung.


    Und Bananen sind manchmal frisch, können aber aufgrund der Umstände verderben. Clickertraining kann praktisch immer gewaltfrei sein. Das gesamte Zusammenleben mit einem Hund kann nie ganz gewaltfrei sein. Geschlossene Türen, Leine, ... schon ist die Gewalt dabei, wenn man Gewalt so definiert. Clickertraining kann eine Methode sein, ab und zu mit Hunden umzugehen. ("Training"). Das normale Alltagsleben ist aber immer drumherum... und da kann Gewalt stattfinden.


    Das hat aber doch mit dem kleinen Aspekt des Clickertrainings nichts zu tun? Wieso muss den da Gewalt stattfinden? Die Ausbleibende, aber fälschlicherweise vom Hund erwartete Belohnung... ist das Gewalt? Oder meinst du, Verhaltensmodifikation ist immer Gewalt? Dann ist jegliche soziale Interaktion Gewalt... :???: meinetwegen...


    Weil Hunde untereinander auch mal "Gewalt" anwenden, ist Clickertraining auch Gewalt? Die Schleife musst du bitte erläutern. Der Zusammenhang erschließt sich mir nicht. Das ist wie: "Bananen sind grün, weil Erbsen schließlich auch grün sind!"


    Zitat

    Zeigen und Benennen ist bestimmt eine schöne Übung für Hunde. Denoch sollte das Hauptaugenmerk auf einem FREIEN Hund liegen, der sich auch mal aufregen darf, der mal voller Lebenslust und Lebensenergie über die Felder düst und trotzdem unter Kontrolle ist.


    Das Wort "dennoch" passt hier nicht. Da ist nichts gegenüberzustellen. Größtmögliche Freiheit ist das Ziel von "z+b".
    Ich frag mich, wieso du das hier nicht rausliest. Das steht doch hier über hunderte Seiten genau so!


    Und ich wage mich jetzt mal weit vor: Mir drängt sich ein Verdacht auf: Du hast hier im Forum oder sonstwo an ganz anderen Stellen Krimskrams über Clickern, positive Verstärkung und Gewaltfreiheit etc. gelesen und packst das alles (unbewusst?) hier in diesen Thread. Du bist schlicht im falschen Faden und lässt deinen Frust über diesen teilweise dummsinnigen Krimskrams, den man da so lesen kann (ich rede aus eigener Erfahrung...) hier raus. Kann das sein?


    Ich habe an einigen Stellen den Eindruck, dass du aussergewöhnlich selektiv und subjektiv liest und manchmal sogar Dinge liest, die gar nicht da stehen. Kenn ich nämlich von mir... wenn ich son richtiges Aufregerthema hab, dann reicht ein "Reizwort" und ich packe den ganzen Rattenschwanz an Bödsinnigkeiten, die ich jemals irgendwo dazu gelesen habe, gleich mit dazu. Kann es vielleicht sein, dass das eine mögliche Ursache für all diese Missverständnisse hier ist?


    Lieben Gruß


    Kirsten

    • Neu

    Hi


    hast du hier *Zeigen und Benennen** schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Zitat

      1) Die "detaillierte Trainingsanleitung" (oben fett) ist keine. Das sind zusammengewürfelte Glaubenssätze über Hunde. An sich ganz nett, bis auf den Hinweis, dass Hunde unsere Emotionen immer verstehen.
      Das mag ja sein, aber ob sie die Ursache dieser Emotionen immer verstehen, das finde ich fraglich. Wenn mein Hund sich aufregt und tobt wegen eines anderen Hundes, und ich dann "mit tobe/meckere/rumschreie", kann es nicht sein, dass der Hund das als "mitmachen wegen des schrecklichen fremden Hundes" versteht und gar nicht auf sich bezieht? Andererseits glaube ich, dass man Emotionen vor dem Hund kaum verstecken kann oder ihm "was vormachen".


      Ich habe das nicht so verstanden wie du. Dass man ehrlich und authentisch ist, heißt doch nicht, dass man ausrastet, nur weil der Hund ausrastet. Das zeugt eher von emotionaler Unbeherrschtheit oder von wenig Wissen.


