*Zeigen und Benennen*
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Vielen Dank für die Erklärungen und die Videos.
Was mich interessiert: Mein Hund reagiert gar nicht auf das Leckerlie nach dem Click, auch wenn der andere Hund nur als vierbeiniges Etwas am Horizont zu sehen ist - da könnte ich auch mit einem Schnitzel winken. Ich clickere also "ins Leere" und ich weiß nicht, ob der Click überhaupt wahrgenommen wird. Bringt das dann trotzdem was und ich muss nur Geduld haben?
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Zitat
wieso sollte es einen Unterschied machen, ob der Hund mir was optisches oder was geruchliches anzeigt? Du siehst doch an seinem Verhalten, dass er auf einen Reiz (optisch, geruchlich, oder akustisch...) reagiert. Die Reihenfolge beim Aufbau ist immer der gleiche. Hund entdeckt was (DAS können wir sehen), Markersignal, Bestärkung.
Jaaa, sehe ich ein, aaaaaaber: Richtig den Fuß in die Tür bekomme ich doch erst, wenn ich schon vor dem Hund den Reiz entdecke.
Ich zitiere mal aus dem ersten Beitrag:
............Möchte man es draußen mit Auslösereizen spielen, ist es sinnvoll, das erst einmal unter Bedingungen zu machen, in denen der Hund den Reiz sieht/wahrnimmt, aber sich nicht darüber aufregen muss........
......systematische Desensibilisierung: systematische Desensibilisierung heißt, dass der Hund sich schrittweise an einen Reiz gewöhnt, indem man diesen Reiz anfangs nur sehr abgeschwächt präsentiert. ....................
........Hat man einen Hund, der sich über gewisse, plötzlich auftretende Umweltreize aufregt, und er bemerkt ein Auftreten des selben erst, wenn der fast auf ihm drauf sitzt (z.B. ein anderer Hund, der off-line um die Ecke kommt, während der eigene grad vertieft an einer Stelle schnuppert, könnt man ihn rechtzeitig mit „Wo ist der Hund?“ darauf aufmerksam machen, dass da was kommt, damit er sich noch darauf einrichten kann......
Und genau das ist ja hierbei selten möglich. Es sei denn, man sieht den Hasen o.ä. ohne das der Hund es wahrnimmt. Wartet bis dieser sich aus dem Staub gemacht hat, und geht an die Stelle der jetzt sozusagen mit dem Hasendust kontaminiert ist. Dann hat man eine Chance rechtzeitig einzusetzen. Aber in vielen Fällen ist man nun mal völlig überrascht und kann der ganzen Sache ja immer nur hinterherhinken und drauf hinarbeiten, dass sich mittels Clicker die Reaktion abschwächt.Shoppy: Sollte ich auf dem Schlauch stehen- hilf mir bitte runter!
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Das geile am Clickern ist, dass man es immer den eigenen Möglichkeiten und Bedürfnissen anpassen kann.
Man muß dazu einfach nur eben überlegen, wie man es anpassen KANN.
Mal an diesem konrekten Szenario rumüberlegt. Hund regt sich über Spur von Kaniggeln auf.
Bedürfniss, er möge sich da bitte nimmer so reinsteigern, rumschreien und wie blöde an der Leine reissen, sondern vielleicht sauber anzeigen und dann langsam an lockerer Leine ein paar Meter der Spur ausarbeiten und dann Mitkommen, wenn Mensch genug davon hat.
Möglichkeiten: der Mensch kann nur auf Grund von Erfahrung und optischen Hinweisen wissen, wo normalerweise die Niggels langhopsen. Hund weiß genau, ob Niggel Frieda oder Niggel Hermann da lang gehopst ist und zwar um genau wie viel uhr und was die jeweils vorher gefressen haben und so weiter.Wenn der Hund sehr aufgeregt auf Niggelspuren reagiert, wird man das in seinem Verhalten erkennen können.
Natürlich wäre es ideal, wenn man genau wüßte, wo der Auslöser ist, und man wüßte wo wann und wie er auftaucht, weil man dann selber vorbereitet ist. ABER
Man kann auch dann erst beginnen, wenn der HUND den Auslöser entdeckt hat.Da der Olle Auslöse-Duft ja noch gar kein Signal hat, MÜSST ihr also erstmal die Reaktion des Hundes darauf anclicken. Da ist es doch egal ob ihr wisst, ob es am nächsten Grashalm duftet, oder erst am nächsten Laternenpfahl.
Man clickt also so früh es geht in das "Ich habe da nen wahnsinnsgeilen Geruch entdeckt"-Verhalten rein und bestärkt. Vielleicht wird der Hund wie Bolle weiterschnüffeln und sich vom Click nicht unterbrechen lassen, deshalb "befehle" ich in dem Fall "geh schnüffeln".... Das Signal ist natürlich nicht bekannt, wird durch wiederholte Verknüpfung mit dem Verhalten dann irgendwann verstanden werden. und ist zudem ein obergeiler Premack-Verstärker.
Wie sieht das nun aus:
Man schluppt mit Hundi durch die Gegend, der wird plötzlich zum Drogenschnüffler und man sieht die Nase fast glühen. Gar nicht schlimm, wenn man anfangs nicht gleich die ersten Anzeichen erwischt, man muß auch erst selber lesen lernen, wann der Hund einen aufregenden Duft in die Nase bekommt. Wenn man aber drauf achtet, lernt man das recht schnell.
