Mantrailing - er sucht nur nebenbei

  • Zitat

    Und JA es gibt auch mal ganz kurz knackige Trails. - Für Pedro sind sie meist sowieso eher kürzer und mit irgendwelchen Schwierigkeiten und nur selten mal länger. (Ob das für ihn dann ne Schwierigkeit war bezweifle ich manchmal, die Trainerin behauptet es aber)



    Wie sehen denn diese kurzen Trails für Pedro aus?


    Werden da schwierige Abgänge, ein Labyrinth, spitze Winkel, Geländeübergänge etc. eingebaut? Gibt es auch mal einen Geruchspool, wo eine Person länger gesessen hat und dann weiter ging? An Mauern entlang und in ein Gebäude rein? Um Hausecken rum, über eine Wiese und dann eine Treppe hoch? Muss Pedro auch mal einen Parkplatz abchecken, WO genau nun die Person wegging? Das ist harte Arbeit für's Hundetier.


    Glaub mir, da können 100m oder 200m plötzlich unglaublich anstrengend werden!

  • Hi,


    also gestern hatten wir so einen kurzen Trail -


    Start auf einem kleinen Parkplatz (Pflaster) mit viel Buschwerk und Gras zwischen den Stellplätzen. ca.30 m auf dem Gehweg neben einer Straße (Teer), 3 Straßenüberquerungen an einem rel. viel befahrenen Kreisverkehr (Teer) dann über nen Grünstreifen, 50 m Gehweg (Teer) dann links ab auf ein Stück ziemlich hohe,bisher ungemähte Wiese an einer Mauer entlang.Nach ca. 40 m rechts ab über einen großen Parkplatz (Kies), über eine Straße mit viel Busverkehr (Teer), wieder Parkplatz (Kies) und zwischen parkenden Autos auf einem Stückchen Wiese saß dann das Opfer.


    Das Schwierigste für ihn war die 3. Straßenüberquerung, wobei er es angeblich deutlich zeigte (lt. Trainerin), ich aber anscheinend blind war. Kurz später merkte ich es auch weil er keinen oder kaum noch Geruch hatte. Wir konnten das dann schnell korrigieren.


    Der zweite Trail an dem Abend war für ihn eher leichter ging auch über Teer, Kies und Wiese, an einer Häuserfront entlang, durch einen zugigen Durchgang und auf der anderen Seite in einem Hauseingang (außen vor der Tür) fand er das Opfer. Da war nur das Ziel, der Hauseingang ein kleines Problem. Da lief er erst nochmal vorbei wobei ich da gut sehen konnte,dass er wirklich nur mit der Nase suchte. Sonst hätte er sie gesehen.


    Auf beiden Trails nutzte er wieder einige Gelegenheiten, sein Visitenikärtchen zu hinterlassen. Auf ein energisches weiter beeilte er sich wenigstens dabei und suchte weiter.


    Vor einigen Wochen waren wir mal in einer größeren Wohnanlage trailen. Pedro musste in ein Haus rein, in den Keller, durch 2 Feuerschutztüren in die Tiefgarage, ein Stück durch die Garage und durch eine weitere Tür in ein anderes Haus hinein. Da war es allerdings nur die eine Tür bis zum Opfer. Er machte das schnell und souverän (dort auch ohne Pieselei) und nahezu fehlerfrei. Nur wenn Frauchen Hund nicht richtig lesen kann wirds falsch :headbash: .


    Hört sich für mich (als Laie) jetzt alles nicht so einfach an - die größeren Probleme hab schon noch ich. Aber manchmal nervts mich halt, dass er zwar die richtige Spur verfolgt, zwischendrin aber fast jeden Busch und jeden Baum kennzeichnet. Ich müsste dann andauernd "ARBEITEN!" sagen - aber er weiß es doch sowieso. Es wirkt auf mich halt wenig konzentriert wobei es anscheinend ausreicht.



    Gruß Conny =)

  • Ohne den Hund zu sehen, wie er arbeitet, ist das wohl nicht zu klären. Für mich hören sich die Trails sehr schwer an für einen Hund, der erst seit wenigen Monaten hobbymässig trailt. Ob er wirklich markiert, oder pinkelt als Übersprunghandlung....?


    Wir haben in der Gruppe auch einen Rüden, der unterwegs viel Zeitung liest und ständig markiert. Bei ihm war es ein Motivationsproblem - die Zeitung war einfach interessanter als die Spur. Ich konnte auch schon einen einsatzfähigen Trailer sehen auf einer 2 Tage alten Spur, der unterwegs noch sehr viel Sightseeing gemacht hat. Die HF scheint sich damit arrangiert zu haben, er könne aber auch anders, wenn voll fokussiert, hiess es.....