      Und du sagst, dass Hunde die Ursachen unserer Emotionen nicht immer verstehen - ja. Aber das tun wir bei den Hunden doch auch nicht. Oft - ja. Gute Hundeleute: Meistens. Aber NIEMALS immer. ;) Ich denke, es geht dem Hund nicht anders.


      Und das man dem Hund nix vormachen kann, sehe ich auch so. Gerade deshalb frag ich mich, warum oft "gute Mine zum Bösen Spiel" gemacht wird, anstatt dem Hund gegenüber ehrlich zu sein.


      So - und jetzt halt ich mich wieder raus. Ich bin nun wahrlich kein "Berufsclickerer" (Auch wenn ich nen Clicker habe und sehr gerne benutze, aber zu anderen Dingen.).


      Edit: Eine detaillierte Trainingsanleitung kann es imA nicht geben, weil es keine Schablonen für Hunde gibt. Also kann ich nichts verallgemeinern.

    • Huhu :)


      Zitat

      heißt doch nicht, dass man ausrastet, nur weil der Hund ausrastet. Das zeugt eher von emotionaler Unbeherrschtheit


      Zitat

      Gerade deshalb frag ich mich, warum oft "gute Mine zum Bösen Spiel" gemacht wird, anstatt dem Hund gegenüber ehrlich zu sein.


      Wenn das nicht alles so schwammig wäre, könnte man auf die Idee kommen, diese beiden Aussagen würden sich widersprechen. Ich soll mich emotional beherrschen und gleichzeitig ehrlich und authentisch sein?


      Ich drösel das genauer mal auf, was ich dazu denke:


      Ich kann meine Emotionen reflektieren und ich kann sie bearbeiten, wenn ich sie für "schädlich" und "nicht nützlich" halte. Beispiel: Ich male mir innerlich Horrorbilder, sobald ein seltsamer Mensch auftaucht. Ich erwarte Danas "Ausflippen", werde angespannt, kriege Angst. Das führt zu blödsinnigen "schädlichen" Handlungen meinerseits (z.B. Leine kurz nehmen, auf Dana einreden, hektisch flüchten...).
      Ich kann also hier ansetzen und z.B. durch kognitive Umstrukturierung, konditionierte Entspannung, Mantras etc. dafür sorgen, dass ich diese ungute Emotion (Angst) in diesen Situationen gar nicht erst bekomme.
      Das Ergebnis ist authentisch und nichts vorgespieltes. Ich habe keine Angst mehr und kann entsprechend andere (nützlichere) Verhaltensweisen zeigen.
      Parallel dazu hilft mir das Spiel "Zeigen und Benennen" mich auf "was anderes" zu konzentrieren. Ein Alternativverhalten FÜR MICH.
      Gleichzeitig erlebe ich immer öfter, dass Dana eben nicht "ausflippt"... Gegenkonditionierung durch Reizkonfrontation.
      Sogar systematisch, denn ich wähle ja sich langsam steigernde Auslöser (für den Hund, aber ganz nebenbei auch für mich)


      Es geht also nicht darum, meine Angst, Wut, was weiss ich... zu unterdrücken, vor dem Hund zu verbergen und rosenblütenstreuend um meinen Hund herum säuselnd seinen Namen zu tanzen.... während ich innerlich vor Wut platzen oder mich vor Angst in Luft auflösen könnte. Es geht darum, diese Emotionen gar nicht mehr kriegen zu müssen.


