*Zeigen und Benennen*
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Ich nochmal
Ich würde es so gern nach dieser Methode versuchen, ABER* Andiamos Individualdistanz ist enorm groß - ich kann sie deshalb nicht immer einhalten. Manchmal reicht schon eine Witterung, noch bevor ich den anderen Hund überhaupt sehe :/
Konnte ich anfangs beim Gandhi auch nicht, wenn der irgendwo was fahrendes gesehen hat, wars vorbei, und er bekam den "kaputter, kreischender Lenk-Drachen"-Modus.
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* er fährt vereinzelt bei unbekannten Hunden, die er sichtet, direkt von 0 auf 100 hoch. Da ist auch keine Leberwurst o.ä. mehr interessant, wenn wir nicht weit genug entfernt sind. Ich könnte ihm da das Supertruperleckerlie ins Maul stecken - es wäre ihm völlig egal.
Selbst, wenn ich es dann mal schaffe, dass er sich mir zuwendet, unterbricht er dabei das Bellen nicht. Ich habe nun Angst, dass ich dann das Bellen und Hibbeln noch bestärke???Weiter unten schreibst Du, dass er auf fremde Hunde auch im Freilauf unsicher reagiert. Falls es irgendwie möglich, würde ich versuchen, ob Du als Bestärkung "mehr Distanz" nach dem Click geben kannst. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde so viel mehr an Distanz dann meistens gar nicht mehr brauchen, wenn sie erstma rausgefunden haben, dass ihre Menschen darauf achten, dass sie eben etwas mehr Abstand brauchen. Beim Gandhi macht ein halber Schritt zur Seite (!!!!) einen wesentlichen Unterschied bei seinen Oberfeinden "Autos" - und da hatten wir anfangs Geschrei, wenn er irgendwo am Horizont irgendwas fahrendes erspät hatte... Also, KILOMETER!!!
Es kann schon sein, dass das Hibbeln und Bellen nicht sofort weggeht. Der Grund für beides ist ja noch da, wenn man vorher mit Abbruchsignalen gearbeitet hat, wird es manchmal auch erst noch etwas schlimmer, wenn die Hunde merken "der Deckel ist weg, Bellen wird nicht mehr bestraft". Und viele Terrier erzählen sowieso gerne... Ich finde allerdings, es macht einen Unterschied, ob der Hund sagt: "gehweeeeeeeeeeeeeg, du Arsch!", oder "Hallo Frauchen, hast Du gesehen, da ist ein Hund, und jetzt meinen Keks bitte, danke!"
Ich würde in der Situation clickern, als Bestärker Distanz vergrößern - nach einigen Schritten Leckerchen anbieten - wann er es nehmen kann, gbt Dir gute Info darüber, wie groß er den Abstand braucht, bzw. wann er anfängt zu verstehen, dass du jetzt darauf achtest, dass er mehr Abstand braucht.Zitat
Heute hatten wir zwei prima Übungsobjekte.
Einen Hund, den er kannte - da hatte ich überhaupt keine Probleme. Andiamo wechselte den Blick ständig zwischen mir und dem bekannten Hund.
Dann ein angsteinflößender Fremdhund. Bis ca. 80 m Entfernung klappte auch das. Als der Hund aber langsam näher kam, ging nix mehr. Nur wie schon gesagt, diese Riesenentfernungen kann ich ja nicht immer einhaltenWenn ich weiß, ich kann nicht, oder nicht genügend ausweichen, weder nach hinten, noch zur Seite, oder wenigstens hinter irgendetwas, dann versuche ich die Annäherung so langsam wie möglich, damit mein Hund viel Zeit hat, sich auf die Situation einzustellen. Dabei versuche ich alles einzusetzen, was ich an "Werkzeugen" so habe (Geschirrgriff, Entspannungssignal...), damit das Hundi so lange wie möglich so ruhig wie möglich bleiben kann. Und ich dreh die Bestärkungsfrequenz auf Überschall, je näher der andere Hund kommt. Neulich mußte ich an einer sehr schmalen Straße ein Auto an uns vorbei lassen, und Herr Gandhi war von der gesamten Situation schon etwas aufgeregt - ich hab ihn auf eine hohe (so einen Meter, denke ich), breite Mauer springen lassen und das fand er richtig Klasse. Da hat da Auto gar nicht mehr interessiert.
Vielleicht kommt dann irgendwo der Punkt, wo der Reiz so dicht dran ist, dass der Hund es einfach nicht mehr beisammen halten kann, aber dann hat man bis dahin den Reiz unendlich oft mit positiven Eindrücken verknüpft, sodass das hoffentlich überwiegt.
Wenn der andere Hund dann vorbei gegangen ist, kann man z.B. auch mit etwas Abstand ein Stückchen hinterher gehen, damit der Hund als letzten Eindruck von dem Treffen mitnimmt, dass er noch mal Bestärkung für Angucken des Hunde"Arschs" (in doppelter Bedeutung ) bekommt. -
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Ich soll jeden Blickkontakt clickern/belohnen.