Man clickt also rein. Wenn der Hund sich umorientiert und eine Belohnung vom Menschen erwartet, prima, wenn nicht, nicht schlimm, dann "geh schnüffeln" oder so was sagen, denn das tut er vermutlich eh.Da macht man wieder unzählige Sachen mit dem "armen" Hundehirnchen gleichzeitig: man macht nicht irgendwas, um das schnüffeln zu verhindern, und erhöht also auch nicht den Frust: Hund darf ja schnüffeln. Indem man es anclickt, schaltet man sich selber in sein Verhalten ein: Hund bekommt mit, dass der Mensch es durchaus nicht doof findet, dass er da was tolles entdeckt hat: ist der Duft Auslöser für Angstverhalten, bewirkt das Anclicken über die Wiederholung als Gegenkonditionierung: der Duft löst immer weniger Angst und damit Angstverhalten aus. Der Hund lernt, dass es ein Signal für sein Verhalten gibt.
Bestimmt hab ich noch was vergessen, was da noch gleichzeitig passiert, aber ich hab grad Kopfschmerzen und denke nur mit 50% Leistung ;Ddas originale "Zeigen und Benennen" hatte den Sinn, dem Hund auch Mitteilen zu können, falls wir optisch einen Reiz vor dem Hund erkannt haben, damit er sich z.b. nicht erschreckt. Das wird beim geruchlichen Reiz nicht funktionieren, weil wir einfach "geruchsblind" sind - ausser wir WISSEN, dass der böse Erzfeindhund kurz vorher genau an den Strauch gepieselt hat, und nun hinter der Mauer auf uns lauert.
Man merkt schon: alleine ein Beispiel (dem Hund voranzukündigen, dass er gleich den Erzfeindeduft riechen wird) dafür zu finden, ist ziemlich konstruiert. Aber, wie gesagt, man muß nicht immer alles genau mit Punkt und Komma und Bindestrich nachmachen.
Man hat den Hund auch schon begonnen, auf "anderen Hund erspähen" gegenzukonditioniren, als man das "Wo ist der Hund" noch nicht eingeführt hat. Und manche Hunde sind so schnell zu überzeugen, dass andere Hunde ja gar nicht so doof sind, dass man es vielleicht gar nichz zu benennen braucht. Es GEHT also auch ohne - und wenn Menschen eben gar nicht die Möglichkeit haben, etwas anzu kündigen, lassen wird diesen Teil eben weg. Statt den auslöser zu benennen, benennen wir das Verhalten des Hundes ("geh schnüffeln") und wenn wir aus Erfahrung lernen, dass der Erzfeind immer da lang geführt wird, oder an diesem Grasbüschel immer die Niggels nagen, dann schicken wir da einfach mal "geh schnüffeln" - und schon ist es eben auch wieder ein Spiel, dass die Hunde mit uns spielen... -
was genau wollt ihr denn zum Geschirrgriff wissen?
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- Wie funktioniert der?
- Wie bzw WAS konditioniert man damit?
- In welchen Situationen benutzt man ihn?Wären meine Fragen dazu :)
Übrigens an dich, Martina, ein dicker :kiss:
Unser Training geht in rieeesen Schritten vorran! Besonders am Rehgehege, wo Shira sonst immer hohlgedreht ist, sobald sich was bewegt hat.
Vorhin lag(!) sie gut 5 Minuten direkt am Zaun, 5 Hirsche standen nichtmal nen Meter entfernt, guggten, grunzten...was ein Hirsch halt so macht. Shira war total entspannt und hat irgendwann schon garnichtmehr hinschaut sondern einfach ignoriert. Danach bin ich -ein bisschen übermütig- mit freilaufender Shira 2x am Gehege hoch und runter gelaufen - keine Reaktion mehr, selbst als die ganze Truppe sich bewegt hat.Bei "Oh ein HUND!" schaut sie sich mitlerweile schon um, ob sie was findet :) Einfach klasse!!!
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Muß mir hier mal ein Lesezeichen setzen. Finde das seh interessant, bin aber gerade zu müde alle Seiten durchzulesen
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Fibi und ich üben auch kräftig.
Mittlerweile ist das Spektakel nur noch halb so wild...
Viieeelen Dank für diesen Thread! :) -
Zwischenbericht:
Hunde, die entweder ich rechtzeitig zuerst sehe, oder die weiter weg sind werden nicht mehr angebellt :el:
Das ist ein enormer Erfolg für uns!!!Bei Hunden, die für uns beide plötzlich auftauchen, ist er aber nach wie vor nicht ansprechbar. Muss ich da einfach noch Geduld haben?
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Auch hier nochmal Erfolgsberichte: Wir waren heute recht entspannt am Badesee mit vielen Hunden drumrum. Der Hund einer Freundin wurde nach 2x beschnuffeln ignoriert, fremde Hunde (auch freilaufend) nach einigen Anzeige-Clickern ebenfalls in Ruhe gelassen. Hätte nie gedacht, dass ich mit Shira mal relativ relaxed in Hundenähe sitzen könnte... TOLL!
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