      Und trotzdem bin ich manchmal wütend auf Dana.
      Ich habe Rheumaschübe und hatte in diesem Winter einen in Ellenbogen und Händen. Wenn Dana unvorhergesehen in die Leine gerammt ist, war das ein sehr heftiger Schmerzreiz für mich. Einmal war es richtig heftig, Dana sah ihren Erzfeind von weitem, tobte plötzlich los und ich bin (vor Schmerz) ins Hinterhirn gefallen (;)) und habe Dana angeschrien, aufgestampft, rumgetobt wie Rumpelstilzchen... Absolut authentisch ... Dana ging so was von "Bei Fuß" bis nach Hause und rührte sich sozusagen nicht mehr.
      Am nächsten Tag sah sie genau diesen Erzfeind wieder und tobte diesmal schon auf viel weitere Entfernung los... hat sie womöglich gemeint, dieser andere Hund sei die Ursache meines Wutanfalls gewesen? Wollte sie ihn deswegen jetzt um so heftiger vertreiben? Kann doch sein?


      Tatsächlich reisse ich mich in solchen Momenten lieber zusammen. Ich bin emotional gut kontrolliert und "mache ihr was vor" so gut ich kann. Sie merkt sicher, dass ich Scheiße drauf bin, wenn sie mal in die Leine rammt, aber ich hoffe, sie verknüpft es nicht falsch mit irgendeinem Auslöser, um den in Zukunft noch schneller und noch besser zu killen. Ich benutze unser Entspannungssignal... das haben wir nämlich beide konditioniert und das bringt uns ein bisschen runter.


      Viel wichtiger ist aber, dass ich verhindere, dass sie überhaupt so ausflippt und in die Leine rammt. Logisch. Dafür "z+b".


      Na ja, und das mit der detaillierten Trainingsanleitung ist sicher blöd, da geb ich dir recht...aber immer nur zu sagen "Dieses "z+b" ist nur ein nettes Spielchen, aber man muss auch mal was ganz anderes machen!" ohne zu sagen, was dieses "ganz andere" denn so zum Beispiel sein könnte... das ist einfach irgendwie unfair. Man kann ja eine Methode mal erklären, erläutern, beschreiben, und das heisst ja dann nicht, dass sie automatisch auf jeden Hund und jede Situation sinnvoll anwendbar ist... Mal bisschen Butter bei die Fische wäre besser, denn sonst macht man sich (ich mir) eben ein eigenes Bild davon, was gemeint sein könnte und das kann ja völlig falsch sein.


      Lieben Gruß


      Kirsten

    • Tolles Posting, Kirsten! :gut:


      Dass Z&B nicht die gesamte Erziehung und den gesamten Umgang mit dem Hund darstellt, sollte jedem klar sein, der verstanden hat, worum es in diesem Thread geht. Für mich persönlich macht es nur einen kleinen Teil aus, allerdings einen wichtigen. Dank Z&B kann Rhian in ihrem Heimrevier wieder frei laufen.Ich fand das nämlich gar nicht toll, dass ich mich da nicht mehr auf sie verlassen konnte. Es hat aber nichts genützt, sie authentisch spüren zu lassen, dass ich ihr Verhalten richtig Sch... finde - es wurde nur schlimmer.


      Du hast recht damit, dass Z&B auch den Menschen trainiert und die eigenen Emotionen verändert. Man erlebt die Situationen als Chancen statt als Horror. Tut man das nicht, wird man auch keinen dauerhaften Erfolg haben. Und was in den manchmal etwas technisch anmutenden Beschreibungen der Trainingstechnik gern vergessen geht: das Lächeln, die Freude des HH gehört für sehr viele Hunde in die Top Twenty Liste der besten Bestärker!

    • Zitat

      Wenn das nicht alles so schwammig wäre, könnte man auf die Idee kommen, diese beiden Aussagen würden sich widersprechen. Ich soll mich emotional beherrschen und gleichzeitig ehrlich und authentisch sein?


      Genau das. :smile:


      Das Verstehen der Gefühle des Hundes und die Fähigkeit zur Empathie helfen dabei, dass man das "Richtige" fühlen kann zu einer Situation und dann richtig handeln. Ich bin doch auch nicht sauer auf ein Kind, was Mist baut. Es weiß es nicht besser und kann es nicht besser. Ist beim Hund auch so. Also brauch ich auch nicht sauer werden, wenn mein Hund aggro wird. Ist doch nur ein Zeichen seiner Gefühle.