Hier ist einen schöne Beschreibung dazu:(weiß aber nicht ob ich die reinstellen darf)
http://www.chico-rockt.de/2010…ntspannte-hundebegegnung/
ah, die Nadine
dann dürfte das ziemlich das gleiche sein, was ich auch mache - bei mir kommt dann halt noch ein Signal dazu - vielleicht kommt das bei Euch auch noch.ZitatWenn er Rehe sieht oder ahnt es könnten welche sein, flippt er ja aus.
Das heißt er springt in die Leine und bellt wie verrückt.
Clicke ich jetzt einfach ins bellen rein oder wie muß ich mir das vorstellen?Teilweise entblondiert.
Bea
Joa, ich mach das so ;D
In dem Fall würde ich für Wild ein Signal aufbauen. Eine Kundin berichtet mir grad in wöchentlichem Rhythmus, dass das ja so geil sei, wenn sie ihrem Hund sagen könnte, er möge jetzt bitte gucken, wo denn Rehe sind. Das ist der Hammer - wenn sie das nämlich so macht, fängt er mit ihr das "Wo sind die Rehe (oder Hasen, oder Reiher...)"-Spiel an, und kann ganz bei ihr bleiben. Sieht er das Wild vor ihr, ist es noch schwieriger, ihn dann wieder ins Vorderhirn und denkend zu bekommen, aber auch das geht mittlerweile seeeeeeeeeeehr viel schneller und er fährt sich auch längst nicht mehr so hoch - und, sehr angenehm - wenn er dann mal etwas aufgeregter ist, schneller wieder runter.Mit dem Signal können wir bestimmen, WANN der Hund den Auslösereiz sieht - z.B. wenn der noch 500 Meter entfernt ist, und nicht erst, wenn er für den Hund schon zu dicht dran ist, sodass er direkt in den "Reaktiv-Modus" fällt.
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Ich hatte gerade mit Jabba einen Riiiiesen-Erfolg: An unserem Haus wird gearbeitet, es stehen Handwerker direkt vor der Haustür, 2 Lieferwagen vor der Tür, über dem Eingang wird an den Fenstern gearbeitet, also auch da fremde Leute und wir sind nun halt raus und wieder rein ohne einen Mucks, im Gegenteil: Er konnte ruhig zu den Leuten hinschauen, konnte sogar von sich aus zu mir zurückschauen, ich konnte sogar einige Male ein "Mensch?" anbringen und er hat dann hingeschaut, der vor der Haustür hat ihn sogar angeglotzt und oben aus dem Fenster wurde ich begrüßt und konnte zurück grüßen. Das schönste dabei ist nicht: er war ruhig.
Sondern: er war recht entspannt dabei und konnte sich ohne "Alarm-im-kopf" die Leute anschauen.Was ich super krass bei dieser Art der Arbeit finde: Der Hund zeigt nach und nach mehr von seinen eigentlichen Gefühlen. Jabba ist ja ein Schisser, der macht ja aus Angst und Unsicherheit Radau, wenn er welchen macht. Meist macht er dabei auch einen auf dicke Arme: Schwanz hoch, Kopf hoch, Rasierklingen unter den Achseln halt, er konnte da zwar auch "still" sein, aber jemand, der ihn nicht kennt, hätte ihn für sicher und territorial oder aggro oder was auch immer gehalten.
Nun zeigt er immer mehr, wie es ihm wirklich geht, der Schwanz ist tiefer, der Rücken eher gewölbt, statt nur nach vorne ist da ein Schwanken zu bemerken: vor-zurück-vor-zurück. Die ganze Körperhaltung zeigt eher nach hinten als nach vorne... Nach einigen Clicks in einer "Sichtung" wird er dann zunehmend entspannter, er kann dann andere Dinge machen wie schnüffeln oder sich vor mich setzen, der Blick wird wieder weich und wenn ich ihm dann anbiete aus der Situation raus zu gehen, dann nimmt er dies gerne an und läuft eher schnell in nem Bogen an dem Reiz vorbei.
Das ist sooo genial, denn er wagt es "ehrlich" zu sein. Für mich ein riesiger Vertrauensbeweis, schöner als jedes: "einfach nur die Klappe halten".....Große Klasse!!!
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Hallo Martina,
danke Dir für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir schon sehr.
Andiamo ist ja an sich recht bellfreudig. Er meldet z.B. auch im Haus, wenn er etwas an der Tür gesehen hat und kommt dann direkt zu mir gelaufen, um mir zu sagen "da ist was". Er bellt auch gerne im Spiel. So ganz werden wir es bei ihm wohl auch nicht weg bekommen (muss auch nicht - es gehört zu seinem Typ), aber ich möchte halt diese Hysterie in seinem Verhalten bei Sichtung furchtbarer Hunde abstellen.
Distanz vergrößern mache ich immer, wenn er hochdreht, aber als quasi Belohnung wird das bei ihm sicher eher nicht ankommen. Er ist unsicher, möchte aber trotzdem hin - jedenfalls bis auf kurze Distanz. Im Freilauf würde er sich bellend bis auf etwa 1 m nähern und dann immer wieder zurückschrecken. Er hat da irgendwie ein gespaltenes Wesen aus "ich bin unsicher, will aber unbedingt".
