*Zeigen und Benennen*

  • Wir ernähren uns immernoch recht Mühsam (Problem: Shira schaltet bei anderen Hunden völlig das Hirn aus und zerrt, hüpft, ...)


    Ich nutze jede Gelegenheit zum Clickern, klappt manchmal gut, manchmal garnicht. Da wird sogar Fleischwurst wieder ausgespuckt. Dann geh ich eben Kommentarlos weiter und das Tigerkind wird am anderen Hund vorbeigelenkt.


    Wo es mitlerweile gut klappt: Wenn der andere Hund bereits vorbeigelaufen ist und sie sich ständig umdreht und hinterherschaut. Da reicht meist 2-3 x Clicken und sie kann wieder gradeaus gehen :)

  • Geht es, wenn du auf Distanz zum anderen Hund stehen bleibst und Shira einfach machen lässt?


    Wir haben es gerade, dass Bruno zu jedem Hund hin will...anstatt weg. :D Sobald ich einen Hund sehe, gehe ich auf seitliche Distanz und lasse Bruno wirbeln. Jede Sekunde Ruhe wird geclickt und verbal belohnt, jede Umorientierung zu mir wird mit der Leberwursttube (das hochwertigste Futter für Bruno!) belohnt. Passt auch super, weil der Ort der Belohnung weg vom Auslöser ist, nämlich bei MIR! Er lernt also nicht nur, dass das Umorientieren erwünschtes Verhalten ist, sondern auch für später, dass er zu mir kommen soll, wenn er etwas möchte!

  • Zitat

    Wo es mitlerweile gut klappt: Wenn der andere Hund bereits vorbeigelaufen ist und sie sich ständig umdreht und hinterherschaut. Da reicht meist 2-3 x Clicken und sie kann wieder gradeaus gehen :)


    Wann clickst du?


    Wichtig ist, dass du nicht beim Blick zum Hund clickst, sondern, wenn sie sich wieder zur dir umorientiert. Sonst verstärkst du den Blickkontakt zum Hund, aber nicht das Orientieren zu dir. (Sorry, wenn du das eh schon so machst, wollte es nur nochmal schreiben... =) )

  • Hi,


    beim Zeigen und Benennen markieren wir in erster Instanz den Blick zum Auslöser. Es ist erwünscht, dass unser Hund zum Auslöser schaut!!! Unser Hund soll sich mit der Umwelt auseinander setzen.


    LG


    Spike

  • Ich mache es anders:
    Ich belohne / clickere den Blick ZUM Hund. Nachdem wir das so einige Zeit gemacht haben, hat er sich danach ganz von selbst mir zugewendet und dann gibts das Leckerchen.
    Anfangs habe ich gar nicht erwartet, dass der Blick zu mir geht und das Leckerlie vor seine Nase gehalten (was dann oft vor lauter Erregung auch nicht genommen wurde, aber das Angebot war halt da). Ich habe ihn einfach immer weiter gucken lassen und keine Umorientierung zu mir gefordert (diese Methoden hatten wir alle schon vorher erfolglos probiert). Genau dieses "ich darf gucken und muss mich nicht umorientieren" hat bei uns interessanterweise die Umorientierung gebracht (oh je, hört sich irgendwie konfus an - ich hoffe ihr versteht...)
    Ich versuche wenn möglich den anderen Hund VOR ihm zu entdecken und frage dann schon "wo ist der Hund". Andiamo startet dann mit der Suche abwechselnd mit Blicken zu mir.
    Ich versuche sogar gezielt seinen Blick, z.B. durch Vorhalten eines Leckerelies, in Richtung noch nicht entdeckter Hund zu lenken und helfe ihm damit bei der Suche. Dadurch bekomme ich noch öfter seine Blicke und ein richtiges Spiel entsteht zwischen uns beiden.
    So ähnlich hatte ich Shoppy auch verstanden, aber ich denke auch "viele Wege führen nach Rom" und jeder muss den seinen finden.
    Mein Andiamo kann jedenfalls erst und erstmalig entspannen und hat wieder die Möglichkeit sich auf mich zu besinnen, seit ich dieses nicht mehr unbedingt fordere - es passiert jetzt einfach :D

  • Zitat

    Wann clickst du?


    Wichtig ist, dass du nicht beim Blick zum Hund clickst, sondern, wenn sie sich wieder zur dir umorientiert. Sonst verstärkst du den Blickkontakt zum Hund, aber nicht das Orientieren zu dir. (Sorry, wenn du das eh schon so machst, wollte es nur nochmal schreiben... =) )


    Sorry, dass ich mich zu Wort melde, da ich immer nur still mitgelesen habe :D .