  • Also bei uns ist (beim Nachwuchs) das Markieren absolut nicht erwuenscht. Die Einsatzhunde markieren unterm Trailen sowieso nicht. Auch bei uns kann es vorkommen dass ein Einsatzhund beim Training einmal einen schlechten Tag hat und etwas unkonzentrierter läuft.
    Wie oft trailt ihr in der Woche? Bei meinem Hund merke ich zum Beispiel, dass sie, wenn wir 3x in der Woche trainieren auch nicht so motiviert ist als wenn wir zum Beispiel 1 Woche nichts machen.

  • Zitat

    Für mich hören sich die Trails sehr schwer an für einen Hund, der erst seit wenigen Monaten hobbymässig trailt. Ob er wirklich markiert, oder pinkelt als Übersprunghandlung....?


    Die Beschreibung war der Trail vom Dienstag. Da hat er dann nur 2 oder 3x gepinkelt wobei ich nicht glaube, dass es eine Übersprungshandlung war. Im Vergleich zu den letzten Wochen, wo teils nur ein oder 2 Geländeübergänge drin waren (sind bei uns immer weil wir fast ausschließlich in Wohngebieten trailen) oder mal um 5 Häuserecken und über ne Straße war er am Dienstag deutlich konzentrierter an der Sache. Mir erscheint er vor dem Trail eigentlich eher übermotiviert, kann es kaum erwarten, zappelt rum, hält schon mal die Nase in die Luft (meist auch in die richtige Richtung) - so nach dem Motto "ich fang schon mal an" und kann es kaum erwarten, dass er sein Suchgeschirr an hat und endlich los darf. Wobei er sich fürs riechen keine Zeit nimmt - eher im Vorbeiflug an der Tüte schnell mal ne Nase nimmt "ja ja ist schon gut, ich weiß doch sowieso wer gesucht wird" und dann schon losrennen würde (wenn er dürfte). Ob er dann schnell zum Opfer oder lieber schnell zum nächsten Baum will kann ich aber nicht immer so gut unterscheiden. Dass es alles zusammen für ihn nicht so falsch gewesen sein kann zeigten mir die letzten 1,5 Tage - da war er der absolute Traumhund.


    Zitat

    Wir haben in der Gruppe auch einen Rüden, der unterwegs viel Zeitung liest und ständig markiert. Bei ihm war es ein Motivationsproblem - die Zeitung war einfach interessanter als die Spur. Ich konnte auch schon einen einsatzfähigen Trailer sehen auf einer 2 Tage alten Spur, der unterwegs noch sehr viel Sightseeing gemacht hat. Die HF scheint sich damit arrangiert zu haben, er könne aber auch anders, wenn voll fokussiert, hiess es.....


    Genau so sehe ich das ja auch und habe ihm deshalb auch immer wieder selbst ne Spur gelegt, die ich dann einige Stunden liegen gelassen habe. Ab ca. 9 Stunden wurde er konzentrierter. Dann nahm auch das ewige Zeitunglesen deutlich ab.


    Mit dem eigentlichen Trailen haben wir keine Probleme. Es macht uns beiden Spaß. Vielleicht muss ich mich eben auch damit arrangieren, dass er sich bei vermeintlich leichten Aufgaben eine Nebenbeschäftigung sucht und er eben nicht hochmotiviert "1 + 1" rechnet.


    @carinajoy
    Wir trailen 1x pro Woche - Pedro immer 2 kurze Trails, die anderen Hunde mal einen langen oder 2 kurze - je nach Lust und Laune. Letztens hatte er am Kreisverkehr leichte Probleme, darum durfte er beim 2. mal gleich nochmal drüber - dann problemlos. Hin und wieder lege ich ihm mal selbst ne Spur und lass die ein paar Stunden liegen. Ich hatte halt das (Laien-)Gefühl frische Spur = noch viel Geruch da = einfach, da kann man sich nebenbei noch gut um alles mögliche kümmern und ältere Spur = wenig Geruch = he, da muss sich sogar Pedro-Casanova mal konzentrieren. Aber man kann ja nicht immer die Spur solange liegen lassen und wollte deswegen wissen, wieviel eure Hunde Zeitung lesen dürfen und was ihr dagegen tut.