Wenn ich den Abstand zum "Objekt der Begierede" vergrößere, muss ich ihn mehr oder weniger hinterher schleifen...O je, dass hört sich beim Durchlesen ja ganz schlimm an
LG
Alex -
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Distanz vergrößern mache ich immer, wenn er hochdreht, aber als quasi Belohnung wird das bei ihm sicher eher nicht ankommen. Er ist unsicher, möchte aber trotzdem hin - jedenfalls bis auf kurze Distanz. Im Freilauf würde er sich bellend bis auf etwa 1 m nähern und dann immer wieder zurückschrecken. Er hat da irgendwie ein gespaltenes Wesen aus "ich bin unsicher, will aber unbedingt".
Das ist nicht so ungewöhnlich. Das ist halt Konfliktverhalten: "ich würde gerne wollen, aber: nicht so schnell, nicht so dicht, nicht mit Dir..."
Gerade da, denke ich, dass Du sehr schnell mit dem "Wo ist der Hund" weiterkämst, weil er ja weiter gucken darf und soll - wenn man guckt, kann man Informationen darüber sammeln, was der andere denn für einer ist. Wie der sich bewegt, ob der nett kommuniziert, wo er schnuppert, was ihn interessiert...Wie weit gehst Du denn weg, und wo guckt Dein Hund dabei hin: vielleicht ist es zu weit, zu schnell, und er kann dabei nicht im Auge behalten, was der andere Hund macht. Versuch mal nur ein/zwei Schritte - so als Frage/Angebot an Deinen Hund. "magst Du mehr Platz haben, dann könnten wir ein Stück abrücken. Mast Du weiter gucken, dann darfst Du!"
Ich glaube, ich hab das weiter oben schon mal mit der "Strategie" geschrieben: Hunde haben eine - und wenn man als Mensch eine hat, die sehr entgegengesetzt ist, dann kann das dazu führen, dass wir den Hund dazu zwingen, seine Strategie aufgeben zu müssen - wenn das eine saublöde Strategie ist (draufstürzen, totmachen) muß man das natürlich - aber man muß dann eine andere anbieten, die die gleiche Funktion erfüllt.Welche Funktion soll also die Strategie Deines Hundes erfüllen? Vielleicht so lange so weit auf Abstand bleiben, bis hund sich klar darüber ist, ob hund sich dem anderen gefahrlos annähern kann?
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Wenn ich den Abstand zum "Objekt der Begierede" vergrößere, muss ich ihn mehr oder weniger hinterher schleifen...O je, dass hört sich beim Durchlesen ja ganz schlimm an
LG
Alexnö, finde ich nicht so dramatisch - ihr testet halt noch aus, wie Eure beste Lösung ist.
Für mich klingt die Beschreibung so, als ob er schon gerne Kontakt zu anderen Hunden möchte. Aufgrund seiner Unsicherheit möchte er aber dabei lieber auf Nummer sicher gehen und muß also zwichen durch immer noch mal prüfen, ob das, was er da macht, überhaupt eine gute Idee ist.Ich würde mit Trainingspartner für entspanntes Begegnungstraining suchen.
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Hallo,
nach einer Woche Urlaub in Holland können wir tolle Erfolge mit "Zeigen und Benennen" verzeichnen.
Am Strand waren immer viele Hunde, die ich Andiamo auch rechtzeitig (!!!) zeigen konnte. Mit jedem Tag wurde er gelassener Anfangs hat er ja immer nur ganz furchtbar fixiert, jetzt wendet er sich immer mehr mir zu und das hysterische Bellen tritt immer weniger auf.
Und es klappt tatsächlich wohl auch zuhause
Ich freue mich so, dass diese Methode wohl endlich der richtige Weg für uns ist.LG
Alex -
das ist hier ja alles super erklärt.
nun hätte ich mal eine andere frage, wie lange trainiert ihr bis der hund nicht mehr auf andere reagiert? wie lange hat das bei euch gedauert bis ihr das problem los geworden seid? -
hmmm..wir haben ja keine Probleme mit Hunden sondern mit
Umweltreizen.Das "Schönfüttern nach Fräuleinwolle" praktizieren wir seit
ca. 1 Jahr( vorher konnte der Hund sich Draussen nicht mal lösen )...
erst jetzt kann ich mit dem Hund relativ entspannt
an einer normal befahrenen Straße laufen incl. Absitzen bei Rädern
am Fahrradweg und wenig Reaktion auf Mofas und LKW.
Braucht halt Zeit und Geduld...Susanne
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Bei uns wird leider jetzt schon seit ein paar Wochen gleich beim Fragen gebellt, auch wenn er den anderen Hund noch gar nicht gesehen hat :/ Deswegen nutze ich es nicht mehr. Dabei hat es vor einem blöden Zwischenfall echt gut funktioniert mit der Methode. Seit dem reicht allein die Frage, um ihn zu stressen (obwohl ich sie da nicht benutzt hatte).
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