    Der Sinn und Zweck des Spiels ist doch, dass der Hund aktiv den anderen Hund wahrnimmt. Bei vielen Hunden würdest du doch sonst gar nicht bestätigen können, da eine selbständige Zuwendung des Hundes zum Halter vom Erregungslevel für diese überhaupt nicht zu bewältigen ist. Da ja eine hohe Bestätigungsrate erwünscht ist, ist es doch logischer die Wahrnehmung des ursprünglichen "Feindobjekts" zu belohnen, um im Gehirn eine positive Verbindung zu schaffen. Die Umorientierung zum Halter, sofern sie stattfindet, wird dann zusätzlich belohnt. Diese erfolgt dann über kurz oder lang alleine, durch die positive Erwartungshaltung.

  • Ich clicker, wie auch biewer beschrieben hat, gewollt den Blick zum Hund. Würde ich die Umorientierung zu mir Clickern, hätte ich nichts zutun ;) Zudem gehts ja, so wie ichs verstanden habe, DARUM, dass sie eben den anderen Hund wahrnimmt und auch wahrnehmen DARF. Sie DARF schauen und beobachten, soll aber lernen, dass sie sich auch wieder abwenden kann.


    Es wirkt auch wirklich... wenn ich merke, dass sie wenigstens mit halbem Ohr bei mir ist, und ich Clicke den Blick zum Hund, habe ich hohe Chancen dass sie zu mir schaut - dann Leckerchen und verbales Lob.
    So wirds auch immer besser, sie orientiert sich öfter und schneller zu mir um. Klappt bei manchen Hunden mehr, bei anderen weniger.


    Mitlerweile suche ich gezielt Uhrzeiten und Strecken zum gassigehen, wo wir öfters Hunden begegnen und ich üben kann. So verschwindet ganz flott das gesamte Frühstück + einige tolle Leckerchen im Hund. (Im futterbeutel ist alles bunt gemixt, sie weis also nie, obs nur TroFu oder was richtig geiles gibt ;) )


  • Ich würde es aber ein bissl distanzierter betrachten und unterscheiden, wann ich den Anblick clicker und wann das Abwenden.


    Wenn das Problem ist, dass der Hund andere Hunde zum Kotzen findet und der Anblick sie so aufregt, dass sie nur noch kreischen, dann clicke ich die erste Zeit den Anblick. Das mache ich so lange, bis sie der Anblick nicht mehr so aufregt und eine Umorientierung möglich ist! Die Frage ist doch auch, wo soll der Weg hin gehen? Ist mein Ziel, dass der Hund immer nach anderen Hunden Ausschau hält oder möchte ich, dass der Hund mir durch den Blick zu mir sagt, dass er gerade was gesehen hat?


    Bei Bruno mussten wir ziemlich schnell vom Anblick des Hundes clickern weg, weil er verstanden hatte, dass Hunde nicht mehr böse sind, aber das Bellen ja geclickt wird. Das merkt man auch an der Art des Bellens, das verändert sich. Wenn wir immer weiter das Bellen gemarkert hätten, dann hätte sich dieses Verhalten nicht geändert. Wir haben dann nur noch das Abwenden vom Objekt belohnt und innerhalb von wenigen Tagen hatte Bruno verstanden, dass er mir durch den Blick zu mir anzeigen soll, wenn er etwas gesehen hat und dass Bellen nicht mehr gemarkert wird.


    Etwas anderes ist es z.B., wenn wir Fahrräder sehen. Ich warne ihn vor "Wo ist das Rad?", er sucht es und beim Blick gibts den Click. Das war aber auch nie ein Aufreger, sondern ich warne ihn vor, weil ich das Rad eher gesehen habe, als er.
    Bei Kühen wiederum markiere ich noch den Anblick, weil er sie beängstigend findet. Sobald sich das geändert hat, werde ich auch da nur noch das Abwenden markieren.


    In Shiras Fall würde ich das auch anders sehen. Wenn mein Hund an der Leine Theater macht, weil er zum anderen Hund hin will (und nicht aus Angst, Unwohlsein wegen dem Anblick oder gar Panik/Aggression), dann markiere ich nicht das Theater, sondern markiere zuerst ruhiges Verhalten und dann die Umorientierung zu mir. Ansonsten markiere ich ja das unerwünschte Verhalten und das will ich ja nicht.


    Es gibt bei uns auch Hunde, die Bruno einfach doof findet, da markiere ich auch noch ins Bellen, keine Frage. Aber ich markiere nicht das unerwünschte Verhalten <- ich WILL da jetzt hin, sondern die Angst/Unsicherheit beim Anblick des Hundes. Dafür muss man aber das Bellen unterscheiden können!


    Und ich finde auch, dass man auch beim Clickern viel, viel verkehrt machen kann. Habe ich nämlich am Anfang auch gemacht, denn erst die Trainerin hat mir gesagt, dass ich das Abwenden markieren soll, nicht mehr den Anblick. Das ist NICHT auf meinem Mist gewachsen. ;)


    Man muss einfach gucken, warum der Hund Theater macht und wie man das Verhalten verändern kann.

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