      Da widerspricht sich nichts in den Aussagen, wenn man das nicht unbedingt da raus lesen soll. Aber ich glaube, das ist leider in diesem Thread automatisch so "ist man nicht dafür, ist man dagegen". Und an den Aussagen ist nichts schwammig - es ist nur keine "Gebrauchsanleitung". Die kann es für Hunde und Beziehungen zu Hunden nicht geben - dafür sind Menschen und Hunde zu individuell. Ist zumindest meine Auffassung. Es ist zu komplex und zu individuell als das man für einen natürlich funktionierenden Umgang ne Anleitung schreiben könnte. Ich hatte zB mit Pepe KEINEN Trainer und Pepe konnte kein einziges Kommando. Keins. Aber er war der beste Hund der Welt. Immer bei mir, mein treuer Begleiter. War ich sauer, hat er das gemerkt. War ich glücklich und stolz hat er das auch gemerkt. Wir waren ein Team. Mir war auch damals nicht bewusst, dass es noch andere Bestärker als Leckerlie und Spieli geben könnte. Beides hat er aber auch nicht genommen.
      Somit stand außer Frage, dass ich mir "sowas" sparen kann. Es hat auch so funktioniert und es war perfekt. Das meine ich mit: Individuell und ohne Schema.

    • Zitat

      Ich habe das nicht so verstanden wie du. Dass man ehrlich und authentisch ist, heißt doch nicht, dass man ausrastet, nur weil der Hund ausrastet. Das zeugt eher von emotionaler Unbeherrschtheit oder von wenig Wissen.

      Genau! Es wird dann gleich wieder der "schreienden, tobende, an der Leine ruckende Choleriker" in's Feld geführt. Das genaue Gegenteil ist richtig.


      Zitat

      Und das man dem Hund nix vormachen kann, sehe ich auch so. Gerade deshalb frag ich mich, warum oft "gute Mine zum Bösen Spiel" gemacht wird, anstatt dem Hund gegenüber ehrlich zu sein.

      Ich halte das mit der "guten Mine" für aufgesetzt. Jeder von uns trägt auch Negatives in sich, jeder Mensch, auch die "ganz positiven". Wenn ich sehe, wie sie im zwischenmenschlichen Bereich (auch gerade in Hundeforen und Diskussionsgruppen) auf andere einprügeln, wird das klar. In meinen Augen ist es eine Farce, nun ausgerechnet dem Sozialpartner einen besonderen "Gutmenschen" zu präsentieren, der wohl wie kein anderes Tier unsere Emotionen und Stimmungen wahrnehmen kann.
      Seit tausenden von Jahren hat sich die sozialgemeinschaft Mensch-Hund aufeinander eingestellt, sie ist nicht zuletzt deshalb so erfolgreich, weil Hunde sehr gut gelernt haben auch mit unseren negativen Seiten umzugehen.
      Das heisst natürlich nicht, nun am Hund Gefühle wie "Wut" oder "Aggression" auszuleben! Aber eben auch nicht, ihm das Gegenteil, den aufgesetzten Gutmenschen, der nur lieb und nett ist und Leckerchen spendiert, als authentisch zu verkaufen. So dumm sind Hunde nicht, daß man sie so "verarscht". Sie haben sich uns nicht nur wegen unserer Leberwursttuben angeschlossen sondern profitieren auch von unserer sozialen Kompetenz. Und die besteht eben nicht nur aus guten Gaben.


      Zitat

      So - und jetzt halt ich mich wieder raus. Ich bin nun wahrlich kein "Berufsclickerer" (Auch wenn ich nen Clicker habe und sehr gerne benutze, aber zu anderen Dingen.).


      Schade, denn genau solche Stimmen wie Deine sind wichtig. Es ist einfach wichtig daß man gewisse Dinge klar anspricht und gerade rückt.