    Liebe Grüße
    Conny =)

  • hmmm, so einen "ich weiss schon wo's lang geht - mach mal vorwärts Frauchen" hab ich hier auch liegen. Aber seit ich den Anfang komplett anders gestalte ist mein Hund um 180° ausgewechselt. Er konzentriert sich viel besser, wartet ruhig (kein Gekläff mehr), zappelt nicht rum und reisst mich beim Start nicht gleich aus den Socken.... so lief das nämlich bisher bei uns ab.


    Vielleicht kannst du da auch noch was rumprobieren, welches Anfangsritual ihn konzentrierter werden lässt. Denn manchmal müssen sie schon richtig "hinriechen" um dann den korrekten Abgang zu finden, das müssen sie aber auch lernen.


    Wir hatten vor kurzem einen Hund in der Gruppe, der dauernd am pinkeln und Zeitung lesen war, aber aus Überforderung. Das war aber sehr schwierig heraus zu finden, ob es jetzt an Über- oder Unterforderung lag. Aber ich denke das sollte deine Trainerin sehen und ihn richtig einschätzen.


    Caron ist ein "selten Pinkler" auf dem Trail ;)
    Der Rüde meiner Trailkollegin ein "oft Pinkler", aber weder aus Langeweile noch aus Überforderung - der ist einfach so :)


    Du hast ja bereits ein paar Anhaltspunkte, wann er weniger abgelenkt ist, ich würde mir das mal notieren. So siehst du mit der Zeit bestimmt ein Muster und dann könnt ihr euch im Training darauf einstellen.


    Viel Erfolg

  • Zeitung leses sollten sie eigentlich gar nicht...nur da muss man dann den Hund schon relativ gut lesen können um den Unterschied wirklich immer zu merken...
    Und zur Korrektur, das hängt ganz davon ab wieviel dein Hund verträgt....manchen ist ein Nein schon zuviel und sie blockieren...bei meiner reicht ein weiter.....und einer in unserer Truppe braucht laut Besitzerin einen "Anschiss" bevor er "gscheid" lossucht, dann ist er aber spitze.


    Edit: Eigensuche machen wir nie...verstehe ich auch nicht wirklich warum man das macht...weil eigentlich muss der Hund ja die Person suchen die die Spur legt,,,und wenn ich dann bei ihm stehe, muesste er dann nicht eigentlich direkt zu mir?!?!

  • Zitat

    Edit: Eigensuche machen wir nie...verstehe ich auch nicht wirklich warum man das macht...weil eigentlich muss der Hund ja die Person suchen die die Spur legt,,,und wenn ich dann bei ihm stehe, muesste er dann nicht eigentlich direkt zu mir?!?!


    In unserer Gruppe machen wir auch nie Eigensuche. Ich habe das begonnen als ich im Herbst nicht mehr in der Gruppe trailen konnte weil mein Flokati stressbedingt immer total durchgeknallt ist. Während der Stressabbauzeit haben wir sämtliche Kontakte zu Hunden und Menschen und aufregende Orte gemieden. Als Zugeständnis für seine "Such-Lust" gabs dann ne Spur / Fährte (oder was auch immer) von mir, wo er am Ende ein Riechi von mir und was leckeres zu futtern gefunden hat. Nachdem die Liegezeit der Spur aber so lange war, dass das Leckere öfter mal fehlte lag nur noch mein Riechi da und das Leckere gabs von mir. Wir haben das gesteigert von 350 Schritten und 4 Stunden bis zu 1200 Schritten / 14 Stunden - wobei da auch zwischendrin ein Riechi war, das er anzeigen musste. Wäre er dort mit seiner Konzentration am Ende gewesen hätte ich dort Schluss gemacht und ihn belohnt. War er noch motiviert bei der Sache gings weiter zum nächsten. Sowas gab es max. einmal pro Woche wenn er ruhig und entspannt genug war um das zu verkraften. Das war z.b. nie nach dem Wochenende und auch nicht wenn uns die Tage zuvor zuviele Katzen oder doch mal Hunde über den Weg liefen. Ich konnte das so halt steuern und es ist für ihn mehr ein Suchspiel als Mantrailing. Das Suchkommando ist auch ein anderes.
    Ob ich mir dabei was kaputt gemacht habe oder ob das alles so richtig war was wir dabei gemacht haben ist mir eigentlich rel. egal. Ich habe nicht vor, professioneller in die Personensuche einzusteigen und wollte einfach nur eine Beschäftigung für Pedron und mich. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall.


    Liebe Grüße
    Conny =)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!