      Manch einer denkt sich vielleicht "Hm, ich machen auch Clickertraining, aber ich mache wohl was falsch, weil ich meinen Hund auch mal maßregele..." Nein, da ist gar nichts falsch daran, nur so kann es funktionieren.


      lg Perkeo

    • Zitat

      Das Verstehen der Gefühle des Hundes und die Fähigkeit zur Empathie helfen dabei, dass man das "Richtige" fühlen kann zu einer Situation und dann richtig handeln. Ich bin doch auch nicht sauer auf ein Kind, was Mist baut. Es weiß es nicht besser und kann es nicht besser. Ist beim Hund auch so. Also brauch ich auch nicht sauer werden, wenn mein Hund aggro wird. Ist doch nur ein Zeichen seiner Gefühle.


      Genau so ist es!


      lg Perkeo

    • Ah Danke, ich glaub, jetzt hab ich den Knoten gelöst...


      Irgendwie scheint es eine ungeschriebene Regel zu geben, nach der "Zeigen +Benennen" = "Clickertraining" = "ausschließlich positive Verstärkung benutzen" = "den Hund mit Rosenblüten bestreuen" = "Gutmensch" = "In Foren ganz böse zu anderen Menschen sein" ist.


      Zitat

      Manch einer denkt sich vielleicht "Hm, ich machen auch Clickertraining, aber ich mache wohl was falsch, weil ich meinen Hund auch mal maßregele..." Nein, da ist gar nichts falsch daran, nur so kann es funktionieren.


      Warum sollte jemand meinen, Clickertraining bedeute, den Hund nie zu maßregeln? Und warum sollte es ohne Maßregelung nicht funktionieren? Woher kommen solche Aussagen?


      Mir fehlen da echt die Zusammenhänge zum Thema "z+b". Ob und wie jemand seinem Hund ansonsten Grenzen setzt, ob man gerne gewaltfrei arbeitet oder versuchen will, so wenig aversive Reize wie nötig zu benutzen oder am besten gleich nur noch telepathisch mit seinem Hund kommuniziert oder den Hund verprügelt, wenn er stinkig gepupst hat... was hat das mit "Zeigen und Benennen" zu tun? Warum werden solche Sachen alle hier in diesen Topf/Thread geworfen?


      Wenn ich gar nicht erst wütend bin, weil der Hund tobt, dann muss ich keine gute Miene zum bösen Spiel machen. Dann ist die Emotion doch gar kein Thema. Und wenn sie ein Thema ist, weil ich eben doch wütend bin, wider besseres Wissen und wider alle Empathie und Hundeversteherei, dann muss ich mit überlegen, wie ich damit umgehe.


      (Übrigens war ich durchaus auch mal als Mutter wütend, nicht, weil ich mein Kind für "schuldig" hielt, sondern weil man eben manchmal wütend ist, wenn was total schief läuft und auch Mütter nur Menschen sind, und GENAU so gehts mir mit meinen Hunden: Auch mit denen bin ich nur Mensch! Da nützt manchmal kein logisches Wissen und keine Empathie... wer das leugnet, hat keinen Leinenexplodierer und Rheuma in den Gelenken oder ist Mahatma Ghandi ;) Schön ist, daran zu arbeiten, das möglichst selten passieren zu lassen. Aber sich wegen besonders großem Wissen und Empathie davon freizusprechen, haut meiner Meinung nach nicht hin)


      Das hat alles wenig mit "z+b" zu tun, außer, wie oben beschrieben, dass "z+b" auch mir als Mensch ein Alternativverhalten bietet und eine systematische Desensibilisierung bedeutet. Alle weiteren möglichen Zusammenhänge erschließen sich mir hier nicht. (Und ja, ich habe alle Postings hier gelesen...)


      So, ich hab aber was zum Thema zu erzählen:


      Ich hab mir heute morgen die böse Postbotin auf ihrem schrecklich klappernden Fahrrad zeigen lassen. Klappte mal wieder super. Dann war sie vorbei und ich wollte mit den Hunden weiter gehen. Ich Doofi hab aber versehentlich statt "Weiter gehen" gesagt: "Okay"... das heisst bei uns "Jetzt darfst du!", löst also das vorherige "was auch immer" auf. Dana stürzte also sofort los und wollte hinter der Postbotin her. Ich hatte unterschätzt, wie groß dieser Postbotin-Klapperfahrrad-Reiz für Dana doch noch ist. Durch diesen dämlichen Fehler hab ichs gemerkt. Ich hatte geglaubt, sie wäre viel entspannter... mit den Graustufen zwischen "mir doch egal" und "ich wills fressen" bin ich noch nicht so gut...da besteht noch echt Übungsbedarf bei mir. Na ja, ich hab aber auch lange nur die Extremvariationen bei Dana zu sehen gekriegt.... Wir machen weiter....


      Lieben Gruß


      Kirsten

    • Zitat

      Warum sollte jemand meinen, Clickertraining bedeute, den Hund nie zu maßregeln? Und warum sollte es ohne Maßregelung nicht funktionieren? Woher kommen solche Aussagen?

      Von mir kommen die :D. Ernsthaft, Du weisst doch selbst am besten, woher solche Aussagen kommen. Wenn in einer Facebook Gruppe von "psychischer Gewalt" gesprochen wird, weil ein Hund 35min einer Situation ausgesetzt wird, die ihm nicht gefällt, bzw. wenn bereits eine körpersprachliche Maßnahme als abzulehnende "Gewalt am Hund" definiert wird, dann dürfte doch klar sein, wieso (nicht nur!) ich zu solchen Aussagen komme. Wenn ich mich recht erinner hast Du auf deinen Einwand in obiger Frage auch keine brauchbare Antwort bekommen. Zumindest nicht öffentlich.


      Zitat

      Das hat alles wenig mit "z+b" zu tun, außer, wie oben beschrieben, dass "z+b" auch mir als Mensch ein Alternativverhalten bietet und eine systematische Desensibilisierung bedeutet. Alle weiteren möglichen Zusammenhänge erschließen sich mir hier nicht. (Und ja, ich habe alle Postings hier gelesen...)


      Dein Erlebnis mit der Postbotin zeigt doch, wie sehr "das alles" mit Z+B zusammen hängt. Dein Hund ist doch längst soweit, daß Du (wie ich es ein paar Postings weiter vorne geschrieben habe) jetzt den nächsten Schritt machst und das bisher gelernte als "bekannt" voraus setzt. Oder glaubst Du dass dein Hund nun aufgrund eines "falsch gegebenem Signal" plötzlich wieder Angst und Unsicherheit vor der radelnden Postbotin empfindet?
      Ich würde sagen (wenn ich mir die Videos so ansehe) die Phase habt ihr überwunden, also kein Grund, etwas anständiges Benehmen von deinem Hund "einzufordern" und ggf. auch mal die rote Karte zu zeigen, wenn aus reiner Gewohnheit die alte Stinkstiefelin wieder ausgepackt wird.


      Im übrigen (und das ist jetzt wirklich Off-Topic) find ich's ziemlich uncool, wenn man beim "Wölfe zeigen und Benennen" nicht wenigstens ein bißchen Rücksicht auf andere Leute nehmen kann, wenn die offensichtlich in Ruhe gelassen werden und fotografieren wollen.... (ab 0:53).


      http://www.youtube.com/watch?v=Wv3O4Y1oKm4


      Kein besonderes Aushängeschild für eine "Hundetrainerin", find ich.


      lg Perkeo

    • Zitat

      Ich würde sagen (wenn ich mir die Videos so ansehe) die Phase habt ihr überwunden, also kein Grund, etwas anständiges Benehmen von deinem Hund "einzufordern" und ggf. auch mal die rote Karte zu zeigen, wenn aus reiner Gewohnheit die alte Stinkstiefelin wieder ausgepackt wird.


      Kleiner Nachtrag noch... ich zitiere mal den Clicker-Pionier Gary Wilkes:


      If you give the animal all the information they need to know what to do, you may be surprised at how rarely your dog needs corrections -- but there will always come a time when you need to tell your dog that obedience is not "optional".


      Das ganze nachzulesen unter:


      http://www.clickandtreat.com/C…aining/GG/GG001/ff001.htm


      lg Perkeo

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